Beiträge von Hannelotti

    Hannelotti: was meinst du denn mit "Fortbildungskatalog"? Euer Fortbildungskonzept oder das Katalog des Kompetenzzentrums / der Bezirksregierung?

    Dieser Katalog der BezReg. Darüber hinaus gibts auch einige aus einem schulinternen Konzept. Aber der O-Ton war, dass es ei e kostenerstattung nur für diese Veranstaltungen gibt. Die Kostenfrage ist für mich aber eher nebensächlich, mir gehts eher darum, ob man mir einen wie auch immer gearteten Strick hinterher daraus drehen kann, dass ich eine FOBI ohne Anmeldung besucht habe.


    Nachtrag: Ich bin Teilzeitkraft und meine meinen freien Tag, an dem ich nicht für unterricht eingesetzt bin.

    Hallo liebe Kollegen und Kolleginnen,
    Weiß jemand wie sich das versicherungstechnisch mit Fortbildungen in der Freizeit verhält? Ich würde gerne einen FOBI Tag machen, der nicht aus dem Fortbildungsprogramm unserer Schule ist. Dieser würde an meinem freien Tag stattfinden. Für mein Empfinden fällt das doch unter "Privatvergnügen", da aus eigener Tasche bezahlt und in meiner Freizeit. Nun hörte ich neulich irgendwo auf einem Ohr, dass man auch sowas bei der SL anmelden muss aus Versicherungsgründen. Kann mir da jemand näheres zu sagen?
    Lg

    Ja, es gibt hier noch andere christen im schuldienst ;) Habe dir eine Nachricht geschrieben ☺

    Wie soll man denn in der Referendars-Position so handeln können?
    Als Referendar ist man in einem doppelten Abhängigkeitsverhältnis. Einerseits ist man auf die Seminarbeurteilung angewiesen und andererseits auf seine Schüler (und eben nicht umgekehrt). Die Schüler müssen "nur" bei einem Unterrichtsbesuch die Mitarbeit komplett verweigern. Dann muß der Referendar das "Der Lehrer fragt, der Lehrer antwortet"-Spiel spielen und damit ist er durchgefallen.


    Das ganze Setting im Referendariat erlaubt es nicht Lehrer zu sein, zumindest kein solcher, wie ihr ihn einfordert. Der Lehrer mit Rückgrat, den ihr einfordert, darf nicht abhängig von den Arbeitsleistungen der Schüler sein. Nur dann ist er frei zu bewerten. Bei der Bewertung könnte ja auch herauskommen, daß die ganze Klasse die Note 6 verdient und auch das muß er aussprechen können, ohne Angst haben zu müssen von höherer Stelle dafür sanktioniert zu werden.


    Und zurück zum Thema "Hausaufgaben". Alle Kollegen, die bei uns Hausaufgaben überhaupt noch aufgeben, stellen am Ende fest, daß max. 10% der Schüler diese auch bearbeiten. Das sind dann aber die 10%, die sie eh nicht machen müßten, weil sie den Stoff eh schon durchdrungen haben. Die Zeit, die man im Unterricht für die Hausaufgabenkontrolle benötigt, rechtfertigt meiner Meinung nach nicht den Unterricht entsprechend einzukürzen. Die 20 Minuten Unterricht sind mir wichtiger als die Hausaufgabenkontrolle. Bei meinen Kollegen sieht es ähnlich aus. Folglich verzichten wir auf verbindliche Hausaufgaben sondern verteilen Aufgaben ggf. mit Musterlösungen und regen dann zur Eigenverantwortung an. Wer sie macht "gut", wer sie nicht macht "auch egal". Das Ergebnis kommt dann eh bei der nächsten Klassenarbeit.

    Und ich dachte, dass nahezu nur ich das so handhaben würde und hatte schon ein bisschen schlechtes Gewissen. Ich gebe grundsätzlich keine Hausaufgaben in der BBS auf. Ich habe es versucht, aber die Ergebnisse waren mehr als ernüchternd. Idr haben von 25 sus max. 2 die Aufgaben. Wenn die Aufgaben grundlegend für die folgende Unterrichtsstunde sein sollten, hat das den ganzen Plan übern Haufen geworfen, weil man ohne die bearbeiteten Aufgaben nicht weiterarbeiten konnte und man erst 5 Minuten zum kontrollieren verschwendet, um dann den Kram nochmal gemeinsam durchzuarbeiten damit es weitergehen kann. Derweil gucken die zwei Leute in die Luft, die die Aufgaben bereits gemacht haben. Jetzt könnte man denen in der Zeit eine sonderaufgabe geben, die wieder zeit in der Erstellung frisst und die sus mit zusätzlicher Arbeit fürs Hausaufgaben machen bestraft. Eher unbefriedigend.
    Man könnte nun sagen, dass mab trotzdem weiterhin hausaufgaben aufgibt und dann gibts halt ne 6 fürs Nichterledigen. Dann muss man sich aber wieder vorher hinsetzen und Zeit in die Erstellung einer sinnvollen Aufgabe stecken, die dann eh keiner macht. Mir ist das zu doof. Und von Kollegen weiß ich, dass es da genauso läuft. Ich behandel den Stoff im Unterricht genau so viel, dass man theoretisch genug Verständnis entwickeln kann, um am Ende jede Aufgabe in der Klassenarbeit bearbeiten zu können. Das kann dann auch mal bedeuten, dass ich eine Sache genau einmal erkläre, die sus es einmal selbst üben/anwenden und dann fürs üben selbst zuständig sind. Übungsaufgaben stelle ich zu gegebener zeit gerne zur Verfügung. Wer diese nicht macht, bekommt die Quittung dann bei der Klassenarbeit.

    Also ich finde den Begriff sucht nicht übertrieben in vielen Fällen. V.a. wenn man weiß, was die sus da überhaupt machen. Wenn da ja gechattet werden würde, dann hätte das ja noch einen nachvollziehbaren Sinn. Aber bei vielen ist es so, dass automatisiert und nicht steuerbar im Sekundentakt das Smartphone angeklickt wird, weil ja was neues drauf sein KÖNNTE. Aktualisieren, aktualisieren. ... Fast schon pathologisch. Und wenn das Handy abgegeben wird und zB auf dem Pult liegt, wird vor Unruhe fast vom Stuhl gefallen, weil man ja etwas verpassen KÖNNTE. Schulform BBS.
    Ich handhabe es in den Klassen unterschiedlich. Die "vernünftigen" Bildungsgänge können ihr Handy nutzen, wie es ihnen passt. Meist bleibt es von alleine in der Tasche oder es wird nur mal kurz geschaut, aber nicht störend oder ausufernd. In den weniger vernünftigen Bildungsgängen gibt es entweder einen Handyparkplatz oder die Handys bleiben bei den SuS, müssen aber in der Tasche sein. In absoluten Chaosklassen lasse ich den SuS die Handys, weil da andere Baustellen Priorität haben und ich da nach dem Prinzip "wer nicht will der hat schon" veefahre. Und wer daddelt stört wenigstens nicht die anderen sondern schneidet sich nur ins eigene Fleisch. Stichwort Bringschuld. Manche Kollegen reiben sich tatsächlich 90 Minuten lang damit auf, die sus zum Handyabgeben zu bringen. Mit dem Ergebnis, dass immernoch alle ihr Handy haben, keinerlei unterricht stattgefunden hat und betreffender Kollege mit den Nerven am Ende ist. Da sind mir meine Nerven zu schade für. Man könnte jetzt vorwerfen, man hätte kapituliert. Das mag auch ein Stück weit wahr sein, aber da wir keinerlei wirksame Maßnahmen in der Hand haben, erspare ich mir diese sinnlosen Machtkämpfe und kann wenigstens normal unterrichten und wer will, kann sogar was lernen. Was will man auch mit einer Horde 17 jährigen berufsschulpflichtigen sus machen, denen Noten egal sind und deren Eltern sowieso alles egal ist und die schule überhaupt nur sporadisch besucht wird, damit man Kindergeld kassieren kann. Da zieht ein "Handy her, sonst musst du zu SL" nicht.

    Seminare an einer Uni halten ist was anderes als in der Schule zu unterrichten.

    v.a. verstehe ich nicht ganz, weshalb es dann gerade die Grundschule sein soll. Der Unterschied ist doch sogar am größten zur Uni. Naheliegend wäre doch dann eher Gym oder BBS. Wobei die gemeinsame schnittmenge von BBS und Uni sich eher im Alter und dem Fach erschöpft. Verhaltenstechnisch mit Blick auf die sus ist BBS natürlich eine ganz andere Hausnummer als Uni. :hammer:
    Dafür ist der Quereinstieg in die idr BBS wesentlich leichter und man ist dort in "guter Gesellschaft", weil ein Großteil des Kollegiums Quereinsteiger sind. Bei den SuS kann man auch nichts mehr vermurksen, das haben bereits andere übernommen :pfeif:

    ...nützt sich das glas nicht ab? ich habe eine weile in komplett verglasten lernbüros unterrichtet. die kinder haben das nach wenigen tagen als langweilig abgehakt.


    zu den zuspätkommern: ich hasse es. mich nerven die betreffenden grandios, jedes mal von vorn, man unterrichtet in schleifen. (wenn man das nicht macht, schalten sie ab und stören in der folge, weil sie nicht mehr in die stunde finden.) bei uns sind das aber auch mehr als zwei pro klasse, wenn wir nicht durchgreifen. ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das an einem förderzentrum oder an der hauptschule den unterricht komplett sprengt.


    was wir machen in hartnäckigen fällen: die schüler dürfen erst nach der ersten stunde in den unterricht. die zeit bis dahin müssen sie vor dem sekreatriat im gang sitzen. aufsicht durch die schulleitung, die bei offener tür arbeitet.

    Wir haben auch so tolle Verglasungen an der BBS. Leider nutzt sich das nicht ab :autsch: jeder, der vorbeigeht, wird erstml von oben bis unten gemustert. Gerne wird dann auch den vorbeilaufenden Kollegen, die ebenfalls in der Klasse unterrichten, ganz einfrig gewunken :sterne:

    Ich finde das bisher geschriebene wahnsinnig interessant, weil ich da völlig anders ticke. Ich liebe meinen Beruf, aber letztendlich ist es für mich nur ein Broterweb. Ein sehr schöner, wie ich finde, aber mehr auch nicht. Ich sehe meine Arbeit nicht als den Bereich in meinem Leben an, aus dem ich meine "Selbstverwirklichung" (oder wie man es auch nennen mag) schöpfe. Klar sind berufliche Erfolge toll. Aber ich arbeite schon seit ich denken kann nach dem Prinzip "Effizienzoptimierung". Ich stecke viel Grübeln und Energie in Arbeitsoptimierung, so dass ich mit möglichst geringem Aufwand das gewünschte Ziel erreiche. Das kann für mich bedeuten, dass ich Unterrichtsreihen so optimiere, dass ich sie möglichst viel wiederverwenden kann, ohne dass ich groß Arbeit zusätzlich hineinstecken muss. Meine Befriedigung ziehe ich dann daraus, dass ich irgendeine Sache dahingehend optimieren konnte, dass sie mich und mein Hirn nicht weiter behelligt. Natürlich muss immer mal wieder etwas aktualisiert werden. Aber grundsätzlich versuche ich so ressourcenschonend wie möglich zu arbeiten. Hat den Vorteil, dass ich quasi permanent stressfrei lebe und den Kopf frei habe, va für alles was jenseits des berufs passiert. Das merken auch die sus sehr stark, die sich regelmäßig über meine entspannt gute Laune und Gelassenheit wundern :musik:

    Vor allem gibt es leider nicht so viele Stellen, die ausgeschrieben werden, sodass sich auch die 1er Kandidaten eine Schule in einer Großstadt in der besten Lage aussuchen können, wo es nur Eltern gibt, die einen gut bezahlten Job haben. Eine bekanne Referendarin hat sich bewusst für eine Schule entschieden, in der es eben nicht ein solches gutes Klientel gibt. Für einige Kollegen ist eine solche Schule mit einem erlesenen Klientel auch nichts. Bei mir in der Stadt gibt es auch ein solches Gymnasium. Und ich würde dort nie unterrichten wollen.

    Eine solche schule durfte ich mir auch mal anschauen, da diese mir ein Stellenangebot unterbreitet hatte. Nach einem ellenlangen redeschwall der SL, wie engagiert die sus und Eltern sind und dass auch sus und Eltern bei der Einstellung neuer Kollegen mitreden wollen, habe ich dankend abgelehnt. Und das mit Recht, wie sich hinterher durch berichte der Kollegen dort zeigte. Elternsprechtage dauern dort wohl den ganzen Tag, ständig gibt es zank über Noten, jedes Kind ist ja laut Eltern so unglaublich intelligent, dass nichts außer einer 1 ins Frage kommt usw. Und wenns keinen1 ist, dann ist ja grundsätzlich der Dienstleister aka Lehrer schuld.
    Von dem Personal dort, was sich zu großen Teilen für den Nabel der pädagogischen Welt hält, ganz zu schweigen. Da bleib ich lieber bei meiner BBS im nicht so feinen viertel, erlebe dort aber Wertschätzung durch Eltern und sus, die den Lehrer nicht nur als Entertainer der lieben kleinen sehen.
    Ich hatte also die wahl zwischen "gebildet und schick" und "rebellisch in jogginganzug" und habe mich freiwillig für zweitere entschieden. Und es nicht bereut. Mir gefällt es, dass der schwerpunkt meiner Arbeit im erzieherisch-pädagogischem Bereich liegt. Meine Fächer sind mir nicht so wichtig wie das pädagogische Einwirken auf meine Schüler. Das mögen viele anders sehen. Aber mal ehrlich - was vom vermitteltem Fachwissen hat wirklich dauerhaft bestand? Bei aller Liebe für die eigenen Fächer, aber ich empfinde es sehr viel befriedigender, wenn sich mein chaos-schüler zu einem schul- und gesellschaftsfähigem Individuum wandelt, als wenn er mir einen korrekten Wirtschaftskreislauf aufzeichnen kann. Optimal ist natürlich, wenn beides klappt ;) Aber von den Früchten meiner erzieherischen Arbeit kann ich länger zehren als von der Vermittlung eines Unterrichtsgegenstandes. Und gerade mit Blick auf die häufig fehlende Wertschätzung unseres Berufsstandes finde ich das für die eigene Arbeit wichtig.
    Meine Kollegen sehen das ganz ähnlich und sind auch alle freiwillig da :gruss: also vorsicht mit Aussagen, dass jeder gerne "Sahnehäubchen schulen" als erste Wahl nehmen würde.

    Naja,jedenfalls nicht so realitätsfremd wie die Gesetzte, die wir an der Berufsschule haben. Uns in NRW ist ja sogar das Glas Sekt bei der feierlichen Übergabe der Abschlußzeugnisse untersagt. Das gilt insb. auch, wenn alle "Schüler" schon seit etlichen Jahren volljährig sind.
    Mit der Technikerschule auf den Weihnachtsmarkt und da einen Glühwein trinken, auch wenn der jüngste "Schüler" 25 ist? Nicht erlaubt.


    Oder anders: Wie erklärt man einem Schüler, daß die Besichtigung eines Weinbaubetriebs inkl. Verköstigung auf einer Klassenfahrt ausdrücklich als Ausnahme erlaubt ist, wenn er aber ein paar Stunden später mit einer Rotweinflasche in der Jugendherberge angetroffen wird, dies ein Problem ist?


    Und ja, 9. Klasse paßt auch so ungefähr. In dem Alter habe ich selber jedenfalls das erste Mal bewußt getrunken... war damals relativ guter Wodka. Und nein, so betrunken, daß das Zeug oben wieder raus gekommen ist, war ich noch nie, ich bin da vorher immer eingeschlafen.
    Obwohl... Den ersten Alkohol gabs schon eher bei der Konfirmation und ich konnte überhaupt nicht verstehen, warum das ein Problem ist, wo sie mir am Morgen doch alle erzählt haben, daß man mit dem ganzen Budenzauber jetzt "zu den Großen" gehört.

    wird das bei euch an der BBS wirklich so streng gehandhabt?
    Bisher wurde an den BBS, die ich kenne, zumindest für Abschlussfeiern sehr großzügige Ausnahmen gemacht.

    Wobei das in weiten Zügen allerdings auch eine Reproduktion sein kann. Ich denke da nur an die Normen DIN 5008 und DIN 676. ;)

    würde ich im allgemeinen auch so sehen. Gut, im konkreten Fall ist die Sache nochmal etwas anders gelagert, da das ganze durch das falsche Geschlecht recht eindeutig ist. Aber aus schülersicht wäre es bei Kenntnis der anstehenden Aufgabe naheliegend, mir vorher einen solchen Text rauszusuchen und auswendig zu lernen.

    Mir stellt sich da grade eine Frage: Was genau ist rechtlich gesehen der Unterschied, ob die sus die im Unterricht genutzten Arbeitsblätter auswendiglernen und in der Klausur wörtlich hinschreiben oder ob sie aus dem Netz auswenigdiggelerntes hinschreiben? Gerade in den unteren Bildungsgängen der BBS nimmt Reproduktion einen besonders hohen Stellenwert ein. Wenn Schülerin Lisa dann meine Sätze an der richtigen Stelle auswendig zitiert ist das ok, wenn Schülerin Paula einen Satz aus anderer Quelle an der richtigen Stelle zitiert, ist das ein Plagiat?


    Zum Handy in der Unterhose: Mädels können zB einen Rock tragen und darunter das Handy verstecken. Zugriff während der Klausur ist dann für sie kein Problem. Oder die gesamten Oberschenkel mit Text beschriften und bekleben. In der eigenen Schulzeit mehrfach erlebt.

    Wir hatten kürzlich z.B. eine Mail von Texas Instruments erhalten, dass sie Freikarten verteilen. Ging als Newsletter an die Schule. Hab drauf geantwortet und sie bekommen.

    Bei uns an der Schule hat die vlbs Freikarten zur Verfügung gestellt. Vllt gibts die auch bei anderen Gewerkschaften?

    Bei meinem ersten Praktikum, das ich an meiner alten Schule gemacht habe, habe ich im Lehrerzimmer irgendwas von "Ich als Germanist..." gefaselt. Meine alten Lehrer haben mich ausgelacht und mir erklärt, ich würde auch noch lernen, dass ich kein Germanist/Anglist bin, sondern doch nur Lehrer werde. Und das kam von Lehrern...

    Also ich bezeichne mich lieber als Lehrer, als als Wirtschaftswissenschaftler. Rein vom Selbstverständnis her :aufgepasst: Allerdings würde ich niemals "Nur" Lehrer sagen.

    lustig, gerade heute habe ich ein nettes, normal intelligentes, normal sozialisiertes Kind getroffen und gemerkt, wie angenehm Jugendliche sein können. Das Mädchen schien mir so freundlich, zuvorkommend, zuverlässig, es konnte sich Spiele ausdenken und spielen, ohne „f... deine Mutter“ zu brüllen, es hat ein Gespräch aufgebaut, sich verabredet und verabschiedet... 100 normale Kleinigkeiten und das war soooo schön und gleichzeitig wurde mir bewusst, wie sehr ich mich an gestörte Kinder gewöhnt habe, dass mir normale vorkommen, wie Hochbegabte.

    Das kenne ich gut, gerade von der BBS. Wenn ich dann eine Vertretungsstunde in einem Bildungsgang jenseits der Ausbildungsvorbereitung bekomme stelle ich fest, dass ich gar nicht damit rechne, dass sus einfach still einen Arbeitsauftrag selbstständig (!!!!) bearbeiten können. Und das ohne dass ich noch hundertmal den Auftrag erklären muss, sagen muss, dass man dafür sinnvollerweise einen Stift und einen Zettel benutzt und zwischendurch nicht tausendfach Sätze wie "Handy weg, nicht einschlafen, nicht quatschen, nicht Kevin schlagen, nicht Chatal beleidigen..." ansagen muss :autsch: Ich bin dann fast erschrocken, dass es sus gibt, für die das selbstverständlich ist. Für meine Schätzchen braucht es dafür erstmal eine mehrwöchigen "Anlernphase" und stetiges erinnern. Naja, ich mag sie trotzdem und wollte nicht tauschen :gruss:

Werbung