Beiträge von plattyplus

    Übrigens an der Stelle auch der Hinweis, wenn man nicht genügend freiwillige Meldungen hat, bedient man sich gerne der Listen von öffentlich rechtlich Beschäftigten um die Posten zu füllen. Das gilt für den Wahlhelfer genauso wie für den Schöffen oder das Mitglied einer "Pflichtfeuerwehr".

    Ja und? Klar können sie mich als Schöffen, Wahlhelfe oder sonstwas dienstverpflichten, aber dann müssen sie auch für die Folgekosten aufkommen. Da kann dann ein Tag als Schöffe auch mal bis zu 10.000€ Kosten zu Lasten der Staatskasse verursachen, wenn kurzfristig ein Urlaub auf Fiji und Samoa storniert werden will oder es darum geht mich und dazu die ganze Familie aus dem Urlaub am anderen Ende der Welt zurückzuholen.


    Und nein, Skrupel solche Kosten dem Gericht in Rechnung zu stellen hätte ich absolut keine. Wenn sie schon die Termine so kurzfristig wie oben beschrieben herausgeben, eben mit nur 2 Wochen Vorlauf, dann müssen sie damit rechnen, daß ich da noch andere Dinge geplant habe.

    leider können Schulen nicht kommunizieren, dass sie schon jemanden favorisieren

    Das kenne ich auch. An einer Schule haben sie die Bewerberin nach mir innerhalb von wenigen Sekunden mit den Worten abgefertigt, daß ihre Stiefel mit 4cm Absatz zu nuttig aussehen würden. Ich war noch nicht aus dem Sekretariat raus, da war ihr Vorstellungsgespräch auch schon beendet. Bei unseren Fächern war der Arbeitsmarkt so klein, daß man den gleichen Konkurrenten an jeder Schule in ganz NRW erneut über den Weg lief. Wir kannten uns also alle.

    Damals habe ich mir nur gedacht: "Sollten sie dich jetzt doch noch anrufen und die Stelle zusagen, sagst du 'nein'!" Wenn das schon so losgeht, will ich gar nicht erst wissen, wie es ist, wenn man da mal unterschrieben hat.


    Die hatten damals wohl auch schon einen Favoriten.


    Das Lustige dabei: 6,5 Jahre später hat diese eine Schule bei mir angerufen und nachgefragt, ob meine damalige Bewerbung noch aktuell wäre. Sie hätten jetzt eine Stelle zu besetzen. Aber damals war das natürlich alles andere als lustig.

    @NRW-Lehrerin

    Deine letzten beiden Sätze kann ich unterschreiben. Ich habe ein Jahr Zivi-Dienst auf einer Kinder-Intensivstation für Herzfehler und Transplantationen hinter mir. Was mir geholfen hat das durchzustehen, wenn es mal wieder für einen Knirps nicht gereicht hat, war der Gedanke: Da sind noch 15 die Leben und die von dir erwarten, daß du dein Bestes gibst, um sie durchzubringen! Also vorwärts! Und mach jetzt bei den Blutgasanalysen, mit deren Ergebnissen die Beatmungsgeräte eingestellt werden, keine Fehler, denn die 15 bezahlen das ggf. mit ihren Leben.“ Für sowas wie Trauer fehlt da die Zeit. Mein Oberarzt formulierte es so: „Alle Kinder, die aus halb Europa zu uns kommen, sind schon abgeschrieben und jeder, der es trotzdem schafft uns lebend zu verlassen, ist Dein persönlicher Sieg!“

    So wurde die Überlebensrate von 10-20% jedenfalls erträglich.


    C‘est la guerre!

    Und um noch einen konstruktiven Tipp an die Berufsanfänger zu geben: Arbeit nicht zu lang konzipieren. Lieber eine kürzere Arbeit, dann bist du selbst, aber auch die SuS, nicht so gehetzt.

    Ganz wichtig! :top:

    Bei uns heißt es z.B., daß Klassenarbeiten 45-90 Minuten dauern sollen. Obwohl ich immer in Doppelstunden die Arbeiten schreiben lasse, konzipiere ich die Arbeiten immer für 60 Minuten. Da hat man dann auch keinen Streß zu Beginn, wenn es darum geht die Tische umzustellen und sollte man sich doch mal vertan haben bei der Einschätzung der Bearbeitungszeit, kann man hinten auch noch etwas Bearbeitungszeit dazugeben, ohne das es gleich im Stundenplan eng wird.

    Alle Masken dienen auch dem Fremdschutz. Bei der OP-Maske ist es kennzeichnend, dass sie primär dem Fremdschutz dienen.

    Da muß ich immer an den einen Oberarzt aus meiner Zivi-Zeit denken, der auch als Chirurg am Tisch stand. Seine Aussage dazu: "Ein Chirurg, der ohne OP-Maske am Tisch steht, die Klappe hält und nur durch die Nase atmet, verteilt nur 1/3 der Keime im Raum, die sein Kollege mit einer OP-Maske vorm Gesicht verbreitet, wenn er während der OP spricht und durch den Mund atmet."


    Als es mit Corona losging und damals sogar noch die selbstgenähten Stoffmasken im Supermarkt nur optional waren, habe ich täglich an den Spruch des Oberarztes denken müssen. Damals bin ich auch immer ohne Maske in die Läden, habe aber tunlichst darauf geachtet die Klappe zu halten und nur durch die Nase ein- und auszuatmen. Und im Supermarkt habe ich dann die Leute mit ihren Stofflappen in Menschentrauben beim Labern zusehen und -hören dürfen. :daumenrunter:


    Also einfachste Schutzmaßnahme: Klappe halten und durch die Nase atmen.

    Wie handhabt ihr das? Sonstige "Problemstellen", auf die zu achten sind?

    Meine Problemstellung war früher immer die Rückgabe einer Klassenarbeit, weil es irgendwie immer etwas tumultartig wurde: "Warum hat der Tom bei Aufgabe 3 14 Punkte und ich habe nur 12, dabei haben wir doch die gleiche Antwort." ... die Antwort war dann aber doch nicht wirklich so identisch, wie die Schüler sie gesehen haben. Während ich versuchte den ersten Punkteunterschied zu erklären, grätschten gleich die nächsten Schüler ein und fanden sich auch ungerecht bewertet.


    Wir müssen so viele Noten für sonstige Leistungen vergeben wie Klausuren, weshalb ich die Rückgabe inzw. so gestalte:

    1. Die Klassenarbeiten werden zu Beginn der Stunde zurückgegeben.
    2. Ich erkläre kurz die Musterlösung und gehe dabei auf Fehler ein, die häufiger vorgekommen sind.
    3. Im Anschluß daran rufe ich alle Schüler einzeln zu mir, um ihnen die SL-Note zu verkünden. Haben sie Rückfragen zur Bepunktung der Klassenarbeit oder sind sie der Meinung, daß ich mich irgendwo vertan habe, sollen sie die Arbeit mitbringen. Dann wird das im Einzelgespräch geklärt. Ich will diese Diskussionen coram podium vermeiden.

    Man hätte ihr auch einfach erklären können, dass das Kind als Linkshänder mit dem Stift nicht klar kam.

    Ich wollte eigentlich die Details weglassen, aber wenn ihr ( Kris24 und kleiner gruener frosch ) schon danach fragt, dann gibt es doch die Erklärung. Meine Lebensgefährtin ist eine graue Maus, zumindest am Anfang. Also ihren Standpunkt mit Nachdruck durchsetzen fällt ihr extrem schwer. Als es da während des Telefonats losging von wegen, daß Töchterchen einige Zusatzaufgaben im Mathebuch gemacht hatte, die sie nicht hätte machen sollen, ist sie schon weggeknickt. Wir waren der Ansicht, daß es sich um Zusatzaufgaben zur Binnendifferenzierung handeln würde und haben die Zweitklässlerin ermutigt diese dann zur Übung zuhause auch noch zu machen, was wohl ein Fehler war. Gleiches im Fach Deutsch. Wir sollten die Texte der Kleinen nicht korrigieren, weil das dem "Schreiben nach Gehör", "Lesen durch Schreiben" oder wie immer man das nennen will, zuwider laufen würde. Jedenfalls war Muttern schon bedient und hat dann irgendwann mir den Telefonhörer übergeben.

    Muss/müssen uns schon das ganze Schuljahr von einer jungen Erstklasskollegin anhören, dass sie 24 Erstklässler hat und wie viele das sind und wie anstrengend das ist.

    Ich bin zwar nicht in der Grundschule, aber das erste Jahr ist schon hart, eben weil man nichts einfach aus den Vorjahren aus dem Regal ziehen kann sondern wirklich alles neu machen muß. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich an einem Schultag in einer Elektriker-Klasse im Unterricht vorne am Pult nach vorne gekippt und auf dem Pult eingepennt bin. :pfeifen:


    20 Unterrichtsstunden in zwei Tagen (am ersten Tag 12 Stunden bis 21 Uhr, am zweiten Tag 8 Stunden ab 7.30 Uhr) mit 3 Stunden tatsächlicher Nachtruhe dazwischen sind einfach hart.

    … über die runterfallende Kinnlade einer Grundschullehrerin. :pirat:

    Ok, ich habe mich schon am Freitag gefreut.


    Die Tochter meiner Lebensgefährtin sollte mit einem „Inky“ in die Schule kommen. Nach einer Internetrecherche habe ich rausgefunden, daß es sich dabei um einen Pelikan Inky Tintenroller handelt. Nachdem ich drei Läden abgeklappert hatte, um auch bloß den richtigen Stift zu bekommen, haben wir der Kleinen den Stift in die Hand gedrückt und dabei festgestellt, daß er für die kleine Linkshänderin ungeeignet ist. Die Tinte trocknet nicht schnell genug, so daß die Schrift verschmiert. Daraufhin habe ich ihr zwei Stabilo Worker Tintenroller aus meinem Bestand mitgegeben, natürlich keinen roten sondern einen blauen und einen schwarzen. Habe selber als Linkshänder ja schon eine „Versuchsreihe“ hinter mir welcher Tintenroller geeignet ist.


    Letzten Freitag hat die Grundschullehrerin dann bei meiner Lebensgefährtin angerufen, weil Töchterchen die falschen Stifte dabei hatte. Nachdem die Lehrerin fertig war, hat meine Lebensgefährtin mir das Telefon in die Hand gedrückt. Als ich die Lehrerin dann mit „sehr verehrte Kollegin“ angesprochen habe, konnte man merken, wie ihr am Telefon die Kinnlade runtergefallen ist. :victory:


    Sagt mal, ist das echt so ein Problem in der Grundschule, wenn die Kinder mit den falschen Tintenrollern kommen?

    Ich fand es jedenfalls lustig, daß man wegen so einer Lappalie überhaupt zuhause anruft.

    Jedenfalls ertrinken ALLE Klassenleitungen unseres Fachbereiches schon immer in Arbeit (5 Stunden sind nicht übertrieben), so dass schlechte Organisation des Einzelnen als Ursache ausgeschlossen werden kann.

    Bei mir ist es der Verwaltungskram, der soviel Mehrarbeit bedeutet. Wenn man am BK in einer Vollzeitklasse mit 30 Schülern anfängt und am Ende des Schuljahres noch die Hälfte übrig ist, weil der Rest aufgrund einer Vielzahl unentschuldigter Fehlstunden und/oder Fehlverhalten unsere Schule verlassen mußte, dann ahnst Du vielleicht wo die Arbeit her kommt. Bekomme erst einmal das komplette Mahnverfahren für jeden einzelnen Schüler durch und dazu dann noch die Sondertermine für die ganzen Teilkonferenzen...

    Jedenfalls ist es bei mir im ersten Ausbildungsjahr der Vollzeitklassen immer so, daß 35-50% der Schüler uns wieder verlassen. Will man das alles gerichtsfest dokumentieren und anmahnen, hat man ordentlich etwas zutun.

    Zum eigentlichen Thema, zwischen 45 und 50 Stunden sind meist die Regel. Mag vielleicht daran liegen, dass ich noch nicht lang im Job bin und wir dazu durch neue Bildungspläne einiges umgestellt haben.

    Sieht bei mir ähnlich aus. Wobei ich dazu sagen muß, daß es von Jahr zu Jahr mitunter extrem schwankt. Im Berufsschulbereich haben wir das Problem, daß viele Betriebe ihre Ausbildungsverträge erst sehr spät (also auch im November, Dezember, ...) schließen und diese Azubis dann selbstverständlich bei uns beschult werden müssen. So habe ich aktuell eine Klasse mit 43 Azubis (dreiundvierzig, kein Zahlendreher!), weil es zu Schuljahresbeginn 28 waren, die Betriebe immer weiter nachgemeldet haben und wir einfach nicht genug Fach-Kollegen haben, um die Klasse teilen zu können. Auf der anderen Seite hatte ich aber auch schon Klassen mit nur einem Azubi, einfach weil wir diese Ausbildung (Landesfachklase, im ganzen Bundesland gibt es also nur eine Berufsschule, die ausbilden kann) anbieten müssen, wenn ein Betrieb einen Azubi meldet. Bei solchen Mini-Klassen ist der Prüfungsaufwand natürlich sehr viel geringer und die ganzen Unterrichtsmethoden kann man sich auch schenken.

    Zitat von Thamiel

    China schaut sich das mit maximalem Abstand von oben an und schreibt ansonsten vielleicht noch ein neues Kapitel "von der Großmacht zur Regionalmacht zum Atomzwerg" in irgendein Schulungsbuch für politische Parteikader.

    China schreibt das ganz sicher ins Lehrbuch für den Parteikader. Überschrift: Was passiert, wenn wir Taiwan (zurück-) erobern wollen?

    CDL

    Die Variante wäre aber für die Ukraine unannehmbar, weil dann deren politische Führung innenpolitisch ihr Gesicht verlieren würde.


    Ich denke, daß der Krieg auf Sparflamme noch sehr lange weitergehen wird inkl. aller Brutalität, die ein Partisanenkrieg mit sich bringt, also Selbstmord-Anschlägen in Moskau wie im Tcheschenien-Krieg usw. … ;(

    Als Beamter auf Widerruf erwirbt man keine Pensionsansprüche, oder?

    Als Beamter auf Widerruf erwirbst du Pensionsansprüche. Aber das mit der sozialversicherung ist schon richtig. Als Beamter auf Widerruf zahlt der Arbeitgeber nicht in die Arbeitslosenversicherung ein. Wenn Du nach dem Referendariat nicht übernommen wirst, gibt es also kein Arbeitslosengeld 1 sondern gleich Hartz 4. Das Spielchen habe ich nach dem Referendariat mitmachen müssen. Auch muß man als Beamter auf Widerruf den Arbeitgeberanteil in der GKV selber stemmen. Als Angestellter wird der Arbeitgeberanteil vom Land übernommen.

    Moin,


    ich habe extra nachgesehen, ob diese Nachricht heute (am 1. April) oder bereits am 31.3. veröffentlicht wurde. Es war der 31., weshalb ich nicht von einem Aprilscherz ausgehe.


    --> https://www.nw.de/lokal/kreis_…inder-Nachrichten-ab.html


    Sagt mal, warum dürfen Wahrheiten in Deutschland eigentlich nicht mehr ausgesprochen werden sobald sich eine Minderheit, in diesem Fall russische Eltern, die sich über die Ukraine-Kriegsberichterstattung im öffentlich rechtlichen Fernsehen in der Nachrichtensendung für Kinder "Logo" aufregen, darüber aufregt?


    Hatte Thilo Sarrazin doch recht, daß sich Deutschland aus falsch verstandenem vorauseilendem Gehorsam selber abschafft? :daumenrunter:

    Ich hätte als Folge der Beschwerde einen großen Fernseher in die Pausenhalle gestellt, die Nachrichten "jetzt erst recht" allen SuS zugänglich gemacht und die Eltern darüber aufgeklärt, daß es ihnen selbstverständlich freisteht zu klagen und/oder ihr Kind auf einer anderen Grundschule anzumelden.

    Das war tatsächlich Thema in einem Schulleitungsseminar beim Punkt Arbeitsorganisation.


    Uns wurde empfohlen, lediglich einmal am Tag in die Mails zu schauen und danach outlook zu schließen.

    Das erzähle mal meinen Abteilungsleitern. Gerade heute wieder gehabt: "Warum hast du nicht die beiden Dienst-eMail- Adressen, Teams Chat, ... gecheckt...? Ich habe Dir gestern um 9:10 Uhr geschrieben und Du hast noch nicht geantwortet. Willst Du überhaupt noch an dieser Schule arbeiten?"


    Ja sorry, bei über 30 Nachrichten pro Tag auf einem Dutzend Kanälen so ganz nebenbei geht halt auch mal was durch. :daumenrunter:

    und der Kollegin wurde von beiden noch ausgesprochen, dass sie ihn morgen abstechen. Dies wurde nachmittags noch schriftlich wiederholt und liegt vor.

    [...]

    Aber ich kann mich doch nicht über die SL hinwegsetzen….

    Was meint ihr?

    Du setzt dich nicht nicht über die SL hinweg, wenn du die Delinquenten bei der Polizei anzeigst. Thema wäre in etwa: Morddrohung & schwere Körperverletzung


    Und ja, ich würde es sofort anzeigen, allein schon, weil ich mir nicht eine Strafvereitelung im Amt vorwerfen lassen will. Sowas ist nichts für eine Klassenkonferenz, sowas ist Thema für die Staatsanwaltschaft und den Jugendrichter, zumal davon auszugehen ist, daß die Schüler in der 8. Klasse das 14. Lebensjahr bereits erreicht haben und damit strafmündig sind.

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