Beiträge von plattyplus

    Den Beitrag finde ich absolut geschmacklos.

    Wieso? In unserer Gesellschaft wird doch alles getan, um auch noch den größten Trottel vor seiner eigenen Blödheit zu schützen. Sei es nun der mutwillige Stromschlag, der mittels FI-Schalter möglichst überlebst gemacht wird, oder verbotene Abschlußfeiern der Schüler mit der Begründung, daß die Gäste mit besoffenem Kopf über das Geländer der nahen Brücke klettern, in den Fluß fallen und dort ersaufen könnten.

    Unter diesem Nanny-State müssen dann alle übrigen Mitmenschen leiden, eben weil man meint ein paar Wenige vor der eigenen Blödheit schützen zu müssen.

    Worum geht's da und warum erinnert dich "das alles" (Was genau denn?) an diesen Film?

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Idiocracy

    Das mit der Steckdose erinnert mich daran, daß es in unserer Gesellschaft keinen Selektionsdruck mehr gibt wie im Tierreich, wo die etwas vertrottelten Geschöpfe einer Spezies einfach nicht bis zur Fortpflanzung überleben oder zumindest frühzeitig zeugungsfähig werden, Vgl. Darwin Award.

    Wer also nicht in der Lage ist, das selbst irgendwie hinzuwurschteln, ist als Klassenlehrperson unbrauchbar und wird als solche auch nicht eingesetzt.

    Und damit ist die Person, die das nicht hinbekommt, in keiner Klasse mehr Klassenlehrer und die komplette Zusatzarbeit los.

    Mein Kontext ist der: Ich habe als Klassenlehrperson 1 Wochenlektion Entlastung plus 1 Wochenlektion Klassenstunde.

    Wir bekommen für die Klassenlehrerschaft exakt null Entlastung. Es wird eher noch eine zusätzliche Belastung, weil es selbstverständlich auch keine Klassenstunde gibt und man das alles neben dem normalen Unterricht unterbringen muß. Wenn man, so wie ich, nur eine Stunde/Woche in der Klasse eingesetzt ist, braucht man an normalen Unterricht nicht mehr zu denken.

    Jede Schulleitung kennt ihre 5 Hanseln, die als Klassenlehrperson z. B. zuverlässig verkacken. Die werden nicht eingesetzt weil völlig klar ist, dass das in einem Chaos endet, welches von allen Fachlehrpersonen im Klassenteam auszubaden ist.

    Leider ist dem so. „Leider“, weil es die fähigen Kollegen doch eher anspornt ebenfalls schlechte Arbeit abzuliefern, da man sich so langfristig die Klassenlehrer-Zusatzaufgaben erspart und weniger Stunden arbeiten muß.

    Um die übrigen Kollegen zu motivieren, müßte man den 5 Hanseln doch eher jeweils 10 Klassen aufs Auge drücken, damit die übrigen KuK sehen, daß sich defekt spielen (Spieltheorie nach Adam Smith) nicht auszahlt. Und wenn das dann im Burnout und in der Frühpensionierung der 5 Hanseln endet, dann ist das eben so. Als SL kann man danach wenigstens die 5 Stellen mit fähigeren Lehrern besetzen.

    Deine Anpassungsfähigkeit scheint auch etwas beschränkt zu sein. Dann wirst du halt überall, wo du hinkommst, nicht passen. Ich weiß nicht, ob dich das wirklich weiter bringt.

    Also ich kenne einige Kollegen, die genau soetwas weiterbringt. Sie lassen z.B. das Mahnwesen bei unentschuldigten Fehlzeiten auf ganzer Linie schleifen mit dem Ergrbnis, daß sie nirgendwo mehr als Klassenlehrer eingesetzt werden. Und schon müssen sie fürs gleiche Geld weniger arbeiten, während die Kollegen, die beim Mahnwesen auf Zack sind, für ihre Mehrarbeit als „Dank“ dann gleich noch die Klassenlehrerschaft für zwei weitere Klassen aufs Auge gedrückt bekommen und damit dann noch mehr Überstunden schieben.

    Wenn dann die siebte Klasse alles macht, nur nicht dem Unterricht folgt, dann bekommt der weniger gute Löwendompteur halt Stress mit den Eltern, weil er nicht erklären kann oder so.

    Genau DAS sehe ich als einen der Gründe für den Lehrermangel. Bei den heutigen Regelungen ist man als Lehrer beim Streit mit Eltern doch auf komplett verlorenem Posten, insb. wenn man an die Arbeitsbelastung denkt, wenn man mehrere Verfahren gleichzeitig gegen unterschiedliche Eltern führen muß.

    Und ja, ich hätte kein Problem damit, wenn ein Kollege auch mal reale Noten vergeben würde, auch wenn es dann Klassenarbeiten mit einem Notenschnitt von 5,0 hagelt. Dann würden die Schüler lernen, daß es auch Klippen im Berufsleben gibt, an denen man sich mal richtig anstrengen muß, um überhaupt zu bestehen.

    Man fährt zum Bahnhof und erledigt es dort, wenn man es online nicht machen möchte oder kann.

    Geht nicht mehr, da das Reisezentrum der DB im Zweifelsfall auch geschlossen wurde.

    Das hat auch etwas mit der Kontenverwaltung zu tun, allein das ist an sehr vielen Schulen ein Trauerspiel.

    Stimmt! Ich mußte für eine Klassenfahrt mal Wochenkarten für den ÖPNV kaufen und konnte ausschließlich mit Kreditkarte bezahlen. Da habe ich nach einem Schulkonto samt Kreditkarte gefragt, um darüber die Fahrt abzurechnen. Mein SL hat große Augen gemacht und am Ende lief es dann doch über mein Privatkonto. :daumenrunter:

    Ich frage einfach mal meine Lehrer von früher, wie die das gemacht haben. Soll wohl funktioniert haben. Wir waren damals zumindest auch auf Klassenfahrt.

    Meine Lehrer von damals haben die Bahnfahrkarten telefonisch gebucht. Das geht heute nicht mehr, weil die Hotline keine Bestellungen mehr annimmt.

    Nur mal so als Beispiel. Viele Dinge gehen heute nicht mehr, weil es die Services nicht mehr gibt. Eine Bestätigung per Telex kann man auch nicht mehr bekommen.

    Wie wäre es statt dessen damit, so etwas geplant und organisiert einzuführen. Dazu gehört dann zunächst eine funktionierende Software auzuwählen, dafür zu sorgen, dass die nötige Hardware/Infrastruktur (Netz) zur Verfügung steht und funktioniert. Und dann sollte man die Kolleginnen, die das benutzen sollen, auch entsprechend schulen. Wenn dann alles läuft, hat keine ein Problem.

    Und was würdest Du sagen, wenn die Kollegen extra fürs Klassenbuch Dienst-Notebooks bekommen haben, das WLAN auch zuverlässig steht und es eine Schulung gab?

    Wie gesagt, es gab halt einfach einige Kollegen, die es selber erfolgreich getestet haben, dann aber doch zum Papier zurück sind, weil die digitale Version keine Pflicht war. Aber man kann langgedienten A15ern ja nicht zumuten das jetzt einfach mal digital zu machen.

    Ich frage jetzt noch mal nach, welche Ecken das wären. Welche Arbeit verursacht jemand anderen, durch die Entscheidung etwas nicht „digital“ machen zu wollen?

    Darf ich antworten?

    Wir hatten in der Schule z.B. ein Jahr lang das digitale Untis-Klassenbuch neben dem papierbasierten Klassenbuch im Einsatz, um den Fachlehrern den Übergang zu "erleichtern". Im Ergebnis waren 85% der Kollegen nach 3 Wochen ausschließlich bei Untis. Die restlichen 15% wollten sich damit nicht befassen, weil es ja nicht verpflichtend war und es ja noch die Papierklassenbücher gab. Am Ende durfte ich mich dann als Klassenlehrer jede Woche hinsetzen und sämtliche Unterrichtsinhalte und Fehlzeiten aus dem Papierbuch ins Untis hämmern.

    Als Dank von den analogen Kollegen gab es dann noch Mecker, daß sie jetzt ja im Papierbuch gar nicht sehen könnten, ob die Schüler in ihrem Unterricht entschuldigt oder unentschuldigt gefehlt hätten. Ich solle gefälligst auch noch sämtliche Einträge aus dem digitalen Klassenbuch manuell ins Papierbuch kopieren.

    Ich hab mir in dem Jahr echt gewünscht, daß die Schulleitung auf den Tisch haut, daß digitale Klassenbuch verbindlich vorschreibt und das dann auch notfalls mit disziplinarrechtlichen Mitteln durchdrückt.

    Aufgrund der Problematik der doppelten Buchführung hatte unser Nachbarberufskolleg die Übergangsphase zwei Jahre vorher absichtlich extrem kurz gehalten. Da war diese Mehrarbeit nach drei Wochen vorbei.

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