Beiträge von Haubsi1975

    Eben. In der Regel entwirft man ja den didaktischen Plan, auf dem auch die Untererrichtsstunde des UBs basiert, aufgrund reichlicher Überlegungen und passt die Methode an Lerngruppe und "Lernziel" der jeweiligen Stunde an. Für einen Lehrervortrag mit anschließender Einzelarbeit ist es viel zu viel Info, daher geht die Stationenarbeit sogar über 2 Doppelstunden - die UB-Stunde ist die erstgezeigte der beiden Doppelstunden. Ich könnte höchstens noch die Einführung zum Stationenlernen zeigen, aber da der "Besuch" auch immer in der 2. Unterrichtsstunde kommt bei einer Doppelstunde wäre das auch "gefakt" und nicht realistisch.


    Richtig, auch unser Seminar möchte am Liebsten möglichst viel eigengesteuertes Lernen sehen - daher verstehe ich den Wunsch der Fachleiterin auch nicht so richtig. Vor allem der Wunsch der Fachleiterin, eine Stunde mit mehr Moderationsanteil zu sehen kombiniert mit einem eigenen Terminkalender, der überhaupt keinen Spielraum bietet und mit dem eines Politikers zu vergleichen ist, finde ich eh - fragwürdig. Ich habe den Termin eingebucht, weil es die einzige freie Option war vor den Osterferien - und DANN habe ich gesehen, dass das da eben ansteht mit Stationenlernen. Ich habe auch nur eine Lerngruppe leider. Grundsätzlich finde ich Moderationsphasen auch immer sehr "schwierig" - bei dieser Lerngruppe sowieso. In dieser Lerngruppe ist auch ein Unterrichtgespräch nur schwer möglich. Die Klasse ist sehr passiv - was auch andere FAchleiter mitbekommen haben zum Glück. Daher finde ich gerade auch, dass mir diese Stunde in gewisser Weise sogar "in die Hände" spielt. Ich habe allerdings noch eine Idee - ich muss ja vor dem Examen noch einen weiteren Besuch zeigen - ganz am Ende der Lernreihe habe ich die Präsentation der Ergebnisse durch einen Gallery Walk geplant. Das kann man doch schön anmoderieren und mitmoderieren. Und trotzdem ist die Klasse involviert. Vielleicht buche ich den Termin jetzt auch schon ein und schreibe der Fachleiterin, dass sie da ihren "Moderantionsanteil" sicher bekommt, es aber eben jetzt leider nicht machbar ist. Weil beim eigentlichen Stationenlernen ist ja nun mal keine Moderationstätigkeit dabei. Ich weiß noch nicht mal, ob ich zum Schluss einen richtigen Abschluss machen soll, weil das Stationenlernen ja weiter geht....

    Kein Thema, kein Inhalt, kein Ziel, keine Kompetenz!


    Aber ne alternative Methode erfahren wollen. :autsch:

    Ich dachte eigentlich, das meine Vorgaben reichen. Ich suche eine Methode, bei der möglichst viele Informationen weitergegeben werden können bei maximaler Differenzierung. Das ist doch unabhängig vom Thema. Sorry, ich möchte nicht mehr preisgeben, sonst hin ich relativ einfach zu identifizieren und das möchte ich nicht.

    Ich würde dir empfehlen umzuplannen und eine Methode zu wählen, bei der du dieses Mal während des Unterrichts mehr im Mittelpunkt des Geschehens bist. Wenn du dir aber sicher bist, dass dein bisherige Plan alternativlos ist, verstehe ich nicht warum du überhaupt diese Frage hier stellst.

    Meine Frage an Euch ist ja, ob ihr eine Methode kennt, um möglichst viel Informationen zu vermitteln, die einen Moderationsanteil bietet. Ich kenne nämlich keine - was ja nicht heißt, dass es keine gibt.

    In der Lernreihe geht es an dieser Stelle gerade um die Phase des Informierens. Ziemlich viele Informationen sollen an den Mann/die Frau gebracht werden. Das geht gut mit dem Stationenlernen. Gruppenpuzzle ginge auch noch, aber dazu ist die Lerngruppe zu schwach. Zudem kann ich bei den Lernjobs hierzu ziemlich individuell differenzieren, ein weiterer Vorteil.

    Hallo liebes Forum,

    ich bräuchte mal kurz eure (sachkundige) Hilfe.


    Ich habe demnächst einen Unterrichtsbesuch und in dem betreffenden Fach war leider nur noch ein Termin im Kalender meiner Fachleiterin frei, zu dem ich den Unterrichtsbesuch abhalten konnte vor den Osterferien (wegen Corona habe ich möglichst großzügig geplant). Nun habe ich das Problem, dass ich zu dem UB-Termin wieder eine Methode (hier Stationenlernen) zeigen müsste - ich hatte allerdings beim letzten Unterrichtsbesuch schon Stationenlernen (allerdings zu einem anderen Lernfeld) gezeigt. Das ist jetzt mehr als blöd, die Fachleiterin hatte sich außerdem einen höheren Moderationsanteil von mir gewünscht - und ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich den im Stationenlernen einbauen soll. Ich habe leider auch keine anderer Lerngruppe, die ich alternativ zeigen kann - viel kann ich auch nicht umstellen, die Stunde vorher gibt auch nicht mehr Moderation "her" - wenn ich denn versuchen würde, dann diese Stunde zu zeigen, bzw. den Plan etwas zu "strecken", was aber auch keinen Sinn machen würde...Könnt ihr mir irgendwie weiterhelfen, bin gerade etwas verzweifelt...Hattet ihr "sowas" schonmal und wie wurde es beurteilt, bzw. konntet ihr es vorher auflösen?


    Lieben Dank für eure Ideen.:)

    Hallo Economiys,


    ich befinde mich seit vorletztem Jahr November im Ref - ich bin Quereinsteigerin und daher schon länger in der "Mühle". Meinen Abschluss mache ich im September, wobei wir jetzt erfahren haben, dass unsere theoretischen Prüfungen bereits im Juni/ Juli sind.

    Ich bin aktuell auch wenig bis gar nicht mehr motiviert - und befinde mich da allseits in guter Gesellschaft. Die ganzen Restriktionen um und mit Corona erschweren unsere Situation erheblich. Ich bin einfach müde und mürbe. ABER: Ich komme aus der freien Wirtschaft und WEIß daher, dass da ganz gewiss nicht alles und besser ist. Einer der Hauptvorteile eines Lehrers ist meiner Meinung nach der, dass du - wenn du mit dem Ref denn mal fertig bist - ziemlich eigenverantwortlich "dein Ding" machen kannst. Davon träumst du in der freien Wirtschaft. Da war bei mir immer irgendwer, der extrem anstrengend war und mich ständig kontrollierte. Meistens der Kunde.;) Ich hasse es gerade auch, immer kontrolliert zu werden, zum Teil recht unfair beurteilt zu werden und nichts daran ändern zu können. Mitzubekommen, dass andere Referendare abgewertet werden, wenn sie mal "etwas systemkritisch" sind, etc. Und dieses "überall einen guten Eindruck hinterlassen, lachen, gut drauf sein ... weil du bekommst ja eine Note von der Schule" - das finde ich am Anstrengendsten. ABER: Ich weiß, es geht vorbei. Und die Leistung ist die, die Herausforderung zu bewältigen. Ich habe ein recht anstrengendes BWL-Diplom an der Uni gemacht. Und ich weiß noch, wie oft ich meine Karteikarten aus dem 2. Stock meiner Wohnung hinausschmiss und nicht mehr wollte. Und nicht mehr konnte. Und mir auch sicher war, es nicht zu schaffen. Und es unsinnig fand, tausende Definitionen zu lernen. Die sowieso nichts bringen. Mir ist indes schon damals gedämmert, was ich heute sicher weiß: Es geht nicht darum, die x-te unnötige Marketingformel auswendig zu lernen und zu beherrschen. Es geht darum, schwierige Situationen zu meistern. Indem man sie aushält. Um hinterher stolz darauf zu sein. Das bringt einem dann hinterher in schwierigen Situationen im Beruf das Selbstbewusstsein, auch da schwierige Situationen durchzustehen und nicht gleich alles hinzuschmeißen. Ich hatte in meiner BWL-ZEit einen super Mentor aus einer Unternehmensberatung, der mir an einem absoluten Tiefpunkt mal sagte: "Denk immer daran, es gibt wesentlich mehr Leute, die hinschmeißen, als Leute, die tatsächlich durchfallen." So hab ich einfach weitergemacht. Es ist schon ewig her. Aber ich erinnere mich heute noch gut daran. Auch daran, wie toll es dann war, als es geschafft war. Tja - und im Ref ist es genauso. Wir sind alle glaube ich nur sehr müde und abgearbeitet. So ist es jedenfalls bei mir ....

    Liebe altuweise,


    fühl dich auch von mir (virtuell) umarmt und ermutigt, dich jetzt "rauszuziehen" und nur an dich zu denken.

    Mobbingstrukturen entstehen nicht nur in sozialen Berufen, ich habe lange in der freien Wirtschaft gearbeitet und bin da auch gemobbt worden. Ein Mitarbeiter einer anderen Abteilung hat mich oft auflaufen lassen und mir so wichtige Informationen vorenthalten. Ich war auf ihn angewiesen, musste mit ihm zusammenarbeiten, ein Ausweichen gab es nicht. Ich habe mich immer mal wieder krank schreiben lassen, habe Gespräche mit ihm geführt, mit meiner (damaligen) Chefin, mit seinem Chef (bei dem er immer alles leugnete oder anders hinstellte) und mit unserem Betriebsrat. Dass er sich erfolglos um einen Job in meiner Abteilung beworben hatte, machte alles nur noch schlimmer..


    Ich habe dann darum gebeten, das Aufgabengebiet abgeben zu dürfen, bei dem ich immer mit ihm in Konflikt geraten war - und es wurde schließlich bewilligt, hatte aber eine Jobdegradierung für mich zur Folge. Was mir aber "wurscht" war. Jahre später (ich hatte ein Kind gekriegt in der Zwischenzeit) hatte ich wieder einen anderen Aufgabenbereich und wieder mehr mit ihm zu tun - aber keinerlei Konflikte mehr. Der Mitarbeiter war zum Einen zwischenzeitlich befördert worden in seiner Abteilung und ich hatte als "Teilzeitmami" auch lange nicht mehr die Verantwortung wie vorher. Ich hatte keinen einzigen Konflikt mehr mit ihm und er war so kooperativ wie niemals zuvor. Ich bin mir daher sicher, dass es die Konkurrenzsituation war, die vorher das Mobbing befeuert hatte. Allerdings kann man das ja im Schulbereich, wo doch die meisten ihre "sicheren Jobs" mit fest definiertem Aufgabengebiet haben, nicht der Fall sein. Aber es kann auch andere Gründe geben (eine Bekannte von mir wurde an ihrer Schule gemobbt, weil sie super mit den Schülern konnte und klasse aussieht - und das einer anderen Kollegin ein Dorn im Auge war) - die du aber seltenst beeinflussen kannst. Das ist das, was ich damals gelernt habe. Und dass man am Besten geht in der Situation - um so weiteren gesundheitlichen Schaden zu vermeiden. Und sich Hilfe sucht. Und hier habe ich einen Tipp für Dich: Die örtlich niedergelassenen Lebensberatungen sind auch dazu da, die Zeiten zu überbrücken, bis Hilfesuchende einen Therapieplatz gefunden haben. Dort solltest du innerhalb kurzer Zeit einen Platz bekommen, wenn du deine Situation darlegst. Die Beratung dort ist kostenlos.

    Mein Tipp an dich ist auch zu hospitieren. Setz dich rein in Berufsschulen, Realschulen, Gemeinschaftsschulen und ans Gymnasium. Wird ja bald hoffentlich wieder unkomplizierter möglich sein.


    So erhältst du in jedem Fall einen guten ersten Eindruck. Ich bin Quereinsteigerin (habe BWL studiert) und habe das auch gemacht vor meiner Entscheidung. Die ich übrigens bisher noch keine Sekunde bereut habe. Und bei mir war es sogar "umgekehrt": Ich hatte einen riesen Respekt vor der Berufsschule mit dem "so schwierigen" Klientel. Und muss jetzt sagen, dass es genau das ist, was mich am meisten reizt. Und ich hatte auch Angst davor. Ich bin aus der "freien Wirtschaft", wo ich einen "todsicheren Job" hatte gewechselt. Ich habe den Sinn in meiner Tätigkeit einfach nicht gesehen. Jetzt sehe ich ihn. Am Ende des Schuljahres hat mir die Klassensprecherin der BFII (die in Teilen auch das enthält, was als "schwieriges Klientel" bezeichnet wird) eine Mail geschrieben, in der sie sich für meine Arbeit bedankt. Einer der schwächsten Schüler der Klasse hat es leider nicht gepackt. Und ich habe mich total gefreut, dass der jetzt die BF II wiederholt und eben nicht "irgendwie rumgammelt" und "irgendwas jobbt". Und ich hoffe, ich behalte ihn als Schüler in der BFII, die ich wieder bekomme. Damit ich direkt ein Auge auf ihn haben kann. Klar, in der Klasse gab es auch Rüpel, Schüler, die nichts lernen wollten und nur gestört haben. Es gab aber auch die anderen - und selbst wenn es nur wenige sind, für diese lohnt es sich, jeden Morgen aufzustehen und denen was beizubringen. Und ICH empfinde es als Herausforderung, das bei eher leistungsschwächeren Schülern zu tun. Die "Störer" hatte ich zum Ende hin gar nicht mehr bemerkt, bzw. da waren die anderen Schüler und Schülerinnen schon so weit, dass sie denen gesagt haben, sie sollten doch gleich lieber zu Hause bleiben, wenn sie keinen Bock auf Schule haben.


    In der "freien Wirtschaft" hatte ich nicht nervige Schüler, ich hatte manchmal nervige Kunden. Sehr nervige Kunden - und die sind nicht nach einem Jahr weg gewesen. Und die konnte ich nicht irgendwie disziplinieren. Da musste ich dauerhaft nett und freundlich sein - der Kunde ist IMMER König. DAS ist anstrengend.


    In jedem Job gibt es Dinge, die einem nicht gefallen. Am Lehrersein stört mich - wie wahrscheinlich alle - das Korrigieren. Daher bin ich froh, dass ich nicht zwei korrekturintensive Fächer habe, sondern nur eines mit Deutsch. Aber im Vergleich zu meinem vorherigen Job überwiegen die Vorteile. Die übrigens bei mir nicht darin liegen, dass ich "nebenbei" ganz gut Geld verdienen kann. Ich hab mich auch vorher nie finanziell abhängig von meinem Mann gemacht. Wozu ich im übrigen keiner Frau mehr raten würde heute.


    Ich habe jetzt (gerade im Ref) deutlich mehr Arbeit als in meinem Halbtagsjob in der freien Wirtschaft vorher. Und werde es höchstwahrscheinlich danach auch haben. Um Geld ging und geht es bei mir auch nicht. Aber um eine Sinnhaftigkeit meines Tuns, die ich endlich habe und spüre. Und das hatte ich vorher so nicht. Und dass ich diese Chance noch einmal gekriegt habe, dafür bin ich dankbar. ;)


    Als ich zur Entscheidungsfindung hospitiert hatte, ging es nicht so weit, dass ich gesehen habe, dass mich auch "schwierige Schüler" nicht abschrecken würden. Ich habe aber - recht schnell - gemerkt, dass ich mir gut vorstellen konnte, "da vorne" zu stehen. Es ist ein Gefühl, dass du hast oder eben nicht hast.

    Es wurde also suggeriert, dass Deutsch und Ethik gesucht sei? Da muss es doch bei einem klingeln, dass das bei zwei geisteswissenschaftlichen Fächern höchstens ein kurzfristiger Trend sein kann...Allgemein kann man ja sagen, dass gesuchte Fächer diejenigen sind, die viele nicht mögen oder können. Und gerade bei Deutsch und Ethik gibt es ja durchaus viele Abiturienten, die von sich selbst behaupten würden, dass ihnen diese Fächer liegen.

    Naja...Trends enstehen ja nicht nur durch schwer oder leicht, sondern auch durch Angebot und Nachfrage. Und wahrscheinlich bestand "damals" eben ein Mangel an Ethiklehrern. Würde man mir das so sagen und prophezeien, warum sollte ich das nicht glauben? Ich meine, es sind ja immer Wellenbewegungen..Wahrscheinlich hatte man wiederum vorher von Ethik total abgeraten, dann hatte es gar keiner mehr gemacht..Und schwupps...Ist wieder ein Bedarf erkennbar..

    Aber ich gebe dir Recht. Vermutlich "gehen" Mathe, Physik, Chemie und Informatik "immer" - nur, es muss eben auch noch "machbar" sein. Wenn Du in allem gut bist, würde ich auch dazu raten, zwei dieser Fächer zu studieren. Aber manchmal geht es einfach nicht. Einer bei uns im Seminar hatte sein Studium mit MINT-Fächern begonnen. Er war im Abi so lala und dachte, er versucht es, sind maximale Chancen. War für ihn dann faktisch nur Quälerei - dafür geht so ein Studium zu lange. Und hinterher solltest du es auch noch gerne unterrichten wollen..;)

    Allerdings sind bei uns Einige im Seminar, die zwei geisteswissenschaftliche Fächer für Lehramt am Gymnasium studiert haben - und an die Berufsschule gegangen sind, weil sie hier realistische Chancen auf eine schnelle Einstellung haben. Die, die ich kenne, haben auch gerade alle eine Planstelle bekommen. Mit Englisch und Deutsch oder Deutsch und Sport. Deutsch und Sport hat eine Bekannte von mir auch auf Lehramt an Gymnasium studiert und ihr Ref in NRW gemacht. Keine guten Chancen auf Einstellung. Sie hat sich dann bundesweit beworben ..in Niedersachsen konnte sie sich jetzt eine Planstelle aussuchen...


    Ich sehe es übrigens völlig entspannt. Vielleicht auch aufgrund meines etwas höheren Alters. Aber es ist in meinem Leben IMMER alles anders gekommen als gedacht. Und jegliches verrückt machen bringt nichts.


    Bei uns im Ref wird sich jetzt schon angefangen verrückt zu machen wegen Übernahme an der Schule. Ich mache das nicht. Ich versuche an meiner Schule einen guten Job zu machen und that's it. Letztlich kann immer noch was dazwischenkommen. So wie bei meinem Cousin, dem die Übernahme an der Schule nach dem Ref "sicher" war. Hatte sich in der Schülerzeitung engagiert, die Homepage ständig mitgestaltet, Förderkurse übernommen. Richtig ein Bein ausgerissen, sich unentbehrlich gemacht. Ich meine, die Zeit geht ja auch von der Zeit ab, die du für's Ref brauchst. Und die Nerven auch.

    Kurz vor den Sommerferien ist der Schule dann eine Versetzung von einer anderen Schule "dazwischengekommen" - dagegen kann dann auch kein Schulleiter was machen. Das geht vor. Pech gehabt. Ich meine, ich will mich auch an der Schule extra einbringen. Aber in einem überschaubaren Rahmen. Gerade im Hinblick darauf, dass es eh keine Garantien zur ÜBernahme geben kann.

    Ich würde nicht nur nach Einstellungschancen gucken. Mach, was Dir auch langfristig Spaß macht. (Für mich war die von Dir gewählte Fächerkombination super.)

    Ja - bei vielleicht nicht allzu "aussichtslosen" Kombinationen. Wobei: Was heute gar nicht geht, war vor Jahren wohl geradezu gesucht. Warum es die ADD seit Jahren nicht "hinkriegt", den erwarteten kurz- bis mittelfristigen Bedarf zu prognostizieren, ist mir dabei auch schleierhaft.


    Schönes aktuelles Beispiel hierzu: An "meiner Berufsschule" haben gerade Referendare mit der Kombi Deutsch/Ethik angefangen. Während Deutsch (gerade an unserer Schule immer gefragt ist), ist dies bei Ethik überhaupt nicht der Fall. In der Kombi auch im "Umfeld" (also andere Berufsschulen) eher gar nicht. Die entsprechenden Referendare also eher bedrückt. Im Gespräch mit einem Referendar ergab sich dann, dass er auch deshalb so genervt sei, weil ihm vor rund 6 Jahren (als er mit dem Studium begann) ausdrücklich zu Ethik geraten worden sei. Das sei gesucht ohne Ende und er solle sich doch mal überlegen, ob er nicht das in Kombi mit Deutsch machen wolle. Der meinte, Wirtschaft z. B. sei für ihn theoretisch auch gegangen - was jetzt mehr gefragt sei. Aber "damals" (und es ist ja noch gar nicht so lange her) hieß es: "Macht Ethik!";(


    Gerade bei "Grundschulpädagogik" ist es ja am Auffälligsten: Da ist wohl jedem von "uns" von abgeraten worden. Viel zu überlaufen. Und jetzt suchen sie händeringend.....

    Hallo,

    ich bin derzeit als Quereinsteigerin im Referendariat an der Berufsschule mit eben diesen Fächern: Wirtschaftswissenschaften/Deutsch.


    Ich bin "reingekommen", weil Wirtschaft in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren sogar Mangelfach war. Ich hatte BWL studiert.

    Deutsch habe ich als Zweitfach genommen, weil ich auch das zusätzlich vor Jahren studiert hatte. Ich wollte immer ein Doppelstudium abschließen, zog aber das arbeiten in der freien Wirtschaft dann doch vor irgendwann.;)


    Wirtschaft ist also in jedem Fall sehr gefragt - und Deutsch als allgemeinbildendes Fach würde ich auch empfehlen.

    An meiner Ausbildungsschule jetzt war das "Witzige", dass ich mit Mangelfach Wirtschaft von der Schulleitung begrüßt worden bin mit den Worten: "Super, eine Deutschlehrerin!" ;)

    Deutsch wird in der Berufsschule ja auch so breit unterrichtet, dass das per se kein Fehler ist.

    Und zu Wirtschaft kann ich als BWLerin sowieso nur raten - da bin ich parteiisch, ich liebe dieses Fach!;)

    Das finde ich aber schade Haubsi1975 , dass du/ihr im Seminar zum Thema "Unterrichtsstörungen" allein gelassen werdet. Bei uns war das damals ein wichtiges Thema, das immer mal wieder angesprochen wurde (sowohl von Fachleiter*innen als auch uns Refis), und das ich sogar als eines meiner Themen für die mündliche Prüfung im 2. Staatsexamen ausgewählt habe.

    Ja, das ist in der Tat sehr schade. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass es für manche Störungen oft keine wirklich guten "Lösungen" gibt - außer der, die SuS rauszuschmeißen, was aber eben natürlich auch keine Lösung ist, weil sie die wirkliche Ursache nicht bekämpft.

    Man hört im Seminar dann zudem so viel von "Lernbegleitung" und "Lernunterstützung" und "gutem Unterricht", dass man sich meist auch gar nicht traut, das Thema offensiv anzusprechen. Bei uns gab es im letzten Semester eine einzige Veranstaltung zu "Classroom Management" und da ging es eher um Regeln in der Kommunikation, die aufzustellen sind. Viel allgemeines blabla. Was wir uns wünschten, eine konkrete Handelsempfehlung bei konret benannten Unterrichtsstörungen erfolgte jedenfalls nicht.

    Eine gute Vorgehensweise ist es ja dann - finde ich - in den Hospitationsstunden in den Unterricht erfahrener Kollegen in eher "schwierigen Klassen" zu gehen. Und zu schauen "wie machen die das" und sich das abzugucken. An der Berufsschule BVJ oder BF I etwa. Das ging aber aufgrund von Corona irgendwann nicht mehr, die Hospitationsstunden wurden gestrichen, ich sollte aber recht früh wieder - jetzt anteilig - im Präsenzunterricht unterrichten. Untereinander haben wir dann schon mal diskutiert. Ich habe mir Bücher dazu besorgt. Und mit meinen Mentoren geredet. Das obige Buch war ein guter Impulsgeber - vieles werde ich dann aus der Erfahrung heraus lernen.


    Hast du denn noch gute Tipps für mich?

    Ich hatte zum Beispiel in einem Unterrichtsbesuch das Problem, dass ich in der Präsentations- und Besprechungsphase viel zu lehrerorientiert auftrat, zu oft in das Geschehen eingegriffen habe, berichtigt habe und mich nicht "einfach" erstmal zurückgezogen habe.

    Ich suche immer noch verzweifelt nach guten Buchtipps, die erklären, wie man sich am Besten in diesen Phasen des Unterrichts verhält.

    Vom Seminar erhielt ich keine geeignete Literatur hierzu.

    Hast du/ habt ihr hierzu eine Empfehlung?


    Erfrischend fand ich übrigens, dass die Seminarleitung mal sagte: "Bei aller Lernbegleitung und -unterstützung sollten Sie immer der Boss im Klassenraum bleiben und auch energisch eingreifen, wenn es erforderlich ist."

    Ganz andere Schulform und Fächer. Trotzdem:


    Für das Classroom-Management fand und finde ich "Störungen in der Schulklasse" von Nolting gut. Sinnvolle Mischung und Verknüpfung von Theorie und Praxis. Theoretische Grundlagen, aber keine wissenschaftliche Abhandlung; Praxisorientierung, aber keine einfachen 'Rezepte', sondern viele Anregungen zum Weiterdenken.


    In die Mathematik und ihre Didaktik musste ich mich nach dem Ref. fachfremd einarbeiten. Da fand ich Bücher aus der Reihe Mathematik Primarstufe und Sekundarstufe I + II hilfreich.

    Das Buch "Störungen in der Schulklasse" kann ich auch uneingeschränkt empfehlen. Da habe ich viele gute praktische Anregungen daraus erhalten. Denn es ist ein Thema, mit dem man ziemlich alleine gelassen wird im Seminar (und ich habe schon ein sehr gutes Seminar erwischt). Da heißt es lapidar "mach einen guten Unterricht und dann gibt es keine Störungen". Haha. Störungen gibt es leider immer wieder und je früher man sich informiert, wie man da am Besten vorgeht, desto besser. Oft sind es kleine Impulse aus dem Buch gewesen, die mich da weitergebracht haben (z.B. während man was erklärt in der Gruppenarbeitsphase an einem Tisch auch ein Auge auf den Tisch mit den eher unruhigen Schülern zu haben, um gegebenenfalls eingreifen zu können, in jedem Fall aber Präsenz zu zeigen. Das ist nichts Großes, aber einfach umsetzbar, wenn man es denn weiß.).

    Hallo,

    ich bin Quereinsteigerin und habe mit diesen beiden genannten Büchern

    Mattes, Wolfgang: Methoden für den Unterricht. Paderborn 2011.

    Meyer, Hilbert: Unterrichtsmethoden. 2 Bde. Berlin 1987.


    gute Erfahrungen gemacht.


    Allerdings - soviel kann ich nach ca. 9 Monaten Referendariat sagen - habe ICH zum Beispiel deutlich mehr Interesse und Bedarf an didaktisch guten Büchern.

    Sowohl für eine allgemein-didaktische Buchempfehlung für die Berufsschule - als auch für eine gute didaktische Buchempfehlung in Deutsch wäre ich dankbar. Im Besonderen suche ich was für die Unterrichtsgestaltung.


    Ich kann hierzu auch gerne einen eigenen Threat aufmachen, frage mich aber gerade, ob das nötig ist, da ja auch hier nach allgemeiner Didaktik gefragt wurde. Ich habe jetzt schon oft gehört (da möge man mich gerne korrigieren), dass es relativ fächerunabhängig ist, was einen guten Unterreichtseinstieg aus macht, was eine Unterrichtssstunde "rund" macht, etc.

    Danke Haubsi für die Tipps. da ich bis zum Start noch voll arbeite in meinem jetzigen Beruf, habe ich leider vorher nur eingeschränkt Zeit.

    Geburtsurkunden benötigte ich bereits schon zur Bewerbung. Denke, die sollten sie haben. Mal sehen, was als Antwort kommt.

    Ja, das war bei mir genauso - bzw. ebenfalls das Problem, dass ich nur noch an einem Tag überhaupt frei hatte. Als ich dann an einer BBS hospitierte, die mir außerordentlich gut gefiehl, war die Entscheidung bei mir für eine andere Schule schon gefallen. Es ist ja auch in jedem Bundesland anders. Ich hätte eine Wunschschule auch schon bei der Bewerbung angeben können und habe es - mangels Insiderwissen, welche Schule besser ist - nicht gemacht. Ich bin jetzt auch nicht wirklich unzufrieden. Nur sehe ich eben, dass es bessere Schulen gibt als meine. Und egal ist es wirklich nicht, wie du auch von der Schule betreut wirst. Nun habe ich schon außerordentlich viel Glück mit dem Seminar gehabt. In Zeiten von Corona sind uns sämtliche UBs gestrichen worden. Das entlastet enorm.

    Hallo laniyah,

    ich bin gerade dabei, mit Kleinkind den Quereinstieg an der BBS zu machen.

    Für den Seminarwunschort sollte ich damals bei der Bewerbung eine Geburtsurkunde des Kindes einreichen.

    Bezüglich der Wunschschule hatte ich tatsächlich dem "Entscheider" bei der ADD eine Mail geschrieben, dass es für mich zwecks Öffnungszeiten der Kita auch toll wäre, wenn die Schule nicht mehr als 30-40 km von meinem Wohnort entfernt sei. Das hatte dann auch geklappt - daher, wenn du weißt, wer da verantwortlich ist, würde ich das machen. Mehr als "geht nicht" können Sie Dir nicht entgegen - und dann hattest du es wenigstens versucht.


    Im nachhinein kann ich aber auch sagen, dass es bessere Ausbildungsschulen als die meine gegeben hätte - worüber ich mir VORHER (auch mangels der Zeit) keine Gedanken gemacht hatte. Schule ist nicht gleich Schule - wenn du die Zeit (noch) hast, schau dir einige an, hospitiere dort, etc. und äußere gegebenenfalls direkt den Wunsch an DIESE Schule zu kommen.

    Ich weiß nicht, wie viele Kindkranktage es sind, aber allein nächste Woche gingen 4 davon drauf, wenn sich am Stundenplan nichts ändert. In den Wochen danach wären es 5. Ich glaube nämlich ehrlich, dass die Kitas länger dicht bleiben (was ich auch eigentlich befürworte). Mit den Kindkranktagen kann ich zwei, evtl drei Wochen überbrücken. Aber genau dann steht das mdl Abi an und wir sind eh schon total reduziert wegen Risikokollegen.

    Hallo Alterra,


    ich stehe vor ähnlichen Problemen. Wir haben sogar Anspruch auf eine Notfallbetreuung, allerdings nur zu den Zeiten, wo ich in der Schule bin. Meine Live-Präsenzveranstaltungen (gerade "lustig per Skype") betrifft das zum Beispiel nicht. Und auch nicht die vielen Stunden, die ich gerade zur Erstellung meines Unterrichtsentwurfs verwende. Mein Mann kann nicht immer Homeoffice machen und die Kleine auch nicht immer mit nehmen. In die Notfallbetreuung wollen wir sie - wenn das überhaupt ginge - eigentlich auch nicht geben, weil mein Mann zur Risikogruppe (schwerer Asthmatiker) zählt und die Multiplikatoreffekte nicht unbedingt "ausnutzen" wollen. Was machen wir? Neben der einen oder anderen Nachtschicht, die ich schon geschoben habe, haben wir auch unsere "Babysitter" wieder aquiriert. Die müssen teilweise selbst im Kindergarten arbeiten aber nicht immer. Mir reichen ein paar mehr Stunden schon. Kostet zwar Geld, aber so isses.

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