Das mag jetzt komisch klingen, aber DIE Grundlage der Kirche sind für mich die 10 Gebote.
Welche zehn dürfen es denn sein? Die auf den Tontafeln, die der Prophet direktemang nach dem Abstieg vom Berg zerkloppt hat oder eine der späteren Ersatzlieferungen? Und wie wird gezählt? Gibt es denn tatsächlich eine Nummerierung? Und warum sollten die übrigen 607 Regeln nicht mehr gelten?
Alles andere kann weg.
Dann wären die Kindervergewaltiger fein 'raus. "Du sollst keine Kinder vergewaltigen." kommt nämlich gar nicht vor. So universell sind dann die zehn Regeln wohl doch nicht.
Die Bedeutung christlichen Handelns an sexuellem Missbrauch klarmachen zu wollen, finde ich auch irgendwie seltsam...das ist weder moralisch, noch juristisch, noch theologisch irgendwie zu rechtfertigen und schlicht und einfach falsch. Genau wie entsprechende Vertuschung und dafür braucht es theologisch tatsächlich nur die zehn Gebote und die Bergpredigt...
Steht denn in letzterer etwas über Vergewaltigungen, womöglich etwas in die Richtung, dass man das bleiben lassen soll?
Aber so sieht's aus. Der eine braucht nur zehn Gebote, der andere noch einen neueren Text dazu. Man muss schon irgendwie entscheiden, was einem wichtig ist, nach welchen Prinzipien man mit seinem Mitmenschen interagieren wird. Ob man die Urheberschaft für die Regeln dabei einem höheren Wesen attestiert, spielt dabei keine Rolle. Am Ende des Tages muss jeder die Verantwortungen für seine Entscheidungen und deren Folgen übernehmen.