Beiträge von Schmidt

    Einer unserer Schüler erklärte beim Schüleraustausch an einer High School in den USA unser dreigeteilte Schulsystem mal mit einem Vergleich:

    Stell dir vor, eine Gruppe von Menschen läuft beim Sport eine gewisse Strecke (z.B. eine Meile). Es gibt die Regel, dass die Gruppe immer zusammenbleiben muss. Die Schnellen werden also langsamer laufen müssen, um sich nicht zu weit von der Gruppe zu entfernen. Die Langsamsten werden sich völlig verausgaben (und dabei sehr unglücklich sein), um den Anschluss noch halten zu können.


    Ich fand diesen Vergleich für die Zielgruppe (sportbegeisterte Schüler einer amerikanischen High School) sehr eingängig. Um im Bild zu bleiben: Bei der Inklusion erhalten SuS natürlich ein Fahrrad, damit sie bei der Gruppen bleiben können, auch wenn sie dann nicht mehr das gleiche machen wie der Rest der Gruppe.

    Das funktioniert bei Schülern mit körperlichen Beeinträchtigung, wie gesagt, sehr gut. Wenn die im Kopf mitkommen, komme ich mit fast jeder körperlichen Einschränkung im Unterricht klar.


    Was das mit dem dreigliedrigen Schulsystem zu tun hat, verstehe ich allerdings auch nicht.

    Um das klar zu stellen: ich bin auch kein Fan des dreigeteilten Schulsystems. Das ist zwar mit der Zeit durchlässiger geworden, aber es birgt für Schüler immernoch viele Probleme.

    Ein ausgeprägtes Kurssystem wäre mMn, nicht erst in der Oberstufe, wünschenswert. Das gemeinsame Beschulen von Kindern mit sehr unterschiedlichem Leistungsniveau ist so einfach nicht leistbar.

    Das ist an Gesamtschulen doch Alltag. Verstehe diese Jammerei von Gymnasiallehrkräften nicht.

    Es ist eine Illusion, dass bei gemeinsamer Beschulung an Gesamtschulen eine sinnvolle Binnendifferenzierung stattfindet. Effektiv machen alle das gleiche und es wird sich an der mittleren Leistungsfähigkeit orientiert. Gute Schüler, die eigentlich an ein Gymnasium gehören, langweilen sich zu Tode, weniger leistungsfähige Schüler fallen wie immer hinten runter. Insbesondere leistungsfähige Schüler werden so zum Mittelmaß erzogen. Ganz fürchterliches Konzept. Bei uns stoßen regelmäßig Schüler von einer Gesamtschule in der Nähe hinzu, die keine gymnasiale Oberstufe hat. Es ist immer traurig zu sehen, wieviel Potential da verschwendet wird.

    Ich bin gerade verwirrt. Wieso benötigt man für England mittlerweile ein Visum? Reisepass ja, aber ein Visum? Davon habe ich noch nie gehört und es gibt doch so viele andere Länder, die ebenfalls nicht der EU angehören, in die ich aber dennoch ohne Visum einreisen konnte.

    Aktueller Stand 191 Länder, in die man mit dem deutschen Pass visumsfrei einreisen kann.

    Mit dem türkischen Pass bspw. braucht man für UK ein Visum.

    Da hast du Recht. Ich danke für den aufschlussreichen Hinweis!

    Einzig "die Politiker", das mag ich nicht, das weißt du schon.

    Wer denn sonst? Wenn durch die Politik vermittelt wird, dass es total toll sei, wenn alle Elternteile arbeiten müssen und möglichst schnell nach der Geburt wieder arbeiten gehen sollen, während die Kinder abgegeben und effektiv von Fremden erzogen und sozialisiert werden, braucht man sich nicht wundern. Darauf ruhen sich Eltern ganz häufig einfach aus.

    wie hält man denn eine Tasche unordentlich?

    Oder geht es um eine Tasse?

    Mir wurde als Kind öfter mal angedroht, man würde mir den zweiten Arm wegnehmen, da ich ihn offenbar nicht bräuchte, wenn ich den Ranzen/später Rucksack nur über einer Schulter getragen habe. Vielleicht ist das damit gemeint.


    Oder es geht darum, keine verschimmelten Pausenbrote im Ranzen zu transportieren, Arbeitsblätter ordentlich zu transportieren und nicht in den Ranzen zu stopfen, immer alles notwendige für den Tag dabei zu haben usw. :pirat:

    Mich nervt diese Tendenz vieler Gymnasien sich der Inklusion zu entziehen echt an.

    Dafür bin ich nicht ausgebildet.

    Bei Kindern mit körperlichen Einschränkungen habe ich kein Problem. Auf körperliche Beeinträchtigungen kann ich Rücksicht nehmen und den Unterricht so gestalten, dass die Einschränkung unproblematisch ist. Wir haben eigentlich in jedem Schuljahr mehrere Kinder, die im Rollstuhl sitzen, nur ein Bein haben, extrem schlecht sehen, kleinwüchsig sind, schlecht hören oder sogar taub sind, oder irgendeine andere körperliche Beeinträchtigung haben. Selbst mit tauben Kindern komme ich im Unterricht klar (und habe mittlerweile sogar die Basics der Gebärdensprache ganz in Ordnung drauf; in der Regel ist bei diesen Kindern aber eine Hilfskraft/Dolmetscher dabei).

    Was ich mit einem geistig eingeschränkten Kind im Unterricht anfangen soll, weiß ich nicht. Es klingt vielleicht hart, aber wenn ich Interesse daran gehabt hätte, mich beruflich mit geistig eingeschränkten Kindern zu befassen, hätte ich Förderschullehramt studiert. Glücklicherweise "entzieht" sich meine Schule bisher in dieser Hinsicht erfolgreich der Inklusion.

    Mit einer 2,5 wartet man eben ein paar Jahre bis zur Planstelle. Ich kennen niemanden, der nicht irgendwann eine Planstelle bekommen hat. Selbst mit Geschichte/PoWi.

    In Hessen sind schon 14 Punkte (insgesamt 280/300 Punkten) in jeder examensrelevanten Prüfung "nur noch" eine 1,3. Ich war in meinem Durchgang beim ersten Examen mit einer Gesamtnote von 1,5 unter den Top 5% aller Examenskandidaten.


    Offenbar läuft da bei euch einiges schief, wenn 15 Punkte/1.0er so inflationär vergeben werden. Mit einer besonderen Leistung hängt das sicher nicht zusammen.

    Nicht wirklich, wenn man weiß, wie viele Absolventinnen und Absolventen von Gymnasialseminaren mit 1,0 abschließen- in beiden Staatsexamina.

    Ich habe noch nie erlebt, dass jemand eine 1,0 im ersten Examen hat. Weder in meinem eigenen Examensdurchgang, noch bei Kommilitonen, Freunden, Kollegen, im Referendariat oder sonst irgendwo.

    Wieviele schließen denn das erste Examen im Gymnasiallehramt mit einer 1,0 ab? Wieviele das zweite?


    Dass man für sehr gute Einstellungschancen am Gymnasium zwei 1,0er Examen bräuchte, ist übrigens genauso unsinnig, wie die Annahme, man bräuchte fürs Medizin Studium ein 1,0er Abi.

    Bürgeramt, Ärzte, Handwerker, Geschäft xyz "Haben Sie seltenen Artikel a, den Sie nicht dauerhaft im Sortiment führen aktuell vorrätig, damit ich diesen abholen kommen kann oder ist dieser erst zu einem späteren Termin wieder verfügbar?", Friseurtermin vereinbaren, Cafés/ Restaurants wegen Reservierungen, Museen mit guten Ausstellungen und schlechten Websites, um zu erfahren, ob man für die spezielle Gruppenführung einen Gutschein zum Verschenken bekommen kann (auf dessen Einlösung ich mich bereits freue, da es eines unserer Lieblingsmuseen in der Großfamilie ist), KuK anrufen in dringenden Fragen, Eltern meiner SuS anrufen bei Bedarf, Jugendamt/Jugendstaatsanwaltschaft/schulpsychologische Beratungsstelle/... anrufen bei Bedarf,...

    Bürgeramt: online

    Ärzte: online

    Handwerker: online, nur im Notfall Telefon

    Geschäft: online (ja, auch beim stationären Handel in meiner Stadt)

    Friseur: ohne Termin oder online

    Cafes/Restaurants: online oder ohne ReservieruLng

    Museen: online

    KuK: so dringend kann die Frage kaum sein, dass es nicht warten kann, bis man sich in der Schule wieder sieht; wenn doch: Messenger; wenn KuK sich weigern, leider tatsächlich Telefon

    Eltern: überwiegend Messenger, ganz gelegentlich tatsächlich Telefon

    Jugendamt etc.: die sind tatsächlich besser per Telefon erreichbar; damit habe ich aber eher wenig zu tun.

    Ich versteh das Teilzeitproblem nicht. Das ist doch landesweit halbwegs gut berechenbar. Stellen dürfen halt nicht von der Kopfzahl her, sondern müssen von den Stundenanteilen her berechnet werden. So ist das bei uns in NRW auch.

    Wenn du einen Bedarf für 240 Stunden Deutsch hast, hast du bspw. 10 Planstellen für je 24 Stunden Deutsch. Wenn von den 10 Lehrern auf den 10 Planstellen 5 in 50% Teilzeit gehen, hast du auf einmal nur noch 180 Stunden Deutsch abgedeckt. Die restliche. 60 Stunden musst du irgendwie anders abdecken, in der Regel mit Angestellten. Du musst also irgendwoher mehr Leute bekommen, weil einige Lehrer in Teilzeit sind. Neue Planstellen kann es für die Stunden nicht geben, weil die 5 Teilzeit Lehrer jederzeit wieder auf Vollzeit gehen können.

    (Die Zahlen sind natürlich frei erfunden und dienen nur der Illustration.)

    Ich musste mir im Maschinenbau anhören, meine Noten kämen vom „Ti***-Bonus“. War natürlich jedes Mal nur Spaß. Haha! Ein echter Schenkelklopfer.


    Ich kann das daher nicht unterschreiben, was s3g4 sagt.

    Niemand sagt, dass es bei Leuten aus der Technik keine schlechten Witze und/oder Arschlöcher gibt.

    Vielleicht liegt es aber auch an der Mentalität von Leuten aus der Technik. Uns ist das Aussehen, Geschlecht und Herkunft ziemlich egal. Wichtig ist was man kann. Alle Frauen in meinen Klassen sind automatisch in die Klassengemeinschaft integriert, da brauche ich gar nix machen.

    Danke!

    Das kann ich so nicht genug unterstreichen.

    Super anekdotische Evidenz:
    weit mehr als Hälfte der männlichen Grundschulleute in meiner Sprechstunde sind naive Träumer, die glauben, dass die Welt ihnen aufgrund ihres Penisses offen steht. Das erklären sie nicht nur im Beratungsgespräch "Ich studiere Grundschullehramt, man braucht Männer, da ist es nicht so schlimm, wenn meine Abschlussnote nicht so gut ist", sondern auch in ihren Bewerbungsunterlagen "Nehmen Sie mich, ich bin ein Mann und jede*r weiß, dass dies eine Bereicherung für Grundschulen ist" (interessanterweise weiß ich nicht, ob es tatsächlich in den Ländern auch der Fall ist). Erfahrung im Studium haben sie oft nicht, weil "das FSJ reicht".

    Komischerweise hat mir noch nie eine weibliche Kandidatin mit dem Fach Physik oder Informatik Ähnliches erzählt...

    (Aber ich habe auch immer wieder männliche Goldstücke, die nach dem FSJ durchgehend im Ganztag arbeiten, sich engagieren und tolle Noten haben...)

    Wenn man Menschen an allen Ecken und Enden etwas einredet, dann glauben sie es eben selbst irgendwann und verhalten sich auch so. Das trifft auf viele Aspekte des menschlichen Lebens zu.

    Bereits im "abstract" steht: " When female managers, rather than male, deliver this feedback, the
    negative effects double in magnitude. Having a critical female manager does not affect effort provision but it does lower workers’ interest in working for the firm in the future."

    Du hat behauptet, dass Frauen in Führungspositionen weniger akzeptiert werden. Damit hat die Studie nach wie vor nichts zu tun.


    Was das Feedback angeht: Die Kommunikationserwartung gegenüber Frauen ist eine andere. Da spielen Genderstereotypen eine Rolle. Von Frauen wird oft erwartet, dass sie negatives Feedback anders rüberbringen, als Männer. Deshalb kann es zu negativen Reaktionen führen, wenn Frauen sich genauso verhalten, wie Männer. Die Erkenntnis ist alt. Die stand schon vor 10 Jahren in Ratgebern für weibliche Führungskräfte. Das ist etwas, woran jeder einzelne selbst arbeiten kann (ale Empfänger von Feedback und als Feedbackgeber), aber das hat doch nichts damit zu tun, dass Frauen in Führungspositionen nicht akzeptiert werden.


    Noch zwei weitere interessante findings Ergebnisse der Studie

    - Die meisten Teilnehmer hatten schon weibliche Vorgesetzte und schätzen deren Arbeit nicht weniger effektiv ein, als die ihrer männlichen Vorgesetzten (S. 31)

    - Jüngere Arbeitnehmern haben ähnliche Erwartungen an männliche und weibliche Vorgesetzte und reagieren daher auch auf Feedback ähnlich (S. 31)

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