Beiträge von Conni

    Grundsätzlich würde ich behaupten, dass sich eine schöne Handschrift auf Papier auf den Tafelanschrieb auswirkt.

    Zum Glück nicht! Meine armen Schüler!
    Ich schreibe sehr schön an der Tafel, aber Handschrift... Da muss ich mir Mühe geben und gaaaaanz langsam schreiben.
    Wie Avantasia schrieb: Mit der Hand mitgehen. Ich stehe quasi immer vor der Stelle, an der ich schreibe. Meine Hand beginnt etwa 10 bis 20 cm über der linken Schulter und schreibt bis maximal 15 cm rechts neben der rechte Schulter (auf gleicher Höhe wie links natürlich). Dann rutsche ich mit dem Körper nach. Möglichst nicht höher und nicht tiefer, nur zur Not. Wenn die Hand höher ist, läuft das Blut raus und sie ermüdet. Wenn sie tiefer ist, wird die Zeile schief.
    Ich kann schulartbedingt die Druckschrift und die Schulausgangsschrift und schreibe diese an der Tafel.

    Bei uns wurde der Förderbedarf "Lernen" schon lange abgeschafft in Klasse 1/2. Daher müssen wir uns auch nicht am (Förderschul-)Lehrplan orientieren, der gilt erst ab Klasse 3.
    Wenn die Kinder so weit zurückfallen, bekommen sie im 2. Schulbesuchsjahr wieder 1.-Klasse-Material, z.B. "Rechnen ohne Stolperstein" oder ähnliche Förderhefte. Im von dir genannten Beispiel würde ich zuerst den ZR bis 10 wiederholen, festigen und die Subtraktion bearbeiten. Erst danach in den ZR bis 20. Nach dem 2. Jahr "verweilen" sie in der Schulanfangsphase, d.h. sie haben ein 3. Jahr Zeit, doch noch weiterzukommen, bevor es in die 3. geht.
    Ab der 3. orientieren wir uns am RLP Förderschule. Wenn das nicht reicht, gibt es einen "individuellen Lernplan", der dahinter zurückbleibt.
    Nein, das hat mit gemeinsamem U. nicht mehr viel zu tun, wenn die Zahlenräume zu weit auseinandergehen, gibt es nicht mehr viel, was man parallel bearbeiten kann.
    <ironie> Ab dem nächsten Schuljahr gibt es einen neuen Lehrplan, da wird alles einfacher. </ironie>

    Is nich wahr!!! Klar, das ist logisch, aber ich bin darauf nicht gekommen. Und mein Kind auch nicht. Ich finde das auch heftig.

    Hatte ich versucht, in Beitrag 31 zu erklären, nur grundschulgerechter. Huch.



    In meiner Klasse wird bei Klassenarbeiten den Kindern mit der 1 auch oft applaudiert. Ich habe es nicht eingeführt, das ist so "passiert", nachdem ich für das Vortragen eines Gedichts oder eine Präsentation habe applaudieren lassen.
    Der Applaus drückt auch Wertschätzung aus - zumal es auch bei mir eine eher weniger häufig vertretene Note ist. Hinzu kommt, dass sich die meisten Kinder ihre Einsen verdienen: Neben guten Voraussetzungen, Auffassungsgabe und "das Fach liegt mir" gehören Mitdenken, Konzentration, Ausdauer, Anstrengungsbereitschaft, u.U. zusätzliches Üben und Selbstkontrolle dazu. Glück ist wirklich nur eine Komponente.


    Gleichzeitig wird aber auch den Kindern applaudiert, die eine für sie besonders gute Note erhalten haben. Und wenn ich es hervorhebe, auch mal einem Kind mit einer 4, wenn es eine schwierige Aufgabe lösen konnte oder sich bei einer bestimmten Aufgabe deutlich verbessert hat.

    Kurz gegoogelt, es geht natürlich um EG13 und nicht A13.


    Ist natürlich lobenswert, die Gleichstellung.

    Najaaaaa. Die frisch ausgebildeten bekommen EG13. Alle anderen EG11. Bisher ist von den Versprechungen, die so gefeiert wurden, diesbezüglich noch nichts umgesetzt worden. Nächste Woche gibt es deshalb außerplanmäßige Teilpersonalversammlungen mit anschließendem Protest vor der Senatsverwaltung.

    Muss ein Grundschüler denn bei der Aufgabe verschriftlichen, wie er auf die Lösung gekommen ist? Das würde mich jetzt interessieren. In der Oberstufe gäb's jedenfalls ohne Lösungsweg keine Punkte.

    Dafür gibt es keine einheitlichen Regelungen. Es gibt nicht einmal die Regelung, dass man genau solche Aufgaben abfragen muss. Ich persönlich mag sie nicht, da es bei manchen in endloses Herumprobiere auswuchert und dann die restlichen Aufgaben nicht geschafft werden - und weil es eben auf dem Level der Grundschüler keinen schön kurz dokumentierbaren Lösungsweg gibt. Als Kind habe ich gerne solche Aufgaben gelöst- und wenn eine Begründung gefordert wurde, 1/2 bis 2 Seiten geschrieben. Die Lehrer haben sich "gefreut". Wurde mir mehrfach mit grimmigem Gesicht gesagt. Aber alles andere wäre zu kurz gewesen.
    Deshalb bringe ich die als Lehrerin nur mündlich ein - und wenn dann bei 3 Schülern sofort die Hand hochgeht und sie das Ergebnis nennen können, werte ich das auch ohne Begründung als "Pluspunkt" im Bereich mündlicher Leistungen. Das ist immerhin meine Creme de la Creme.

    LGS = Lineares Gleichungssystem
    Nun noch weitere Möglichkeiten für Gehirne:
    Ich "sehe" (ausdrücklich: bei dieser Aufgabe) die Lösung, ich rechne nicht und probiere nicht herum, zumindest nicht bewusst. Die meisten meiner mathematisch begabten Schüler "sehen" Lösungen auch und können dann nicht erklären, wie sie auf die Lösung kommen.

    Wie Ruhe schon schrieb: Das hat viel mit der Schule (Leitung) zu tun.
    6 von den 7 Punkten gab es unter meinem alten Chef auch, davon wurden 2 regelmäßig angesprochen und angemahnt, dann lief es eine Weile. Bei meiner neuen Chefin sind es 5, wovon sie 3 anmahnt, diese haben sich im Laufe der 2 Jahre, die sie da ist, deutlich gebessert.
    An das Erstellen von Zeugnisnoten und Beurteilungen müssen WIR unsere Fachlehrer erinnern, weil ein Teil nicht auf die Idee kommt, dass man das als Klassenlehrer brauchen könnte. (Geht's noch? Finde ich ätzend! Rege mich aber schnell wieder ab, denn das sind wirklich die kleineren Probleme.)
    Kollegen, die meinen, sie setzen sich hin, lassen andere einen Teil ihrer Arbeit machen und meckern dann darüber noch rum, haben wir auch und es nervt mich vollständig an. Ich kann es immer nicht verstehen, wie Erwachsene so unselbstständig sein können. Meine Lieblingskollegin ist die, die immer irre Ansprüche an andere stellt, von denen sie selber maximal 30% erfüllt und das mit einer absoluten Selbstverständlichkeit. Das würde ich auch gerne können.

    Oh, wow! Hätte nicht gedacht, dass das so unterschiedlich ist. In Brandenburg gab es bis 2016/2017 den hier: http://www.flvg.de/produkte/lehrerkalender/ in A5. Ringbindung, super Aufteilung. Jetzt gab es auch A6 ohne Ringbindung, völlig unbrauchbar.


    Aber wie gesagt: Das hat man jetzt so diesem SJ geändert. Von daher wirst du jetzt wohl auch Pech haben :(

    Den kann man bei uns bestellen. Ich habe mir aber einen anderen gekauft. Mit Eseln, die mir ansagen, welche Jahreszeit ist, das wüsste ich ohne den Kalender nicht. :D

    A5? Hatte ich noch nie? Bei uns gab es immer A6 gratis, ab dem 2. Jahr mit Loseblattsammlung. Den habe ich ein Jahr genutzt und fand ihn als Lehrerkalender nicht brauchbar. Seither kaufe ich.

    Langer Rede kurzer Sinn: ein Kind hat heute "sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Lernen" o.ä. und ist nicht mehr lernbehindert. Der IQ ist dabei interessant (manchmal verirrt sich auch ein (über)durchschnittlich begabtes Kind zu uns). Aber nicht überall verpflichtend zu testen und v.a. wenig aussagekräftig für den Lernerfolg dieses Kindes. Sonst säße es nämlich nicht in der Diagnostik. Die Frage alleine sollte sein: was tun, damit dieses Kind wieder lernen kann?!

    Ach, stimmt, da war ich gestern zu schnell. Habe selbstverständlich den Threadtitel geändert.
    Und: Nein, der IQ ist nicht immer aussagekräftig für den Lernerfolg. Bei uns hat z.B. ein Kind sopäFöbeLE bekommen, das in Deutsch im RLP Grundschule mitkommt. Da aber bei uns der IQ für die Diagnostiker ausschlaggebend ist, hat es den Förderbedarf bekommen, die hauseigene Sopä schüttelt nur den Kopf.

    Ja, die Kinder werden bei uns durchgezogen oder "mitgeschleift".
    Lesen / Rechtschreiben: Note aussetzen oder entsprechender Nachteilsausgleich (längere Bearbeitungszeit, Nachschlagewerke zur Kontrolle, größere Schrift, einfacherer Satzbau, teilweises Ersetzen schriftlicher durch mündliche Leistungen). Das wird auch in allen anderen Fächern, in denen gelesen und geschrieben wird, umgesetzt: Sachunterrichtstests, Musiktests, Englisch...
    Mathematik: Note aussetzen (bei uns möglich) oder Nachteilsausgleich (mehr Zeit, Übersichten über Umrechnungen oder Einmaleinstabellen, Addition und Subtraktion nur ohne Übergänge, in schweren Fällen rechnen die Kinder in einem sehr viel kleineren Zahlenraum, 100 statt 1 Million z.B.)


    Wir hatten bisher wenige dieser Schüler mit dieser Diagnose. 1 bis 2 pro Jahrgang. In meiner jetzigen Klassenstufe sind es nun weitaus mehr, davon 2/3 in meiner Klasse. Das hat etwas mit der Klassenzusammensetzung zu tun und wurde notgedrungen in Kauf genommen. Ich empfinde es als ein "Durchschleifen" und ich sehe immer nur diesen finanziellen, personellen, materiellen Mangel und die Kurzsichtigkeit der Eltern vor mir. Ganz schlimm empfand ich VERA, denn da müssen diese Kinder mitmachen und werden normal gewertet. Meine Klasse zieht dadurch die gesamte Schule noch mal nach unten. Spannenderweise sind meine Schüler im Bereich "Muster und Strukturen" - also dem Bereich, der logisches Denken und damit einen Bereich der Intelligenz mittestet - viel schwächer als die Parallelklassen.

    Die Diagnose von Teilleistungsschwächen ist bei insgesamt schwachen Schülern meiner Meinung nach Augenwischerei.
    Wenn ein Kind in KEINEM Fach dem Regelunterricht folgen kann, dann ist schon der Begriff "Teil"leistungsschwäche falsch.
    Ich habe Schüler, deren Eltern mir sowohl eine Diagnose über LRS als auch über Dyskalkulie vorlegen. Das widerspricht sich doch.


    Eine Teilleistungsschwäche liegt dann vor, wenn das Kind überall durchschnittliche oder sogar überdurchschnittliche Leistungen bingt, nur nicht in einem Teilbereich, meist der Rechtschreibung. Und auch so liegt die Teilleistungsschwäche in meinen Augen nur dann vor, wenn das Kind auch mit intensiver Förderung kaum Fortschritte macht.


    Wenn ein Kind in allen Fächern auch mit Unterstützung nicht zurecht kommt, und die Problematik nicht nur in mangelnder Motivation oder unzuträglichen Lebensumständen zu finden ist, dann liegt eine Form der Lernbehinderung vor. Woher die rührt, müssen Fachleute herausfinden, damit ich weiß, wie ich das Kind angemessen fördern kann.

    [ironie]
    Ich weiß nicht, was du hast: In Kunst können sie doch sicher etwas Malen und dafür dann mindestens die 4 bekommen? Und in Musik mal was singen?
    Bei uns gibt es noch den Sachunterricht, da können sie dann mündlich auch noch was ausgleichen. Oder sie sind sportlich? Man muss die Stärken eben suchen!
    [/ironie]
    Ja, das widerspricht sich. Leider wandelt sich die Ansicht zu LRS + Rechenschwäche derzeit auf Basis finanzieller Möglichkeiten. Das ist sehr ätzend. Das ganze wird dann als "kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten" (ICD-10-Diagnose F81.3) umschrieben.
    Mir wurde in Bezug auf meinen einen Schüler gesagt, dass die Schule (speziell ich) schuld sei, wenn er innerhalb von 3 Jahren nicht vom Niveau Klasse 1 auf das Niveau Klasse 5 kommt. Ganz toll.


    Die Wahrheit ist: Großer Anteil der Einstufung basiert auf Fragebögen an die Eltern. Und wer gibt schon freiwillig an, dass das Kind 10 Stunden am PC/ Fernseher sitzt und zu Hause nicht ein Buch existiert. Dazu kommt, dass nur abgegebene Fragebögen bewertet werden. Und wer gibt solche Fragebögen brav ab???


    Dazu kommt, dass der KESS-Faktor nur alle 5-10 Jahre mal überprüft und aktualisiert wird.

    WAHNSINN! Die spinnen, ehrlich!

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