Weit und breit keine Planstelle

  • Das sehe ich nicht wirklich so. Die Arbeitsbelastung steigt immer weiter an, auf Forderungen wie Reduzierung des Deputats oder Rückkehr zu G9 (in BW) wird nicht eingegangen, die Digitalisierung ist ein Witz und der BP wird immer voller. Außerdem kenne ich einige Fälle in denen tatsächlich dauerhaft Lehrkräfte gebraucht werden, aber das RP vorgibt, man solle die Lücke mit KV-Kräften schließen, die in BW immernoch über den Sommer ALG beziehen müssen.

    Dankbarkeit sieht anders aus.

    Es gibt sowohl G8- Gymnasien, als auch G9- Gymnasien in BW. Nicht jede scheinbar offene Stelle ist wirklich eine offene Planstelle. Langzeiterkrankte KuK müssen manchmal über Jahre vertreten werden (wir haben zwei solcher Fälle); die Planstellen sind dann bereits vergeben und es gibt eben nur abgeordnete Kräfte oder KV- Kräfte. Was ist mit "BP" gemeint?

    Ich stimme dir zu, dass es eine Sauerei ist, dass BW auch weiterhin bestimmte Lehrkräfte über die Sommerferien entlässt, bei denen völlig klar ist, dass der Bedarf auch nach den Ferien noch vorhanden sein wird. An deiner Lage wird eine gebotene Veränderung dieses Missstandes aber nichts ändern, weil du immer noch eine für die Einstellung an den Gymnasien wenig benötigte Fächerkombination hast.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Mit meiner Situation hat das auch nichts zu tun. Ich beziehe mich dabei eher auf allgemeine Umstände und Situationen, wie die von Hildegardwillsingen.

    Die G9 Modellschulen sind ein schlechter Kompromiss, um weiterhin größtenteils bei G8 bleiben zu können und Geld zu sparen. Außerdem haben sie ein Auslaufdatum.

    Mit BP meine ich Bildungsplan.

    Die Bedarfsplanung geht größtenteils von Vollzeitkräften aus. Da viele Frauen diesen Beruf ausüben, die aufgrund der Familie häufig in Teilzeit arbeiten, sollte allein schon deswegen aufgestockt werden.

    In meiner Schulzeit ist ständig Unterricht ausgefallen und das ist heute immernoch so.

    • Offizieller Beitrag

    Da viele Frauen diesen Beruf ausüben, die aufgrund der Familie häufig in Teilzeit arbeiten, sollte allein schon deswegen aufgestockt werden.

    Oder man könnte diesen Frauen die Teilzeit verbieten (also die nach dem 3. Lebensjahr zb), die die Bedarfsplanung so schwer machen. Es hat alles mehrere Perspektiven und nicht nur diejenige, die für eine*n Vorteile hat.
    Wenn du mal Teilzeit arbeiten solltest, wirst du froh sein, dass deine Vollzeitplanstelle dir erhalten bleibt und du nicht in deiner Teilzeit gefangen bleibst, weil eine neue Kollegin deine Stunden fest bekommen hat.

  • Nein Teilzeit sollte natürlich für alle möglich bleiben. Ich selbst würde es als Mutter später nicht anders machen. Ich würde einfach grundlegend mehr LuL einstellen, für kleinere Klassen und ein reduziertes Vollzeitdeputat. Idealerweise noch bundesweit G9.

    Ja, das bleibt wohl Wunschdenken.

  • Mir tun die Kinder in NRW Leid, die jetzt doch wieder G9 über sich ergehen lassen müssen.


    Da hat mal wieder die ungeeignete Masse für die Begabten mitbestimmt. Kein Schüler, der nach Stand von vor 20 Jahren abiturgeeignet war, hat ein Problem mit G8 gehabt. Da geht es nur ums Mitschleppen.

  • NDS war ja das erste BL, das von G8 zu G9 zurückgekehrt ist. Und wenn ich mir die Berichte von KuK aus dem gymnasialen Bereich so anhöre, ist das auch gut so.

    Kein Schüler, der nach Stand von vor 20 Jahren abiturgeeignet war, hat ein Problem mit G8 gehabt.

    Das weißt du woher so genau?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wenn du mal Teilzeit arbeiten solltest, wirst du froh sein, dass deine Vollzeitplanstelle dir erhalten bleibt und du nicht in deiner Teilzeit gefangen bleibst, weil eine neue Kollegin deine Stunden fest bekommen hat

    Wieder so ein "Ich bin Beamter und kriege von früh bis spät den Bobbes gepudert"-Ding. Mir schleierhaft, warum der Dienstherr meint, ausgerechnet hier so großzügig sein zu müssen. Ich finde, so eine Vollzeitstelle sollte wie Kinderkleidung bei Aldi sein. Wenn weg, dann weg.

    • Offizieller Beitrag

    @fossi: könntest du bitte deine sarkastischen Angriffe sein lassen?
    Ich kann nichts dafür, dass ich verbeamtet bin und ich glaube, hier oft genug im Forum klar gemacht zu haben, dass ich 1) das nicht befürworte (Verbeamtung), 2) das los sein möchte, 3) ein anderes System bevorzuge.
    Das Bild der Kinderkleidung bei Aldi mag ich: genauso wünsche ich es mir meinetwegen. Ich habe nämlich genug Vertrauen, dass die Fluktuation keine*n wirklich benachteiligt und den Schulen wäre mehr Freiraum gegeben, was auch positiv wäre. Statt ständig genau überprüfen zu müssen, wann Frau Müller eventuell vielleicht zurückkommt und Verträge bis zum 16. Januar zu geben, die man ggf. am 14. Januar um ein weiteres (Halb)Jahr verlängert.
    Also: wir sind weitgehend der selben Meinung, ich habe La_Prof.21 geantwortet, die eben das System nicht durchblickt hat.

  • Zum Thema TZ (und Möglichkeit der Rückkehr der VZ)

    Es ist gut, dass man die Möglichkeit erhält, aus verschiedenen Gründen

    a) Die Kinder werden größer und die TZ Tätigkeit ist nicht mehr nötig (aus Sicht der Eltern)

    b) Die persönlichen Verhältnisse verändern sich, warum auch immer


    Zum Thema Rückkehr G9

    - Man muss nicht mehr so durch den Stoff hetzen. Das kommt allen Beteiligten zugute, insbesondere denen, die nicht so leistungsstark sind.

    - An meiner Schule gibt es Viele, die nach dem Abi (G8 ) noch nicht wussten, was sie machen möchten (ok, ist bei G9 auch der Fall, aber sie haben ein Jahr mehr Zeit um zu reifen, um sich über alles Gedanken zu machen. Das ist gerade in dem Alter wichtig)

  • Mir tun die Kinder in NRW Leid, die jetzt doch wieder G9 über sich ergehen lassen müssen.


    Da hat mal wieder die ungeeignete Masse für die Begabten mitbestimmt. Kein Schüler, der nach Stand von vor 20 Jahren abiturgeeignet war, hat ein Problem mit G8 gehabt. Da geht es nur ums Mitschleppen.

    Das mag schon, dass einige SuS die 13 Jahre in der Schule nicht brauchen. Sie brauchen die aber um einigermaßen alt genug für ein Studium zu sein.

  • @fossi: könntest du bitte deine sarkastischen Angriffe sein lassen?

    Das ging nicht gegen dich, denn

    wir sind weitgehend der selben Meinung, ich habe La_Prof.21 geantwortet, die eben das System nicht durchblickt hat

    So did I.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Zum Thema Rückkehr G9

    - Man muss nicht mehr so durch den Stoff hetzen. Das kommt allen Beteiligten zugute, insbesondere denen, die nicht so leistungsstark sind.

    - An meiner Schule gibt es Viele, die nach dem Abi (G8 ) noch nicht wussten, was sie machen möchten (ok, ist bei G9 auch der Fall, aber sie haben ein Jahr mehr Zeit um zu reifen, um sich über alles Gedanken zu machen. Das ist gerade in dem Alter wichtig)

    Die Modellschulen in BW heißen offiziell G8+, weil der Bildungsplan der gleiche ist und die Gesamtzahl Stunden nur anders auf die Jahre verteilt werden. Damit muss man genauso durch den Stoff hetzen. Der Vorteil für die Schüler ist, dass weniger Stunden auf den Nachtmittag fallen, weil ja im zusätzlichen Jahr weitere 30-35 Plätze für Vormittagsstunden zur Verfügung stehen. Und damit bleibt mehr Zeit für Freizeitaktivitäten.


    Ganz genau stimmt das obige natürlich nicht, weil es doch 12 zusätzliche Unterrichtsstunden für G9 gibt. Aber ich halte es trotzdem für einen Fehler, wenn jemand denkt, G9 am Gymnasium ist für ein Kind mit Realschulempfehlung daher machbar. Der Unterricht ist nicht merklich leichter als bei G8. Einzelnen Schülern mag helfen, dass sie am Nachmittag dann mehr Zeit für die Nachbereitung des Unterrichts haben.


    Bei leistungsschwächeren Kindern mit Gymnasialempfehlung können die einmalig 12 Stunden mehr (für 7 statt 6 Jahre) dagegen doch helfen. Und in dem Punkt mit der Reife stimme ich dir zu.

  • ich habe La_Prof.21 geantwortet, die eben das System nicht durchblickt hat.

    Nur weil ich anderer Meinung bin, heißt das nicht, dass ich das System nicht durchblicke. Ich kenne Schulen in denen dauerhafter Bedarf besteht (nicht um Teilzeitkräfte zu vertreten o. Ä.), die keine Stellen ausschreiben dürfen!

    Die Bedarfsplanung des KM ist extrem knapp und geht von unrealistischen Bedingungen aus. Dass (zumindest in BW) an der Bildung gespart wird, und damit auch an der Einstellung von LuL, ist wohl kein Geheimnis.

  • Mir tun die Kinder in NRW Leid, die jetzt doch wieder G9 über sich ergehen lassen müssen.


    Da hat mal wieder die ungeeignete Masse für die Begabten mitbestimmt. Kein Schüler, der nach Stand von vor 20 Jahren abiturgeeignet war, hat ein Problem mit G8 gehabt. Da geht es nur ums Mitschleppen.

    Dir ist aber bewusst, dass Schule mehr ist als eine Bildungsanstalt, durch die die Kinder durchgejagt werden sollen?

    Es gibt zum einen viele SuS, die absolut "abiturgeeignet" sind, die aber emotionale, psychische, familiäre Probleme haben und denen daher mehr Zeit und weniger Druck sehr gut täte.

    Zum anderen gibt es genügend Spätzünder, die ein Jahr mehr dringend brauchen. Ich bin selbst an einer Schule, die G8 und G9 anbietet und man merkt einen deutlichen Unterschied in der Reife, wenn beide Schularten in der Kursstufe aufeinandertreffen.

    Und zu guter Letzt hat man viel zu wenig Zeit für Projekte, Exkursionen und Menschlichkeit.

  • Es gibt zum einen viele SuS, die absolut "abiturgeeignet" sind, die aber emotionale, psychische, familiäre Probleme haben und denen daher mehr Zeit und weniger Druck sehr gut täte.


    Sehr guter Punkt, finde ich.


    Bildung hat in Deutschland immer noch viel mit dem Elternhaus zu tun, das gilt im Hinblick auf die Bildung der Eltern, die Konstitution der Familie und natürlich deren finanzielle Lage. So kann sich dann z.B. die eine Familie eine private Nachhilfe für das Kind leisten und die andere nicht.

    G8 verschärft in meinen Augen eher den Einfluss solcher sozialen Ungleichheiten.


    Wenn man das Niveau steigern bzw. die Abiturientenzahl verringern will, muss und sollte das m.E. nicht über eine Verkürzung der Schulzeit gehen.

  • Oder man könnte diesen Frauen die Teilzeit verbieten (also die nach dem 3. Lebensjahr zb), die die Bedarfsplanung so schwer machen. Es hat alles mehrere Perspektiven und nicht nur diejenige, die für eine*n Vorteile hat.
    Wenn du mal Teilzeit arbeiten solltest, wirst du froh sein, dass deine Vollzeitplanstelle dir erhalten bleibt und du nicht in deiner Teilzeit gefangen bleibst, weil eine neue Kollegin deine Stunden fest bekommen hat.

    Ich kenne verbeamtete Kollegen in NRW an der Grundschule, die aus genau den genannten Gründen ab einem gewissen Alter der Kinder dazu angehalten worden sind, wieder Vollzeit zu arbeiten.

  • So 6 Monate, würde ich sagen. Also wenn sie in die Krippe können.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Oder man könnte diesen Frauen die Teilzeit verbieten (also die nach dem 3. Lebensjahr zb), die die Bedarfsplanung so schwer machen.

    Aus rein systemischer Sicht kann ich dieser Idee nur zustimmen.

    Dieses ständige Gehampel mit "ich mache 12,75 Stunden oder vielleicht auch mehr, das entscheide ich dann aber irgendwann mal und dann stelle ich fest, dass ich eigentlich nicht korrigieren will und gehe darum wieder runter, aber nur für ein halbes Jahr und dann gehe ich wieder rauf, weil die Wärmepumpe teuer ist und ich das Geld brauche und dann ist die abbezahlt und ich reduziere wieder" geht mir auf den Draht. Natürlich ist das absolut überspitzt.


    Edit (nur der Vorsicht halber): ich sage nicht, dass nicht andere Gründe gibt, die für eine längere Teilzeit sprechen könnten.

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