Beiträge von plattyplus

    Die Kids von allen umliegenden Schulen aus der Stadt wurden zu uns zentral an die Schule zum DAZ geschickt, also fast 90 Kids.

    90 Kids müssen doch eh auf drei Parallelklassen verteilt werden? Muß man da echt verfeindete Bevölkerungsgruppen in eine Klasse packen? Ich denke nicht!

    Ich selber hatte ja schon an anderer Stelle hier gefragt, wie ich reagieren soll, wenn Ukrainer und Russen bei mir im Unterricht aufeinander treffen und dann die eine Gruppe mit den Worten: „Ihr habt meine Großeltern/Eltern/Geschwister… ungebraucht!“ auf die andere Gruppe losgeht.

    die aus 18 (teilweise verfeindeten) Ländern/Kulturen kamen und dementsprechend einfachste Regeln nicht verstehen konnten/wollten

    Das verstehe ich nicht. Habt ihr echt Schüler aus Ländern, die sich gegenseitig mit Krieg übersäten, in eine Klasse gesteckt?

    Irgendwie muß ich da gerade an ein Zitat von Peter Scholl-Latour denken:

    Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta.“

    Wir importieren so deren (Bürger-) Krieg. :autsch:

    Ich bin dafür, dass auch klimaschädliches Verhalten von den Verursachern bezahlt wird (hier gab es mal den Link zu 5000 Euro pro Jahr für einen Polo mit 20 000 km). Wieviel zahlen wir alle für dich?

    Willst Du mich jetzt dazu animieren bei dem Verhalten „Hartz 4 und der Tag gehört dir!“ mitzumachen?

    Für mich ist das Verhalten unseres Arbeitgebers halt einfach massiv übergriffig, ökonomisch und eben nicht sozial orientiert und mit jedem Bonus wird es schlimmer.

    Beispiele:

    • Unser Arbeitgeber zwingt uns monetär in die PKV. Aus sozialen Gesichtspunkten müßte er uns eher in die GKV zwingen, indem er den Arbeitgeberanteil in die GKV einzahlt während Beamte sich in der PKV zu 100% versichern müßten. Es ist aber aktuell genau umgekehrt und selbst das Hamburger Modell der pauschalen Beihilfe, um die GKV gegenüber der PKV konkurrenzfähig zu machen wird mit dem Verweis auf zu hohe Kosten abgelehnt.
    • Den Familienzuschlag, über dessen exorbitante Höhe wir ja schon an anderer Stelle gestritten haben und der meiner Meinung nach nur aus monetären Gründen so gewählt wurde und mit einer leistungsorientierten Besoldung nichts mehr zutun hat, wird um eine Wohnortkomponente ergänzt, die einen Landesbeamten faktisch zwingt auch im Bundesland NRW zu wohnen. Es existieren jedenfalls weder Wohnorttabellen für die angrenzenden Bundesländer noch für die Niederlande, Belgien und Luxemburg als angrenzende Länder aus denen der Beamte durchaus morgens zur Arbeit pendeln könnte.
    • Ein kostenloses „49€-Ticket“ spielt in der gleichen Liga. Wieder versucht das Land NRW monetär mein Leben zu bestimmen.

    In das gleiche Horn bläst leider auch die Gewerkschaft GEW indem sie politische Forderungen stellt, die gegen die eigenen Mitglieder gerichtet sind, indem die Forderungen nur noch eine zusätzliche Arbeitsbelastung für die eigenen Mitglieder darstellen. Ich sehe daher die GEW eher als eine arbeitgebernahe Organisation denn als eine Gewerkschaft, die wirklich für die Interessen ihrer Mitglieder eintritt.

    Ich kann mich nicht an den Grund erinnern aber grundsätzlich ist das doch möglich, oder?

    Das ist nicht gut, weil man gegenüber seinen ehemaligen Lehrern und heutigen Kollegen dann immer noch in der Schülerrolle verharrt.

    An dem Gymnasium, an dem ich selber einmal Schüler war, akzeptieren sie jedenfalls genau deswegen aus Prinzip keine Referendare, die dort mal Schüler waren.

    Und wieder werden die Großstädter subventioniert. :daumenrunter:

    Oder kann ich mir den Zuschuß auch auszahlen lassen, weil es keinen brauchbaren ÖPNV hier gibt und das Ticket damit nutzlos ist.

    Das worst-case Szenario wäre, dass sich erstmal gar nichts tut und dann einen Tag vor den Sommerferien ein Brief kommt und die Abordnung in den IK Klassen nochmal um ein Jahr verlängert wird.

    Das worst-Case Szenario: Du bekommst am ersten Tag nach den Sommerferien die Abordnung „ab heute“. Habe ich vor einigen Jahren selber mit einer Teilabordnung so wiederholt erlebt.

    In meinem ersten Jahr hatte ich an einem Tag 12 Stunden (morgens und abends) und am nächsten Morgen nochmal 8 Stunden gleich hinterher. Da bin ich am zweiten Tag einmal aufm Pult eingepennt. :rotwerd:

    Die wenigen restlichen Stunden verteilten sich dann über die anderen Tage.

    Wie habt ihr es geschafft plattyplus, dass sie überhaupt aufgetaucht sind? Also öfter als einmal, um die schulbescheinigung abzuholen, meine ich. Schüler, die so eine Karriere hinter sich haben, zeichnet ja gerade eben dann aus, dass sie eigentlich nie die Schule besuchen.

    Indem wir in sehr intensivem Kontakt mit der Familienkasse, Ausländerbehörde, Bafög-Amt, Jugend- und Ordnungsamt sowie manchmal auch Polizei stehen.

    Es gibt Zeiten, da rufe ich alle zwei Tage bei der Familienkasse an. Da interessieren dann auch die Schulbescheinigungen nicht mehr.

    Was mir in der medialen Berichterstattung sehr negativ aufstößt:

    Es wird reduziert auf "Die Arbeitnehmer fordern 10,5%, die Arbeitgeber haben 8% geboten, das reicht den Gewerkschaften aber nicht." Da kann man als neutraler Leser für das Scheitern eigentlich kein Verständnis haben.

    Unterschlagen wird die Laufzeit, bei der sich die Arbeitgeber wohl 27! Monate vorstellen. Das entspräche wiederum gerade einmal 3,5% pro Jahr, also etwa der Hälfte der erwarteten Inflationsrate oder 8% Reallohnverlust für die Laufzeit.

    Das habe ich mir auch gedacht, als ich heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit den WDR im Autoradio an hatte. Für mich grenzte das Weglassen der Laufzeitunterschiede und der damit verbundenen jährlichen Zueachsrate schon an parteiische Berichterstattung, eben weil Fakten gezielt weggelassen werden und so beim Hörer der Eindruck entsteht, daß die Gewerkschaften den Hals nicht voll genug kriegen können: „Wegen 2,5% Unterschied (8% zu 10,5%) legen sie jetzt die ganze Republik still?“


    Nachtrag:

    Auch im Internet kein Wort zu den gravierenden Laufzeitunterschieden:

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/tar…chtung-101.html

    Ich vermute mal, dass man an der Stelle nicht einfach den Stundenplan des Abendschulunterrichts verändern kann?

    Könnte man schon, aber das würde das Problem dann nur auf andere Wochentage verschieben und nicht lösen. Berufsschulklassen sind nur 1 bis maximal 1,5 Tage/Woche im Unterricht und die Wochentage, an denen sie da sind, stehen weit vor der Stundenplanerstellung fest, damit die Betriebe sich darauf einstellen können. Man kann den Vormittagsunterricht also nicht einfach auf einen anderen Wochentag schieben. Der muß an dem Tag stattfinden.

    Machen wir auch... wir erfüllen alle Wünsche, wenn es möglich ist.

    Bei uns wird auch ziemlich viel möglich gemacht. Probleme gibt es allerdings immer dann, wenn es um Berufsschulklassen geht, die nur einen Tag/Woche da sind und Fächer betroffen sind, die nur von ganz wenigen Kollegen (zumeist nur 1 oder 2) unterrichtet werden. Hinzu kommt das Problem Abendschule.

    Vor langer Zeit hatten wir da regelmäßig das Problem, daß es in einem Fach nur zwei KuK gab, die das unterrichten konnten/durften und eine Person davon Teilzeit hatte mit dem Verweis: "Ich kann erst zur 3. Stunde kommen, ich muß die Kinder erst in die Kita bringen (alleinerziehend)."

    Der Kollege in Vollzeit verwies darauf: "Wenn ich am Vorabend bis 22 Uhr in der Abendschule unterrichtet habe, habe ich ein Anrecht auf 11 Stunden Ruhezeit und kann ebenfalls erst zur 3. Stunde, es gibt nur Doppelstunden, eingesetzt werden.

    So, wen schickst jetzt am Folgetag in die 1. und 2. Stunde? Die Kollegin, die auf ihre Teilzeit und die Kita verweist oder den Vollzeit Kollegen, der auf seine Ruhezeiten hinweist. Welches Kriterium hat die höhere Priorität?

    Das ist möglich, wenn man über Monate fehlt. Wie gesagt gab es da wohl massive Absentismus-Probleme.

    Was willst denn machen, wenn ein Schüler gar nicht (oder maximal 3 Tage/Jahr) im Unterricht erscheint?

    Wenn im Zeugnis "nicht beurteilbar" steht, wird der Schüler damit ja nicht versetzt. Oder es werden halt die unentschuldigten Fehlstunden mit der Note 6 gewertet. Dann haben sie halt eine Latte 6er auf dem Zeugnis. Führt auch nicht zur Versetzung.

    Hätte ich Lust mit akut förderbedürftigem und verhaltensproblematischem Klientel zu arbeiten, hätte ich ein anderes Lehramt studiert. Ja, die Leute sind da und müssen beschult werden, ist halt so und ich hab auch nicht groß gejammert, sondern das halt zähneknirschend gemacht. Aber ich hab trotzdem in jeder Stunde die Minuten runtergezählt.

    Bei mir war es ähnlich, als ich in der Ausbildungsvorberitung eingesetzt war und dort in der Klasse für Schüler, die die Hauptschule nach Klasse 6 verlassen haben, weil sie die 5. Klasse viermal und die 6. Klasse dreimal gemacht haben und irgendwann einfach 16 Jahre alt waren. Ich sag nur: "Absentismus über Jahre hinweg." Das war also wirklich der Bodensatz vom Bodensatz und die Schüler wußten auch, daß alle, die auch nur ein wenig auf dem Kasten hatten, bereits in "bessere Ausbildungsgänge" aussortiert wurden.

    Um die Schüler hinten, so ab der dritten Reihe, überhaupt noch zu erreichen, war meine Grundlautstärke im Unterricht damals so extrem, daß es nicht nur meinen Kollegen in den Nebenräumen sondern auch denen auf der kompletten Etage unmöglich war zu unterrichten. Selber leiser zu werden hat nichts gebracht, dann gingen die Schüler komplett über Tische und Bänke. Die Kollegen standen regelmäßig bei mir und faselten etwas davon, daß wir doch leiser sein sollten. Am Ende war genau diese Lautstärke das stärkste Argument, daß ich in solchen Klassen nicht mehr zu unterrichten brauchte. Wobei man das, was da lief, eh nicht unterricht nennen kann. Das war zum Großteil nur eine Bespaßung von angehenden Kleinkriminellen. Jedenfalls prahlten sie schon damit, daß ihr polizeiliches Führungszeugnis eben nicht mehr blanko war.

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