Glaubensfreiheit ist ein hohes kulturelles Gut. Sie bedeutet, dass jede erstmal glauben kann, was sie will. Soweit. Wer allerdings in einem aufgeklärten Staat junge Menschen erziehen und ausbilden möchte, muss schon mit etwas mehr um die Ecke kommen, als dass man das nicht wiederlegen könne.
Es hat bisher auch noch niemand wiederlegt, dass eine Teekanne auf einer Umlaufbahn um den Mars kreist. Daraus leite ich aber nicht das Recht ab, gegenüber mir anvertrauten jungen Menschen zu behaupten, diese Teekanne verlange nunmal, dass man nur grüne Socken tragen dürfe und jedem dritten KInd nach der Geburt die Augen zu entfernen seien. „Möge jede Dritte in Dunkelheit wandeln“ sagt die Teekanne.
Die Behauptungen der Religionen sind unter anderem deshalb nicht widerlegbar, weil sie völlig unspezifisch und unscharf sind. Wenn überhaupt nicht klar ist, was eine Göttin sein soll, muss man sich über Existenz gar keine Gedanken machen.
Auf der anderen Seite gibt es aber genügend soziologische, kulturhistorische, biologische und psychologische Erklärungen für die Exsitenz von Religionen, die alle mit weniger zusätzlichen (und absurden) Annahmen auskommen, als die Vermutung, an den Behauptungen der Religionen könnte etwas dran sein.