Beiträge von plattyplus

    Und dann gibt es ja meist auch noch ein 2. Elternteil, was evtl. auch Abholen und/oder Bringen kann, aber evtl. nicht alle Ernähren.

    Moin,

    schon einmal daran gedacht, daß der 2. Elternteil auch arbeitet? Ich finde das jedenfalls immer so lustig, wenn mir meine Kollegen erzählen, daß ich doch gefälligst zur Schule hin umziehen soll, auf das der Arbeitsweg kürzer wird. Ok, ich bin Single und könnte das, will es aber nicht, weil ich in meiner Freizeit keinen Schüler sehen will. Aber wäre ich in einer Beziehung würde es doch überhaupt nichts bringen, wenn ich der Schule hinterher ziehe, auf das der andere Teil dann umso weiter zur Arbeit fahren muß.

    Leider herrscht in unserem Kollegium bei dem Gedanken an "Familie" noch das klassische Hausfrauenmodell vor. Das Modell hat schon in der Generation meiner Eltern und sogar meiner Großeltern nicht funktioniert, aber im Pütt scheint das heute noch normal zu sein. Bei meinen Großeltern war es ganz extrem. Opa Lokführer (damals noch verbeamtet) mit Residenzpflicht am Einsatzort und Oma Hebamme mit Residenzpflicht am Einsatzort und das waren zwei unterschiedliche Orte. Was meint ihr, wie da der Amtsschimmel am Wiehern war. :ohh:

    und den Stress mit den Kollegen ("Ich wollte da aber doch frei haben") möchte ich nicht haben.

    Und genau das ist das "Problem", warum nach der Stundenplanoptimierung durch die Software der Stundenplaner doch nochmal ran muß. Die Software behandelt ja alle Kollegen gleich, zumindest wenn man keine expliziten Vorgaben macht.

    Da sind dann die alteingesessenen Kollegen zum Stundenplaner gerannt und der nachträglich hat der nochmal was umgeschoben. Jedenfalls war es in den letzten Jahren immer so, ich bin ja selber noch nicht lange dabei, daß mein Stundenplan von der ersten Version, die so gegen Pfingsten rauskam, bis zum finalen Plan in der ersten Schulwoche nach den Sommerferien, immer schlechter wurde, wenn es irgendwelche nachträglichen Änderungen gab.

    - Verhalten im Amokfalle dürfen wir nicht machen!

    Ja, da könnten ja die potentiellen Amokläufer Rückschlüsse darauf ziehen, wie sie im Fall der Fälle noch mehr Leute umbringen könnten.

    Was die Brandschutzübungen angeht, haben wir im Kollegium schon einmal vorgeschlagen das in einer Pause zu machen und zu gucken, wie es dann mit dem Abzählen auf der Wiese vor der Schule abläuft. :teufel:

    Der Einstieg in die Lehre an der Grundschule soll durch eine auf ein Jahr halbierte berufsbegleitende Zusatzqualifikation erleichtert werden. Nach Abschluss dieser Weiterbildung können die Lehrer ins Beamtenverhältnis auf Probe übernommen werden.

    Ja wie?
    Die Gymnasiallehrer, die schon das Referendariat an einem Gymnasium hinter sich und das 2. Staatsexamen in der Tasche haben, sollen jetzt zusätzlich ein weiteres Jahr zum Referendarsgehalt an der Grundschule weitergebildet werden, um dann, wenn sie dort auch noch einmal das 2. Staatsexamen für die Grundschule bestehen, als Beamte auf Probe eingestellt zu werden?

    Was soll der Quatsch? Wenn sie Leute suchen, sollen sie gleich zu vollen Bezügen einstellen.

    Der Grund "Erkrankung" reicht mir. Ich muss nicht wissen, ob die 13jährige Schülerin X ein gynäkologisches Problem hatte.

    Bei uns liefern sie einem die Gründe ungefragt gleich mit und wenn man sie dann fragt: "Weißt Du überhaupt, was Du mir gerade gegeben hast?", kommt nur Unverständnis und "Datenschutz ist mir doch egal".
    Konkret sind in der Gegend einige Ärzte dazu übergegangen für Atteste Geld zu nehmen. Entsprechend habe ich die Schüler angewiesen sich einfach einen "gelben Schein", also eine Krankschreibung ausstellen zu lassen. Wenn Azubis sowas brauchen und auch bekommen, kriegen Vollzeitschüler sowas auch. Dafür nimmt kein Arzt Geld vom Patienten.

    Bei den Krankschreibungen gibt es ja immer eine Version für den Arbeitgeber, eine für die Krankenkasse und eine für den Versicherten. Sie geben mir immer gleich den ganzen Block inkl. der beiden letzten Versionen. Die beiden Versionen gebe ich ihnen immer zurück mit dem Hinweis darauf, daß der Zahlencode (ICD 10 Schlüssel) darauf mir genau die Diagnose mitteilt und ich das gar nicht wissen will.

    Wozu soll diese Unterscheidung gut sein?

    Bei uns gibt es die Unterscheidung auch:

    • B = Beurlaubt --> Stunden dürfen nicht fürs Zeugnis als Fehlstunden gezählt werden.
    • E = Entschuldigt --> Weiche (selbstgeschriebene) Entschuldigung. Ist zwar entschuldigt, aber wenn an dem Tag eine Klausur war, darf die nicht nachgeschrieben werden sondern wird mit 6 gewertet.
    • K = Krank --> Attest liegt vor, Stunde Entschuldigt, Klausur darf nachgeschrieben werden.
    • U = Unentschuldigt --> Stunde unentschuldigt und entsprechend Sonstige Mitarbeit mit Note 6 zu werten, wenn eine Klausur stattgefunden hat, diese mit 6 zu werten ohne Option auf Nachschreibtermin

    Und diese Buchstaben stehen dann auch vorne in der Anwensenheitsliste, damit die Kollegen sehen, wie sie das Fehlen zu werten haben und ob ggf. ein Nachschreibtermin gewährt werden darf.

    Und eben auch die Warnung vor Feuerwerkskörpern.

    Ich würde nicht sagen "Warnung vor Feuerwerkskörpern" sondern "Umgang mit Feuerwerkskörpern", denn generell verboten sind sie bei uns ja nicht.
    Meine Belehrung sieht da immer so aus:

    • Es wird nur zugelassenes Feuerwerk mit BAM-Nummer gekauft, keine "Polenböller" und selbst gebastelt wird da auch nicht.
    • Der, der das Zeug anzündet, ist nüchtern. Alkohol gibt es erst nach dem Feuerwerk.
    • Es werden keine Blindgänger erneut angezündet! Wenn ihr die unbedingt loswerden wollt, werft sie zu Ostern ins Osterfeuer.

    Leider sehe ich bei uns in der Gegend immer am 1. Januar Kinder durch die Straßen ziehen, die versuchen Blindgänger erneut anzuzünden. Durch die verkürzte Lunte können die natürlich sehr viel schneller explodieren als geplant, auch schneller, als man sich von ihnen wegbewegen kann.

    3. Der Lehrer ist im Durchschnitt eher eine sehr konservative Klientel mit wenig Verständnis für / Wunsch nach Ästhetik in Form besonderer Kleidung oder Autos. Ein Lehrer schwimmt gern unter dem Radar und trägt maximal Esprit - und zwar alles in grau / schwarz.

    Moin,

    was haben die Leute bloß alle mit ihren Autos? Mit einem 911er steht man doch genauso im Stau wie mit einem vw up. Wenn es um etwas Herausragendes geht, müssen heute schon andere Dinge her als PKWs.

    Aber keine Sorge, "unter dem Radar" fliegen wir bei uns an der Schule schonmal nicht. Wobei ich das wörtlich meine, denn mit dem kleinen Flieger da unten geht es schon soweit rauf, daß die Flugsicherung mich sehen kann. Bei uns im Kollegium ist aber auch das Fliegen wohl mehr verbreitet als im Durchschnitt. Jedenfalls haben wir unter den 67 Kollegen 5 Piloten und ein weiterer macht gerade die Lizenz.

    [Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e3/Detmold_-_2015-07-27_-_D-MOER.jpg]

    Das Spielzeug ist auch nicht gerade billig, aber geteilt auf mehrere Leute geht es dann doch irgendwie. Nur unser Chef als Fluglärmgegner und ambitionierter Skifahrer kann es überhaupt nicht verstehen, daß das Kollegium genau andersrum tickt. Skifahren ist nicht en vogue... :zungeraus:

    Die Beleherung mit der Fundminition ist mein persönliches highlight

    Wobei: Ich habe als Kind selber eine Stabbrandbombe im Garten gefunden, als wir den Sandkasten "unterkellert" haben. Also so abwegig ist das alles nicht, zumindest nicht, wenn man in Ortschaften wohnt, die im 2. Weltkrieg bombardiert wurden.

    Ach und wo wir dabei sind: im Klassenbuch müssen Belehrungen stehen von "Verhalten bei Erkältungskrankheiten" bis "...Umgang mit Fundmunition". Das gibt's doch sicher auch nur hier, oder? angenommen, ein Kind fetzt sich an Silvester einen Finger ab, kontrolliert dann jemand, ob ich vor Weihnachten aktenkundig korrekt über Böller belehrt habe?

    Also die Belehrungen haben wir bei uns auch drin. Dabei geht es aber ausschließlich um Belehrungen im Umgang mit Gefahren im Unterricht. Also Verhaltensweisen im Chemie-Labor, in der Holz- und Metallwerkstatt sowie im Elektro-Labor.

    In diesen Räumen kann man sich ja durchaus mit den Maschinen Gliedmaßen absägen bzw. abreißen, einen tödlichen Stromschlag bekommen usw. usw. ...
    Und diese Belehrungen müssen im Klassenbuch, gibt extra hinten Seiten dafür, von jedem Schüler einzeln gegengezeichnet werden. Einfach nur als Lehrer einzutragen, daß diese Belehrung stattgefunden hat, reicht nicht.

    Ja doch,

    ich laß sie immer einmal im Jahr eine kostenlose App laden, mit der man die WLAN-Empflangsqualität messen kann und damit laufen sie dann durchs ganze Gebäude, um festzustellen wo man Empfang hat und wo nicht, um so eine Karte zu erstellen.

    Nachher nölen sie zwar immer rum, daß sie an dem Tag nicht mehr daddeln können, weil die Akkus leer sind, aber das ist dann eben so. :pfeifen:

    Einsammeln werd ich nie eins. Auf das mögliche Theater ("Der Kratzer war da vorher noch nicht") habe ich keine Lust, selbst wenn ich im Zweifel Recht kriegen sollte.

    Ich hab mal eins eingesammelt und weil der Schüler mich so genervt hat (Hatte Youtube Videos so laut, daß ich schon dagegen anschreien mußte.) und ich mein altes Handy dabei hatte, das ich an dem Tag nach der Schule im Elektroschrott entsorgen wollte, habe ich den Spieß umgedreht.

    Hab das Schülerhandy in meiner Tasche verschwinden lassen und mein altes eh schon kaputtes Gerät rausgeholt, um den Schülern zu zeigen, was ich von den Handys halte. Hab dann mein defektes Handy erst im Waschbecken versenkt, danach auf den Boden geschmissen, drauf rum getrampelt, aufgehogen, nochmal gegen die Betonwand geschlagen und im Erdgeschoß aus dem geöffenten Fenster geschmissen Von einem anderen Schüler, der vorher schon durch Stören aufgefallen war, hab ich das Handy wieder rein holen lassen.

    Den Gesichtsausdruck des Schülers, der meinte, daß ich sein Handy zerstört hatte, hättet ihr sehen müssen. :pirat:
    Als dann das kaputte Handy wieder da war, kam 5 Minuten später die Auflösung. :zungeraus:

    Hält sich jeder dran?

    Damit stehe ich auch gerade auf Kriegsfluß.

    Beschlußlage: Bei uns in der Schule gibt es keine Gebetspausen. Da kommen manche Schüler echt mit Gebetsteppich an und manche Kollegen schicken sie dann mitten im Unterricht raus, damit sie in einem leeren Klassenraum beten können... und finden nichts dabei. :sauer:

    Meine Meinung dazu: Ich habe meinen Amtseid mit Glaubensbekenntnis abgelegt und darf trotzdem nicht mit einer Kette mit Kreuzanhänger rumrennen. Entsprechend habe ich mich auch geweigert leere Klassenräume zu temporären Gebetsräumen umzuwidmen. Entweder dürfen alle oder niemand... dann eben niemand.

    Die langfristige Verbesserung durch Konzepte (auch für die eigenen Arbeitsbedingungen) sehen wohl die Allerwenigsten.

    Also für NRW würde ich eher denken, daß sich da der Spruch "Manche Probleme lösen sich auch einfach durch Aussitzen" bestätigt hat. Jedenfalls sind sie hier jetzt dazu übergegangen Inklusion an Schwerpunktschulen zu betreiben.
    --> https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulsyst…ulen/index.html

    Ergebnis davon: Die Schulen, die sich engagiert haben, haben jetzt die Last zu stemmen. Die, die nichts gemacht haben, an denen ist der Kelch vorüber gegangen. Was meinst, wie das hier in der Lokalpresse und in den Leserbriefen der Kollegen brodelt.

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