Beiträge von Schmidt

    Was mutmasslich daran liegt, dass du Informatik auf Lehramt studiert hast.

    Nein, habe ich nicht. Ich habe einen fachwissenschaftlichen Master. In Hessen gibt es (mit Ausnahme des Lehramts für berufliche Schulen) gar keine Bachelor/Master fürs Lehramt.

    Zitat

    An der Uni Basel gibt es zu beiden Themenblöcken Pfluchtveranstaltungen im Bachelor-Studiengang.

    Unterschiedliche Hochschulen haben unterschiedliche Studienpläne.

    Und du bist einer der Wenigen, die das verstehen?

    Kannst du die Meinung, dass es keinen Sinn ergebe, verständlich erläutern?

    Das ist keine Meinung, sondern eigentlich offensichtlich.

    Ein Lehramtsstudium (für Gymnasien) hat (in Hessen) einen Umfang von 240 CP (= 8 Semester). Davon sind 88 CP (ca. 3 Semester) Fach 1, 88 CP (ca. 3 Semester) Fach 2, 36 CP (ca. 1 Semester) Bildungungswissenschaften und 28 CP (ca. 1 Semester) Praxis. Informatik hat als Vollfach 180 CP (davon sind 24 CP im "Nebenfach" und 12 CP für das Abschlussmodul). 180 CP - 12 CP - 24 CP = 144 CP und 144 > 88

    Lehramtsstudenten bekommen nicht weniger CP für Prüfungen oder Veranstaltungen. Offensichtlich kann man in acht Semestern nicht zwei volle Bachelor plus Bildungswissenschaften und Praxissemester studieren.

    Dann wundere ich mich aber sehr über die oftmals fallenden Aussagen hier, dass man sein Fach vertieft studiert haben muss, um es auf bestimmten Niveaustufen unterrichten zu können.

    Für das "vertiefte Studieren" ist ein Bachelor/Bachelor Niveau ausreichend. An meiner Uni hat sich das Niveau vom Schwerpunktstudium im Bachelor zum Master nicht geändert. Teilweise werden Veranstaltungen auch für beide Studiengänge gleichzeitig angeboten.

    Das sehe ich alerdings nicht nur bei Informatik so, sondern auch bei anderen Fächern. In Hessen wird nichtmal bis zum Bachelor (vom Umfang her) studiert. Jedes Fach hat einen Unfang von 88 CP, also ca. drei Semester. Das ist merklich zu wenig, aber auch ein anderes Thema.

    Zitat

    In der Fachschule sitzen Leute mit Berufserfahrung und manchmal echt viel Ahnung. Ich bleibe bei meiner Aussage von oben.

    Ja, natürlich sind da sicher viele Leute dabei, die in ihrem Beruf sehr gut sind. Das jemand praktisch in seinem Beruf gut ist hat aber mit einem Studium oder dem theoretischen Niveau wenig zu tun.

    Zitat

    Hast du denn schon mal Fachschule unterrichtet?

    Nein, aber ich hatte Kommilitonen, die an Fachschulen den staatlich geprüften (Informations)Techniker (in der Regel in Bayern) absolviert haben. Die hatten einen Vorsprung in manchen Grundlagenfächern, in den theoretischen Fächern waren sie aber genauso neu. Algorithmentheorie oder effiziente Datenstrukturen sind in der Praxis eher selten Thema. Mit den Schwerpunkten hatte vorher auch noch niemand etwas zu tun.

    Zitat

    Wir haben viele Kollegen, die man in diesen Bildungsgängen nicht einsetzen kann. Aus Gründen…

    Unseren letzten Informatik Referendar hätte ich am liebsten zurück an die Uni geschickt.

    Zitat

    Dass die Anrechnung nicht funktioniert, ist für die Uni auch richtig, für die FH aber sicher teilweise möglich.

    Sage ich ja.

    Zitat

    Liegt aber auch am Standesdünkel, dass die Hochschulen teilweise nicht ablegen können.

    Ich meine aber auch gehört zu haben, dass sich da in NRW gerade was tut. Muss ich mal nachforschen.

    Zumindest in der Informatik ist das so vollkommen in Ordnung. Wer studieren will, soll studieren und keine Fachschulausbildung absolvieren. Das sind unterschiedliche Pfade mit unterschiedlichen Zielen und Inhalten.

    Das höre ich immer wieder, wage ich aber zu bezweifeln. Wie zwei "fast komplette Diplomstudiengänge" plus den bildungswissenschaftlichen Anteil in eine normale Regelstudienzeit passen, ist mir schleierhaft. Wenn man sich das genauer anguckt, dann ist da in allen Fällen doch ordentlich abgespeckt worden (was auch nicht schlimm und nachvollziehbar ist)

    Das wird heute auch noch von Studenten so erzählt und von Dozenten aus der Praxis so vermittelt. Das Lehramtsstudium sei viel schwieriger und umfangreicher, als das von Hauptfachstudenten, weil sie ja zwei Fächer und Bildungswissenschaften studieren müssten. Wer z.B. Informatik im Hauptfach studiere, studiere nur ein einziges Fach. Dass das keinen Sinn ergibt, verstehen die Wenigsten.

    Am BK wird aber auch bis Bachelor-Niveau unterrichtet (Fachschule). Es ist sicher nicht schlecht, wenn man darüber hinaus Ahnung hat.

    In Informatik wird an Fachschulen sicher nicht bis zum (Uni) Bachelorniveau unterrichtet. Das Abschlüsse den selben Level im DQR/EQR haben, heißt nicht, dass sie gleich oder gleich anspruchsvoll sind.

    Das zeigt sich bspw. darin, dass der Abschluss kein Studium ersetzt, sondern an manchen FHs bestenfalls ein paar Leistungen angerechnet werden, an Unis wird, zu Recht, in der Regel gar nichts angerechnet.

    Teilweise hatte ich die Inhalte des staatlich geprüften Informatikers im Studium gar nicht. Bis einschließlich dem Master hatte ich zum Beispiel nichts mit Netzwerken und Betriebssystemen zu tun. Das macht aber nichts. Ein Studium, auch "nur" zum Bachelor, reicht vollkommen, um sich innerhalb seines Fachs in Neues einzuarbeiten.

    Ich wundere mich, dass nicht kriminell sein hier als hohes Ross beschrieben wird.

    Schwarzarbeit ist einfach Betrug, nicht mehr, nicht weniger. Aber einfach mal schönreden...

    Das meine ich damit nicht.

    Ich meine das Ross, andere als ekelhafte Kotzbrocken zu bezeichnen und mit einem Kotzemoji zu markieren, weil sie (vielleicht) eine Putzkraft schwarz beschäftigen. Erstmal an die eigene Nase fassen.

    Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass private Putzkräfte lieber ohne Anmeldung arbeiten. Jemanden zu finden, der das überhaupt angemeldet machen will, ist nicht einfach.

    Schmidt Schon mal als Vertetung gearbeitet oder wie kommst du auf diese Berechnung?

    Ja, habe ich.

    Ja, alles dauert länger. Aber nicht in dem Ausmaß, das du beschreibst. Wenn du mit fast fertigem Studium für 21 Unterrichtsstunden 60 Stunden in der Woche arbeitest, läuft da bei dir etwas schief und du musst lernen, deutlich effizienter zu arbeiten. Soviel habe ich nicht mal im Referendariat gearbeitet.

    Wie ich auf die Berechnung komme? Zahlen nachlesen und ausrechnen. Wo soll die Berechnung sonst herkommen?

    Einarbeitung in die Systeme, Einarbeitung in die Abläufe, Einarbeitung in das Lehrwerk, Vor- und Nachbereitung von Stunden

    In welche Systeme und Abläufe muss man sich da großartig einarbeiten bzw. warum soll das erheblich zur Arbeitabelastung beitragen? Nach zwei Wochen sollte man damit klar kommen. Was meinst du mit "Einarbeiten in das Lehrwerk"? Da steht fachlich ja hoffentlich nichts Neues für dich drin.

    Zitat

    E11 100% sind 2400€ netto.

    TV-L E11 Stufe 3 sind mit (umgelegter) Jahressonderzahlung ca. 2700 Euro netto. Siehe oben.

    Zitat

    40(h) x 4 (Wochen) x 12€ = 1920€ bei der Tankstelle (wobei der Monat normal 2-3 Tage mehr hat).

    Der Monat hat im Schnitt 22 Arbeitstage.

    Das sind 22x8x12 Euro = 2112 Euro brutto. Davon gehen selbstverständlich Steuern und Sozialabgaben ab. Netto bleiben ca. 1500 Euro übrig.

    Ich will dir nicht zu nahe treten, aber wenn du auch als Lehrer so wenig sorgfältig arbeitest und das auch im Studium getan hast, wundert es mich nicht, das du für alles erheblich länger brauchst, als zu erwarten wäre.

    1. Entzieh dich diesem sozialen Morast. Zieh weit weg und denk nicht mehr über diese Leute nach... du kannst eine viel höhere Stufe erreichen, wenn du es mit vollem Ernst angehst.

    "Höhere Stufe"?

    Zitat

    2. Wähle keine dieser Schulen. Alle drei haben rote Flaggen. Wofür denn auch? E11 (je nach Workload entspricht das gerade so dem Mindestlohn)?

    TV-L E11 Stufe 3 sind rund 53.200 Euro brutto im Jahr. Bei regulärer Arbeitszeit sind das knapp 29 Euro brutto pro Stunde. Um nur Mindestlohn zu verdienen, müsste man 96 Stunden pro Woche arbeiten, also ca. 13 bis 14 Stunden am Tag.

    Netto entspricht der Mindestlohn bei regulärer Arbeitszeit (5 Tage/8 Stunden) in Steuerklasse I, ohne Kinder, ohne Kirche ca. 1.500 Euro pro Monat. E11 Stufe 3 sind ca. 2.700 Euro pro Monat. Um mit E11 auf Mindeslohn zu kommen, müsste man 7 Tage pro Woche, täglich 10 bis 11 Stunden arbeiten.

    Was willst du denn beruflich machen?

    Wenn du Lehrerin werden willst, musst du den Master machen und das Ref absolvieren.

    Für mich ergeben sich zwei Fragen zu deinem Beitrag:

    - Wieso bist du im Praxissemester von morgens bis abends unterwegs gewesen? Das ist doch eher ungewöhnlich. Genauso, wie der Druck, den du dir selbst gemacht hast.

    - Wie bringt sich dein Mann in die Erziehung seiner Kinder ein? Vollzeit Arbeit ist ja erstmal kein Grund, dich nicht zu entlasten. Auch der Wechsel auf (Brücken)Teilzeit ist eine Möglichkeit. Ja, das geht in so gut wie allen Berufen.

    Wer immer sich die Aufgabe ausgedacht hat, hat die tatsächliche Komplextät der Fragestellung nicht erkannt und damit einen Fehler gemacht. Das kann passieren. Die Aufgabe hätte aber auf keinen Fall durch alle Evaluierungen hindurch in den Test gelangen dürfen.

    Die Fragestellung hat keine Komplexität. Die Bearbeiter sollen herausfinden, für welche zwei Werte in der rechten Tabelle die Differenz 4,38 ist und dann zum größeren Wert 9,62 addieren.

    Dass das Planetenabstände sein sollen, ist vollkommen zufällig und hat mit der Aufgabe nichts zu tun. Insofern ist die Aufgabe schlecht. Dass sie es in den Test geschafft hat, wundert mich aber gar nicht. Pseudo "Praxisbezug" findet sich überall in Schulbüchern und Prüfungen. Das ist kein Drama.

    Die Überschrift ist „Sonnensystem“. Warum sollte es dann nicht um Astronomie gehen? Um was denn sonst? Wenn es um Geometrie gehen soll, kann man doch auch eine geometrische Skizze zeigen und dazu Aufgaben stellen. So ist es wieder der krampfhafte Versuch, Anwendungsbezüge herzustellen.

    Es geht offensichtlich darum, Werte aus einer Tabelle abzulesen und plus/minus zu rechnen. Den "Anwendungsbezug" kann und sollte man, auch als Schüler, einfach ignorieren. So, wie bei den meisten "anwendungsbezogenen" Aufgaben. BS zu erkennen und zu ignorieren gehört zu den Fähigkeiten, die man seinen Schülern auch vermitteln sollte.

    Immer den Kontext der Aufgabe beachten: hier geht es nicht um Astronomie. Dass hier Fehlvorstellungen erzeugt werden, ist eher unwahrscheinlich. So eine Aufgabe kann man natürlich anders stellen, so ist es aber auch kein Drama.

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