Beiträge von Conni

    Zum Glück können wir als Lehrer nicht hören, was die Kinder zu Hause alles so von ihren Eltern hören / lernen.
    Wobei... Doch... Manchmal schon.

    Übrigens: Wenn die Kinder das Wort vorher nie gehört hätten, wäre es ihnen ja gar nicht so aufgefallen, dann hätten sie sich über das "neue Wort" gewundert und gefragt, was das bedeutet.

    Schließe mich den Vorrednern an.

    Wenn du irgendwie stümpernd Therapieversuche unternimmst, eventuell.Wenn du dagegen nach bestem Wissen und Gewissen Maßnahmen zur Ersthilfe vornimmst, nein.

    Die wesentliche Todesursache bei schweren Unfällen ist wahrscheinlich die Untätigkeit von Unfallzeugen aus Ängstlichkeit.

    Daher sind wir z.B. alle 2 Jahre zu einem Auffrischungskurs in 1. Hilfe verpflichtet, auf dem auch ausdrücklich erklärt wird, was man im Rahmen der Ersthilfe darf und was nicht.

    dass man öfter Aufsicht hat und zwischen den einzelnen Stunden nicht zur Toilette gehen oder etwas kopieren kann?

    Öfter Aufsicht: An einer kleinen Schule, wie du sie beschreibst, problematisch. In meiner Referendariatsschule mussten die Kolleginnen der 1. und 2. Klassen jeden Tag die lange Mittagspause beaufsichtigen. Die erste, kurze Pause haben sich alle geteilt. (Nein, es hat niemand was gesagt.)

    Zwischen den Stunden kopieren oder zur Toilette gehen: Konnte ich in meinem Berufsleben nahezu nie, auch wenn die Schüler Pause hatten, denn dann muss ich die beaufsichtigen. Wenn ich ganz liebe Klassen hatte, konnte ich an Tagen, an denen die superfriedlich drauf waren, mal schnell zum WC flitzen, weil es neben dem Klassenraum war.

    Hammer! Wusste gar nicht, dass es an Grundschulen solche Zeitpläne geben kann.

    Beispiel 1:
    7:45 - 8:00 - offener Anfang
    8:00 - 8:45 - 1. Stunde
    8:45 - 8:55 - Frühstückspause
    8:55 - 9:40 - 2. Stunde
    9:40 - 9:55 - 1. Hofpause
    9:55 - 10:05 - restliche Pause im Schulhaus
    10:05 - 11:35 - Doppelstunde im Blick, i.d.R. Doppelstunde in einem Fach. Völlige Zeitverschwendung, da man entweder mittendrin 10 min Pause macht oder ab ca. 10:50 alle 1,5 min jemand aufs WC rennt.
    11:35 - 11:55 - 2. Hofpause / Essenspause (Schulessen)
    11:55 - 12:05: Rest der Pause im Schulhaus
    12:05 - 12:50 - 5. Stunde
    12:50 - 13:00 - Pause
    13:00 - 13:45 - 6. Stunde


    Beispiel 2:
    7:30 - 7:45 offener Anfang
    7:45 - 8:30 - 1. Stunde
    8:30 - 8:40 - Frühstückspause
    8:40 - 9:25 - 2. Stunde
    9:25 - 9:45 - Hofpause, danach 5 min im Schulhaus
    9:50 - 10:35 - 3. Stunde
    10:35 - 10:45 - kleine Pause
    10:45 - 11.30 - 4. Stunde
    11:30 - 11:50 - 2. Hofpause / Essenspause (Schulessen), danach 5 min im Schulhaus
    11:55 - 12:40 - 5. Stunde
    12:40 - 12:50 - kleine Pause
    12:50 - 13:35 - 6. Stunde

    Ich komme darauf, weil das in meinem Bundesland so ist.
    In welchen Bundesländern sind Konferenzen teilbare Aufgaben? Kann jmd. das verlinken? Ich kann das kaum glauben.

    Bei Susannea scheint es sich um eine besonders wohlwollende Schulleitung handeln.
    Die offizielle Regelung für Berlin findet sich hier. Konferenzen sind unteilbare Aufgaben, allerdings kann es Absprachen zwischen Teilzeitbeschäftigten und Schulleitung geben.

    In meiner letzten Klasse hatte ich einen zweisprachig aufgewachsenen Schüler, Vater sprach nur Englisch, Mutter sprach Deutsch mit ihm. Er konnte kaum ein englisches Wort richtig schreiben.
    Bei dem hätte ich z.B. einen erhöhten Schwerpunkt auf die Schreibung der Wörter gelegt, wo die anderen noch die Vokabeln sprechen lernen.

    Wie andere schon schrieben: Lerne das Kind kennen. Vielleicht ist es auch jemand, der "Hilfslehrer" als tolle Aufgabe ansieht und das gerne mal macht. Dann würde ich ihn das phasenweise tun lassen, ihm aber auch regelmäßig eigene Aufgaben geben - je nach Leistungsstand.

    In den Medienberichten damals hieß es, soweit ich mich erinnere, dass die angestellten Lehrer an Prüfungstagen gestreikt hätten - was ja sehr effektiv ist - aber die Beteiligung niedrig war.

    Kann jemand aus unserem Forum aus erster Hand berichten?

    Auch in Berlin gibt es immer noch sehr viele verbeamtete Lehrer.
    Oft wird das so ausgerufen/organisiert, dass Kollegien, in denen die Angestellten überwiegen, geschlossen streiken und von den Beamten der Betrieb nicht aufrecht erhalten werden kann.
    Reaktionen in meinem ehemaligen Kollegium waren - als wir als Angestellte vor einigen Jahren streikten: Die Schulleitung verlangte, dass wir vorab Briefe an die Eltern ausgeben, wenn wir streiken wollen. (Manchmal fällt einem das aber erst am Streiktag morgens um 7 ein, dann schafft man das nicht mehr vorher mit den Briefen.) Die Beamten gingen in unseren Unterricht und vertraten uns fachgerecht. Dazu sind sie nicht verpflichtet, sie müssen maximal die Kinder "aufbewahren". Hinterher meckerten einige offen mit uns und waren neidisch. Danach gab es nie wieder mehrere Angestellte, die gemeinsam streiken gehen wollten.

    Geschlossene Schulen und Streikaktionen an Prüfungstagen sind da wirkungsvoller. Es gab sogar Streiktage, an denen nur einzelne Schulen mit besonders vielen Angestellten aufgerufen wurden zu streiken.

    Ich war bisher auch mit keinem System wirklich zufrieden.

    Den Stein der Weisen warfen die Gast-Sonderpädagoginnen breit und zufrieden lächelnd, da sie mir als junger Anfängerin ja was Tolles beigebracht hatten, in den Raum: Eine Tabelle: Lächelnder und trauriger Smiley, für jedes Kind ein magnetisiertes Namensschild und immer direkt schieben, wenn etwas ist. Ihr ahnt, wofür ich dann die Stunden (28 Schüler) verwendet habe?

    Ampelsystem: Ähnliches Problem, ich verliere den Überblick. Funktioniert auch nur dann, wenn es die Kinder beeindruckt. Wenn du welche dabei hast, die es drauf anlegen und die wissen, dass es ihren Eltern piepegal ist, hast du verloren.

    Murmeln sammeln wurde mir auch mal vorgeschlagen. Auch das funktionierte nicht, weil einige Kinder immer querschossen. Rat der o.g. Sonderpädagogin: Jedes auffällige Kind bekommt sein eigenes Glas für Murmeln mit eigenem Ziel. Hmm, ja.
    Wenn alle wollen, kann ich mir das noch recht gut vorstellen (oder die o.g. Blume).

    1,2,3-Methode funktioniert, wenn die ganze Schule mitzieht und die Auszeit entsprechend vorhanden ist. In den Zeiten, in denen wir eine verlässliche Auszeit hatten, war das z.T. hilfreich, um Ruhe für den Rest zu schaffen. Aber es durfte immer nur einer pro Klasse dorthin und damit half das in manchen Klassen nicht.

    Smileyrennen hatte ich, das war mit am besten. Knackpunkte: Originale Regeln (1 Feld pro Tag) sind für Grundschulkinder nicht gut zu überblicken, ich habe es mit 2 möglichen Schritten pro Stunde gemacht, Ziel = Aufkleber sammeln, bestimmte Anzahl Aufkleber = Hausaufgabengutschein oder kleines Geschenk. Ziemlich aufwendig und mäßig erfolgreich. Rückgesetzt habe ich die Kinder anfangs gar nicht, später auf Wunsch der Klasse, wenn z.B. der Dienst nicht erledigt wurde. Bei Fachkolleginnen, die konsequent zurückgesetzt haben, lief das System ins Leere, da die zurückgeschobenen Kinder sich dafür nicht interessiert haben.

    Jeder ein persönliches Ziel: Jepp, fanden die SoPäd (nicht die o.g., die Nachfolgerinnen) auch supertoll. ("Beim Smileyrennen werden die armen Kinder ja alle über einen Kamm geschoren, das ist ja gar nicht individuell." Ähm, ja. Wäre sinnvoll, wenn alle gleichzeitig leise sind oder sich an andere grundlegende Regeln halten. Individuell zu unterschiedlichen Zeitpunkten bringt das sehr wenig.) Ich habe in Klassen vertreten, in denen 8 Kinder einen Hefter mit einem individuellen Lernziel und Smileyplan hatten. Ich sollte das am Ende der Stunde einschätzen, wusste aber gar nicht wer wer ist und schon gar nicht, ob das Kind nun genau das Ziel eingehalten hatte. Selbst als Klassenleiterin hatte ich da bei mehr als 2 Kindern große Probleme und habe nicht durchgeblickt, zumal der Erfolg dieser Verhaltenspläne noch schlechter war als der von allem anderen, meist war es den Eltern egal und den Kindern auch.

    Bei mir hat Folgendes etwa genausogut geholfen:
    "Lernhaltung!" - alle sitzen am Platz, legen die Arme auf den Tisch, schauen leise zur Tafel. Die ersten Male freut man sich tooootal, wenn das bei 5 Kindern schon geklappt hat und bald ist es konditioniert. Möge ich vor Scham im Boden versinken.

    "Ich freue mich schon über..." / "X, Y und Z sitzen schon ganz leise" / "Die Kinder in der Wandreihe sind als erstes fertig und stellen sich daher als erstes an..." - funktioniert auch fast immer. (Und ja: In meinen Klassenräumen gab es genau einmal 2 Wochen und einmal 4 Wochen Gruppentische, danach bin ich immer wieder zur Frontalsitzordnung zurückgekehrt. Kinder aufmerksamer, weniger blaue Flecken durch von alleine unter dem Tisch tretende Füße und so weiter.

    Eine Kollegin erzählte mir, dass sie auf einer Klassenfahrt mit Schülerinnen in einem Zimmer schlafen musste. Das wäre für mich ein NoGo. Schon mit der Begleitung auf der Klassenfahrt im Doppelzimmer fand ich es grenzwertig. Wir haben uns zwar gut vertragen, aber ich schnarche ab und an kurz auf.
    Was ich bisher auf allen Klassenfahrten erlebte: Duschen im gleichen Waschraum wie die Kinder, einmal immerhin abschließbar.

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