Beiträge von plattyplus

    wäre München mit dem Deutschen Museum. Ich kenne in Deutschland nichts, wo man mit einem faible für Technik und Naturwissenschaften dermaßen viel Zeit versenken kann

    Sehe ich ähnlich, wenn man da bei dem Deutschen Museum die Museumsinsel, die Flugwerft in Oberschleißheim und das Verkehrshaus abklappert, hat man 4 Tage Programm allein damit locker voll. :top:

    Wenn es technisch sein soll, wäre ggf. die Besichtigung der Hamburger Airbus Produktion oder das Dornier und das Zeppelin Museum in Friedrichshafen am Bodensee ggf. auch noch etwas.

    Airbus habe ich selber mit einer Sek 2 Klasse besucht.
    --> https://werksfuehrung.de/de/airbus-tour…/werksfuehrung/

    Übernachtet haben wir dort aber auch nicht in der Jugendherberge sondern in einem Hostel.

    Ich sage immer „Ich hab das Zeig früher lernen müssen und jetzt sind Sie halt dran.“

    Bei mir heulen sie sich immer wieder darüber aus, wie schlimm doch die Kollegen Mathe-Pauker sind, daß sie ihnen sowas wie die P-Q-Formel zur Lösung von quadratischen Gleichungen abverlangen.

    Meine Antwort ist dann immer nur: "Ist doch ganz einfach. Halber Koeffizient des linearen Gliedes mit umgekehrtem Vorzeichen plus minus Wurzel des halben Koeffizienten zum Quadrat minus Rest. Habe ich damals in der Schule so auswendig lernen dürfen."

    Da sieht man dann richtig, wie den Schülern die Kinnlade runterfällt. :victory:

    Mir hat das Schulenglisch da aber null für gebracht. Macbeth hat eher meine Abscheu vergrößert.

    Ist bei mir ähnlich. Literatur empfand ich aber eher als einfach. Für mich ist das höchste Level erreicht, wenn man auf Englisch ein Telefonat führen soll. Also wirklich morgens um 2 Uhr aufstehen, um in Australien oder Neuseeland (zu den dortigen Bürozeiten) anzurufen und dann noch mit deren Aussprache klarkommen, wo man am Telefon auch rein auf die Worte fixiert ist und die Gestik fehlt. Zudem hat man praktisch keine Zeit sich den Satzbau zu überlegen, weil man eben sofort antworten will/soll und es eben nicht aufschreibt. Das ist meiner Meinung nach die Königsdisziplin, was die Fremdsprache angeht.

    Ok, das Fachenglisch im Flugzeug ist auch nicht ohne, wenn man da am rauschigen Funkgerät am anderen Ende einen Texaner dran hat, der sich nicht an die fest definierte Phrasologie hält, und neben der Konversation noch ein Flugzeug fliegen soll. ... Oder der Fluglehrer in Südafrika...

    Aber das sind dann die Momente, bei denen bei mir der Ansporn kommt es "richtig" zu machen. Macbeth war irgendwie Kinderkram dagegen. :pfeifen:

    Dabei wird dem Wirtschaftsunterricht eine erhebliche Teilschuld gegeben.

    Was erwartest Du von einem Wirtschaftsunterricht, der an allgemeinbilden Schulen praktisch nicht existiert? Da gibt es nur SoWi (=Sozialwissenschaften), wo das alles mit VWL und Politik vermengt wird. Ich kenne jedenfalls keine allgemeinbildende Schule, die das Fach BWL im Fächerkanon hat.

    Sprachen erschließen Welten, und Mathematik ist auch eine Sprache.

    Dem stimme ich sogar zu, nur gab es bei mir bei Latein nie das Aha-Erlebnis. Im Englisch-Unterricht war das ganz anders. Da konnte ich auf einmal zu Silvester (5. oder 6. Klasse?) den doch einfachen Dialog von "Dinner for One" im Original verstehen. Bzgl. Englisch hat es in dem Moment bei mir "click" gemacht, so daß ich es am Ende in der Wirtschaftsenglisch-Klausur an der Uni sogar auf die Note 1,3 gebracht habe. Im Urlaub in Ozeanien höre mich mir auch bei den Museumsführungen etc. lieber die englische Führung an, weil da mehr Details rüber kommen, als wenn die dortigen Museumsführer sich an der deutschen Sprache versuchen.

    Aber Latein? Nee... da gab es das Aha-Erlebnis nie und ich habe mich ewig damit abgequält.

    Ah ok, dachte jetzt, daß das mit dem Gashebel nur eine Rückfrage gewesen wäre.

    Gehörst Du eher zu denen, die sagen: „Leute, die es eilig haben, soll man nicht aufhalten.“? Oder glaubst Du eher an den Spruch: „Dann hätte er/sie halt eher losfahren bzw. losgehen sollen. Drängeln geht gar nicht, da mache ich jetzt extra langsam.“?

    Unsere SuS glauben mir leider selbst bei Prozentrechnung nicht, dass man das im Alltag braucht. In deren Alltag kommt das nicht vor

    Meine Schüler lasse ich da immer den Bausparkredit ausrechnen. Also welche Annuität kann man noch tragen und wie hoch ist sie, wenn man 1,5% Zins und 1% Tilgung hat?

    Warum ist das Annuitäten-Darlehen nach 62 Jahren abbezahlt? Bei 1% Tilgung müßte es doch eigentlich 100 Jahre dauern. :staun:

    Was passiert, wenn nach 10 Jahren die Zinsbindung wegfällt und die Zinsen auf 3% steigen. Kann ich mir dann den Kredit überhaupt noch leisten?

    Aber das ist eher akademisches Denken, bei Gymnasiasten kommt man damit noch an (leider bei weitem auch nicht immer).

    Also ich habe damals als Schüler nie verstanden wofür Latein gut sein soll und verstehe es auch heute nicht. Gedanke damals dabei: "Eine tote Sprache, die von Scheintoten unterrichtet wird."

    Hm, durch kompetenzorientierte Aufgaben sind die Fragen seltener gekommen. Wir haben schon perfekte Sprungschanzen zum Snowboarden oder Skaten berechnet, den perfekten Ort für die Pause bei der Radtour,...

    Also in meiner Schülerzeit hatten wir einen Pauker für Physik und Chemie. Da haben wir uns in Chemie die unterschiedlichen Sprengstoffe angeguckt und in Physik wo man das Zeug platzieren muß, um mit einem möglichst kleinen Bums eine möglichst große Brücke kaputt zu machen. :staun:
    Der Typ war richtig cool.

    In Mathematik wurden Schießtabellen (=Parabeln) berechnet. :victory:

    24 Stunden Abstand vom letzten Alkoholkonsum (=bottle) bis man den Gashebel (=throttle) in die Hand nimmt, also sich aufs Motorrad bzw. ins Auto setzt oder den Gashebel im Flugzeug in die Hand nimmt.

    Der Spruch kommt eigentlich auch aus der Luftfahrt.

    Wenn du ihm schön antwortest, merkt er, dass dich das triggert und macht schön weiter damit.

    Genau das ist ja das Problem.

    Ich bekomme praktisch in jeder neuen Klasse Sprüche an den Kopf geworfen.

    • "Wir wissen wo sie wohnen."
      Antwort von mir: "Ist ja schön, findest du sowieso nicht hin." ... und gedanklich: "Gut, daß ich nicht im Schulbezirk wohne."
    • "Wir wissen so ihr Auto steht."
      Antwort von mir: "Schön, dann kannst du jetzt ja darauf aufpassen. Wenn eine Beule drin ist, weiß ich, daß du es warst."

    Meine Angewohnheit mit solchen Sprüchen umzugehen, ist also eher noch einen draufzusetzen. Zumeist hören die Sprüche dann ganz schnell auf. :pirat:

    Als ich noch Referendar war, hat einer der Halbstarken sich über eine Note beschwert und der jungen Kollegin gedroht: "Ich weiß wo dein Sohn zur Schule geht." Sie hat ihn auch erst ignoriert. Aber als er dann auch noch den Namen der Schule, den Namen des Kindes und die Klasse benannte, hat sie ihm mit einem gezielten Schlag niedergestreckt. Sie war war geschlagene 1,55m klein und 45kg leicht und hat ihn (1,90m) mal eben die vier Vorderzähne rausgeschlagen (und sich selber bei dem Schlag auch noch die Fingerknochen gebrochen). Wie ich später erfahren habe, waren die Namen nicht erfunden sondern stimmten sogar.

    Vor Gericht hatte sie Glück mich als Zeugen für die Drohung antreten lassen zu können. Das war in der zweiten Woche meines Referendariats, in der ich eigentlich nur von hinten zugucken sollte, wie man unterrichtet.

    An unserer Schule werden die Schulbescheinigungen aber auch erst in der zweiten vollen Schulwoche ausgegeben.

    Ist bei uns auch nicht anders, die Bescheinigungen gibt es erst in der 2. Woche. Es fällt halt nur am ersten Schultag nach den Sommerferien auf, wenn man da neue Schüler einschult, die Zeugnisse der vorherigen Schulen kontrolliert, ihnen den Stundenplan erklärt und durchs Gebäude führt... und man bemerkt, daß sie das alles nicht die Bohne interessiert, sie dafür aber sofort und jetzt eine Schulbescheinigung haben wollen.

    Bestimmt mehrfach, weil ich bei dem Chaos :rotwerd: die Dinge nicht immer gleich wiederfinde und dann den nächsten Rotstift aus der Packung nehme oder das nächste Geodreieck kaufe.

    Wenn ich dann grundlegend aufräume am Ende des Schuljahrs tauchen im Büro auf einmal 6-9 Dreiecke wieder auf.

    Machst Du auch doppelte Buchführung, führst also neben den Klassenbüchern mit den Lerninhalten noch einen Lehrerkalender mit den gleichen Inhalten und bewahrst die Kalender bis zur Pensionierung bzw. Verrentung auf?

    "Friss oder stirb"

    Kommt drauf an. Wenn wir ein ärztliches Attest haben, daß der Schüler wirklich ein Problem hat, machen wir sehr viel möglich. Aber auf Zuruf so ganz ohne Bescheinigung läuft nichts. Dabei geht es weniger darum, daß ein Attest für jedes einzelne Fehlen vorliegen muß, sondern das die Krankheit etc. generell bescheinigt und aktenkundig sein muß.

    Üblicherweise sieht das so aus, daß ich Schülern mit Problemen zu einem unserer Sozialarbeiter schicke. Wir haben extra einen Mann und eine Frau, weil es ja auch sein kann, daß man gewisse Probleme (z.B. Freundin hat mich verlassen) nicht unbedingt mit einer Frau besprechen will. Umgekehrt natürlich genauso. Unsere Sozialarbeiter schicken die Schüler dann üblicherweise zu den entsprechenden Ärzten / Stellen, um deren Probleme bescheinigen zu lassen und geben mir als Klassenlehrer, wenn die Schüler es ihnen erlauben, die Rückmeldung, ob an den Problemen wohl etwas dran ist oder nicht. Mit der Bescheinigung wird der Unterricht dann möglich gemacht, wenn es nicht total abwegig ist. Einen Schüler habe ich z.B. in diesem Schuljahr verloren, weil sich der Amtsarzt die gesammelten Bescheinigungen angesehen und festgestellt hat, daß der Schüler nicht schulfähig ist.

    Damit die Mitschüler nicht mitbekommen, daß man zu den Sozialarbeitern geht, sind diese auch nachmittags da. Da ist das Schulgebäude dann leer und alle Mitschüler sind eh weg.

    Nachtrag: Wenn dann aber schon die Sozialarbeiterin zu mir kommt und mir als Klassenlehrer sagt: "Der Schüler lügt dich an, der ist nicht krank, der arbeitet schwarz während der Unterrichtszeit bei seinem Onkel in der Firma", wie soll ich dann reagieren? Dann stell ich auch auf stur.

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