Wer also nicht in der Lage ist, das selbst irgendwie hinzuwurschteln, ist als Klassenlehrperson unbrauchbar und wird als solche auch nicht eingesetzt.
Und damit ist die Person, die das nicht hinbekommt, in keiner Klasse mehr Klassenlehrer und die komplette Zusatzarbeit los.
Mein Kontext ist der: Ich habe als Klassenlehrperson 1 Wochenlektion Entlastung plus 1 Wochenlektion Klassenstunde.
Wir bekommen für die Klassenlehrerschaft exakt null Entlastung. Es wird eher noch eine zusätzliche Belastung, weil es selbstverständlich auch keine Klassenstunde gibt und man das alles neben dem normalen Unterricht unterbringen muß. Wenn man, so wie ich, nur eine Stunde/Woche in der Klasse eingesetzt ist, braucht man an normalen Unterricht nicht mehr zu denken.
Jede Schulleitung kennt ihre 5 Hanseln, die als Klassenlehrperson z. B. zuverlässig verkacken. Die werden nicht eingesetzt weil völlig klar ist, dass das in einem Chaos endet, welches von allen Fachlehrpersonen im Klassenteam auszubaden ist.
Leider ist dem so. „Leider“, weil es die fähigen Kollegen doch eher anspornt ebenfalls schlechte Arbeit abzuliefern, da man sich so langfristig die Klassenlehrer-Zusatzaufgaben erspart und weniger Stunden arbeiten muß.
Um die übrigen Kollegen zu motivieren, müßte man den 5 Hanseln doch eher jeweils 10 Klassen aufs Auge drücken, damit die übrigen KuK sehen, daß sich defekt spielen (Spieltheorie nach Adam Smith) nicht auszahlt. Und wenn das dann im Burnout und in der Frühpensionierung der 5 Hanseln endet, dann ist das eben so. Als SL kann man danach wenigstens die 5 Stellen mit fähigeren Lehrern besetzen.