Ich weiss wirklich nicht, was ich da machen würde.
Ich würde mir diese moralische Frage so nähern:
- Was würde ich für mich selber entscheiden? --> Impfung
- Warum soll ich meinen Kindern etwas vorenthalten, was ich selber haben will?
So komme ich dann recht schnell zu dem Entschluß, daß ich meine Kinder impfen lassen würde, hätte ich welche. Neben der reinen Frage der Corona-Erkrankung kommt ja auch noch die psychologische Komponente hinzu, wenn die Kinder sehen, was die Geimpften dürfen und sie als Nicht-Geimpfte nicht. So hatten wir im Kollegium kurz vor den Ferien z.B. die Frage: "Wir wollen in ein Hochinzidenzgebiet verreisen, wir (Eltern) sind geimpft und unsere Kinder nicht. Und jetzt?"
Außerdem empfinde ich es persönlich als äußerst unbefriedigend, um mich mal höflich auszudrücken, abzuwarten bis man dann doch eine Krankheit bekommt. In dem Zusammenhang muß ich an meine Kindheit zurückdenken. Ich hatte damals ein Muttermal auf dem Rücken und der Hautarzt war sich nicht sicher, ob es bösartig (=Hautkrebs) ist oder nicht. Ich mußte alle paar Monate zum Hautarzt und das Muttermal wurde fotografiert, um zu kontrollieren, ob es sich verändert hatte oder nicht. Alle paar Monate schwebte da das Damokles-Schwert üeber meinem Kopf: "Und was ist, wenn es jetzt doch Krebs ist? Dann hast Du über Jahre zugewartet und es dadurch immer noch schlimmer gemacht, ggf. durch die Warterei unheilbar."
Als ich dann wegen einer anderen Geschichte im Krankenhaus auf den OP-Tisch mußte, haben mein Eltern Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, daß das Ding dann gleich mit rausgeschnitten wird, wenn ich schon mit Vollnarkose auf dem Tisch liege. Auch wenn der Befund am Ende war "nicht bösartig", so war es psychologisch doch eine gewaltige Entlastung das Problem loszusein. Bei der Corona-Impfung von Kindern sehe ich es ähnlich. Besser jetzt (aktiv) impfen als (passiv) sich in das dann unausweichliche Schicksal ergeben.
Kurzum: Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, der hat schon verloren.