Beiträge von Tom123

    Ein Grunsatzproblem der Lehrerschaft ist, das viel Energie in das Spiel "Mir geht es viel schlechter als dir" geht, statt dass man sich gemeinsam für Verbesserungen einsetzt.

    Ein Grundsatzproblem ist auch, dass Leistung nicht messbar ist und auch nicht honoriert wird. Ich kann mir den Job (zu) leicht machen oder halt auch nicht. Es gibt leider genug Kollegen, die nicht viel mehr als ihren Unterricht nach Buch machen und deren häusliche Arbeit nur aus Korrekturen besteht. Die haben natürlich viel Freizeit.

    Tom123 : Siehst du hier eine Besonderheit der deutschen Wähler? In Österreich und der Schweiz gab es ja durchaus bereits rechtsorientierte Regierungen, ebenso auch in anderen europäischen Ländern, was bis auf den Exotenfall absolute Mehrheit immer auch eine Koalition mit gemäßigteren Parteien nötig macht.

    Ja, es gab da mal in der Geschichte so eine Sache die durchaus die Deutschen geprägt haben könnte. Man sieht auch bei der AfD einen deutlichen Unterschied zwischen Westen und Osten. War auch bei der Linken damals genauso. Das Bild der AfD ist in weiten Teilen der Bevölkerung katastrophal. Da hilft es nichts, dass sie im Osten gute Ergebnisse einfährt. Und auch, wenn sie dort 30% holt, sind in der Regel die anderen 70% eher gegen sie.

    Aus meiner Sicht ist das Grundproblem, dass die anderen Parteien praktisch handlungsunfähig sind. Wo bleibt den die Zeitenwende? Die Wehrbeauftragte Högl zerredet macht da in der eigenen Partei Opposition, ich denke an die Wehrpflicht.

    Wo bleibt die Ansprache von Scholz zur Lage der Nation?

    Die Einzigen, die aktuell zumindest den Anschein erwecken Politik aktiv gestalten zu wollen und nicht bloß dem Geschehen hinterherlaufen, sind Merz und Söder.

    Ich denke, dass die Bundeswehr momentan für viele nicht das entscheidende Thema sind.

    Dass Herr Scholz als Bundeskanzler überfordert ist, sehe ich auch so. Ebenso stimme ich mit dir überein, dass Söder und Merz momentan die wenigen Hoffnungsträger sind. Vielleicht Habeck noch, auch wenn ich ihm inhaltlich nichts zutraue. Schön wäre eine CDU/CSU-Bundesregierung mit absoluter Mehrheit.

    Das werden die Wähler der CDU in den östlichen Bundesländern vielleicht anders sehen. Die AfD verkauft sich dort sehr gut und ist präsent, was man von vielen alten Parteien nicht mehr sagen kann. Das ist bedauerlich, aber die Realität.

    Die AfD verkauft sich nicht gut. Die AfD macht Propaganda und bedient sich rhetorischen Mitteln, die teilweise schon aus der NS-Zeit kennen. Problematisch ist doch eher, dass wir / der Staat bis heute keine Idee hat wie er damit umgehen will. Die Partei ist verfassungsfeindlich aber nicht so verfassungsfeindlich, dass man sie verbieten könnte. Gleichzeitig hat man das Problem, dass viele Aussagen der AfD, die nachweislich falsch sind, trotzdem von ihren Wählern geglaubt werden. Was soll man machen? Erstmal einen Test, ob man auch als Wähler geeignet ist?

    Auch wenn ein Wähler nicht zu 100% weiß, mit wem der Seniorpartner am Ende regieren wird, besteht die implizite Erwartung, dass die stimmenstärkste Partei den Regierungschef stellt, was, wenn wir ehrlich sind, auch der Regelfall ist.

    Das mag deine Erwartung sein, gilt aber sicherlich nicht für alle. Für die SPD war es damals tödlich als die CDU andeutete, dass die SPD mit den Linken zusammenarbeiten würden. Hier reden wir nun über eine verfassungsfeindliche Partei. Nach deinen bisherigen Aussagen vermute ich, dass Du weniger Probleme mit der AfD hast. Aber ein gewisser Anteil der CDU-Wähler wird eine Regierungsbeteiligung mit der AfD strikt ablehnen. Für mich wäre die CDU unwählbar, wenn ich die Gefahr sehen würde, dass sie mit der Afd eine Regierung bildet. Ich will doch keine rechtsradikale Partei an der Macht. Selbst wenn die CDU dadurch nur 10% verlieren würde, was sicherlich sehr sehr niedrig gegriffen ist, wäre es kaum verkraftbar. Ich würde tatsächlich vermuten, dass mehr als die Hälfte der CDU-Wähler ein Problem mit der AfD haben. Wie gesagt. Wenn ich rechts will, dann brauche ich nicht die CDU wählen sondern wähle direkt die Afd.

    Ungeachtet dessen gehe ich davon aus, dass wir nächstes Jahr mindestens einen AfD-Ministerpräsidenten haben werden - vermutlich mit einem CDU-Juniorpartner. Es dürfte schwer dem Wähler zu vermitteln sein, dass die stärkste Kraft nicht auch den Ministerpräsidenten stellt, auch wenn es kein Automatismus ist (siehe Thüringen, wo FDP als fünftstärkste Kraft für ganz kurze Zeit den Ministerpräsidenten stellte).

    Ich glaube, es wird vielen CDU-Wählern nicht zu vermitteln sein, dass sie eine rechtsradikale Regierung wählen sollen. Auch wenn es in der CDU sicherlich stärkere rechte Kräfte als in anderen Parteien gibt, ist der Kern doch sicherlich demokratisch eingestellt. Eine Koalition mit einer verfassungsfeindlichen Partei ist sicherlich politischer Selbstmord. Wenn ich die Rechten haben will, kann ich auch gleich die AfD wählen.

    Nun ist Civey sicher von allen Instituten (sofern man sie so nennen möchte) eher abgeschlagen was Genauigkeit und Seriosität angeht und der Wahlkampf hat auch noch nicht begonnen, aber bei den Zahlen wäre kaum noch eine Regierung gegen die AfD möglich.

    Ich vermute eher, dass gar keine Regierung mehr möglich ist. Die CDU wird hoffentlich nicht auf die Idee kommen mit einer rechtsextremen Partei zu koalieren. Also entweder Minderheitsregierung der CDU mit Duldung durch die Afd, Grüne, Linke oder Neuwahlen bis es passt ... Alles keine gute Aussichten für die Demokratie. Aus meiner Sicht ist das Grundproblem, dass man viel zu wenig gegen die AfD vorgegangen ist. Solange man sie in den sozialen Netzen irgendwelche Lügenmärchen veröffentlichen lässt, werden sie auch Leute finden, die das glauben.

    Also erstmal glaube ich, dass die Klassengröße nur ein indirektes Kriterium ist. Vieles hängt davon ab, was ich für Schüler habe. Ich habe schon kleine aber sehr laute und anstrengende Klassen genauso wie großen Klassen mit super Arbeitsverhalten erlebt.

    Grundsätzlich entstehen viele Probleme auch durch die Lehrkraft. Viele meinen sich aufopfern zu müssen. Genauso sind viele Lehrkräfte nur begrenzt bereit, Arbeit liegen zu lassen oder oberflächlich zu erledigen. Wenn man gemeinsam agieren würde, könnte man viel besser gegen zu hohe Arbeitsbelastung etc. vorgehen. Aber wir merken doch schon bei den Tarifverhandlungen wie viele Kollegen regelmäßig selbst mit den schlechtesten Abschlüssen zufrieden sind. Für mich ist das Problem weder die Gesetzeslage noch die Länder. Wir als Lehrkräfte müssten unsere Interessen viel besser durchsetzen und nicht immer zu allem Ja sagen.

    Es geht hier aber nicht um mich, sondern um die Tarifverhandlungen. Dazu gehört auch das Thema Arbeitszeit und Möglichkeit zu Teilzeit.

    Für mich stellt sich die Frage, ob der Dienstherr in der aktuellen Situation noch ausreichenden Gesundheitsschutz sichergestellt.

    Unter normalen Umständen kann man die Beruf ohne Gesundheitsrisiken ausüben. Wenn man eine Familie Gründen möchte oder aus anderen Gründen nicht voll belastbar ist, gibt es die Möglichkeit der Teilzeit. Natürlich wäre es schön, wenn wir irgendwann bei einer 30 Stunden Woche wären. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Deutschland ist das wohl nicht machbar.

    Mal so ne Frage: Gibt es außer dem Lehrerberuf noch andere Berufe, bei denen man wie selbstverständlich davon ausgeht, dass nur der eine volle Stelle nur schafft, der gesundheitlich topfit und sehr belastbar ist und keine anderen Probleme (Familie o.ä.) hat?

    In vielen Bereichen in der "freien Wirtschaft" sind die Anforderungen noch deutlich höher. Natürlich nicht, wenn Du bei McDonalds Hamburger verkaufst aber wenn Du in der freien Wirtschaft Arbeitsplätze ansiehst, die unseren in Sachen Bezahlung und Qualifikation/Anforderungen gleichen wird fast überall deutlich mehr Einsatz als bei uns Lehrkräften verlangt.

    Wenn wir mal ehrlich sind, haben wir auch keinen richtigen Druck. Es gibt genug Berufe, wo jeden Monat die Zahlen stimmen müssen.

    Davon abgesehen, dass die Belastung im Lehrerberuf auch sehr unterschiedlich sein kann (Sport und Kunst zu unterrichten ist etwas anderes als Deutsch und Fremdsprache), finde ich dass wir einige Vorteile haben, um andere Probleme trotzdem zu lösen oder unsere Belastung zu steuern. Wer kann schon seine Arbeitszeiten mehr oder minder frei über die ganze Woche inklusive Wochenende verteilen.

    Wenn nun jemand eine halbe Stelle inne hat, so macht sie also 20,5 Stunden pro Woche. Wenn dann an einem Tag 8 Stunden Fortbildung/pädagogischer Tag/anderer Scheiß hinzukommen, bleibt für den „Rest“ nur wenig übrig. Kannste ausrechnen. Am Unterricht ist in eigener Verantwortung nichts zu kratzen, also muss etwas anderes wegfallen. Und das entscheidet im Normalfall die Betroffene selbst.

    Da wäre es spannend, ob es so rechtlich korrekt ist. Meines Wissen reicht es, wenn es auf das Jahr gerechnet mit den Stunden passt. Anders kann ich auch die Ferien nicht sinnvoll einberechnen. Wenn ich deinen Gedanken weiter folge, muss jede Woche genau 21 h gearbeitet werden. Entsprechend müsste ich die Fortbildungen etc. auf die Ferien legen, da ich da sonst zu wenig Aufgaben hätte und in der Schulzeit zu viel. Ich habe es so gelernt, dass es ausreichend ist, wenn ich in einer Schulwoche 25 h statt 21 h arbeite dafür aber in einer Ferienwoche nur 17 h statt 21 h. Da stellt sich natürlich dann die Frage, wie weit es angemessen ist. Wenn ich am Ende in einer Woche Vollzeit arbeite und dafür eine Ferienwoche komplett frei habe, ist das sicherlich nicht im Sinne des Arbeitsnehmers.

    Tenor: Halbe Stelle bedeutet, dass die tatsächliche Arbeitsleistung halbiert wird. Also die Hälfte von allem. Wird verdammt nochmal Zeit, dass die konsequente Arbeitszeiterfassung auch bei Lehrer's umgesetzt wird.

    Grundsätzlich hast Du da Recht. Allerdings bist du dann wieder beim Grundproblem: Unterrichtsfrei heißt nicht dienstfrei. Das ganze macht die Sache bei Lehrkräften so schwierig. Aber ansonsten bin ich bei dir. Eine tatsächliche Arbeitszeiterfassung wäre viel gerechter. Für beide Seiten.

    Es gilt sowohl Satz eins als auch Satz zwei

    Satz 1: Freie Tage sind zu gewāhren

    Satz 2: Da wo Zeitfenster für Team VA geöffnet sind sollen keine freien Tage gewährt werden.

    Da Satz eins und zwei gelten bedeutet dies im Umkehrschluss, dass mindestens zwei Tage in der Woche nicht mich derartigen Veranststaltungen beaufschlagt werden sollen

    Da steht bei Satz 2 "nach Möglichkeit". Das bedeutet doch letztlich das es nicht verboten ist sondern nur vermieden werden sollte. Wenn man sich das in der Praxis vorstellt, geht es auch kaum anders. Wenn ich für eine Schilf einen Referenten brauche und dieser nur bestimmte Tage anbieten kann. Oder wenn ich mehrere Teilzeitangestellte mit unterschiedlichen freien Tagen habe. Wann soll denn dann die Gesamtkonferenz oder ähnliches stattfinden? Weiterhin spricht Satz 2 von Teamarbeit und nicht von Dienstversammlung, Fortbildungen oder ähnliches. Zu mindestens bei uns ist Teamarbeit etwas anderes.

    Das ist hier sogar im Auszug (675) reinkopiert worden, unter Teilzeit! Den Rest darfst du dir nun wirklich alleine suchen, das ist schon nur noch peinlich.

    Die Aussage stammt übrigens oben aus dem Frauenförderplan, also haben die wohl die Ahnung davon, die es gemacht haben, sonst würden sie es ja nicht reinschreiben.

    Aber im Beitrag 675 steht doch genau das Gegenteil. Wo steht beispielsweise das Konferenzverbot an freien Tagen? Genau das fragt Karl-Dieter in dem Beitrag 675 auch.

    Wo verteidige ich den denn, ich sage doch, dass es für alle Teilzeitbeschäftigten gilt und das es eben diese Regelungen darüber gibt und diverse Vorteile, die in anderen Bundesländern scheinbar nicht vorhanden sind.

    Das passt aber nicht zu den Aussagen im LGG und im Frauenförderplan. Da wird explizit gesagt, dass mit dem Plan die Gleichstellung von Frauen gefördert werden soll. Nichts anderes.

    Noch mal die Frage:

    Der Frosch hat den Plan netterweise verlinkt. Frauenförderplan 2017-2023.

    Wo finden wir dort deine Aussagen?

    Du hast den Frauenförderplan aber scheinbar auch nicht gelesen, denn in allen Regelungen ist eben nicht wörtlich von Frauen die Rede, sondern Personen, Betroffenen usw. ...

    Das Landesgleichstellungsgesetz von Berlin verpflichtet die Einrichtungen der Berliner Verwaltung, die
    Gleichstellung von Frauen und Männern aktiv zu fördern. Unter dieser Prämisse sind Frauen in den Bereichen zu fördern, wo sie unterrepräsentiert sind, d.h. ihr Anteil unter 50 Prozent liegt.
    Wichtigstes Instrument, die Unterrepräsentanzen von Frauen abzubauen, ist der in § 4 LGG Berlin geregelte Frauenförderplan.

    Noch mal die Frage:

    Der Frosch hat den Plan netterweise inzwischen verlinkt. Frauenförderplan 2017-2023. Wo finden wir dort deine Aussagen?

    Wie kommst du denn immer auf diese absurde Behauptung?!? Wenn das im Lehrerzimmer aushängt, dürfen es also nur Frauen lesen und Männer laufen mit verbundenen Augen daran vorbei?!?

    1. Der Frauenförderplan bezieht sich doch laut Gesetz auf die Gleichstellung von Frauen. Warum stehen dort Teilzeitregeln für beide Geschlechter?

    2. Wo steht das ganze im verlinkten Förderplan?

    Klar verstehe ich es, ist aber nicht mein Problem und nicht meine Baustelle, wenn das immer noch so gemacht wird.

    Ich berate natürlich auch Männer, die in Teilzeit gehen wollen.

    Aber das widerspricht doch auch der vom Frosch genannter Rechtsquelle:
    § 2 LGG – Grundsatz (1) Frauen und Männer sind gleichzustellen. Zur Verwirklichung der Gleichstellung werden nach Maßgabe dieses Gesetzes Frauen gefördert und bestehende Benachteiligungen von Frauen abgebaut.

    Entsprechend ist der Plan doch gar nicht für die Regelung von Teilzeit zuständig sofern es nicht um die Gleichstellung von Frauen gibt. Wenn müsste doch im Plan ein Verweis auf einen Gesetz, Erlass, was auch immer geben, wo geregelt ist, dass Teilzeitkräfte die und die Rechte haben.

    Aber im zweiten Link vom Frosch steht auch nichts von deiner Regelung. Vielleicht magst Du uns sagen, wo wir die Regelung dort genau finden.

    Um die Probleme auch noch mal in Relation zu setzen, im anderen Thread philosophiert die Kollegin gerade darüber, ob sie als Lehrerfamilie mit A12/A13 zu den oberen 10% Prozent gehören. Aber das Haus nicht ohne Schwarzarbeit bauen können. Nee ist klar.

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