Masken verhindern in erster Linie die Übertragung durch kleine Tröpchen beim Sprechen. Unter den Bedingungen in einem Klassenzimmer, bei denen man den SuS eher selten auf Armlänge gegenüber sitzt, m. M. n. nur begrenzt hilfreich. Die Aerosol-Verbreitung hingegen wird durch die Masken unter realen Bedingungen nur etwas veringert, aber nicht verhindert. Und 45 Minuten reichen für eine Anreicherung derselben in der Atemluft im Raum allemal aus. Es hat seinen Grund, dass in China die 0-Covid Politik trotzt strengster Maskenpflicht an der Lebenswirklichkeit gescheitert ist.
Konsequent wäre es also, entweder schlicht zu Hause zu bleiben, oder das Thema entspannt zu sehen, und ohne Maske weiter zu unterichten.
Ohne Maske einfach weiter zu unterrichten ist ziemlich arschig. Damit steckst Du alle Leute an, die dir zu nahe kommen. Wenn ich unterrichte, würde ich versuchen möglichst Abstand zu halten, eine Maske tragen und gut lüften. Das gilt unabhängig von Corona.
Zu deinen Ausführungen:
Es gibt da verschiedene Rechner und massenhaft Untersuchungen zu. Deine Ausführungen sind so nicht richtig. Es gab wohl mal eine Meta-Studie, die zum Ergebnis gekommen ist, dass die Masken wenig bringen. Da haben die Autoren aber auch selber auf Fehler in der Studie hingewiesen. Die meisten Untersuchungen bescheinigen korrekt getragen Masken eine gute Schutzwirkung. Es geht auch nicht nur um kleine Tröpfchen beim Sprechen. Das ist vielleicht bei einer OP-Maske so. Ich würde von einer ffp2-Maske sprechen. Wenn Du eine ffp2-Maske trägst, vielleicht nach 20 min lüftest, die Kinder genesen oder geimpft sind, sollte das Infektionsrisiko relativ gering sein. Da spielen auch Dinge wie Virenlast eine Rolle. Wenn Du ohne Maske dem Kind deine Viren ins Gesicht bläst, hast Du eine hohe Virenlast und sowohl die Gefahr einer Infektion als auch die Gefahr eines schweren Verlaufes steigt. Wenn die Person durch eine Maske nur eine geringe Virenlast abbekommt, sinkt die Gefahr einer Infektion und gleichzeitig ist der Verlauf im Falle einer Infektion wahrscheinlich milder.
Am Ende ist natürlich auch ein Frage, was Du für eine Klasse hast. Wenn Du weißt, dass alle Kinder jung und fit sind und vielleicht auch nur junge Angehörige außerhalb der Risikogruppen haben, ist das sicherlich weniger ein Problem als wenn du gefährdete Kinder in der Klasse hast. Ich hatte 2021 ein Kind in der Klasse, dass bei seiner Großmutter lebte, weil die Eltern bei Unfall verstorben sind. Wenn ich jetzt überlege, ich hätte das Kind angesteckt und das Kind die Großmutter und es wäre etwas passiert. Und das nur weil ich nicht aufgepasst hätte oder kein Bock auf eine Maske gehabt hätte ...