Beiträge von O. Meier

    ("wenn die Betriebe schicken, müssen wir die irgendwie beschulen, da können wir nichts machen")

    Im der dualen Ausbildung kann man in der Tat wenig machen. Da haben die Schüler den Vertrag mit dem Betrieb. Wenn den die Fehlzeiten nicht interessieren, ist das so.

    Die Entlassung von der Schule betrifft meist Volljährige in Vollzeitbildungsgängen.

    Nun soll ich einen Elternbrief verfassen

    Sagt wer?


    indem dieses nochmal deutlich werden soll.

    "Liebe Eltern,

    bei der Mathe-Note Ihrer Kinder ging alles mit rechten Dinge zu. Wir haben keine formalen Fehler geamcht."

    Häh? Nee, irgendwie verstehe ich nicht, was ein solcher Brief bringen soll, außer als Rechtfertigung missverstanden zu werden.

    PS: Nutze die Zeit lieber, um mit den Schülern zu schauen, wie die fachlich wieder in die Spur kommen.

    Attestpflicht ist so 'ne Sache. Die pfifigen Schwänzer, wissen, so sie mit wenig Aufwand igre Atteste herbekommen. Die kann man also nur damit ärgern, dass sie zum Arzt müssen. In gewisser Weise erzieht man sie sogar dazu, sich zu organisieren. Die Vollschlümpfe schaffen noch nicht mal das und purzeln 'raus.


    In NRW gibt es in besonderen Fällen die Möglichkeit, Attestpflicht etc. einzuführen. Hat jemand einen Tipp, wie man das evtl. umgehen kann

    Man verhängt keine.


    (das macht ja auch Misstrauen gegenüber den Eltern deutlich)

    Ja, könnte sogar angebracht sein.


    gleichzeitig aber einen regelmäßigen Schulbesuch sicherstellen kann?

    S.o. Attestpflicht führt nicht unbedingt zu regelmäßigerem Schulbesuch. Womöglich kann man einem Schwänzer den Spaß verderben, aber er kommt nicht öfter. Ist es keien Schwänzer, muss man wohl an die Ursachen 'ran und da sehe ich keine Chance, so lange die Eltern nicht mitspielen.

    Sofort nachschreiben zu lassen, kann schon mal erfrischend sein und Arbeit sparen. Ein Kandidat hatte ziemlich offensichtlich versucht, sich zu drücken, wie mir Folgendes offenbarte. Am Tag nach der Klausur war er wieder da und hatte ein Attest mit. Also teilte ich ihm mit, dass er in der nächsten Stunde nachschriebe. Er versuchte nur kurz zu diskutieren, dass er doch krank gewesen sei blabla, eröffnete aber dann, dass ich ihm auch gleich eine sechs eintragen könne ...

    In einem anderen Fall, einige Jahre vorher, da war ich noch nicht ganz so erfahren, habe ich mich tatsächlich von einem Kollegen verarschen lassen. Eine Schülerin, die schon wegen häufiger Krankheit bei Klausuren aufgefallen war, sollte nachschreiben. Auch hier habe ich sie beim Wiedererscheinen verhaftet. Allerdings wollte sie nun partout nicht am gleichen Tag nachschreiben. Ich blieb bei meinem Vorhaben. Nun wandte sie sich an den Abteilungsleiter, dieser erklärte, dass er die Aufsicht am nächsten Tag führen würde und änderte den Nachschreibetermin. Eigentlich hätte ich hier Stopp rufen müssen, um auf meinem Termin zu beharren, aber nun ja. Weder der Abteilungsleiter noch ich merkten, dass er in seiner Unfähigkeit und Naivität anderen Arbeit machte.

    Und, wer war am nächsten Tag krank? Jope, richtig geraten. Als mich in der Folgewoche die Schülerin dann wegen eines Nachschreibetermins ansprach, musste ich ihr bescheiden, dass die Zeugnisse bereits bevorstünden und es keine Zeit mehr gebe, noch nachzuschreiben. Das sei aber auch nicht schlimm, erläuterte ich, ich habe ja durch die vorhergehende Klasur eine schriftliche Note von ihr. Beim Blick in die Notenliste wurde mir dann auch klar, warum sie so sparsam kuckte. Die erste Klausur war gar nicht so richtig gut. Die war eher so richtig schlecht.

    Im nächsten Jahr wiederholte die Schülerin die Jahrgangsstufe. Das erwähne ich deshalb, weil die Kollegen berichteten, dass sie sich auch dann mit Kettenattesten durch die Klasuren lavierte. Wie auch in dem Bildungsgang, den sie danach belegte. Schlimm genug, dass man sich an so etwas so gut erinnert.

    Verstehe ich nicht. E-Mail ist ein ganz normaler Kommunikationskanal. Warum soll eine dienstliche Mitteilung per Mail "weniger wert" sein als eine per Telefon?

    Weil dann der misstrauische Emfänger am anderen Ende die akkustische Diagnose nicht durchführen kann, die ihm ohnehin nicht zusteht. Wie will man denn bei einer Krankmeldung per E-Mail sagen können, dass der oder die sich gar nicht krank angehört hat?

    Das hier ist aus Tresselt kopiert:

    An vielen Schulen wird die schlechte Lehrerbesetzung oder die fehlende Vertretungsreserve stillschweigend mit „Bereitschaftsstunden“ oder „Präsenzstunden“ ausgeglichen. Kolleginnen und Kollegen werden verpflichtet, auf den Einsatz als Vertretungskraft zu warten. Ein solcher Bereitschaftsdienst kann von der Schulleitung nur angeordnet werden, wenn die Lehrerkonferenz einen entsprechenden Beschluss gefasst hat.

    Von der dürftigen Quellenangabe mal abgesehen, steht da nirgends, dass die LK beschließen kann, diese Bereitschaftsstunden verschenken zu müssen. Die LK kann auch nicht beschließen, dass alle für umme eine Stunde mehr machen. Oder, das wär'n Spaß, eine weniger.

    Nehmen wir mal an, ich habe 2 Freistunden und plane in dieser Zeit, meinen Unterricht für die nächsten beiden Stunden vorzubereiten, werde aber dann eingesetzt, dann muss ich also ohne Vorbereitung in meinen Unterricht.

    Und? Das liegt dann im Wesentlichen daran, dass der Dienstherr nicht genug Personal für eine echte Vertretungsreserve bereithält. Diese Mangel kann ich nicht beheben. Warum sollte ich mir überhaupt einen Kopp dazu machen, wie so etwas am besten zu organisieren ist?

    Achja, du kannst den Vertretungsschülern auch 'ne Aufgabe geben und bereitest deinen Unterricht vor, während du sie beaufsichtigst. Wenn man spontan zu 'ner Vertretung gebeten wird, muss man eh improvisieren.

    Unsere Regelung gibt uns eine Schutzzone und garantiert, dass Freistunden auch Freistunden sind, dass wir garantiert nach unserem Unterrichtsschluss gehen können und dass wir nie früher kommen müssen

    Das wäre auch so, wenn die Bereitschaft (anteilig) aufs Lehrdeputat angerechnet würde. Kein Grund, Äpfel mit Käse zu vergleichen.

    Milk&Sugar: Kenne die Klasse! Habe Kontakt zu Lehrern Doppelstunde für 8 Wo! Was als Ablauf empfehlenswert?

    Damit ist die Frage nach der Qualifikation noch offen. Ansonsten meine ich, muss man auf dieses Gestammel nicht weiter eingehen. Wer tatsächlich Interesse an einer Auskunft hat, sollte zumindest die nötigen Informationen liefern und sich minimal Mühe geben, diese verständlich zu formulieren.

    ich gehe aktuell bei meinen Kindern in Brandenburg davon aus,

    Warum sollten deine Annahmen irgendeine Relevanz haben?

    wobei doch selbst in der Presse bundesweit zu lesen war, wie hoch in Berlin und Brandenburg die Zahl der Quereinsteiger ist

    Und, wie hoch ist sie?

    unter den Eltern gibt es aber ausgebildete Pädagogen (zumindest bei uns in der Klasse) über die Hälfte

    Ich halte das nicht für eine relevante Stichprobe. Erinnert mich eher an Copland. In einer brandenburgischen Kleinstadt hat sich eine Vielzahl von Berliner Lehrern angesiedelt.

    Aber das ist eigentlich Wumpe. Hier wird nur aus einem Einzelfall etwas generalisiert. Das ändert nichts daran, dass Klassenfahrten stattfinden, obwohl das nötige Personal nicht zur Verfügung steht.

    Sollte mal eine Vollzeitkraft wieder Plusstunden machen, sorge ich allerdings auch (nach Absprache mit der Kraft) dafür, dass sie die nötige Anzahl Stunden zur Bezahlung erreicht. Logisch.

    Nicht für alle. Es gibt da auch Verteretungsplanmacher, die peinlich darauf achten, nicht über die drei Stunden hinauszukommen, damit es den geliebten Dienstherren nichts kostet. ja, so etwas gibt. Schön, dass es auch die andere Variante gibt.


    Das kann ich mir so von der Intention her nicht vorstellen - weil der Schulleiter das nicht aus der eigenen Kasse zahlt. Da gibt es auch keinen Druck von oben o.ä.

    Ich befürchte, dass der nicht vorhandene Druck aber doch empfunden wird. Auf der einen Seite finde ich es OK, dass man nicht nur auf das eigene Poromanaie schaut, sondern mit öffentlichen Geldern sorgsam umgeht. Auf der anderen Seite sind die Überstundenvergütungen ohnehin so gering, dass sie eher ein Symbol darstellen. Nicht mal die den Kollegen gewähren zu wollen, ist schon arg knauserig.

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