Wenn ich durch Sprache meinen winzigen Beitrag leisten kann, damit meine Tochter mit weniger Vorurteilen durchs Leben gehen kann als meine Mutter, finde ich die Mühe in Ordnung. Da verwende ich auch mal nen Doppelpunkt oder trainiere mir die winzige Sprechpause an. Für alle, die glauben, dass es sowas nicht im Deutschen gibt, empfehle ich das Wort Spiegelei. Einmal als Spiegel-Ei und einmal als Spiegelei im Sinne der Reflektion. Oder die gerne auf der Weide oder im Gartencenter gesehene/n Blumentopferde.
Beiträge von BlackandGold
-
-
BlackandGold: In dem Fall handeltest du ja durchaus angemessen, indem du das Gespräch mit ihr suchtest und deinen Unmut kundtatst. Für mich klingt es jetzt aber nicht danach, dass du weitreichende, schwerwiegende soziale oder wirtschaftliche Konsequenzen für sie befürwortet hättest, oder?
Grundsätzlich würde ich das von der Situation abhängig machen. Wer mit solchen Entgleisungen Geld verdient oder das aus Publicity-Gründen macht, dem würde ich das wünschen, einer Frau im Bus, die dummen Unfug labert, nicht unbedingt.
-
Bin ich auch nicht, aber ich meine mal als ganz groben Unterschied gelesen zu haben, dass Meinungsäußerungen sehr weitreichende Freiheit genießen, Tatsachenbehauptungen aber nicht. Beispiel:
Du bist ein Betrüger und Dieb -> Tatsachenbehauptung
Ich finde, dass du ein Betrüger und Dieb bist -> Meinung
Ich habe das jetzt nochmal nachgeschaut.
Meinungen sind maximal eine Beleidigung, gegenüber Dritten können sie ein Werturteil bilden und sind dann wohl regelmäßig Bestandteil von richterlichen Abwägungen.
Tatsachenbehauptungen, die ehrverletztend sind, sind tatsächlich immer strafbar, so sie unwahr sind. Dabei gilt, dass der Aussprechende sie als wahr kennen muss, Klatsch&Tratsch fallen also, so es ehrverletztende Dinge sind, unter den Tatbestand der Üblen Nachrede. Weiß er, dass es unwahr ist, ist es sogar Verleumdung.
Inwiefern jetzt Spitzfindigkeiten der Formulierung ("du bist" vs. "ich finde") einen Unterschied machen, dazu gibt es mWn lange und ausführliche Gerichtsprozesse.

-
Was das Gespräch am Nachbartisch angeht, so lasse ich das eigentlich immer unkommentiert, sofern man nicht über meine Familie oder mich spricht. Da hält sich meine Geltungs- oder Erziehungssucht in Grenzen.Ich hatte zuletzt im Bus die Situation, dass eine ältere Dame mit ihrem Sitznachbar über die "schmarotzenden Schwarzen" sprach. Gemeint war die junge Mutter, die 3 Meter entfernt mit Kinderwagen stand (das sagte zumindest der Zeigefinger). Da fühlte ich mich tatsächlich genötigt, einzuschreiten. (Leider nicht als Erster, wenige Sekunden vorher hatte eine andere junge Frau ebenfalls die Faxen dicke.)
Was ich im Nachgang bemerkenswert fand: Sofern sie keine AfD-Wählerin ist, aber bei der Kommunalwahl vergangenes Jahr wählen gegangen ist, hat sie sehr wahrscheinlich das Kreuz bei mir gemacht. Gibt einem zu bedenken.
-
Bedeutet das wiederum, dass "Ich finde es eklig, dass sich Herr Müller und Frau Meier küssen." eine Beleidigung ist, "Ich finde es eklig, dass sich [Mitglied der Demographie eurer Wahl] und [Mitglied der Demographie eurer Wahl] küssen." jedoch nicht, da keine Ehrverletzung und keine persönliche Nähe?
Meines Verständnisses nach genau das. Ich bin allerdings kein Jurist.
-
Zum allgemeinen Thema: Genauso wie man sich auf die Meinungsfreiheit berufen möchte, muss man akzeptieren, dass andere Menschen eine Meinung wahlweise entweder scheisse finden oder ihre eigene Freiheit dazu nuten, einem nicht mehr zuzuhören. "Cancele" ich dann? Ja. Interessiert es mich, ob der Andere dann weint? Nein.
Um es konkret zu machen: Wer rassistische oder sexistische Äußerungen verbreitet, der hat bei mir persönlich Pech gehabt. Und wer sowas unterstützt, der auch. Da ist mir egal ob man "Rowling" heißt oder "Liefers".
Einzige Ausnahme: Wenn ich glaube, dass der andere die Tragweite seiner Aussage nicht überblicken kann.
-
Verlink die juristischen Ausführungen
Ich kann leider nicht mit juristischen Ausführungen dienen, dafür aber mit folgendem Hinweis: Eine Beleidigung ist in erster Linie eine Ehrverletzung, die persönlich sein muss. Das deutsche Strafrecht tut sich mit dem Ehrbegriff durchaus schwer, insbesondere sind generalisierte "Ehrabschneidungen" im Sinne einer über das Invidiuum hinausgehenden Gruppenehre nicht in selbigem abgebildet. Zum Thema Ehre und Beleidigung empfehle ich die sehr lesenswerten Beiträge von Herrn Fischer: https://www.zeit.de/gesellschaft/z…ischer-im-recht
Insofern: Bei aller Ekligkeit solcher Aussagen sind sie nicht im Sinne des Strafrechts strafbar.
-
Dann würde ich das so interpretieren: Du bist ein dermaßen guter Lehrer, dass Deine Schüler sogar was lernen, wenn sie gar nicht da sind 😁
Das wäre schön... Aber ich vermute eher, es hängt mit dem vorherigen Niveau zusammen. Die Heterogenität in den AV-Klassen ist ja ... groß.
-
Läuft's denn jetzt bei ihm?
Vor dem aktuellen Distanzlernen super. Wir hatten ein kurzes Gespräch darüber, warum die Anwesenheit so miserabel war (langweilig, keine Herausforderung) und dann lief es. Leider jemand, bei dem Distanzlernen sehr schlecht funktioniert, zum Glück vor allem in meinem Fach.
Von einem anderen Fall weiß ich, dass der/die echte Probleme hat, während die Person in dem Jahr Naturwissenschaft echt gut dabei war (nachdem wir einmal klargestellt haben, was ich von Antisemitismus halte).
-
Zählen (1) "die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg", (2) "die Regierung will, dass die Ausländer uns die Arbeit wegnehmen", und (3) das meiste, das den Begriff "Pharma-Lobby" enthält, auch dazu? Oder gehören (4) "gesundheitsschädliche Handystrahlen" oder (5) "gesundheitsschädliche Handystrahlen, die uns verschwiegen werden" zu Verschwörungsmythen?
Ich würde (2), (3) und (5) auf jeden Fall dazu zählen. Die sind mir von Schüler:innen nie begegnet. Aber wie man an (1) und (4) merkt, ist der Schritt vom Aberglauben zur Verschwörung nicht weit. (3) begegnet einem spärlich im Kollegium (prä-Corona-Impfskepsis, unterdrückter Status der Homöopathie - auch hier ein Reizthema), (4) mitunter auch, eher bei Eltern. Bei Schüler:innen kaum.
Hierzu fällt mir dann doch nochmal was ein: Ich habe kurz nach meiner Abschluss-Prüfung im Referendariat bei Kollegen noch ein wenig hospitiert. Da ich ein Übergangs-Angebot meiner Ref-Schule bekam, was eine Krankheitsvertretung beinhaltete, habe ich genau bei dem Kollegen im Unterricht gesessen, um zu wissen, was der gerade macht um nahtlos fortzuführen.
Dann erzählte er leider von (5). Ich saß hinten und wusste echt nicht ob ich eskalieren soll. Dankenswerterweise versuchte er mich in den Unterricht zu involvieren und bat mich, diese seine Aussage zu bestätigen. Ich habe dann sehr höflich den SuS gegenüber klargestellt, was ich davon halte. Er wechselte das Thema. Es war übrigens mein alter Kurs, den ich im selbstständigen Unterricht gut getrimmt hatte.
-
Susi Sonnenschein stimmt, gerade der Anfang ist manchmal echt kräftezehrend, v.a. in den einjährigen Bildungsgängen, bis die richtig in der Spur laufen. Das gegenteilige Phänomen beobachte ich aber auch jedes Jahr in manchen Klassen: Ein super entspannter und friedlicher Anfang, weil für die SuS alles noch neu ist und die sich untereinander noch nicht kennen und wenn die dann ihre Grüppchen gebildet haben, wird ordentlich auf die Kacke gehauen
Ich habe jedes Schuljahr beides dabei.
Das mit den einjährigen Bildungsgängen hat Vor- und Nachteile. Nachteil ist natürlich, wenn es grade gut läuft, sind die schon fast wieder weg und manche liebgewonnenen Klassen vermisst man natürlich, wenn sie so schnell wieder weggehen. Vorteil ist natürlich, wenn wirklich mal eine ätzende Gruppe dabei ist, ist man die auch in naher Zukunft wieder los. Bei mir ist aber eigentlich in 9/10 Fällen ersteres der Fall.Also, die aus der Grundbildung gehen zu einigen Anteilen bei uns in die zweijährigen und dreijährigen Klassen weiter. Ich habe jemanden in meiner (also Klassenlehrer) Fachabitur-Klasse, der vorher in der einjährigen Ausbildungsvorbereitung konsequent meinen Unterricht geschwänzt hat.
-
1. Einmal Mondlandung. Ab und zu Kreationismus (nicht christlich).
2. S. 1, sonst wäre ich ja damit nicht konfrontiert worden.
3. Bisher nichts besonderes. Internetaffinität hilft, um derlei Dinge zu erkennen und die Schwachstellen zu erkennen.
4. Nö.
-
Was spricht dagegen, der Leitung mitzuteilen, dass dieser Schüler offenbar bei dir nicht gut lernen kann/will? Also ihn quasi rauszuschmeißen aus deinem Unterricht? Das alles klingt ja nicht nach staatlicher Pflicht, sondern nach privatwirtschaftlichem Vertrag und dann kann man sich ja auch wieder trennen.
Und wenn dich das kurzfristig Geld kostet: Du sagst ja, dass diese Bewertungen dich langfristig Geld kosten können. Einfach mal gegenrechnen.
-
Heute kommen gerade die vielgescholtenen Handwerksjungs auf den straßenfesten freudestrahlend auf mich zu, um anzustoßen, halten in der Fußgängerzone an um ein paar Worte zu wechseln und winken, wenn man vorbeifährt.
Auch im Unterricht: die mögen so schlecht sein wie die Nacht und bei mir dann teilweise auch doch völlig undiszipliniert, aber dass mal einer wirklich pampig wird kommt vielleicht alle 3 Jahre mal vor.
Habe ich auch bei den Assistenten im beruflichen Gymnasium erlebt. Einer meiner ehemaligen Schüler wohnt bei mir in der Straße und obwohl er 5er-Kandidat war (und auch die Schule verlassen hat) grüßt er freundlich. Der hatte halt so gar kein Bock auf Unterricht, aber er hat das nicht auf mich als Person übertragen. Finde ich durchaus anständig.
-
Ich habe mein Referendariat im zweiten Bildungsweg gemacht und unterrichte aktuell in der Ausbildungsvorbereitung (BAV, früher BGJ, etc. genannt), in der rein schulischen Assistentenausbildung (die mit Fachabi/Abi abschließen) und habe bereits ein halbes Jahr Techniker-Abendschule und ein halbes Jahr Azubis hinter mir.
Disziplinarprobleme (vom Schwierigsten bis zum Leichtesten)
- BAV (oft massive persönliche Probleme und sehr wenig Bock auf Schule)
- Assistenten mit Fachabi
- Assistenten mit Abi
- Azubis
- Zweiter Bildungsweg
- Techniker im Abendbereich
Das korreliert übrigens hervorragend mit dem Alter und der Selbstmotivation. Je älter und je mehr "Ich will das machen", desto einfacher zu handhaben, so zumindestens meine bisherige Erfahrung.
Das alles ist nicht vergleichbar mit einer normalen gymnasialen Mittelstufe oder so. Meine Erfahrung dort (gemessen an einem kurzen Intermezzo im Ref, also nicht sooo viel) deutet daraufhin, dass da ganz andere Dinge eine Rolle spielen (Strukturierung des Unterrichts, persönliche Beziehungsarbeit, etc.). Aber mangels ausführlicher Erfahrung möchte ich das jetzt nicht beschwören.
-
Und um das jetzt noch etwas düsterer zu gestalten:
Ich war mal als ehrenamtlicher Helfer mit einer Situation konfrontiert, dass ein erwachsener Mann auf einem Mittelalterlager 10jährigen Jungs (der eine war 10, der andere 11) untern Schottenrock guckte, um zu kontrollieren, ob sie auch wirklich *keine* Unterhosen trugen (weil das ja "authentisch" sei). Komplett mit Frage nach Kontaktdaten.
Der Lauf der Dinge war dann übrigens: Meldung an oberste Etage -> Security -> Polizei -> Verhaftung.
-
Kernseminar ist das, was in NRW früher Hauptseminar heißt. Das müsste es auch in anderen Bundesländern geben, ich kenne die Namen aber nicht. In NRW hat man die beiden Fachseminare und halt das Kernseminar. Die Kernseminarleitung hat uns vor allem beraten, allgemeine Hilfestellungen zum Schulunterricht gegeben, bei (unserem) Bedarf bewertungsfreie UBs durchgeführt (wobei zwei obligatorisch sind) und am Schluss aufs Kolloquium vorbereitet. Meine ehemalige Kernseminarleitung organisiert u.a. auch Datenschutzfortbildungen für die Referendare.
-
Ich habe dank meiner letzten Quarantäne zwei PCR-Tests machen dürfen (Kontaktperson, Schüler hatte die B117-Variante) und der QR-Code führte mich innerhalb von 24 Stunden zum Ergebnis. Der zweite Test war am Ostersamstag, das Ergebnis kam am Ostersamstag (abends). Wenn das nicht schnellste Arbeit ist, weiß ich auch nicht weiter...
Ansonsten kenne ich eine Ärztin, die in der Corona-Station arbeitet. Die würde wahrscheinlich die Messlatte des angemessenen Tonfalls massiv reißen, wenn sie hier schreiben würde (bzw. dürfte). Tut sie im Vereinschat eh schon.
-
Meine Fächer sind Chemie und Biologie.
Das wäre ein sehr liebes Angebot und das weiß ich zu schätzen. Momentan ist es mir aber nicht mehr möglich Unterrricht zu planen

Ich habe mit einer älteren Referendarin geredet, die auch an meiner Schule ist. Sie wurde die ganze Zeit auch nicht betreut. Wurde allein gelassen. Hat nur selten eine Antwort bekommen.
Wenn du wieder kannst, kann ich in Chemie gerne helfen. War zwar nicht mein Glanzfach, habe ich aber hinbekommen (und ich habe gymnasiales Lehramt gemacht).
Zum Anderen: Das ist keine Ausbildung. Das ist Bockmist. Ich schließe mich den übrigen Stimmen an: Wechsel die Schule.
-
Nö. Es geht mir explizit darum, dass jemand von vorneherein nie vorhatte, die Arbeit für die sie eingesellt wurde auch tatsächlich zu erledigen. Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, wie oft ich das noch schreiben muss, bis es ankommt. Wenn jemand für ein 1-Jähriges Projekt eingestellt wird, aber bereits schwanger ist, dann kann man das drehen und wenden wir man will, das ist nicht in Ordnung. Wenn sie eingstellt wird, geplant schwanger wird und deshalb entgegen de Versicherung ausfällt, dann ist das mindestens eine Grauzone, aber eigentlich auch nicht in Ordnung. Wenn sie eingestellt wird und ungeplant schwanger wird, dann ist das zwar gerade doof für den AG, aber moralisch offensichtlich kein Problem. Das gehört dann eben zum Leben dazu. Es geht um die bewusste Täuschungsabsicht.
Wir reden doch hier von Lehrern... Also Menschen, die du nicht nur für ein Jahr per Zeitvertrag einstellst, sondern für viele Jahre, potentiell bis zur Pension. Da ist mir ehrlich unklar, wieso man eine Einstellung (oder Höhergruppierung) nur an einem einzigen Projekt festmachen kann, dass eine begrenzte Zeit dauert.
Wären da nicht Entlastungsstunden oder so die bessere Wahl? Oder stellt man ein mit dem "Dann finden wir schon was"-Gedanken?
Werbung