Beiträge von CDL

    Ich habe irgendwann auch abgebrochen. Wovon ich "überzeugt" bin hilft zum einen nichts, wenn die Lebensrealität meiner SuS die Umsetzung nicht zulässt oder meine Bereitschaft im Fernunterricht weiteres zur Umsetzung erforderliches Material und technisches Zubehör privat anzuschaffen an Grenzen kommt. Zum anderen sagt das wovon ich theoretisch überzeugt bin noch nichts darüber aus, was ich dann auch tatsächlich umsetze oder auch, warum ich was vielleicht nicht umsetze (weil so nicht realistisch angesichts der Lebensbedingungen meiner SuS; weil theoretisch zwar sinnvoll und schön, aber meine Arbeitszeiten sprengend in der Umsetzung angesichts 10.000 weiterer dringlicher Aufgaben im Fernunterricht, um den Kontakt nicht zu verlieren zu SuS und Elternschaft; weil technisch nicht möglich, sei es in Ermangelung eigener Ausstattung oder in Ermangelung von Ausstattung der SuS oder in Ermangelung passender Fortbildungen, um das zeitsparend realisieren zu können; ...). Mir ist die reine Abfrage von Überzeugungen zu undifferenziert.

    Stimmt. Wobei meine Zweitimpfung erst Mitte Juni war, die Drittimpfung - mit einem halben Jahr "Wartezeit" - dann also nicht vor Mitte Dezember in Frage käme. Zudem scheint es hier in NDS teilweise sogar für ü70Jährige schwierig zu sein, in ihren Hausarztpraxen einen Termin für die Booster-Impfung zu bekommen (siehe dazu u. a.: https://www.ndr.de/nachrichten/ni…corona8976.html)

    Boah, bitter, dass sich das mit den Problemen bei den Impfterminen in NDS weiter fortsetzt. Bei meiner Tante und meinem Onkel hat das auch ewig gedauert, bis sie endlich geimpft waren. Die waren beide schon ab Dezember 2020 impfberechtigt wurden letztlich aber erst nach mir erstgeimpft, weil es so schwer war an Termine zu kommen in NDS. Das ist hier in BW tatsächlich gar kein Problem mehr- zumindest, wenn man einen Hausarzt im Nahbereich hat, der auch impft. Im ländlichen Raum könnte das hier tatsächlich auch schwieriger sein seit der Schließung der Impfzentren. wie mir gerade auffällt. (Da merkt man, dass ich 1. im städtischen Raum lebe, 2. mobil bin und 3. in einer Stadt lebe, in der ständig die Impfbusse touren.)

    (...)

    Ich wüsste nicht, warum eine Prüfung (also die Durchführung derselben) ein Anlass zum Feiern sein sollte...

    Gefeiert wird, wenn das komplette Abi bestanden wurde!

    Danke, genau so sehe ich das auch. Die Abschlussfeier mit der feierlichen Zeugnisübergabe ist der besondere Moment, den man zelebriert und für den man sich entsprechend schick (durchaus mit Anzug oder Abendkleid) kleidet, die Prüfung lediglich die Türschwelle vor dem Übergang. Offenbar ist das aber ein gewichtiger kultureller Unterschied zwischen Österreich und Deutschland oder auch der Schweiz. Ist doch eigentlich schön zu sehen, dass wir trotz gewisser sprachlicher Gemeinsamkeiten und historischer Verknüpfungen am Ende eben doch ganz verschiedene Länder mit ganz verschiedenen Kulturen sind und sein dürfen. Der kleine Adolf mag das noch anders gesehen haben, wir wissen es zum Glück inzwischen besser. :) Insofern lera1 : Spannend, dass das in Österreich so ganz anders gesehen und gehandhabt wird auch seitens der Schülerschaft. Dennoch ist es auch in Österreich- auch eine Demokratie- völlig in Ordnung, wenn SuS die Bekleidungsfrage in Prüfungssituationen anders interpretieren und handhaben. Oder erwartet ihr als Schule von eurer Schülerschaft eine entsprechende Bekleidung zur Abschlussprüfung?

    Ja, fand ich diese Woche auch sehr interessant zu entdecken. Ist womöglich eine Blaupause, auf die man sich auch in anderen BL beziehen kann. Schließlich ist Corona in Bayern oder RLP nicht gefährlicher oder ungefährlicher für Lehrkräfte als in anderen Bundesländern.

    Was die Gemengelage Elternzeit-Elterngeld-Sabbatjahr anbelangt würde ich dir empfehlen die Rechtsberatung deiner Gewerkschaft in Anspruch zu nehmen, die sollten die Regelungen zum Sabatjahr gut genug kennen, um dir eine vernünftige Antwort zu geben. Susannea ist zwar nicht aus BW, aber Expertin für Elterngeldfragen: Hast du vielleicht noch einen Hinweis speziell aus "Elterngeldperspektive" dazu, der mit ins Gespräch mit der Gewerkschaft genommen werdenkönnte?

    Was deine Frage zur Lebensplanung anbelangt: Mach das, was dich glücklich macht und erfüllt. Wenn das das Sabbatjahr ist, dann machst du das und schaust, was sich in dessen Verlauf eben an weiterer Lebensplanung ergibt und wenn das eine Schwangerschaft ist, dann ist das auch völlig richtig, weil es für dich richtig wäre. Geld ist nur Geld und wir verdienen zum Glück alle gut genug in unserem Beruf, dass wir die Familienplanung nicht von reinen Geldfragen abhängig machen müssten. Ich habe den Eindruck, dass du eigentlich schon weißt, was du wollen würdest, also hör in dem Fall auf dein Herz, der Rest lässt sich regeln.:rose:

    EDIT: Willkommen (zurück). :)

    Schrieb ich gerade. Auch die Korrekturtage für die Schriftliche sind geschickt mit der Sonderwoche verhängt.

    Die Woche vor den Herbstferien gehen die 1. Klassen ins Lager, die 2. Klassen in den Sprachaustausch oder sie haben "Thementage", die 3. Klassen haben SLS-Woche und die 4. Klassen Freistellung für die Maturarbeit. Die 2. Klassen FMS haben Berufspraktikum, die 3. Klassen FMS sind auf Abschlussfahrt und nur die 1. Klassen FMS müssen mit Exkursionen bespasst werden. So werden immer mehrere Sondergefässe miteinander verhängt.

    Bei uns wird auch sehr vieles mit solchen Sonderwochen verknüpft (Berufspraktika, Kommunikationsprüfungen, mündliche Prüfungen in den Wahlpflichtfächern, Projektprüfung, Methodentraining 6, Klassenfindung 5, Profil AC, Wandertage, ...). Alles lässt sich aber nicht reinpacken, dafür gibt es zu viele externe Partner, deren Terminkalender nicht immer zu Projektwochenterminen passen, zu viele unplanbare Situationen, die Sondermaßnahmen erfordern (sei es eine Beratung durch die Polizei oder die die Notfallseelsorge oder die schulpsychologische Beratungsstelle oder die Schulsozialarbeit oder oder oder) oder eben auch besondere Veranstaltungen (wie z.B. Theaterbesuche oder auch Schullandheime) zu anderen Terminen.

    Ich wundere mich ehrlich gesagt, wie viel/oft bei euch offenbar vertreten werden muss. (...)

    Wenn das Schuljahr schon damit beginnt, dass vier Lehrkräfte ausfallen und ersetzt werden müssen obgleich es keinerlei Lehrkräfte mehr auf dem Markt gibt, dann ist klar, wie das Schuljahr laufen wird. Bei uns schieben gerade einige Kollegen eine dicke Bugwelle (=Mehrarbeitsstunden, die in einem kommenden Schuljahr ausgeglichen werden) vor sich her, einige andere machen bezahlte Mehrarbeitsstunden oder haben ihr Deputat erhöht, damit es zumindest vereinzelte Reserven gibt, wenn noch jemand akut erkrankt. Zuletzt war ich zwei Tage krank, da wurden von 10 Stunden vier vertreten, im Regelfall über Nebenaufsichten der Lehrkraft im Nachbarraum, sprich reine Beaufsichtigung, kein Unterricht. Im RP Stuttgart fehlen in der Sek.I an sehr vielen Stellen sehr viele Lehrkräfte (und wir haben in den letzten drei Jahren bei lediglich 3 dauerhaften Abgängen rund 20 neue Lehrkräfte bekommen ...) und es wird noch einige Schuljahre dauern, ehe das über genügend nachrückenden Nachwuchs ausgeglichen wurde. Zu viele Absolvent:inn:en wollen einfach im Freiburger oder Heidelberger Speckgürtel bleiben und nehmen eher keine feste Stelle an, als in eine der schlechter versorgten Regionen in BW umzuziehen. (Gilt so letztlich ja in allen BL.)

    Bisher ist es für Lehrkräfte noch nicht empfohlen oder? Macht dein Hausarzt das?

    Kommt offenbar auf das Bundesland an. Ich habe inzwischen sowohl über Bayern gelesen, dass dort die 3.Impfung Lehrkräften offen stehe, als auch über RLP, dass es dort eingeführt werden solle. In BW sollten sich zumindest Lehrkräfte an SBBZen problemlos drittimpfen lassen können den aktuell gültigen Regelungen nach, wobei die Formulierung, dass diese generell denen offenstehe, die beruflich mit vulnerablen Gruppen arbeiten sich durchaus auch bei einer etwas weiteren Auslegung auf sämtliche Schularten übertragen lässt: In den GS sind generell ungeimpfte SuS (=vulnerabel), in der Erwachsenbildung dafür die Schülerschaft, die zwar selbst geimpft werden kann aber auch altersbedingt ein erheblich höheres Risiko auf schwere Verläufe hat als Grundschulkinder. :weissnicht: Kommt also ggf. auf die eigene Argumentation und Überzeugungskraft dem Hausarzt gegenüber an, ob man diese auch in BW erhält. Versuchen würde ich es in jedem Fall, Impfstoffknappheit ist hierzulande schließlich kein Thema mehr und niemand in sagen wir Eritrea oder Burundi wird mehr geimpft, nur weil wir den bereits hierzulande verfügbaren Impfstoff nicht verimpfen. (Mich hat in dem Kontext zuletzt gefreut zu lesen, dass Biontech eine eigene Produktionsstätte ich meine in Südafrika war es, jedenfalls afrikanischer Kontinent, aufbauen möchte. Erstmal eine Produktionslinie, mehr künftig geplant samt Ausbildung lokaler Fachkräfte. Dort soll dann nicht nur Coronaimpfstoff hergestellt werden, sondern künftig auch weitere mRNA-basierte Impfstoffe speziell für den afrikanischen Kontinent, damit es dort eben auch endlich mehr Impfstoffe verfügbar gibt.)

    Wieso greift da eigentlich nicht sowas wie, wie hieß das doch gleich- Arbeitsschutz? Wartet ihr wenigstens auf einen Neubau oder wird das bis zum St. Nimmerleinstag so bleiben?

    Theoretisch greift der durchaus, genau darauf bezieht sich deshalb konstant mein SL-Team, um dem Schulträger die Dringlichkeit erforderlicher baulicher Maßnahmen zu verdeutlichen. Führt dann zu X.ten Begehung vor Ort mit dem Bauamt, wo zum wiederholten Mal festgestellt wird, was sowieso längst bekannt ist, nur um dann- budgetbedingt- die meisten Maßnahmen doch weiter aufzuschieben, da es an anderen Schulen ebenfalls baulich brennt und nicht alles zeitgleich möglich ist. Praktisch wird es also erst zum St.Nimmerleinstag was, denn wenn die aktuellen Mängel mal alle besetiigt sind wird es schon neue Mängel geben und die wenigstens 10 zusätzlichen Klassenzimmer die tatsächlich mehr als 22 SuS aufnehmen können ohne in den Sardinenmodus zu wechseln sind dann immer noch nicht angebaut...

    Den Hinweis auf die Notengebung finde ich überflüssig. Willst du hier irgendwem unterstellen, er vergäbe seine Noten nach Klamotten? :nein:

    (...)

    Das habe ich niemandem unterstellt anders zu machen. Ich habe etwas darüber geschrieben, worauf es mir bei Prüfungen ankommt und worauf nicht, was ich bewerte und was nicht. Ich habe ebenfalls darauf hingewiesen, warum ich mich z.B. im Ref durchaus gewissen Normen gebeugt habe, denn ich wurde vorab von mehreren Menschen die an Seminaren tätig sind darauf hingewiesen, dass es für manche Prüfer durchaus noch eine Rolle spiele wie ein Prüfling sich kleidet und das zwar nicht mit einfließe in die offizielle (schriftlich festgehaltene) Begründung zur Note, aber sie in einigen Fällen (als Beisitzer ohne Mitspracherecht) miterlebt hätten, dass inoffziell die als berufsunangemessen erachtete Bekleidung das Zünglein an der Waage war, wenn jemand zwischen zwei Noten stand, um die schlechtere Note zu geben. Mein Vater hat selbst zwei derartige Fälle miterlebt als Beisitzer, was er später dann, als er selbst Prüfungsvorsitzender war entsprechend unterbunden hat. Es geht nicht darum jemandem hier etwas zu unterstellen, aber durchaus darum aufzuzeigen, welche schwarzen Gräben es rund um derartige Bekleidungsfragen in Prüfungssituationen gibt. Schön, wenn du das überflüssig findest, ich nicht. Ich hatte aber auch im Ref einen Schulleiter, der es sehr wichtig fand den Bekleidungsstil seiner Anwarter:innen zu kommentieren und mit zu bewerten (habe ich sogar schriftlich von dem SL, was immer wieder ungläubiges Kopfschütteln bei anderen Lehrkräften auslöst). Ich habe also selbst erlebt, dass das notenrelevant sein kann, auch wenn es das nicht sein darf.

    Hoffentlich findet Dobby keine Socke.

    Doch, befreit Dobby, den armen unterdrückten Saugroboter. Mein Hund klaut ständig meine Socken und verschleppt sie in sämtliche Ecken der Wohnung, da wäre Dobby sofort frei. #FreeDobby<3

    Mein Staubsauger heißt übrigens Drusilla, ansonsten hat glaube ich aktuell nur mein Auto noch einen eigenen Namen. Irgendwann hatte ich dann einen Hund, der sämtliches Spielzeug liebevollst behandelt hat, so dass alles aus dem Welpenalter noch Jahre später komplett heil war und darüber hinaus jedes Teil nach entsprechender Namensnennung anschleppen konnte. Das waren derart viele Plüschtier- und Spielzeugnamen die ich mir merken können musste (um nach "Cordi", "Schnitzel", "Plüschknochen", "Rosi", "Kroko", "kleiner Plüschhund", "großer Plüschhund", "Teddy", "Hörnchen",.... fragen zu können), dass ab dem Zeitpunkt Gerätenamen keine Option mehr waren. Inzwischen sind viele der benannten Altgeräte bereits kaputt gegangen. Von dem alten Spielzeug liegt dagegen immer noch einiges in der Hundeschublade. (Frau Arbeitshund zerlegt lieber Dinge. Das reduziert die Haltbarkeit enorm und hat zu deutlich härterem Spielzeug geführt als simplen Kuscheltieren. Frau Hund hat alles nachhaltig totgeschüttelt und dann schleckend wiederbelebt oder ist mit dem Kopf seelig darauf liegend eingeschlafen.)

    Da gebe ich dir prinzipiell recht - allerdings gibt es Regeln, die nicht zu hinterfragen sind. Dazu gehört zum Beispiel die Vorschrift, nicht bei Rotlicht in eine Kreuzung einzufahren. Ebenso gehört auch dazu, sich in die Gesellschaft und ihre herrschenden Normen zu integrieren. Und so, wie es (hoffentlich) auch üblich ist, bei der mündlichen Maturaprüfung im Anzug und nicht in Badehosen zu erscheinen - auch wenn es Ende Juni oft schon sehr heiß ist und die Badehosen eigentlich eher anzuraten wären - so sollte es auch üblich sein, anderen (vielleicht sogar unausgesprochenen) Richtlinien zu folgen. Dazu kann (muß aber nicht) das Verbot gehören, Kappen, etc. im Unterricht zu tragen - schon allein deshalb, weil bei Vorstellungsgesprächen oder dergleichen das Tragen von Kappen in den meisten Fällen unangebracht ist. So gesehen muß man auch nicht alles hinterfragen - manches ist einfach so (gängige Norm, o.ä.), wie es ist. Dies auch in der Schule zu vermitteln, ist meines Erachtens sicherlich nicht falsch...

    Das schöne an sinnvollen Regeln ist, dass man diese jederzeit hinterfragen kann und darf und mit einer sinnvollen Erklärung rechnen kann, die die Mehrheit auch einsehen wird können. Warum es nicht sinnvoll ist bei Rotlicht einfach in die Kreuzung einzufahren lässt sich problemlos, nachvollziehbar und vor allem einsehbar erläutern. Warum man zur mündlichen Abiturprüfung im Anzug erscheinen sollte dagegen nicht unbedingt. Das mag in Österreich vielleicht noch so üblich sein, was aber nicht bedeutet, dass das kein Zopf wäre, den man auch abschneiden dürfte. Ordentliche, saubere und angemessene Bekleidung zu einer Prüfung beschränkt sich schließlich nicht auf Anzug oder Kostüm, die auch später von den meisten ehemaligen Abiturient:inn:en beruflich nicht zu tragen sein werden. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen mich derart förmlich zu kleiden für meine mündliche Abiturprüfung, auch wenn es mir wichtig war mich ordentlich zu kleiden. Im 1.und 2.Staatsexamen gab es dann- weil ich weiß, dass es unter Prüfer:inne:n immer auch Menschen geben kann, die sich übermäßig an Kleidungsfragen aufhängen und aufhalten und ich das anders als zum Abitur mit etwas mehr Resignation hinnehme, als damals noch- zumindest ein Jackett über das Shirt und frisch geputzte Schuhe. Das Ganze dann aber zur üblichen Jeans, einem üblichen Shirt (sehr bunt und vermutlich gestreift) und üblichen Schuhen (meist rot oder grün), die ich allesamt auch sonst zur Arbeit trage. Ich erwarte auch von meinen Prüflingen (9. oder 10.Klasse) nicht, dass sie im Anzug erscheinen. Und auch wenn ich die Schülerin, die dieses Jahr in Jogginghosen ankam etwas irritierend gekleidet fand persönlich, gab es die Note am Ende natürlich nur für die fachliche Leistung und hätte sich auch dann nicht geändert, hätte sie im Badeanzug vor mir gestanden. (Einen freundlichen Hinweis zu angemessener Bekleidung hätte es in dem Fall aber NACH der Prüfung durchaus gegegeben.)

    Ich bin GK-Lehrerin und ich vermittle meinen SuS, dass gute Regeln und Normen solche sind, die man hinterfragen kann und darf und für die es sinnvolle, einsehbare Erläuterungen gibt. "Das war schon immer so" reicht niemals aus in einer Demokratie. SuS zur Mündigkeit erziehen zu wollen bedeutet gerade auch, ihnen dieses Recht zuzugestehen, damit letztlich auch sie sich bewusst und willentlich dafür entschieden können ein Teil dieser Gesellschaft sein zu wollen mit Regeln, die sie entweder anzunehmen bereit sind oder an deren Veränderung sie mit demokratischen Mitteln mitarbeiten wollen und dürfen. In Stein gemeißelt sind hier in Deutschland zumindest nur Art. 1 GG, sowie Art.20 GG, alles andere ist Teil unserer ständigen gesellschaftlichen Verhandlungen und darf sich insofern auch wandeln, was entsprechend offene Debatten darüber voraussetzt. Man MUSS vielleicht nicht alles hinterfragen, DARF es aber in der Demokratie und sollte sich die Mühe machen eingetretene Pfade immer mal wieder zu verlassen, um eine neue Perspektive zu entdecken. Anzug in der Prüfungssituation darf man tragen, wer das zur Sollensvorschrift erheben möchte muss eben mit entsprechendem Gegenwind rechnen, der gut, richtig und wichtig ist. Duckmäuser die brav alles schlucken was man ihnen vorsetzt braucht keiner, mündige Bürger sind etwas anderes, als das, was du beschreibst.

    Ich höre mich schon: nein zurück, Maske aufsetzen... Da wird doch niemand mehr freiwillig was an der Tafel notieren.

    Ist ja auch lächerlich, dass plötzlich, wenn sie sich im Raum bewegen, die ganzen bösen Viren die SuS quasi erst entdecken und angreifen, vorher aber alle ohne Maske sicher sein sollen. Ich kann auch nur noch den Kopf schütteln, setze das aber natürlich genau so hier in BW um. An die Tafel will die Mehrheit meiner SuS sowieso nicht freiwillig, gezwungermaßen müssen sie dann halt trotzdem und mit Maske. Nerviger ist es ehrlich gesagt, bei jeder Art Bewegung im Raum (Toilettengang, Mülleimer, Hände waschen nach Tintenpatronenunfall) auch jenseits entsprechender Methoden man ständig im Blick haben muss, ob die Masken wieder sitzen. Ich renne gerade in den kleinen Pausen ständig irgendwelchen SuS auf dem Flur nach, die genau das vergessen und ohne Maske in Bewegung geraten. Das kann ich auch niemandem mehr vernünftig erklären, warum sie am Platz sitzend keine Maske benötigen, beim Weg durch den eigenen Klassenraum plötzlich aber schon. Die Regelung aus dem Frühjahr fand ich konsequenter, da hieß Maske weg im Klassenraum, dass sie tatsächlich komplett weggelassen werden durfte von denen, die das wollten. So ist es nichts Halbes und nichts Ganzes.

    Finde ich auch ohne C. arschig. Von der fiebernden Konrektorin mit Bronchitis angesteckt worden. 2 Wochen krank. Konrektorin außer sich, sie war doch auch krank arbeiten. SL hat sich mit 7 Leuten in kleinen Raum an runden Tisch gesetzt, auch fiebrig glänzend. Hinterher 2 KuK mit Nebenhöhlenentzündung. Tja.

    Wobei der Teil dank Corona deutlich sozialverträglicher geworden ist: Mit FFP2-Maske steckt man sich weder selbst noch andere so schnell an. Mit Bronchitis sollte man trotzdem zuhause bleiben prinzipiell, aber zumindest harmlose Erkältungen (so es sich gesichert um solche handelt) sind ja oftmals kein Arbeitshindernis und dank der Masken auch in für KuK zumutbarer Weise auszuhalten. (Ich war jedenfalls heute ganz brav, hatte meine FFP2-Maske komplett ohne Unterbrechung auf im Schulhaus angesichts einer ganz leichten Erkältung, habe mir alle 20min die Hände desinfiziert oder gewaschen, damit ich nix in Räumen verbreiten kann und ganz nebenbei noch den ganzen maskenlos in den Raum reinniesenden und reinrotzenden SuS Papiertücher auf den Tisch gelegt und sie zum Händewaschen angehalten. Ehrlich: Ich war nicht die Virenschleuder im Raum. Das schaffen die SuS ganz alleine...).

    Bei Bronchitis hört für mich aber direkt der Spaß auf. Dafür habe ich schon zu viele böse Komplikationen gehabt von den Dingern, samt "Long-Bronchitis" (oder wie auch immer das dann tatsächlich heißen mag).

    Ruf an, frag freundlich nach, ob diese eingegangen ist. Wenn du es tatsächlich genauer wissen möchtest: Bundeslandangabe wäre als Minimum erforderlich, damit dir Menschen aus deinem Bundesland passend antworten können. Bringt dir schließlich nix, Informationen aus 15 für dich irrelevanten Bundesländern zu erhalten.

    10 Freistunden finde ich auch extrem viel und eine echte Zumutung. Solche Werte hatte ich im Ref, inzwischen nicht mehr, weil unsere Stundenplaner sich entsprechend reinhängen solche Extremwerte zu vermeiden. Vielleicht geht das mal in einem Schuljahr gar nicht bei speziellen Sonderbedingungen. Dauerhaft darf das aber nicht sein. Da muss dann eben an anderer Stelle nachjustiert werden.

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