Der Nexus zwischen Klima und Verkehr ist der, dass es hier eine sehr einfache Möglichkeit gäbe, Energie und CO2 zu sparen. Z. B. bei den erwähnten Kurzstrecken. Da ist dann die eigene Zeit, die Angst vor „schlechtem“ Wetter, so wichtig, dass man noch nicht mal Alternativen ausprobiert.
Natürlich kann man den Energieumsatz auch an anderen stellen beschränken. Aber der motorisierte Individualverkehr ist halt das Posterchild der verpassten Möglichkeiten.
Das ist doch wieder nur Blabla. Der Energieverbrauch Deutschlands liegt insgesamt bei ca. 13.000 Petajoule. Das ist weniger, als China 1980 (!) verbraucht hat. Heute ist China bei 130.000 Petajoule. Die USA sind bei 96.600 PJ, Indien 30.000 PJ, Russland 28.200 PJ, Japan 18.900 PJ. Tendenz bei den meisten Nationen steigend. Bei uns entfallen ca. 1.500 PJ, also ca. 11,5%, auf den Individualverkehr. Insgesamt verbrauchen Deutsche Haushalte ca. 4.300 PJ. Sorry, aber es brauch sich hier wirklich niemand einreden lassen er/sie sei an der Erderwärmung schuld. Schon gar nicht, wegen der KfZ-Nutzung. Unser Verhalten macht de facto keinen Unterschied (mehr). Zu behaupten, die Reduktion der KfZ-Nutzung von Individuen in Deutschland hätte einen Einfluss auf die Erderwärmung ist bestenfalls blauäugig.
Unabhängig davon halt ich es aber für sinnvoll, Alternativen zum individuellen Autoverkehr zu schaffen. Weniger Abgase, weniger Autolärm und weniger vollgeparkte Flächen machen Städte lebenswerter. Ich habe gar nichts gegen autofreie Innenstädte (mit P+R und häufiger, kostengünstiger Anbindung). Auch autonomes Fahren mit Elektrofahrzeugen auf Abruf wäre ein deutlicher Fortschritt. Das wird kommen, aber sicher nicht mehr in den nächsten 30 Jahren. Unabhängigkeit von fossiler Energie ist ebenfalls wünschenswert. Weniger versiegelte Flächen, Naturschutzgebiete usw. Abschaffung unnötiger Regulierung von privaten Solaranlagen usw. usf. Es gibt jede Menge Maßnahmen, die Energie sparen, schnell umsetzbar und absolut sinnvol sindl, um die Lebensqualität zu steigern und die Natur zu schonen.
Wie kommst du eigentlich darauf, dass wir Alternativen nicht ausprobiert haben? Ich bin jahrelang mit dem ÖPNV zur Arbeit gependelt. Das hat mich nahe an einen Nervenzusammenbruch gebracht, weil ständig Züge verspätet sind oder ausfallen, alles dreckig und überfüllt ist, im Sommer viel zu heiß, im Winter nicht beheizt, Leute durch den Zug brüllen und es, im besten Fall, doppelt so lange dauert, wie mit dem Auto. Und teurer ist es auch. Ob ich von meinen Pi x Daumen 613.000 Stunden Lebenszeit arbeitstäglich zwei mehr als nötig im ÖPNV verbringe oder einfach das Auto nehme, ist um ehrlich zu sein ein no-brainer. Die 2km zum Bäcker am Sonntag laufe ich hingegen.