Beiträge von Conni

    Die Threadstellerin hatte die gleiche Umfrage schon einmal gestellt - für Lehrer mit Flüchtlingskindern. Nach anderen Belastungen fragte sie nicht, weil sie sich auf die Belastung durch Flüchtlingskinder konzentrieren wollte. Aus meiner Sicht eine Milchmädchenrechnung und wo die Vergleichsgruppe ohne Flüchtlingskinder nun herkommen soll, frage ich mich auch.
    Die andere Umfrage war hier.

    1. Wie viele Förderstunden bekommt ein Kind bei Euch (evtl. nach Förderbedarf)?
    em-soz, Sprache, LE theoretisch 2; GE theoretisch 8, Rest ändert sich ständig, ich glaube, körp-mot wurde von 5 auf 2 runtergesetzt?



    2. Um wie viele Kinder wird sich parallel in einer Unterrichtsstunde gekümmert?
    GE: 1, alle anderen manchmal 1, manchmal 2 oder 3, da die Stunden "gedeckelt" sind, d.h. die Schule bekommt eine Maximalzahl von Stunden. Trotzdem müssen wir alle Förderschüler im Wohngebiet aufnehmen und die Stunden reichen dann i.d.R. nicht für alle. Die Stunden werden irgendwie gerecht verteilt, also z.B. wird mein LE-Kind zusammen mit einem anderen LE-Kind 2 Stunden rausgenommen, obwohl jedem 2 Stunden alleine (oder eben dann 4 Stunden als Paar) zustünden, die aber nicht vorhanden sind. Mein ES-Kind bekommt eine Stunde zu zweit und eine in einer 3er-Gruppe. Meist finden die Stunden aber nicht statt, da die Kollegin regelmäßig zur Vertretung eingesetzt wird, etwa 1/3 der Stunden finden statt. GE-Kinder werden meist mit etwas mehr Stunden bedacht.


    3. In welcher Form wird gefördert? Werden die Kinder aus dem Unterricht genommen? Team-Teaching? Oder spezielle Förderklassen?
    aus dem Unterricht, da sich die Gruppen aus mehreren Klassen zusammensetzen.


    4. Wie sieht die Förderung konkret aus? Wird die Unterrichtsstunde gearbeitet?
    wiederholt oder wird eher an Grundkompetenzen, Verhalten etc.
    Grundkompetenzen, Verhalten; in Absprache mit der Kollegin auch mal an Inhalten der parallel stattfindenden Stunde, das ist aber selten. Ich (Grundschullehrerin) erhalte kein unterstützendes Material durch die Sonderpädagogin für den Unterricht, ich muss mir also auch die differenzierten Tests und Klassenarbeiten alleine ausdenken.


    5. Seid Ihr nur für diese Schule zuständig oder seid Ihr an mehreren Schulen im Einsatz?
    Wir haben 2 SoPäd an der Schule, die nur für unsere Schule zuständig sind und deren Stunden nicht ausreichend sind, daher müssen auch Grundschullehrkräfte ohne Zusatzausbildung sopäd. Förderung leisten.
    Ich als Grundschullehrerin bin alleine ohne sonderpädagogische Unterstützung in meiner Klasse.

    strubbelsuse:
    Es wurde nun schon des Öfteren kritisiert, dass das Konzept ja nichts mit Rechtschreibenlernen zu tun hat, sondern zum Lesenlernen dient. Das ist mir selbstverständlich auch bewusst, doch sagt Reichen mit seinem lernpsychologischen Prinzip, dass sich Kinder Rechtschreibung mit der Zeit selbstständig aneigneten (ursprüngliche, meiner Meinung nach überholte Variante).Da ich aber bei diversen Praktiumsschulen Gegenteiliges erlebt und erzählt bekommen habe, wollte ich mich mit dem Lerner und LdS beschäftigen. Außerdem fand ich einige Kritiken an dem Konzept sehr interessant: Renate Valtin bspw. steht den Rechtschreibleistungen von Kindern, die nach LdS unterrichtet werden, sehr kritisch gegenüber.


    Es ist schön zu sehen, dass es Lehrkräfte gibt, die das Konzept nur zum Lesenlernen ansehen und deshalb Rechtschreibung auf eine andere Weise wirklich im Unterricht thematisieren, da tatsächlich noch einige Lehrkräfte, die wie nach Reichens Ansichten / Intentionen den Kindern die Rechtschreibung zwei oder mehr Jahre lang gänzlich vorenthalten.


    Meine Dozentin schlug vor, die Meinungen und das Wissen der Lehrkraft in den Blick zu nehmen - und hier sind wir also :)

    Renate Valtin war (zu meiner Studienzeit) vehemente Verfechterin der analytisch-synthetischen Methode. Ich weiß nicht, ob sich das geändert hat, aber die meisten Verfechter der analytisch-synthetischen Methode stehen LdS kritisch gegenüber (und umgekehrt).
    Rechtschreibung selbsständig aneignen: Ich habe als Kindergartenkind quasi autodidaktisch ein fast reines LdS durchgeführt, ohne dass es jemand wissen durfte. Lange nur geschrieben. Irgendwann las ich spontan das Wort "Kaufhalle" und meine Mutter bekam den Schock des Jahres. (Damals war es verpönt, wenn Kinder mit schulischem Wissen eingeschult wurden, die bekamen teilweise extremen Ärger in der Schule, davor wollten meine Eltern mich bewahren.) Danach durfte ich die Schreibmaschine nutzen. Mein Vater schaute auf die Texte und gab mir ab und an einen Hinweis. Meist habe ich einfach in Büchern nachgeschaut und mir so die Schreibung gemerkt. Allerdings habe ich ab der 2. Klasse die Bibliothek nutzen dürfen und alles gelesen, was es dort gab. Ich denke, das macht auch einen gehörigen Teil aus. Ich konnte die meisten Rechtschreibstrategien / -regeln nicht wirklich, ich habe sie mir als Lehrerin aneignen müssen. Dafür sehe ich die Schreibung der Wörter vor meinem inneren Auge.
    Das ist aber eine absolute Ausnahme, viele lernen nicht so und müssen sich Rechtschreibung hart erarbeiten. Daher muss man es eben gezielt ergänzen (Lessmann o.ä.). Aber dafür braucht man entsprechende Voraussetzungen. Im Brennpunkt habe ich nun beides (LdS/Lessmann) sowie analytisch-synthetisch ausprobiert und sehe bei beiden Methoden Vor- und Nachteile. Die analytisch-synthetische Methode bevorzuge ich aber inzwischen, da sie viel strukturierter ist und die Eltern besser verstehen, wie sie mit dem Kind üben können und es dann teilweise auch tun. Mit offenerem Lernen waren die Eltern (und Kinder) weit mehr überfordert.

    Ich glaube, wenn ich in meiner Schule nach einem "Archiv" fragen würde, würden die die Männer mit den Ich-hab-mich-lieb-Jacken holen. Die muss man bei uns als Klassenleiter aufbewahren - und da könnte mir schon passieren, dass ich die nach längerer Zeit mal wiederfinde.

    Und noch mal zu den Zusammenhängen: Wenn einer findet, dass Wahlmöglichkeiten darin bestehen, dass die Kinder sich die Farbe des Bleistifts aussuchen können und gleichzeitig findet, dass Max in eine Sonderklasse gehört. Was lässt das für Rückschlüsse zu?

    Die Farbe des (Blei)stifts ist ein wichtiges Thema. Da kann man - gerechnet auf die ersten 4 Grundschuljahre - bestimmt 80 Unterrichtsstunden pro Klasse mit zubringen. :autsch: :autsch: :autsch: (Und wenn du keine Wahl lässt, dann haben 5 keinen entsprechenden Stift dabei und 3 sitzen bockend unterm Tisch, weil sie nicht den Stift nehmen dürfen, den sie wollen. Das ist eine schwierige Entscheidung, die man so als Grundschulobermutti täglich treffen muss.)


    Meine Erfahrung ist einfach, dass es für einige Kinder wichtig ist, sich entscheiden zu dürfen (die würden bei vorgegebener Farbe ebenso nachfragen) und für andere ist es wichtig, exakt alles vorgegeben zu bekommen. Beide Varianten (und auch das "Dazwischen") haben ihre Berechtigung und stellen bestimmte Persönlichkeitsmerkmale dar, die man den Menschen aus meiner Sicht nicht aberziehen kann. Das haben Erwachsene genauso, vielleicht nicht mit der Stiftfarbe, aber nicht weit davon entfernt. Geh in die Drogerie und stell dich mal ne Stunde vor's Kosmetikregal. Oder frage mal Kolleginnen, wie sie es fänden, statt 30 verschiedener potenzieller Leselern-Lehrwerke nur noch 3 zur Auswahl zu haben.


    Ich empfinde 10 € für jede 1 und 5 € für jede 2 auf dem Zeugnis bei den Kindern meiner Klasse, deren Eltern so entschieden haben, übrigens sinnvoll, die sind nämlich alle in gewissem Rahmen motiviert und fleißig. Klar entspricht das nicht meinem pädagogischen Ethos, aber was soll's, es funktioniert und manche Eltern haben (aus unterschiedlichen Gründen) keine andere Möglichkeit.
    Gleichzeitig hätte ich aber auch bei den Kinder-Beispielen immer gerne "Lirum-larum-Löffelstiel-von-diesem-Kind-weiß-ich-nicht-viel" angeklickt. Kann ja bei der Cousine in einer anderen Lebenssituation schon wieder total doof sein, weil die genug Geld hat und lieber Freizeit mit den Eltern verbringen würde.


    Um nochmal auf das Design zurückzukommen: ich war kurz davor, gleich in den ersten Formuliere-mal-Frei-Zeilen "Na weil!" einzutragen. Fand ich auch zu schwammig.

    Ich persönlich würde mich nochmal mit der Rechtschreibprüfung dransetzen.
    9. ergänzend: "Wäre Schulsozialarbeit ein untergeordnetes Kriterium"
    10. ergänzend: "keine Angabe" oder so etwas. Einige Kriterien lassen sich nicht von jedem, der diese Umfrage ausfüllen könnte, einschätzen.


    Ansonsten: angenehm kurzweilig, kurz, übersichtlich.
    Methodisch kann ich sie nicht einschätzen.
    Falls ich "Gender" im Focus hätte, würde ich natürlich außer "männlich" und "weiblich" noch "anderes" oder "keine Angabe" ergänzen. Der Anteil der Bevölkerung, den das betrifft ist allerdings klein. ;)

    Wir hatten heute den 3. und letzten VERA-Test. Ich hatte nicht viel zu korrigieren... Manchmal muss Brennpunkt ja auch Vorteile haben. :teufel:
    VERA war für mich sehr sinnvoll: Es hat mir gezeigt, dass ich mich daran erinnere, welche Themen meine Klasse noch nicht behandelt hat und dass ich schon vorher wusste, was viele trotzdem noch nicht sicher können. Dafür haben sich die investierten Gelder gelohnt.


    Bzgl. Ergebnisverfälschung:
    1. Das haben dann doch aber alle so gemacht heute?
    2. Haben deine Schüler so ein super Kurzzeitgedächtnis?

    Wow, was für ein Unterschied! Mal eben 20 Stunden mehr gearbeitet als in der Vorwoche.... Die "Mehrarbeit" entspricht meiner üblichen Arbeitszeit mit meiner halben Stelle.

    Naja, die Vorwoche war ja nur eine halbe Woche (3 Tage, da vorher noch Osterferien waren und ich mich am Dienstag auch noch entspannt habe). Montags und dienstag habe ich einen Hauch weniger als die Hälfte der Unterrichtsstunden, die fehlten in der 1. Woche - richtig "reingehauen" haben in der 2. Woche aber die Zusatzaufgaben und Korrekturen.

    Woche vom 18.-20.4.: 1 Feiertag, 1 unterrichtsfreier Arbeitstag, 3 Unterrichtstage:
    Unterricht: 10,5 Zeitstunden
    Aufsichten: 1,5 Zeitstunden
    Unterrichts Vor- und Nachbereitung: 9 h
    Klassenleitertätigkeit (Absprachen mit Fachlehrern / Externen, Gespräche mit Eltern/ Schülern etc., Klassenkonferenz) 3,5 h
    Zusatztätigkeit 1 und 3: 0 min
    Zusatztätigkeit 2 und 4: je 15 min
    Zusatztätigkeit 5: 1,5 h
    ___________
    Summe: 26,5 Zeitstunden


    Woche ab 24.4.:
    U: 21 Zeitstunden
    A: 5,5 Zeitstunden
    UV/N: 10,5 h
    KL: 3 h
    Z 1, 3: 0 min
    Z 2: 0,5 h
    Z 4: 2,5 h
    Z 5: 3 h
    ________
    Summe: 46 h

    In einer ersten Grundschulklasse sind offenbar unhaltbare Zustände folgender Art: Viele Schüler stören so erheblich den Unterricht, dass kaum mehr richtig gelernt werden kann. Diese Kinder zeigen aber auch ansonsten ein sehr abnormes Verhalten mit Gewalttätigkeiten und sexueller Belästigung. Diese Eltern fragen sich nun, ob auch sie selbst in irgendeiner Form darauf hinwirken können, dass die besagten Kinder auf sonderschulischen Förderbedarf im Bereich "soziale und emotionale Entwicklung" getestet werden? Und wenn ja, was konkret müsse sie tun? Da ich hier ebenfalls unsicher bin, gebe ich die Frage hiermit an euch weiter und hoffe auf zahlreiche konstruktive Antworten.
    Vielen Dank!

    1. Du kannst nicht sicher sein, dass die erste Aussage stimmt. Es ist das, was die Kinder an die Eltern weitertragen, die das dann untereinander bereden und dabei interpretieren. Manchmal ist es so, dass inakzeptables Verhalten vor der Klasse besprochen wird, dadurch wird drauf fokussiert und Kinder, die so etwas vorher nicht kannten, denken, es sei ganz schreckliches, ständiges Fehlverhalten. Dabei ist es das nicht, sondern es liegt "im Rahmen", es mussten aber mal deutliche Worte gefunden werden. Passiert in der 1 schnell, in der 2 auch und sogar in der 3. Rate, woher ich das weiß...


    2. Ich würde daher ebenfalls vorschlagen, dass die Elternsprecher den Kontakt zur Klassenlehrerin wählen, und zwar nicht in der Art "Frau Müller muss weg", sondern durch Nachfragen. Dabei könnte sich der Sachverhalt so darstellen wie ich bei 1. als Beispiel beschrieb. Vielleicht sind es aber auch wirklich größere Probleme und die Lehrerin ist schon "dran", hat die Eltern dieser Kinder oft im Gespräch, arbeitet mit Verstärkern, Rückmeldungen etc. Das kommt dann oft bei den anderen Eltern nicht an, weil es sehr lange dauert, Verhalten zu verändern und man die Früchte der Arbeit erst in der 2. oder 3. Klasse ernten kann.


    3. Sonderpädagogischer Förderbedarf em-soz ist bundeslandabhängig. In Berlin darf er je nach Kalenderjahr und Informanten im 2. oder 3. Schulbesuchsjahr beantragt werden. Die Kinder verbleiben genauso wie vorher in den Klassen und wenn sie Glück haben, erhalten sie ab der 3. Klasse 2 Förderstunden die Woche, in denen sie Konzentrationsübungen machen, angemessenen Wortschatz üben etc. Meist in der Kleingruppe, da die sonderpädagogischen Stunden "gedeckelt" sind, d.h. die Schulen mit überdurchschnittlich verhaltenskreativer Klientel bekommen wesentlich weniger Stunden als den Schülern eigentlich zustehen würden.


    4. Angeregt wird die Testung durch die Klassenleitung in Absprache mit Sonderpädagogik. Die Eltern anderer Kinder haben damit genau nichts zu tun und es geht sie auch nichts an, ob ein Kind überhaupt Förderbedarf hat. Datenschutz.


    Es ist verständlich, dass die Eltern sich sorgen und sich Gedanken machen - und daher wäre das Gespräch mit der Lehrerin viel besser, als sich jetzt "hintenrum" darüber zu informieren, ob sie nicht mal Förderbedarf für einige Kinder beantragen könnten.


    Eventuell können die Eltern sich ja auch Gedanken machen, was sie dazu beitragen könnten, um das Klassenklima positiv zu beeinflussen. Oder die Elternvertreter könnten mit der Klassenlehrerin gemeinsam Ideen entwickeln: Frau A. kommt Montag und Mittwoch in der Hofpause und spielt mit den verhaltenskreativen Kindern (und ein paar, die mitmachen wollen), damit die beschäftigt sind. Für dieses positive Verhalten (keine Gewalt, nichts Sexuelles) gibt es dann Smileys oder Spielminuten für alle oder so etwas in der Art. (Muss nicht funktionieren, kann, wir können das Problem hier nicht wirklich einschätzen und schreiben ins Blaue hinein.)

    Doppelpost gelöscht. Einmal reicht.
    Woher wissen wir, dass du nicht ein Schüler bist, der sich die Aufgaben besorgen möchte?

    Es gibt aber nunmal auch noch weitere Essstörungen. Wobei ich eine allgemeine Fehlernährung für das größere Problem halte.

    In der derzeit gültigen ICD-10 GM sind Magersucht und Bulimie je durch 2 eigene, detailliert beschriebene Unterkategorien definiert. Alles andere fällt untero "Essattacken" oder "Erbrechen bei anderen psychischen Störungen" mit wenig konkreten Hinweisen. Das ist stark überarbeitungsbedürftig, vermutlich wird sich aber darauf bezogen.
    Ich halte allerdings ebenfalls allgemeine Fehlernährung für das größte Problem.


    Quelle

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