Beiträge von Haubsi1975

    ich war deutlich älter als meine mitrefis, bei vielen gute zehn jahre. ich war freundlich und unterstützend und bei manchen, die ich nicht so sympathisch fand, freundlich-distanziert. daraus ergibt sich halt zusammenarbeit mit manchen und mit anderen nicht. ich würde da echt nicht soviel energie drauf verwenden oder das x-mal zerdenken. du hast doch auch noch deine kinder, viel arbeit mit der schule, da muss man nicht noch andere baustellen aufmachen. du merkst doch, wer auf derselben wellenlänge oder zugewandt ist, und wer halt eher nicht. :) mit den einen kann man prima, da tauscht man sich eh aus, weil das plaudern freude macht und über was plaudern lehrer, wenn nicht über schule - eben. und mit anderen ist es nicht mehr als grüßen und small-talk. so what.

    Dann bin ich im selben Alter wie du "damals" wahrscheinlich - und das schafft auch nochmal bei manchen eine Distanz. Mein Thema am Freitagmittag ist nicht "Wo mache ich am Wochenende Party?" - auch, wenn ich mal gerne wieder Party machen würde..;) Ich merke ja auch, wer eher zugewandt ist - und die gibt es auch, klar. Nur hatte ich mir eben auch inhaltliche Zusammenarbeit erhofft, nicht nur plaudern über xy. Und im Moment koche ich eben mein eigenes Süppchen und sehe auch nicht, dass sich das ändert. Was ich aber gerne hätte..bei den Sympathischen. Weißt, was ich meine?

    ...du lässt meiner meinung nach viel zu viel energie in irgendwelchen wortwechseln mit mitrefis. wenn es dich wirklich so anfrisst: gefühl registrieren, abhaken, mund abputzen, weitermachen. dein weg ist dein weg. ihr weg ist eben ihrer.


    unabhängig davon ist zusammenarbeit mit mitrefis - auch, wenn es für einen selbst letztlich ein minusgeschäft sein sollte, weil z.b. weniger zurückkommt als man reinsteckt - sehr oft bereichernd. als einzelkämpfer sind lehrer sehr schnell eher verloren, anfänger noch viel mehr als erfahrene kuk.

    Eben, WEIL ich denke, dass meine Mitrefis wichtig sind für mich, trifft es mich ja gerade so enorm mit der einen Mitreferendarin. Und ich sehe im Moment leider in meiner Mitreferendarengruppe noch nicht so genau, wer da hilfreich für mich sein könnte und wer nicht, bzw. ich habe auch die Befürchtung, dass ich als Quereinsteigerin als nicht so kompetent erachtet werde (in dem einen Fach habe ich die Bedenken auch geäußert) wie die anderen. Ich meine, so eine Zusammenarbeit sollte sich ja auch anbieten, oder? Ich kann mich ja schlecht "anbiedern"? Andererseits bin ich eben totat der Gruppen- und Teammensch, der auch Unterstützung braucht. Naja, vielleicht ändert sich daran ja noch was, bzw. vielleicht wird es besser mit der "Teamarbeit", nur erzwingen kann ich sie nicht, oder? War das bei "Euch" damals denn ein Automatismus oder musstest du das einfordern?

    Zum markierten:Entweder sie war selbst schlecht drauf, weil es bei ihr nicht lief, sie selbst einen schlechten Tag hatte ...
    Oder sie wollte sich darüber besser darstellen. Vielleicht sieht sie dich als Konkurrentin um eine spätere Stelle.


    Ganz wichtig, lass dich von einer Person nicht runter ziehen, das Ref/Obas ist hart, da braucht man so etwas nicht. Gehe ihr wenn möglich aus dem Weg.


    Bzgl Vorbereitung, gibt es in deinem Seminar mehrere mit deiner Fächerkombi? Vielleicht ist da noch ein größerer Austausch möglich. Auch wenn man Stunden nie zu 100% übernehmen kann, reichen manchmal auch 50% um weiter zu kommen.

    Ja, ich versuche, sie seitdem auch eher zu meiden, ist aber nicht so einfach, weil sie ein Fach von mir auch hat. Da haben wir in kleiner Runde fachdidaktische Seminare, von denen ich mir jetzt keinen konstruktiven Austausch mehr erwarte. Einmal hatte ich sie auch vorher wegen etwas eher banalerem ange-app-t und sie in dem Zusammenhang auch gefragt, wie's ihr an dem Tag noch ergangen ist und ob es ihr besser gehe (ihr war schlecht geworden und sie musste vorzeitig das Seminar verlassen.) Da war überhaupt keine Antwort drauf gekommen und das fand ich "damals" auch eher seltsam und befremdend. Naja, ich brauche jetzt kein drittes Erlebnis dieser Art, sondern versuche eher, sie nicht um irgendwas zu fragen. Aber bescheuert, klar, wir könnten uns ja auch im selben Fach gut weiterhelfen. Aber ich stelle da diesbezüglich ohnehin leider ohnehin keine große "Helfermentalität" untereinander fest leider. Eine Referendarin bekommt exakt dieselbe Ausbildungsklasse wie ich im selben Modul und war an einem Austausch nicht interessiert, bzw. hatte es nicht thematisiert. Ich meine, hinterherlaufen will ich auch keinem. Wer mir gerade mehr hilft, sind die Referendare über mir im selben Fach an meiner Schule. Die reichen bereitweilig ihre Planungen an mich weiter - sogar wissend, dass gerade ich wohl eher von ihnen profitieren kann als sie von mir...Naja, aber ich kann es auch nicht ändern. Gerade die Erfahrung mit der einen Person war nur eben etwas, was ich so nicht "gebraucht" hätte, wenn ich ehrlich bin....


    Meine Fächerkombi hat tatsächlich keiner..In Deutsch zum Beispiel bin ich die einzige Quereinsteigerin. Und ich gebe ehrlich zu, etwas überfordert zu sein mit den "Frischlingen" von der Uni, die alles noch viel präsenter haben als ich. Ich bin mal gespannt, wie es da weitergeht. Ist es denn eher normal oder eher unüblich, sich nicht gegenseitig die didaktischen Halbjahresplanungen zu zeigen und sich weiterzuhelfen? Ich wollte bald die ersten Termine zu den Unterrichtsbesuchen ausmachen. Heute war ich selbst bei einem netten Referendar "über mir" dabei und hab viele Impulse bekommen. Der hatte eine Co-Referendarin (selbes Fach im selben Jahrgang an selber Schule) dabei, die wohl auch seinen Entwurf gelesen/geändert und mitgestaltet hatte. Das werde ich leider nicht haben und ich gebe zu, dass mich das gerade eher traurig macht, dass ich da wohl eher allein sein werde. Aber ich habe auch gerade Angst, da "Mitstreiter" zu fragen und einen Korb zu kriegen dann. ("MAch das mal lieber selber...") Ich finde es nur gerade unheimlich schade, dass es ist, wie es ist. Aber vielleicht ändert sich ja auch noch was daran. Vielleicht sind gerade alle nur überfordert. Ich würde es mir sehr wünschen....

    Was ich in jedem Fall aus der Aktion "Sinnloses stundenlanges Rumhirnen ohne konkretes Ergebnis" gelernt habe, ist, solche Situationen viel eher abzubrechen. Manchmal bringt es einfach nichts (mehr) und entsprechend mehr am nächsten Tag sich nochmal frisch hinzusetzen. Naja, aus Fehlern lernt Frau.;)Heute Abend war ich nicht umbedingt viel "ausgeruhter" als gestern nach Seminartag nach wenig Schlaf, aber in einer wesentlich besseren Grundverfassung als gestern. In jedem Fall konnte ich mir eben die "Blockade" von gestern nicht mehr wirklich erklären...Und im nachhinein hätte ich jetzt wirklich auch gesagt, ich hätte gestern viel eher abbrechen sollen, statt mich sinnlos festzubeißen. Naja, ich hatte wohl irgendwie gehofft, dass doch noch was bei raus kommt...
    Zu "die Schülerinnen haben auch Ideen" - Fakt ist, ich muss im für mich schwierigeren FAch Deutsch der sehr anspruchsvollen Fachleiterin bis Ende nächster Woche einen didaktischen Halbjahresplan tatsächlich bis zum Sommer vorgelegt haben. Da muss noch nicht alles völlig runtergebrochen drin stehen, aber schon grob, was ich in jeder Stunde plane..Finde ich gerade nicht so einfach. Als Anfänger. In meinem anderen Fach ist der Fachleiter mit weniger zufrieden. ("Sie haben ja grob einige Stunden geplant, das passt auch so, läuft..")

    Lass dich nicht unterkriegen. Frag die Zicken im Seminar doch einfach mal nach konkreten, konstruktiven Hinweisen, wie du was besser umsetzen könntest.

    Hallo, zunächst mal lieben Dank für dein ermunterndes Posting. In der geschilderten Situation habe ich genau das getan - nach konstruktiven Hinweisen ihrerseits gefragt. ("Wie würdest du denn das Ganze lösen..?") Da kam dann tatsächlich ein "Du, wir haben im Seminar doch genug dazu gelernt, wär ja jetzt blöd, wenn ICH dir dazu was sage.") Ich war wirklich kurz davor zu sagen:"Dann halt doch einfach ganz allgemein den Rand, o,k." Ich fand das Ganze ziemlich überflüssig. Seitdem meide ich die genannte Person tatsächlich eher, weil ich keine Lust habe, mich von ihr runtermachen zu lassen. Aber mich hat der destruktive Kommentar wirklich den ganzen Tag begleitet und die Sinnlosigkeit dessen. Was soll das? Warum versucht jemand, mich so runterzuziehen? Ich war darüber einfach sehr traurig an dem Tag/Abend.

    Hallo zusammen,
    ich wollte mich endlich mal wieder melden, um von meinen Erfahrungen zu berichten und auch, um auf die Fragen hier zu reagieren.
    1. Ist die Arbeit an der Schule/ im Seminar wie erwartet?
    Jein. Also: Das unterrichten selbst hatte ich mir wie vorgefunden vorgestellt (außer, dass sich am Unterrichten selbst Einiges geändert hat im Vergleich zu "früher" (Handlungsorientierung, konstruktivistischer Ansatz,etc.), ich hatte ja schon hospitiert. Nicht so vorgestellt hatte ich mir die Unterrichtsplanung, an der ich gerade dransitze. Ich bin gerade sehr überfordert mit den "ganzen kreativen Ideen und Methoden", die so gefragt sind. Es fällt mir daher gerade noch unheimlich schwer, den Unterricht zu planen. In Wirtschaft aber wesentlich weniger als in Deutsch zum Beispiel. Da sollen wir überhaupt nicht mit dem Buch arbeiten, sondern selbst komplett alle Materialien erstellen und das für ein Halbjahr im Voraus kreativ zu planen, damit tue ich mich schwer. In Wirtschaft arbeiten wir eher tatsächlich nach Inhalten aus dem Buch, da ist es wesentlich leichter, Lernsituationen zu gestalten. Aber in Deutsch ist es sehr sehr schwer..und gerade gestern abend habe ich wieder Stunden lang über irgendwelchen Ideen gesessen, die sich dann letztendlich doch nicht eigneten. Das ist sehr anstrenged - und da ist eine Kreativität gefragt, von der ich so nicht wusste, dass man sie braucht und die ich leider in dem Umfang auch nicht so habe...;( Noch nicht. Was ich toll finde, sind meine Seminarleiter und die Lehrer an meiner Ausbildungsschule. Alle sehr unterstützend und sehr wertschätzend. Dafür habe ich tatsächlich einige Referendarinnen, die eher stutenbissig sind. Und damit hatte ich nicht gerechnet und das geht mir gerade auch sehr nahe. Man zeigt einen Unterrichtsentwurf und dann heißt es: "Also ICH würde das nicht so machen, denkst du das funktioniert? Denke ich eher nicht." Aber das ohne irgendwelche konstruktiven sonstigen Anmerkungen zu machen..Vielen Dank auch! ;(
    2. Stärkste Unterschiede zu meinem bisherigen Job?
    Tatsächlich viel kreativer und ...schwieriger. Liegt aber daran, dass alles sehr neu ist für mich. Außerdem fühle ich mich jetzt in vielem trotz Seminar "allein auf weiter Flur", z.B. bei der Stundenplanung. Da ich mich aber genau über den fehlenden Anspruch in meinem ehemaligen Job beschwert hatte oft, sind es jetzt sozusagen die "Geister, die ich rief", die ich jetzt versammelt da habe. Gerade fühle ich mich etwas überfordert. Ich hoffe, dass sich das legt..
    3. Klappt es wie geplant mit der Kinderbetreuung und dem eigenen Kümmern?
    Unverhofft kommt oft..und so ist unsere eine Babysitterin bereits Anfang Dezember wegen psychischer Probleme (hatte aber nichts mit uns zu tun) ausgefallen. Die andere hat dann ausgeholfen und mein Mann konnte viel mehr unterstützen, als er dachte. Das hat zur Folge, dass er abends oft einfach nur sehr früh matt ins Bett geht. An den Tagen, wo er mehr betreut, fängt er sehr früh an und ich bringe die Kleine zum Kindergarten. Jetzt komme ich ja bald in die "normale Phase", wo ich tatsächlich fast normal meine Tochter theoretisch abholen könnte, was ich bislang kaum konnte. Ich hatte aber bis vor kurzem noch immer wirklich das ganze Wochenende mit der Familie, was sich ab jetzt sehr ändern wird. Subjektiv habe ich das Gefühl daher, viel zu wenig Zeit mit der Kleinen zu verbringen, was weniger ihr schadet (mein Mann oder die andere Babysitterin betreuen sie ja sehr gut) als mir. Ich vermisse sie oft. Heute schien so schön die Sonne und ich hab ihm Seminar sehnsüchtig nach draußen geguckt und wäre am Liebsten einfach nur abgehauen und raus mit meiner Kleinen und Fahrrad fahren (hat gerade eins mit Stützrädern gekriegt). Da ich mich im Seminar dann auch schwer tat mit der üblichen Gruppenarbeit, hab ich im Auto dann tatsächlich ein paar Tränen verdrückt. ;( Ich denke also, dass ich in Zukunft schon mehr meine Tochter betreuen kann praktisch, dass mich das aber auch stressen wird, weil ich gedanklich bei der Arbeit bin, die ich später machen muss und jetzt nicht schon tun kann. Vorgestern hatten wir den Fall, dass ich meine Tochter doch auch abholen konnte, weil ich früher frei hatte im Seminar. Also abholen, raus mit ihr zunächst, dann zum Turnen, kaufen und nach Hause. Eigentlich wollte ich abends dann noch an meiner Halbjahresplanung feilen, aber gegen 21 Uhr war ich sooo unendlich müde, dass nichts mehr ging. Wie haben dass denn die anderen Mamas gelöst? Was haben sie gegen die Müdigkeit abends getan? Das frustriert mich gerade sehr, dass ich abends überhaupt nicht mehr so produktiv sein kann wie früher. Und dafür habe ich gerade keine Lösungsansätze. Eine Bekannte, die alleinerziehend das Seminar gemacht hatte, erzählte, dass sie abends ab 20:00 h dann immer noch bis ca. 0:00h arbeitete. Aber ich gestehe: Ich bin einfach viel zu müde dazu..und gerade DAS macht mir Angst gerade...Naja, ich werde weiter berichten. Ideen, Lösungsansätze..gerne zu mir...;)

    Lass sie reden! Du scheinst ziemlich genau zu wissen, auf was Du Dich einlässt. Wünsche Dir ganz viel Erfolg!

    Ja, ist halt nur gerade nicht so einfach - ich bin ja ziemlich auf dem Sprung hier auf der Arbeit, es ist ohnehin ein "komisches Gefühl" diese letzten Arbeitstage. Und dann (einige) Kollegen, die ständig sagen, ob man sich das auch gut überlegt hätte, Lehrer sein sei doch so stressig (übrigens habe ICH das wirklich oft gehört, als "Laujob" wird der Lehrerjob in meinem Umfeld nie bezeichnet). ..Und viele Kollegen sagen schlicht gar nix...Dabei gibt es viele "hier", die seit Jahren über den Job meckern und doch noch da sind..Naja, dazu gehöre ich bald nicht mehr..;)

    Stimmt, darauf habe ich meiner Antwort gar nicht geachtet.

    Ich bin noch nicht weiter mit der privaten Krankenversicherung - dafür aber mit der Kinderbetreuung.:)
    Wir haben den Ganztagsplatz für unsere Tochter ab November erhalten - sie wird also jeden Tag bis 16:15 Uhr betreut.
    Mein Mann kann sie dienstags und freitags abholen und bleibt danach auch bei ihr. Unsere Babysitterin (die wir schon haben) übernimmt Mittwoch und Donnerstag (das sind auch die wichtigen Seminartage). Montags kann die Babysitterin nicht, da schauen wir uns heute 2 Leute an. Längerfristig hoffe ich, den Montag frei zu haben, jedoch habe ich in meiner Intensivphase (die ersten 3 Monate) JEDEN Montag bis 18:30h Seminar. Ich hoffe sehr, dass ich danach flexibler bin. Hört sich doch aber nicht schlecht an, oder?


    Ansonsten habe ich meinen Aufhebungsvertrag durch, ich habe ihn aber nur bekommen, weil eine Kollegin auch reduzieren wollte, daher konnte eine neue Vollzeitstelle ausgeschrieben werden, sonst hätte man mich wohl nicht aus dem Vertrag gelassen...;( So hat es aber geklappt und ich muss jetzt nur noch durchhalten und das Gerede ertragen ("Lehrer werden also..aha. Ob das besser ist?")

    Habe ich gemacht am Freitag. Ich wurde sehr herzlich empfangen und es war - auch wieder mit dem Unterricht - ein Tag, der mich in meiner Entscheidung, Lehrer zu werden, bekräftigt hat.Ich habe zwischenzeitlich um meinen Aufhebungsvertrag gebeten und werde also Anfang November starten.;)

    Ich habe noch eine Frage: Muss ich mich jetzt eigentlich zwangsläufig privat versichern? Ich kriege nämlich nicht mehr den "Ausbildungstarif" bei den Privaten...

    Normalerweise weiß die Schule das vor dem Referendar.
    Und selbst falls nicht, sollte es für die Schule kein Problem sein.
    Ich sehe also kein Problem das anzusprechen.

    Habe ich gemacht am Freitag. Ich wurde sehr herzlich empfangen und es war - auch wieder mit dem Unterricht - ein Tag, der mich in meiner Entscheidung, Lehrer zu werden, bekräftigt hat.
    Ich habe zwischenzeitlich um meinen Aufhebungsvertrag gebeten und werde also Anfang November starten.;)

    ....öhm. das mit der arbeitszeit würde ich an deiner stelle mal nicht unterschätzen, gerade im ref. uns wurde in der ersten seminarveranstaltung gesagt: "genießen sie jetzt ihr letztes freies wochenende für die nächsten zwei jahre." war dann auch so. geschlafen hab ich auch nicht allzuviel. und die ersten berufsjahre danach sind für die meisten nochmal deutlich (!) härter, was den zeitaufwand und stress angeht. man kann das alles lernen, aber dass lehrer weniger arbeitszeit hätten als andere arbeitnehmer ist eine mär.

    Darum ging es doch gar nicht - wer jetzt mehr oder weniger Arbeitszeit hat, oder? Sondern darum, wie diese Arbeitszeit vergleichsweise vergütet wird. Im übrigen staune ich immer darüber, wie sehr und wie oft viele (nicht alle, man muss es ja immer differenziert betrachten) Lehrer betonen müssen, wie viel sie doch arbeiten für ihr Geld. Wurde nicht hier im Forum schon mal richtig festgestellt, dass es in keinem anderen Job einfacher ist, sich ein "laues Leben" mit viel Geld zu machen, weil Leistungsuntereschiede in keinem anderen Job so wenig sanktioniert werden wie im Lehrerberuf? Und wurde nicht auch richtig geschrieben, dass eben genau DAS einige wirklich ambitionierte Studierende davon abhält, den Lehrerberuf zu ergreifen?


    Ist es nicht auch in Bezug auf mein bevorstehendes Referendariat sinnvoller, mich trotz der vielen Arbeit dazu zu ermuntern, weil ich glaube, dass mir der Beruf als Lehrer sehr viel Freude bereiten würde? Geht es nicht eher darum, ob ich mir vorstellen kann, dass mir der Beruf als Lehrer mehr entgegenkommt als mein jetziger Bürojob? Unabhängig von Geld, unabhängig von Arbeitszeiten?


    Mich spornt das eher an, was ihr über das Referendariat schreibt. Ich scheue Arbeit nicht. Ich freue mich darauf. Ich will ja endlich raus aus dem langweiligen Bürojob.

    Ich bereue es aber trotzdem nicht mit Mathe und Physik an der Schule zu sein. Man verdient vielleicht weniger als woanders möglich
    wäre, dafür sind sie aber auch sehr angenehm zu unterrichten (und zu korrigieren).


    Ich hätte aber auch keine Lust auf einen Job, in dem man für sehr viel Geld aber auch sehr viel arbeiten muss. Wenn ich keine Zeit mehr habe es auszugeben, bringt das ja auch nichts.


    Und der deutlich besser als A13 bezahlte, 40 Stunden Bürojob, ohne große Verantwortung, den hat mir auch noch keiner gezeigt.

    Da hast du absolut Recht damit. Ich komme ja (derzeit noch) aus der Wirtschaft und kann das aus eigenen Erfahrungen und zahlreichen Erfahrungen meiner Exkommulitonen aus dem BWL-Studium nur bestätigen. Freilich gibt's in der freien Wirtschaft besser bezahlte Jobs als im Lehramt, aber da hast du dann auch überproportional viel mehr Arbeitszeit. Klassische Arbeitgeber hierfür sind Unternehmens- oder Wirtschaftsberatungen. Ich habe derzeit einen "Bürojob", wo ich mich freilich nicht überarbeite, dafür aber auch so gut wie keine Herausforderung habe. Und übrigens auch in Vollzeit deutlich schlechter bezahlt war als ein Lehrer mit A13.

    Ja, vielen Dank dir und den Anderen. Inzwischen bin ich gerade eher wieder "unten". Der uns "so gut wie sicher" zugesagte Ganztagsplatz für unsere Tochter ist höchstwahrscheinlich nicht zu kriegen...;( Hab jetzt gestern schon sämtliche Betreuungsnetzwerke im Internet abonniert, weiß aber nicht, ob das klappt. Irgendwas ist immer....

    Ich habe noch eine Frage an Euch: Ich habe ja jetzt erfahren, dass ich an der Schule, an der ich hospitieren werde auch mein Referendariat machen werde. Würdet ihr damit am Freitag offensiv umgehen? Ist davon auszugehen, dass die Schule das auch schon weiß?


    Danke für eure Einschätzung(en)!

    Das klingt richtig gut Haubsi1975. Ich drücke dir die Daumen, dass deine Schule einen ähnlich positiven Eindruck bei dir hinterlässt und du dort gut begleitet, augebildet und unterstützt werden wirst.

    Ja, vielen Dank dir und den Anderen. Inzwischen bin ich gerade eher wieder "unten". Der uns "so gut wie sicher" zugesagte Ganztagsplatz für unsere Tochter ist höchstwahrscheinlich nicht zu kriegen...;( Hab jetzt gestern schon sämtliche Betreuungsnetzwerke im Internet abonniert, weiß aber nicht, ob das klappt. Irgendwas ist immer....

    Ich wünsche dir gute Erkenntnisse bei deinen Hospitationen, Haubsi.


    Nachdem ich die weiteren Diskussionen überflogen habe, kann ich dir auf jeden Fall sagen, dass das Ref zwar hin und wieder strange, aber machbar ist und dass man Quereinsteigern an BBS in RLP positiv gegenübersteht. Ich war selbst so eine (und habe übrigens auch einen bombensicheren Job dafür aufgegeben) und habe mich nie zweitklassig gefühlt.


    Nur Mut und auf ins Abenteuer! :klatsch:

    Guten Morgen zusammen,


    ich wollte mal von Freitag berichten von der Hospitation.


    Ich nimm mal das Wichtigste vorweg: Es hat mir wirklich super gut gefallen, in den ersten beiden Doppelstunden Deutsch fragte ich mich noch hin und her, ob es DAS jetzt für mich ist, aber im Fach BWL ist der Funke total übergesprungen: Ich konnte mir total gut vorstellen, genau DAS zu machen und war einfach nur total angetan. Dabei war das Leistungsniveau in der Klasse auch eher hoch - in der Klasse danach hingegen eher niedrig. Aber auch das gefiel mir total gut. Da lag der Schwerpunkt eben mehr auf der Pädagogik. Das Klima an der ganzen Schule war auch insgesamt total gut - ich hatte dann am Ende der 6 Hospitationsstunden den Rektor gefragt, ob ICH vielleicht auf der Liste der beiden Referendare stehe, die an seine Schule kommen, was er verneint hat. Gleichwohl wusste er schon Namen, was mir zeigte, dass offensichtlich schon was "mitgeteilt" wurde.


    Am Samstag kam dann der Brief der ADD, die mir "meine Schule" mitgeteilt hat - und es wird die Berufsbildenden Schule Schwerpunkt Wirtschaft in der nächsten kleinen Stadt sein. Ca. 25 km von mir entfernt. Ich bin unglaublich glücklich gerade. Die Schule ist im selben Gebäude wie das Studienseminar. Kommenden Freitag hospitiere ich genau an der Schule. Jetzt hoffe ich nur, dass da der Eindruck ebenso gut ist wie von der kleinen Berufsbildenden Schule "um die Ecke"....

    hierarchische Strukturen und "Typen" von Menschen gibt es überall, das ist klar. Das spezielle Problem ist im Referendariat und auch als verbeamteter Lehrer eben, dass man nicht so einfach wechseln kann. Als Referendar bist du extrem gebunden (um nicht zu sagen: gefesselt) und musst einfach hoffen, dass man dort, wo du aufschlägst, fair mit dir umgeht.


    Das mit dem komischen Werbeverhalten liegt meines Erachtens daran, dass sie eben nicht für ihren Beruf werben müssen (dieses Selbstverständnis ist viel geringer ausgeprägt als in der freien Wirtschaft), davon hängt ihre Stelle nicht direkt ab und insgeheim könnte es auch eine Rolle spielen, dass man Quereinsteigern grundsätzlich mit einer gewissen Skepsis begegnet. Viele verstehen den Lehrerberuf als Berufung und da passt es nicht so recht ins Bild, wenn jemand das mal eben macht, weil er woanders gerade keinen Job findet. ;)


    Potentiale von Quereinsteigern werden meiner Erfahrung nach auch nicht unbedingt gezielt genutzt und eingebunden. Jedenfalls nicht in der Ausbildungsphase. Gute Arbeit wird auch nicht zwangsläufig (in der Regel schon, aber es gibt definitiv Ausnahmen) als solche wahrgenommen; es gibt keine Zahlen, die für dich sprächen, selbst Schülerstimmen fallen nicht unbedingt ins Gewicht. Es ist schwer, das einem Außenstehenden zu erklären. Qualitative Standards fehlen ganz einfach.

    Naja, was heißt sie müssen nicht werben? Auch wenn ein Beamter der ADD keinen Bonus dafür bekommt, einen weiteren Quereinsteiger dazu motiviert zu haben, Lehrer zu werden, so wäre es doch schön, wenn er ein anderes Selbstverständnis hätte. Ich meine, RLP "braucht" ja Berufsschullehrer gerade. Aber alles Konjunktiv...;) Dass Lehrer ein "besonderes Völkchen" sind, war mir bekannt.;)
    Und zu "wenn jemand das mal eben macht, weil er woanders gerade keinen Job findet" - ICH habe einen unbefristeten Job in der Wirtschaft. Ich bin nicht darauf angewiesen, Lehrer zu werden. Es ist EINE Option. Deren Wahrnehmung ich davon abhängig machen werde, wie sehr ich mich als Lehrer "sehe" - dabe wird mir die Hospitation hoffentlich auch helfen. Wobei es bei mir auch nicht nur darum geht, ob ich mir den Lehrerberuf vorstellen kann. Sondern auch, ob ich mir das Referendariat (noch) antun will. Den Seiteneinstieg würde ich z.B. direkt machen. Ist aber hier in RLP nicht möglich mit Wirtschaft. NRW käme auch in Frage, aber da "sehe" ich leider auch keine Stellen in der Nähe mit BWL...

    Ja, das hatte ich ja auch von vielen gehört, dass die Schule sehr wichtig ist. Daher wäre ich ja auch wirklich froh, wenn ich mal wüsste, welche es denn werden würde...Alleine wegen der "bloßen Machbarkeit". Wobei - wenn ich die Schule jetzt habe - was würdet ihr mir dann raten? Ersten Kontakt aufnehmen, ins Gespräch kommen - und schauen "wie die so drauf sind"? Oder wäre das übergriffig?


    Dieses "wie ein kleines Kind behandelt werden" hast du mitunter auch in der freien Wirtschaft - keine Sorge.;( Mein derzeitiges Unternehmen z.B. ist wirklich noch stark hierarchisch und autoritär organisiert - gerade die Teamleiter (die alle etwas älter sind) haben mich und behandeln mich immer noch "sehr von oben herab". Wer da von der Uni kommt und meint, er könne mit "Eigeninitiative" und starkem Selbstwert was erreichen - fliegt mitunter schneller aus unserem Unternehmen raus, als er da war. Und das ist keine Seltenheit. Und wäre übrigens auch was, was ich Berufsschülern nur ans Herz legen könnte: "Schaut euch erst mal quasi wie von außen euren Betrieb an, wie die Menschen und vor allem Macher da so ticken - und überlegt dann, wie ihr euch am besten einbrigen könnt. Kann im Zweifelsfall am Anfang erstmal heißen, einfach die "Schnauze zu halten" und gut zu arbeiten.


    Ich fand dieses Verhalten nur bei einem Gespräch, wo es ja darum ging, auch für das Lehramt zu "werben" etwas - äh - seltsam.

    Wenn du das mit der Bitte um wohnortnahe Schulzuweisung noch nicht irgendwo schrifltich in deinem Antrag vermerken konntest würde ich es auf jeden Fall nochmal per freundlich formulierter Mail ergänzen. Im Gespräch kann so etwas mal vorbeigehen, so ist es schriftlich festgehalten und nachlesbar als kleiner Reminder.


    Ich finde es gut, dass ihr so umfassend ausgebildet werden, wobei zwei ganze Seminartage in der Woche nach ziemlich viel klingen (hängt vielleicht mit dem Quereinstieg zusammen?). Bei und ist das ein fester Seminartag plus im ersten Halbjahr bis zu den Schulrechtsprüfugen im September/Oktober alle zwei Wochen ein Nachmittag für Schulrecht, bei den Bili-Leuten nochmal ein Nachmittag alle zwei Wochen zusätzlich Bili-Ausbildung. Ich finde es auch gut, dass die Leute so ehrlich mit euch gesprochen haben. Ich verstehe, dass du dir etwas Ermutigenderes gewünscht hättest, nehme aber an, die haben ihre Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht, die sich ganz falsche Berufsvorstellungen machen und dann einen Realitätsschock erleiden, von dem sie sich nicht mehr erholen, sprich abbrechen. Die Ermutigung erfährst du dann hoffentlich durch die konkrete Arbeit und den Austausch mit Mentoren und Kollegen.

    So, ich habe jetzt zum Einen die Mail an den Verantwortlichen an der ADD geschrieben und nochmal in Erinnerung gerufen, dass ich um eine wohnortnahe Schule bitte, weil ich eine kleine Tochter habe, von der ich lieber näher als weiter entfernt eingesetzt bin. Ob das was genutzt hat, werden wir sehen.


    Außerdem habe ich diverse Berufsschulen angeschrieben in der Nähe und werde an meinem freien Tag jetzt da an einer kleinen Berufsschule im Unterricht in Deutsch und Wirtschaft hospitieren. Nein, das ist kein einmonatiges Praktikum - aber die Zeit habe ich leider nicht mehr. Dafür aber noch einige freie Tage. Ich denke wirklich, dass ich da einen Eindruck davon bekomme, ob Leher sein zu mir passt. Denn um diese Frage geht's ja für mich. Nicht um Geld, nicht um Freizeit. Sondern darum, wie sich das Ganze anfühlt. Eine Tante ist Grundschullehrerin und hatte mich kurz vor'm Abi mit in eine 2.Klasse genommen, weil sie meinte "Grundschullehrer sei der ideale Beruf als Frau". Mag sein. Ich aber wusste nach ca. 10 Minuten schon, dass mir die Schüler alle viel zu klein sind....Grundschullehrerin hätte ich also niemals nie werden können und wollen. Schauen wir mal, was ich jetzt in ein paar Wochen über die Berufsschule sage. Ich hoffe, ich erhalte eine Tendenz...

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