Beiträge von Alterra

    Berufsschulen (in Hessen und bestimmt auch in vielen anderen BL) umfassen neben den Ausbildungsberufen ja auch FOS etc. und für dich eben relevant auch das Berufliche Gymnasium. Dort wird dann auch Geschichte unterrichtet wie am allgemeinen Gym auch

    Dein Ref könntest du mit D/Ge nicht am BK machen

    An unseren BS mit Beruflichem Gymnasium schon

    Meiner Auffassung nach ist es exakt wurscht, ob es ein Arbeits/Dienstunfall oder eine sonstige Erkrankung ist, für die Kastanie (davon gehe ich aus) krankgeschrieben ist. Da sie/er unterrichtet hat, finde ich das Mitteilen der Noten okay. Aber Begründungen und Stellungnahmen kann sich der Schüler/die Eltern immer noch anhören, wenn der Lehrer wieder gesund ist. Und falls doch etwas schief gelaufen ist bei der Übermittlung, geht es auch mal, ein neues Zeugnis auszudrucken.

    Hallo!
    Ich habe die Kombination Deutsch und Bio (Gym, bin aber mittlerweile an einer BS und daher unterrichte ich auch andere Naturwissenschaften in bestimmten Schulformen)
    Was ich dir aus meinem Lehrerdasein berichten kann: Ich bin um jede NW Stunde froh, weil in Deutsch bei uns
    a) jede Klasse mindestens 4 Klausuren pro Schuljahr schreibt (in NW/Bio meist nur eine, außer in der 12 und 13 Gym-Oberstufe)
    b) in Deutsch entsprechend viele Wörter geschrieben werden und die Bewertung für Schüler nachvollziehbar sein muss, was nicht immer einfach ist
    d) (für mich besonders belastend): Wirklich fast jede Schulform muss in D Abi, FH-Reife, Prüfung machen, es kommt also zu den normalen Klausuren auch noch der Abschluss mit Gutachten etc. hinzu.
    e) in meiner Schulform nicht relevant, aber am normalen Gym: Deutsch als Hauptfach bedeutet auch viele Elterngespräche, Klassenleitungen etc.

    Ich muss zugeben, dass ich bislang nur wenige Chemie-, Mathe- und Physikklausuren gesehen habe, aber in Biologie kommen in der Oberstufe auch schnell mal über 500 Wörter zusammen, da Grafiken zu beschreiben und zu interpretieren, Methoden zu erläutern oder irgendwas erklärt werden muss. Gerade in der Sek II sind nur selten Beschriftungsaufgaben Teil von Klausuren, das sähe aber bei dir mit Sek I eventuell noch anders aus. Dennoch ziehe ich NW- Unterricht dem D-Unterricht vor.
    Gerade am Anfang der Berufslaufbahn ist es in den Naturwissenschaften zeitaufwändig, Versuche herauszusuchen und durchzuführen. Nach ein paar Jahren ist das aber kein Problem mehr. Allerdings kosten Versuchsauf- und abbau weiterhin Zeit.
    Biologie ist zudem bei uns ein beliebtes Abifach, pro Kurs sind es sicher 1/3 der Schüler, die eine Prüfung darin machen.

    Ich habe bislang nur die "negativen Seiten" aufgeführt und ich muss sagen, dass ich Deutsch auch heute nicht mehr studiert hätte wg des hohen Korrekturausfwands. Was aber bis heute geblieben ist: Ich liebe Literatur und das versuche ich an die Kids weiterzugeben. Zudem bin ich überzeugter Biologe und finde das Fach wahnsinnig spannend und wichtig. Es gibt immer wieder Neues.

    Das ist auch eigentlich das, was für dich relevant sein sollte: Du selbst musst von deinen Fächern überzeugt sein. Ohne die Begeisterung für deine Fächer wird es schwierig werden

    PS: Bei uns wird Geo auch gesucht

    das Leben kann so einfach sein.

    Als ich vor zehn Jahren mit dem Ref fertig war, wurde ich von einigen NRWlern seltsam angeschaut, als ich ihnen sagte, dass ich nicht wisse, ob ich eine Stelle wo und wann bekomme. Bei meiner Stellensuche gab es in Hessen kein Schulamt, das einem darüber Auskunft gab. Man hat erst einige Tage vor Dienstantritt erfahren, ob es geklappt hat und an welcher Schule in welchem Ort. Die allermeisten Bewerbungen laufen hier über die Rangliste und man selbst erfährt seinen Platz überhaupt nicht, u.a. da dieser sich täglich ändern kann. Ich bin allerdings überfragt, ob dies beim Ländertauschverfahren auch gilt.

    In NRW scheint es transparenter und langfristiger zu sein.


    Edit: habe gerade nachgesehen: Es läuft nicht über die Rangliste

    Ich fand das oben Zitierte echt wieder mal total daneben. Solche Äußerungen machen es der Politik und den Stammtischen zu einfach....
    Mit dieser Argumentation könnten die Bayern ja noch viel mehr einsparen: Gebt den Gyms doch einfach auch noch Stunden dazu, dann ist's wieder fair und auch die arbeiten dann 5 Tage/Woche :autsch:
    Und selbst dann sind 29 Std ja eigentlich gar keine 29 Std, sondern nur 29 3/4 Stunden! Da könnte man noch einige Stunden mehr unterrichten!

    So, ich möchte jetzt wieder an den Schreibtisch. Aus purer Langeweile und Unterforderung bereite ich dann doch noch was für die kommende Woche vor.

    Firelilly, du hast mal wieder meine absolute Zustimmung. Perfide trifft es gut.

    Ist die Lehrkraft krank, entfallen nur die Unterrichtsstunden, aber dies ist ja nur ein Teil der Arbeit.

    Ich habe z.B. an einem Tag der Woche nur zwei Stunden Unterricht. Das ist mein effizientester Tag bei Vorbereitung, Orga, Korrektur etc.
    Wenn ich an diesem Tag krank bin, sind es gerade mal diese 2 Std. Unterricht, die wegfallen, aber für mich bedeutet es insgesamt, dass ich wesentlich mehr an anderen Tagen arbeiten muss.
    Nicht umsonst ist ja das Deputat nicht gleich der wöchentlichen Arbeitszeit, bei Krankheit bleibt das aber außen vor.

    Da würde man aus einer vermeintlich moralisch höheren Position als moralisch nicht integer gebrandmarkt, wenn man aufgrund der Arbeitsbedingungen nur minimalsten Einsatz zeigte.

    Ich bin in der Regel ganz bei dir. Das Problem ist bei unserem Beruf nur leider, dass nicht wie bei vielen anderen Jobs ein Stapel Arbeit liegenbleibt oder halt länger dauert, sondern dass andere die Arbeit übernehmen müssen. Und das macht dann eben wütend auf entsprechende Kollegen.
    Ein Beispiel: Ein Kollege hatte eine Klassenlehrerschaft, vieles lief schief, die Konsequenz: er bekommt keine Klassenlehrerschaft mehr vom SL zugewiesen, dafür haben aber andere nun zwei oder drei :(

    Mhhh, Klamotten nicht, aber für viele gilt die Ledertasche wohl noch als eindeutiges und zwingendes Indiz. Die Sache mit dem Bus ist mir auch schon passiert und der Fahrer meinte dann, es läge an meinem Rucksack (statt Ledertasche), dass ich nicht lehrertypisch aussähe.

    Wie bringt man einem Kleinkind bei, dass der Weihnachtsbaum irgendwann rausgeschmissen werden muss?

    Ich finde die Nichtgenehmigung von TZ einen heftigen Einschnitt in die persönliche Lebensplanung. Niemand geht in TZ, weil er weniger Geld haben möchte, sondern weil er Zeit benötigt für andere Sachen. Leider oftmals auch, um wieder "aufzutanken", um weitere Jahre im Beruf zu überstehen. Hier wird ausgenutzt, dass das Land nahezu einziger "Arbeitgeber" ist und dass es keinen Vertrag gibt, der die Rahmenbedingungen von Arbeitebedingungen konserviert.

    Tierpflegerin....würde ich heute auch sofort machen, wenn es besser bezahlt wäre. Wenn ich entsprechend im Lotto gewinnen würde, mache ich ein Hundehospiz auf.
    Und dein Kindheitstraumjob?

    Ich kann Palim absolut zustimmen: was macht für dich persönlich guten und damit anscheinend auch dich zufriedenstellenden Unterricht aus? Wenn du das für dich geklärt hast, solltest du schauen, ob deine Vorstellung vereinbar ist mit dem realen Leben.

    Ich unterhalte mich immer mal wieder mit Leuten, die denken, dass jedem Lehrer ausschließlich strahlende Kinderaugen entgegen blicken, alle seien wissbegierig, wohlerzogen, respektvoll untereinander etc. Für diejenigen ist das Lehrerdasein ein absoluter Traumjob. Die Realität sieht jedoch meist anders aus. Falls dies auch deine Vorstellung war/ist, wirst du nie zufrieden sein.

    Auch wenn guter Unterricht für dich bedeutet, dass du für eine gute Unterrichtsstunde eine Vorbereitunsgzeit vom 10 Stunden brauchst, ist das auf Dauer nicht haltbarr, das macht dich kaputt. Du hast zwei Zwerge und selbst ohne diese wäre dieses Pensum nicht zu schaffen. Ich persönlich arbeite wöchentlich max 1-2 "Sternstunden" aus, zu mehr habe ich keine Zeit bzw. kann es bei einer angegebenen wöchentlichen Arbeitszeit von 41 Stunden nicht realisieren.

    Was ich leider noch ergänzen muss: Bislang scheinst du noch nicht mit vielen "Verwaltungssachen" (Zeugnisse, Gutachten, Prüfungen etc.) in Kontakt gekommen zu sein. In manchen Zeiten muss ich wirklich behaupten, dass das eigentliche Kerngeschäft Unterricht eher nebenher läuft.

    Evtl. verzettelst du dich auch bei den Vorbereitungen und drehst dich im Kreis, machst zu viel Bambam. Ich muss zugeben, dass einige meiner schönsten Stunden nahezu unvorbereitet waren und sich im Unterricht erst ergeben hat, wie die Stunde läuft. Vielleicht hat es aber auch nur so gut geklappt, da mittlerweile entsprechende Unterrichtserfahrung und Methodenvielfalt vorhanden ist. Probier es trotzdem mal (alleine!) aus, schaden wird es nicht!

    Mich würde ein Punkt interessieren: was bedeutet Unzuverlässigkeit den Kollegen gegenüber?

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