Beiträge von Birgit

    Machtposition? Also ich habe keine Macht über meine Schüler. Was für eine merkwürdige Vorstellung des eigenen Lehrer:innen-Bildes. Und ich finde es auch überhaupt nicht richtig, vo so einem Verhalten auch noch Respekt zu haben. Hier rotten sich Schüler:innen zusammen, um die Lehrerin in Verlegenheit zu bringen, weil sie nicht mehr gemacht hat, als ihren Job und das soll ich auch noch mit Rätselstunden belohnen? Niemals nie!

    Wie man an der konkreten Stelle reagiert, ist eine Diskussion.


    Dass Du Deine Machtposition nicht siehst, finde ich allerdings ein wenig erschreckend. Das sehe ich durchaus als ein Grundproblem von Schule, dass Hierarchien nicht einmal hinterfragt werden.

    Ob auf das so empfindest oder nicht, ändert nichts daran, dass Du in einer überlegenen Machtposition bist. Das ist dann halt vor allem eine Frage der Selbstreflexion.

    (Sieht man aber auch sehr leicht schon im vorliegenden Fall an der Möglichkeit, bei Eltern anzurufen bei Störungen oder mit schlechter Benotung zu drohen. Am Ende entscheiden Lehrer*innen über Lebensentwürfe und Lebenschancen und ich finde, das sollte man auch entsprechend reflektieren.)


    Und welche Reaktion in dem konkreten Fall sinnvoll ist, mag ich gar nicht abschließend beurteilen wollen. Es ging mir mehr darum, auch eine andere Sicht auf die Situation aufzuzeigen. Und je nachdem hätte ich das vielleicht genau so auch mit Schüler*innen diskutiert anhand der konkreten Bedürfnisse. (Schule bügelt da ohnehin an ganz vielen Stellen drüber.)

    Nein. Sich gegen ihnen überlegende Machtpositionen zu verbünden, würde ich nicht als Mobbing empfinden. Schule ist nun mal ein Ort voller Hierarchien und Machtstrukturen.


    (Und tatsächlich hatte ich in meiner Tasche immer ein paar Rätsel. Und (wenn nicht gerade die nächste wichtige Klausur ausgerechnet in der Stunde danach anstünde) ein offenes Ohr für Gründe.))


    Das heißt ja nicht, dass die oben genannte Variante nicht auch funktioniert…

    Dass sich Schüler*innen organisieren für irgendeine Form von Widerstand, hat ja durchaus meinen Respekt. Auch, wenn das für Dich natürlich auch nervig und anstrengend ist. Was wäre passiert, wenn Du tatsächlich was Anderes gemacht hättest? Ein paar Rätsel, eine offene Stunde, in der man mal offen redet, was bei den Schüler*innen so los ist, something like that?

    Offtopic: Ganz damals hatten wir tatsächlich mal ein kleines Forentreffen „in echt“. Da konnte man sich dann ein Bild machen, wie die Menschen von hier so wirklich aussehen und drauf sind. ;)

    Irgendeine seltsame Corona-Paranoia und gleich müssen wieder die anderen Kollegen ran. Die belastbaren kann man immer weiter belasten, während der Rest sich wegduckt. Willkommen im System Schule.

    Ich verstehe zwar den Frust, halte es aber auch für eine schwierige Ansicht, irgendwie von Kolleg*innen zu erwarten, dass sie über ihre offensichtlich krank machende Situation hinweggehen.

    Ehrlich gestanden führe ich ständig Diskussionen darüber, wo Gewalt anfängt und viele Erwachsene sehen nicht, was alles schon Gewalt ist. Vor allem auch strukturelle Gewaltausübung wird gerne als normal/akzeptabel wegdefiniert. Insofern habe ich bei dem Teil Zweifel.


    Aber zurück zum Thema: Das sind ja leider meist komplexe Bereiche, die alles Mögliche betreffen und verschiedenste Ursachen haben. Wie wird im Elternhaus miteinander umgegangen etc.?


    Vielleicht kann man herausarbeiten, inwiefern ein respektvoller Umgang und eine sichere Umgebung sowie gute Konfliktlösungs-Mechanismen für alle Beteiligten einer Klasse hilfreich sein können? Letztendlich kosten solche Auseinandersetzungen halt vor allem Energie.


    (Ob ich als (damals durchaus in körperliche Auseinandersetzungen involvierte) Jugendliche darauf gehört hätte, weiß ich allerdings auch nicht. Aber je authentischer und aufrichtiger man selbst argumentiert, erhöht vielleicht die Chancen.)

    Den genauen Hergang werden die Ermittlungen in dem Fall hoffentlich klären. Ich fürchte aber, dass "offiziell" tatsächlich deine Angaben bestätigt werden und die Schüler sogar noch mit einem Preis für Zivilcourage nach Hause gehen...

    Im Allgemeinen wird Polizei immer mehr geglaubt. Es gibt quasi keine Anklagen wegen Polizeigewalt. Insofern halte ich Deine Aussage zumindest für unwahrscheinlich.

    Zum Ursprungsbeitrag: Ich bin nicht sicher, ob man da mit einer Doppelstunde glücklich wird. Was ist Dein Eindruck, warum es zu körperlichen Auseinandersetzungen kommt? Machtrangeleien? Körperliche Unausgeglichenheit? Mobbing/Bullying? Unsicherheit? Hast Du Einzelgespräche mit den Betroffenen geführt? Wie geht es allen Beteiligten derzeit?


    Vielleicht muss man auch erst über Grundlagen reden? Wo fängt Gewalt an? Wie definieren die Jugendlichen das? Wie kann man sinnvoller mit Aggressionen umgehen? Woher kommen die Aggressionen? Gab es konkrete Probleme oder war das die gesamte Zeit unterschwellig vorhanden? Wie löst man Konflikte sinnvoller?


    Persönlich würde ich erst einmal versuchen wollen, zu verstehen, was aus welchen Gründen passiert ist.

    Ich würde mir die Zeit schenken und regulären Unterricht machen.

    Alle Konzepte der Welt bringen nichts. Siehe Ida Ehre Schule in Hamburg, wo vor ein paar Wochen 80 Minderjährige, teilweise erst 13-14 Jahre alt, einen dort sogenannten "cop4u" (wer denkt sich eigentlich so einen Käse aus?) sprich Stadtteilpolizisten niederknüppelten, als er einen Streit unter Schülern schlichten wollte. Und die haben reichlich Konzepte an der Schule.

    Tante Suchmaschine liefert hier reichhaltiges Lesematerial...

    War das der Vorfall, wo Schüler*innen eingeschritten sind, weil ein Schüler unter einem Polizisten keine Luft mehr bekam?

    Mal eine vielleicht naive Frage, aber wie kommt hier zustande, welche Werbung auf der Seite geschaltet wird? (Und müssen irgendwelche Nazi-Shirts echt sein?)

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