Und die können gute Leute befördern? Oder machen die nur ei ei?
Du hast die Frage nach dem Zeitmanagement aufgeworfen bei Aviators Anfrage nach Gesprächen mit den Inhalten, die unten stehen.
dass nie Planungs- und Entwicklungsgespräche durchgeführt werden oder mal ein Unterrichtsbesuch zur Beratung. Gefühlt bekommt man einen Stundenplan vorgesetzt, je nach Schulform Vertretungsstunden on top und so geht das Jahr für Jahr. Ob man es gut macht oder nicht.. wie es einem dabei geht.. wo man sowohl für sich selbst als auch für das System Schule besonders effektiv sein könnte (mit Blick auf z.B. Fortbildungen nach Interesse) wird nie gefragt.
Diese Gespräche können Abteilungsleiter bei uns leisten.
Jetzt machst Du ein neues Fass auf mit Beförderungen. Aus deiner Bemerkung mit dem despektierlichen "ei ei" schließe ich kein ernsthaftes Interesse, aber ich versuche dennoch, dir die für Kollegen vorteilhaften Aspekte zu erläutern.
Natürlich können AL (ebensowenig wie SL oder StvSL) in so einem Gespräch einfach gute Leute befördern. Aber es passiert durchaus folgendes:
1. Ein Abgleich zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung der Kollegen. Die Kollegen wissen also, wie sie durch die SL wahrgenommen werden. Dies hilft - zumindest so der Plan - bei der Entwicklung. Ebenso bleiben Dinge, die nicht sichtbar gut gemacht werden, nicht unsichtbar.
2. Die SL lernt durch die Gespräche, wer Ambitionen hat. Dies hilft dabei, Personalentwicklung im schulisch begrenzten Rahmen zu machen.
3. Die SL lernt Stärken und Einsatzinteressen der Kollegen kennen. Dies hilft dabei, die raren Stellen richtig auszuschreiben und auch Kollegen, die aus SL-Sicht in Frage kommen, gezielt anzusprechen.
4. Die für eine Lehrkraft zuständigen AL werden im Beurteilungsverfahren angehört. Die Erkenntnisse aus den Gesprächen können also Einfluss auf das konventionelle Beförderungsverfahren haben, da z.B. durch den Hinweis des AL bestimmte Aspekte eingehen.
5. Die AL werden bei den Stellenausschreibungen, die in BW noch etwas Gestaltungsmöglichkeit für die Schule bieten, angehört.
Darüberhinaus geht es - eine Erkenntnis aus diesen Gesprächen - vielen (nicht allen) Kollegen gar nicht um das Hinterherhecheln hinter den wenigen Karotten der Beförderung. Die meisten wollen sich gerne an ihnen passenden Stellen für die Schulgemeinschaft einbringen. Passend bedeutet dabei zeitlich, räumlich und inhaltlich. Hier können Gespräche stark dazu beitragen, die Passung zu erhöhen und damit zur Berufszufriedenheit beizutragen.
Und manchen Kollegen wollen tatsächlich auch einfach nur mal ein "ei ei". Dies ist völlig legitim und eines der wenigen wirksamen Instrumente, die man als Schulleitung nahezu unerschöpflich zur Verfügung hat.
Und zuletzt:
Ich empfände es als skandalös, wenn die Schulleitung nicht regelmäßig das anlassunabhängige Gespräch mit ihren wichtigsten Mitarbeitern sucht. Anlassunabhängig ist dabei eigentlich das falsche Wort, ich möchte damit nur zum Kritikgespräch oder Beurteilungsgespräch oder einfach organisatorischen Absprachen abgrenzen.