Beiträge von Lehrerin2007

    Mir persönlich hat es immer geholfen (und hilft auch immer noch), einfach gut vorbereitet zu sein und einen Plan zu haben. (Was wiederum nicht heißt, dass du nicht auch mal eine spezifische Frage nicht beantworten kannst und die Info in der nächsten Stunde nachlieferst!).

    Zum Thema "konsequent" sein: Du hast geschrieben, du möchtest konsequenter sein - in welcher Hinsicht? Bei Unterrichtsstörungen, nicht erledigte Hausaufgaben, Arbeitsmoral oder wobei genau? Überlege dir, inwieweit du konsequenter sein möchtest, was ist dein Ziel (Beispiel: möglichst ruhige Arbeitsatmosphäre) und wie du das erreichen kannst (Maßnahmen). Teile das der Klasse mit (klare Ansagen/Regeln) und dann ziehe es auch durch. Es fällt vor allem anfangs manchmal schwer, aber eine Regel / Maßnahme ohne Konsequenz bringt halt nichts. Natürlich muss man auch hier verschiedene Dinge ausprobieren und gucken, was gut funktioniert (kann auch von Klasse zu Klasse unterschiedlich sein) und man darf das auch ändern und der Klasse mitteilen: So und so hat das nicht gut funktioniert, ab jetzt läuft es so: ... (natürlich nicht jede 2. Woche, ist klar).

    Es geht auch nicht um Ausgrenzung nach Klasse 4 sondern die Sortierung nach den drei klassischen Schulformen ist schlichtweg zu früh. Auch das ist schon so oft in Studien nachgewiesen worden.

    Ich finde, das ist zu allgemein formuliert. Es gibt definitiv auch Kinder, die nicht davon profitieren, länger als 4 Jahre in der Grundschule zu bleiben.

    In Berlin und Brandenburg gibt es beides, weiterführende Schulen (zumindest Gymnasien, bei den anderen weiß ich es nicht) aber der 5. und ab der 7. Klasse; die Grundschulzeit ist grundsätzlich 6 Jahre. Ich habe mich damit zwar nicht weiter beschäftigt, aber finde die Idee gar nicht schlecht, dass man beide Möglichkeiten hat.

    Ich nutze privat seit vielen Jahren Macbooks und bin sehr überzeugt von diesen Geräten; mein Dienstgerät ist von Lenovo / Thinkpad (Convertible). Ich finde das Arbeiten am Macbook (abgesehen von der Convertible-Funktion beim Thinkpad, die ich aber nur in der Schule brauche) deutlich komfortabler, allein schon das Tippen auf der Tastatur. Sobald ich zu Hause bin, arbeite ich lieber mit dem Macbook weiter. Auch sind sie m. E. langlebiger und der Akku hält länger.

    Gerade mit Kindern stapeln sich die Zettel ja ohne Ende. 🙈

    Das kann ich unterschreiben. Es ist der Wahnsinn, was da zusammenkommt, Kinderarztuntersuchungen, Impfungen, Zahnarzt, Zahnspange und ggf. das ein oder andere, was noch "ungeplant" hinzukommt.

    Auch habe ich den Eindruck (weiß nicht, ob das nur mein Eindruck ist), dass sowohl ich als auch meine Kinder manchmal "überuntersucht" sind. Da werden seitenweise Blutbilder gemacht und einiges anderes (bei meinem 2. Kind hieß es z.B. es soll 1x jährlich zur Kontrolle beim Augenarzt gehen - Termine bekam ich aber nur schwer, habe gewechselt und da hieß es plötzlich: Das muss überhaupt nicht jährlich kontrolliert werden). Das finde ich als medizinischer Laie immer schwer zu unterscheiden, was denn notwendig ist und womit gern Geld verdient wird.

    Wichtig finde ich bei diesem Gehälter-Vergleich auch, dass im OECD-Bericht auch steht, dass deutsche Lehrer im internationalen Vergleich die 3.-höchste Arbeitszeit haben. Einfach zu sagen: Deutsche Lehrkräfte verdienen ("zu") viel, ohne die Arbeitszeit anzuschauen, ist einseitig.

    Die Abikonferenzen finden bei uns statt: 1: Ende der Q4, wer wird für die Abiprüfungen überhaupt zugelassen? 2: Nach den Gutachten der schriftlichen Prüfungen 3:Planung der mdl Prüfungen 4: Ergebnisse der mdl Prüfungen, wem wird das Abi zugesprochen aka wer hat das Abitur geschafft?

    Oha! Wir haben dafür die Oberstufenkoordinator(inn)en (Funktionsstelle), die prüfen, ob jemand zum Abitur zugelassen wird. Ansonsten erfahren wir überhaupt keine Gesamtnoten der Q12/13er, nur am Ende, wer noch eine Zusatzprüfung macht und wer (nicht) bestanden hat.

    Wir haben ca. 6 Lehrerkonferenzen, 2 Fachsitzungen pro Fach (also meist 4, da die meisten zwei Fächer haben), 2 Pädagogische Nachmittage, 2 Elternsprechtage (die später am Nachmittag beginnen), 1 Schulfest, 1 Info-Nachmittag (nicht für alle Lehrkräfte verpflichtend), 1 Zeugniskonferenzen und ganz selten mal noch was, was außerordentlich hinzukommt. Ich komme gerade mal auf 16-17 Nachmittagstermine. 40 finde ich schon sehr viel und ich wüsste auch gar nicht, was wir jede Woche zu besprechen hätten! Kurze neue/wichtige Infos, für die es keine Konferenz braucht, kommen per Mail.

    Was ist denn bei euch die Konsequenz? 80% der Schüler erhalten ein Abitur, ohne ein Wort in der zweiten Fremdsprache zu beherrschen?

    Nein. Man kann die 2. FS nach der 11. Klasse abwählen. Es sind dieses Jahr bei uns (und das ist nicht das erste Jahr so) ein paar u. a. an der 2. Fremdsprache (in Kombination mit einem anderen Fach natürlich, denn mit einer 5 käme man ja durch) gescheitert und bleiben nicht an der gymnasialen Oberstufe.

    Einige verlassen auch nach K6 oder K7 die Schule, weil sie zwei Fremdsprachen einfach nicht packen.

    Ich fand selbst Französisch und Latein auch schwerer als Englisch. In Englisch habe ich oft eine 1 geschafft, in Französisch (LK) musste ich um eine 2 kämpfen (allerdings habe ich dabei auch viel gelernt) und in Latein bin ich über eine 3 nicht hinausgekommen...

    Trotzdem fand ich Französisch immer faszinierend. Ich hatte es auch als 1. FS in der 5. Klasse gewählt, gerade weil es was "Besonderes" war und die meisten eben Englisch als 1. FS wählen und ich wollte es studieren und anderen beibringen.

    Mittlerweile hätte ich nichts dagegen, nur noch Englisch zu unterrichten, weil es teils so ernüchternd ist, Französisch zu unterrichten (wie schon erwähnt). Meine letztjährige 11. Klasse konnte noch nicht einmal regelmäßige Verben gebrauchen, geschweige denn, sinnvolle Sätze formulieren (bis auf wenige Ausnahmen, die mir den Unterricht gerettet haben). Das war so ein K(r)ampf und der Unterricht beschränkte sich (leider!) fast nur darauf, die Texte zu den Lehrplanthemen durchzuarbeiten und das Verständnis sicherzustellen. Die Unterrichtsqualität ist in Englisch oft eine ganz andere, weil bei vielen bessere Grundlagen vorhanden sind und man den Unterricht sehr viel vielfältiger gestalten kann.

    Auch habe ich oft den Eindruck, dass viele (SuS und Eltern) finden, dass Französisch "so eine tolle/schöne Sprache" ist und sich ganz doll auf den Anfangsunterricht freuen. Aber die Ernüchterung kommt dann schnell, wenn da eine Note 4 (oder sogar schlechter) steht, weil die Vokabeln falsch geschrieben wurden oder die Verbendungen nicht stimmen usw. und ihnen bewusst wird, dass man die schon pauken muss. Und an der Stelle verliert man leider viele...

    Aus Interesse: Empfindest du das auch so, dass das Niveau in Französisch immer weiter abnimmt? Und wie ist es in Englisch im Vergleich dazu?

    Ja, schon. Französisch wurde meiner Erfahrung nach schon immer schwerer von die meisten SuS empfunden und die Noten waren immer schon etwas schlechter als in Englisch. Es ist einfach ein Pauk-Fach und die Grammatik nunmal komplexer als in Englisch (witzigerweise gibt es aber SuS, die das umgekehrt empfinden, so auch mein Kind, 10. Klasse, das drei Fremdsprachen lernt). Viele scheitern ja schon am Konjugieren der regelmäßigen Verben! Was mir in beiden Fächern seit einigen Jahren auffällt, ist, dass von immer weniger SuS tatsächlich die Vokabeln, unregelmäßigen Verben usw. gründlich gelernt werden (auch nicht, wenn ein angekündigter Test oder Schulaufgabe ansteht), das ist total "out". Das ist zwar teils in Englisch auch so, aber da gibt es meiner Erfahrung nach mehr SuS, die schon Vorkenntnisse haben, auf die sie aufbauen können und die Motivation ist oft höher, daher bleiben die Leistungen da eigentlich ungefähr ähnlich gut.

    Vielleicht kommt das auch daher, dass man heute Texte übersetzen oder von ChatGPT erstellen lassen kann, dass viele das nicht mehr als nötig erachten. Das müsste dann aber auch für andere Fächer gelten...

    Ja, der Fokus geht immer stärker auf die Kompetenzen, aber ich bin der Meinung, auch die kann man nur dann richtig ausbilden, wenn man die Grundlagen beherrscht, angefangen bei den Vokabeln. Wie soll man sonst Texte verstehen oder sich ausdrücken können?

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