Ich habe zwischenzeitlich noch zwischen Der Linken und Den Grünen geschwankt. Die Linke ist auf jeden Fall wählbarer geworden, nachdem die ganzen Putin-Freund*innen und wirren Köpfe zum BSW abgewandert sind. Die linken Positionen finde ich schon länger überzeugend, die Wahlplakate waren die einzigen mit Inhalt, aber die Außenpolitik z.B. auch bezüglich Israel war ein Ausschlusskriterium. Ganz gelöst haben wird sich das Problem sicher auch immer noch nicht.
Da es aber nun so aussieht, als würde Die Linke sowieso sehr sicher in den Bundestag einziehen, habe ich mich für Die Grünen entschieden, bei denen ich aus Überzeugung auch Mitglied bin. Die sozialen und nachhaltigen Prinzipien entsprechen meiner Überzeugung und mit der Wahlrechtsreform (die Werterntwicklung unseres politischen Systems wird noch ein wichtiges Thema werden, nachdem man in der aktuellen globalen Krise die Schwächen der Demokratie aufgezeigt bekommt), der Emanzipation von russichem Gas, dem (noch nicht perfekten) Selbstbestimmungsgesetz und nicht zuletzt dem Deutschlandticket gab es große soziale und nachhaltige Erfolge in der letzten Regierungszeit. Ich mag Habeck prinzipiell, er wirkt insgesamt sehr vernünftig und zielstrebig. (Entsprechend wundert mich die Differenz zwischen seiner Beliebtheit im Vergleich zu den anderen Poltiker*innen und den Umfragwerten Der Grünen).
Sehr negativ finde ich bei den Grünen prinzipiell den Einfluss dieser ganzen Homöopathie-, Waldorf-, Schwurbelszene und die aktuelle Entwicklung, dem Rechtsruck in Sachen Flucht und Migration nicht deutlich standzuhalten. Ich hoffe jedoch, dass eine starke Grüne Fraktion eine stärkere Verhandlungsposition bei potenziellen Koalitionsverhandlungen hat, um nachhaltige Mobilität wie das Deutschlandticket zu erhalten und die Bahn-Infrastruktur auszubauen, linke Steuer- und Wirtschaftsideen wie einen höheren Mindestlohn und fairere Steuern zu Gunsten der ärmeren Menschen Gewicht zu verleihen, die körperliche Selbstbestimmung z.B. bei der Abtreibung (wünschenswert wäre ein fest verankertes Recht auf Abtreibung) und beim Selbstbestimmungsgesetz weiterzuentwickeln und natürlich in ihrem Kernthema dafür zu sorgen, dass wir Vorbild und (wirtschaftliches) Zugpferd in grüner Klima-, Landwirtschafts- und Wirtschaftspolitik werden. (Es ist wirklich eine Schande, dass Peter Altmeier unsere Solar- und Photovoltaikbranche so abgewürgt und man im deutschen Steckenpferd, der Automobilindustrie, den Anschluss an die moderne E-Mobilität verloren hat.) Bildungspolitisch wünsche ich mir und halte ich auch für realistisch, dass man dem Staat mehr Einfluss auf und damit vor allem mehr finanzielle Mittel für das Bildungssystem gibt. Hier brauchen wir wie in fast allen Bereichen der allgemeinen Infrastruktur ganz dringend ganz große Investitionen für die Zukunft und ein Deutschland, in dem man sich alle wohlfühlen. Das ist die Grundlage für die Wirtschaft.