Beiträge von Ratatouille

    Die SL kann:

    - Kollegen in Stunden, die entfallen sind, zur Vertretung heranziehen.

    - In dieser Zeit die Erledigung konkreter (wichtiger) Aufgaben anweisen.

    Die SL kann nicht:

    - Kollegen "auf Vorrat" in die Schule bestellen.

    - Kollegen aus Prinzip in die Schule bestellen.


    Korrekturhochzeiten bieten sich für Teamtrreffen sicherlich weniger an, Zeiten nach Prüfungen dagegen meist schon. Die Organisation der Teamarbeit wird aber in den zuständigen Gremien abgesprochen (Gesamtkonferenz, Fachkonferenz), nicht von der Schulleitung festgelegt.

    Der Einsatz in Projektwochen gehört zu den teilbaren Aufgaben, daher ist der Umfang des Einsatzes an das Deputat anzupassen. Geht das nicht, muss das Vorhaben angepasst werden oder zur Not eben entfallen.


    Da wir im Unterricht nicht nur unterrichten, sondern auch erziehen, sind Klassenleiterstunden selbstverständlich Mehrarbeit.

    Nach ca. zwei/drei Monaten oder bei gegebenem Anlass lese ich tatsächlich die Grundschulakten meiner Schüler:innen und finde das oft ergiebig. Das im bei mir angezeigten "Grundschulprotokoll" beschriebene Verhalten kommt auch an der weiterführenden Schule ständig vor. Es ist mir daher nicht schwergefallen, auf die Fragen zu reagieren. Das Verhalten kann vielfältige Ursachen haben (von daher gut gewählt, wenn auch nicht wirklich ein Anlass für ein Protokoll). Da die Ursache, die wohl beforscht werden soll, im Alltag vor allem in bestimmten Settings meist bereits aufgefallen wäre, wird dieses Thema für die Lehrkraft zunächst vielleicht nicht mehr im Vordergrund stehen.

    Es wird ja dann eine Begründung gegeben werden müssen.

    Ich verstehe auch nicht, wieso du Informationen, die dir mehrfach gegeben werden, nicht aufnimmst. Wenn es um den Erhalt des Schulfriedens geht, sind weitere Begründungen unnötig. Der ist quasi eine abstrakte, von den betroffenen Personen unabhängige und übergeordnete Größe, weshalb sie das auch nicht juristisch überprüfen lassen oder wirksam Einspruch erheben können. Aber man kann sich mal grundsätzlich Gedanken über solche Machtinstrumente machen, besonders wenn sie im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Interessen von außen ins Spiel gebracht werden.

    Sollte die Geschichte sich so abgespielt haben, wie es aussieht, hätte ich auch nicht mehr genug Vertrauen für eine Klage. Allerdings wären dann sowohl die Abordnung als auch das ohnehin seltsame Rechtskonstrukt des Schulfriedens ersichtlich missbräuchlich eingesetzt worden. Ich hoffe schon, dass da nochmal draufgeschaut wird.

    Die Geschichte wird immer irrer. Da wird eine Schulleiterin an die Grundschule der Nachbargemeinde abgeordnet, weil der GTS-Kooperationspartner nicht mit ihr zusammenarbeiten könne und der Schulträger den Schulfrieden gestört sieht. An der Nachbarschule soll sie dann mit demselben Kooperationspartner wieder zusammenarbeiten, vertreten durch dieselben Personen. Wie soll das denn bitte gehen?

    Aber interessanter ist, dass aus disziplinarischen Gründen niemand versetzt werden darf. Wenn da nicht noch plausible Gründe kommen, hat sie gute Chancen, wieder zurückzugehen.

    Nö. Weil zwar eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht wurde, aber die Abordnung offensichtlich nicht aus disziplinarischen Gründen erfolgt ist. Stichwort "Schulfrieden". Das macht es natürlich nicht besser.


    Wenn das ungeklärt so stehen bleibt, wirkt das, als könnten externe Akteure mit wirtschaftlichen Interessen Lehrer und Schulleitungen erpressen, lieber keine pädagogischen Einwände zu erheben.

    So richtig zum Kotzen, wirklich. Finde ich gut, dass die Verantwortlichen im Artikel genannt werden.

    Wenn eine so engagierte, bekannte und geschätzte Schulleiterin mal eben so von außen weggeschossen werden kann, brauchts definitiv keine Verbeamtung mehr. Und dann die Art und Weise, statt sich vor sie zu stellen. Zum Fremdschämen.

    Warum sollte sie die ... Schule in einem anderen Stil leiten?

    Das war also ersichtlich nicht das Ziel.

    ist die Betroffene ... woanders

    Sondern das.


    Und wozu soll das jetzt gut sein? Hm, genau, interessante Frage ... (Für Kinder, Eltern und Kollegen hat es keine Vorteile, aber die sind ja auch nicht relevant.)

    Eine Anhörung für die Abordnung müsste aber so oder so das Maß aller Dinge sein. Die Schulleiterin hat ein Recht darauf!

    Vermutlich ist sie gefragt worden, ob sie was zu sagen hat und der Anwalt hat geantwortet. Damit wird der Punkt erledigt gewesen sein. Eine faire, womöglch wohlwollende, ergebnisoffene Anhörung im Vorfeld hat es nicht gegeben.

    Das ist auf jeden Fall richtig. Am besten spricht man selbst gar nicht und kümmert sich eher früher als später um einen guten Fachanwalt.


    Nur zeigt der Fall ja deutlich, dass es gar nicht um Klärung geht. Es gab genau einen Termin mit der Betroffenen, nämlich direkt zur Eröffnung der Abordnung. In der Einladung wurde ihr mitgeteilt, dass es um ihre berufliche Zukunft geht und sie einen Anwalt mitbringen kann. Um ein Gespräch wird es sich wohl nicht gehandelt haben. Ein Klärungstermin war im Vorfeld kurzfristig und ohne Begründung schriftlich (per Email?) abgesagt worden. Danach war kein Ansprechpartner mehr zu erreichen, so dass man in der Schule nicht wusste, ob ein Ersatztermin geplant ist oder nicht. Eine Anhörung gab es nicht. Rechtlich geht es ja auch nicht um ein Fehlverhalten, sondern um den "Schulfrieden".

    Was mir auffällt sind gewisse Ungereimtheiten, wie die Aussage des Bürgermeisters, man habe immer Lösungen mit der SL gefunden in der Vergangenheit, was gegen einen fundamentalen Konflikt mit dem Schulträger spricht einerseits, sowie aber eben auch andererseits das Wissen, dass man selbst SLen, die in der Probezeit den Schulfrieden sagen wir mal auf eine äußerst harte Probe stellen und schulrechtlich manchen Bock schießen, dennoch nicht mal eben aus ihrem Amt entfernen kann

    Man muss verstehen, dass der Schulfrieden ein ganz spezielles Konstrukt ist, das den betroffenen Kollegen unmittelbar rechtlos stellt. Wenn festgestellt wird, dass der Schulfrieden gestört sei, ist eine Maßnahme, die ihn angeblich wiederherstellen soll, bereits gerechtfertigt, unabhängig davon, was das im speziellen Fall eigentlich genau bedeuten soll und ob das überhaupt dem Kollegen anzulasten ist. Es bedeutet eben grade nicht, dass der Kollege einen besonderen Bock geschossen haben muss, wie ich euch aus eigener Beobachtung versichern kann, sondern dass man den Kollegen ohne weitere Untersuchung des Falls zwangsversetzen kann. In den Fällen, die ich kenne, war das für die Gegenseite ausgesprochen praktisch. Um es ganz übel zu machen, darf man sich als betroffener Beamter nicht äußern und es entsteht fast zwangsläufig der Eindruck, man müsse sich etwas Krasses geleistet haben. Wäre das so, würde aber ein Disziplinarverfahren eingeleitet werden. Bei mir leuchten jedenfalls alle Alarmglocken, wenn ich in einem solchen Fall als einzigen Grund das Wort Schulfrieden höre (unabhängig davon, dass es prinzipiell natürlich wichtig ist, den Schulfrieden effektiv schützen zu können).

    Wie machen das denn die jungen Leute von denen du gerade schreibst? Wächst bei denen das Geld auf dem Baum und sie müssen nur kräftig genug schütteln?

    Das fällt vielen ganz ohne Schütteln in den Schoß. In Deutschland leben bereits ca. 800000 Menschen von ihrem Vermögen. Jeder zehnte wird mehr als 250000 Euro vererben. Ein Teil der jungen Leute wird also, wenn überhaupt, dann so arbeiten, dass es die Lebensqualität nicht beeinträchtigt. Der andere Teil hat keine Wahl und macht den Rest.

    Was soll ich daraus schließen? Dass ich mich mit 20h DaZ, wenn auch ins kalte Wasser geworfen, nicht beschweren soll, weil ich dafür nach A13Z bezahlt werde?

    Meine Güte. Du bist nicht an der Förderschule, nicht an einer Gemeinschaftsschule, sondern wie gewünscht am Gymnasium, nicht teilabgeordnet, sondern an einer einzigen Schule, hast nur eine einzige Klasse, die du neu kennen lernen musst, musst dich auch nur in ein einziges Arbeitsgebiet einarbeiten, das noch dazu deiner Ausbildung ganz gut entspricht, niemand stresst, wenn du es halt so gut machst, wie du kannst, musst nicht korrigieren, hast aktuell kein Abitur, hast sogar die Bücher hingelegt bekommen.


    Dein alter SL wird dich nicht zurückhaben wollen. Ob dein jetziger dich behalten will? Es gibt noch ganz andere worst case-Szenarien. Es wird höchste Zeit, den schlechten Eindruck vergessen zu machen, den du an deiner neuen Schule bestimmt schon gemacht hast. Hör auf zu maulen und häng dich rein!

    Dem Kind zu glauben, schnell zu erkennen, dass es sich um Mobbing handelt und sich entschlossen hinter das Kind zu stellen, ist richtig und superwichtig. Ich hatte das Problem auch. Meine sehr freundliche, empathische Tochter wurde in ihrer Schulzeit zweimal von verschiedenen Mädchen(gruppen) angetestet, ob sie sich als Opfer eignet. Das erste Mal in der Grundschule konnte sie ihren Aktionsradius woandershin verlegen und war dann uninteressant. Es werden ja tatsächlich "Freundinnen" mal hingehalten, mal ausgegrenzt. Die Macht der Mobberinnen besteht auch darin, die Hoffnung des Opfers, doch dazuzugehören, und seine entsprechende Beißhemmung auszunutzen. Neue Freundschaften kann man als Eltern von Grundschulkindern ja auch gezielt unterstützen.


    Das zweite Mal, wie bei deiner Tochter in der Fünften, nach dem Schulwechsel, war es dann ernster, sie konnte nicht ausweichen und hatte ganztags mit der Mobbergruppe in der Schule zu tun. Als Lehrerin hatte ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Interaktionen über die Erwachsenen ein seeehr schwankendes Brett sind. Manchmal, wenn früh (quasi sofort) eingegriffen wird, kann man Glück haben. Aber fast nie ziehen die Erwachsenen an einem Strang. Selbst wenn die KL informiert, geschickt und entschlossen ist, was schon selten der Fall ist, wird es KuK geben, die kontraproduktiv agieren, werden die Eltern der "Unbeteiligten" nicht mitziehen, um ihre Kinder herauszuhalten, werden die Tätereltern das Opfer beschuldigen, wird die SL abwiegeln, mit false balance die Stellung des Opfers schwächen, wird das Mobbing unterschwellig weitergehen. In jedem Fall erhöht das die Dynamik immens.


    Deshalb war mir das für meine Tochter zu riskant. Ich habe sie stattdessen darauf vorbereitet, sich kraftvoll durchzusetzen, körperlich klarzustellen, dass sie kein Opfer ist, ohne dass jemand sein Gesicht verliert und ohne dass sie sich angreifbar macht. Wir haben vorher Gespräche geführt, was Freundschaft ist, wie Mobbing genau funktioniert, was der Unterschied zwischen einem Konflikt und Mobbing ist, was Tit for Tat ist. Die Aktion selbst haben wir zuhause geübt und einen passenden Zeitpunkt festgelegt. Sie hat das dann durchgezogen und es wurde direkt verstanden. (Sie ist im Sport, als alle zusammenstanden, "aus Versehen" rückwärts fest gegen die Mobberin gerempelt. Hat dann deutlich und selbstbewusst "sorry" gesagt, nichts weiter. Die Mobberin hat natürlich laut protestiert, aber es war ja "keine Absicht".) Meine Tochter hatte anschließend eine sehr gute Stellung in der Klasse und konnte es sich leisten, mit dem Mädchen locker befreundet zu bleiben. Von weiteren Mobbingattacken gegen sie oder andere habe ich nichts mehr gehört - vorher gab es einiges.


    Schulen kommen nicht um effektive Antimobbimgmaßnahmen herum, und es gibt gute Konzepte. Darauf verlassen würde ich mich aber nicht, grade auch in der gegebenen Konstellation mit dem Lehrerkind. Aber du kannst auch Glück haben. Ich drücke dir und deiner Lütten die Daumen! Mach sie stark.

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