Beiträge von Haubsi1975

    Das ist ein wirklich guter Hinweis, denn oftmals kann man SuS, die scheinbar schon auf diese Rolle des Störers festgelegt sind erreichen, indem man ihnen den Raum eröffnet eine neue, konstruktivere Rolle zu wählen und zu finden. Manchmal geht es beispielsweise einfach nur darum verzweifelt etwas Aufmerksamkeit zu erlangen und Störungen sind Teil eines Konzept, das sich zum Erreichen dieses Ziels bewährt hat, auch wenn solche SuS eigentlich etwas ganz anderes suchen als negative Aufmerksamkeit

    Mein Lerner, der hauptsächlich den Unterricht "stört", hat eine Lehrstelle sicher. Der hat mir klipp und klar gesagt: "Warum anstrengen, warum dem Unterricht folgen? Ich habe eine Lehrstelle sicher, egal wie das Zeugnis wird." Dass er nicht nur seinen Lernfortschritt, sondern den seiner Mitschüler behindert, ist ihm dabei egal. Nach der letzten Stunde hatte ich 3 Mädels hinterher bei mir, die wissen wollten, welche Möglichkeiten es gäbe, den Betreffenden auszuschließen....Sie hätten echt keinen Bock mehr drauf...

    Ob eine Gruppenarbeit einfach ist, kommt auf die Aufgabenstellung und das Produkt an, was dabei entsteht.

    Eine Methode um der Methode willen ist ganz fatal.

    Erst das Ziel der Stunde setzen, dann den IST-Zustand analysieren und dann die Methode wählen.

    Gerade ein Gruppenpuzzle hat schon ein ziemliches Niveau, weil jeder Schüler ein Experte sein muss. Da muss man die Schüler etwas für kennen um zu schauen, ob das klappen kann.

    Ich will ja nicht die Methode um der Methode willen machen, sondern weil ich verschiedene Handlungsprodukte habe, die erarbeitet werden sollen. Gleichwohl könnte man die Handlungsprodukte auch zusammen von jeweils einer Gruppe bearbeiten lassen, aber dann hätte man den "korrigierenden" Effekt der Experten ja nicht, d.h. das Handlungsprodukt wäre nicht so gut, wie wenn es in Expertengruppen erabeitet würde und dann in den Stammgruppen zusammengeführt würde. Das Einzige was "tricky" ist am Expertenpuzzle ist, dass der Ablauf gut verstanden werden soll. Nun haben wir das Ganze ja aber zum Einen schon einmal gemacht. Zum Anderen werde ich ein Poster zur Visualisierung der Abfolge machen. Und schließlich die jeweiligen Experten, bzw. deren Texte farblich kennzeichnen ("alle, die einen gelben Bogen haben, kommen bitte anschließend zusammen...")Das einzige, was mir etwas Sorge bereitet, ist, dass einige mit einigen eher nicht gerne zusammenarbeiten wollen. Wenn ich die Lerner aber selber die Gruppen wählen lasse, habe ich teilweise so leistungsschwache Gruppen, dass da garantiert weniger bei "raus" kommt, als wenn ich es durch Experten so steuere, dass mindestens immer ein leistunggsstarker Schüler in jeder Expertgengruppe ist. Schwierig: Gruppenbildung bei stark heterogenen Klassen...(was das Leistungsniveau betrifft..)

    Bzgl des "Maßnahmenkatalogs" musst du Kollegen ansprechen. Da ist jede Schule etwas anders aufgestellt. Wenn die Klassenleitung nicht verfügbar ist, dann frag andere Kollegen. Am Besten welche, die auch in der Klasse sind.

    Vielleicht kannst du auch bei einem von ihnen hospitieren.

    Das wird dir auch sicher keiner als Schwäche auslegen.

    Ich hatte bisher schon das Gefühl, dass die Nachfrage nach "wie angemessen auf Störungen reagieren?" zu nichts führte. Die betreffende eine Referendarin war die Erste, die weiterhalf. Viele Andere schienen es als Schwäche zu sehen, "sowas" zuzugeben. so nach dem Motto:"Der erfolgreiche Lehrer hat keine Störer " Daher bin ich auch zuweilen sehr verunsichert...

    Warum lässt du dir denn dann nicht übers Seminar helfen? Hast du es in der Schule angesprochen? Vielleicht hat es der Stundenplaner doch glatt "vergessen" erinnere ihn noch mal nett dran und sonst lass die Seminarleitung da reden. Das kann und darf es nicht sein.

    Und ja, solche Kollegen, die sich als Klassenlehrer hinstellen und sagen "ist doch dein Problem, regel das gefälligst alleine!" Wirst du immer mal wieder haben, die letzte hat für die Antwort in schriftlicher Form ziemlich was von der Schulleitung auf den Deckel bekommen, woraufhin sie sich beklagt hat, dass wir alle (das ganze Kollegium) nicht teamfähig waren. Lösung war irgendwann, dass sie gekündigt hat, denn es lag eindeutig an ihr und nicht an dem gesamten Kollegium ;)

    Heisst das, dass ich nicht erwarten kann, eine schriftliche Antwort darauf zu bekommen? Wir hatten heute im Seminar darüber gesprochen, dass das Thema "Störungen" insgesamt totgeschwiegen wird. Was es nicht geben darf, gibt es offiziell nicht. Eine ältere Mitreferendarin hatte mir den Tipp gegeben, mit den "weniger Aufmerksamen" ein 4-Augen-Gespräch zu ihrem Verhalten zu führen. Und ihnen darin auch klar zu machen, dass solches Verhalten sanktioniert wird. Nach Ermahnung mit Ausschluss. Sie meinte, sie persönlich wäre mit der "netten Methode" leider nirgendwo hin gekommen....

    Ich persönlich hatte mir ja auch am meisten davon erhofft, der Klassenlehrerin beim Hospitieren zuzuschauen. Aber sie unterrichtete immer an Seminartagen leider...

    Es ist im Gegenteil sogar extrem wichtig, dass man als Kollegen einheitlich agiert - wenn es denn einheitliche Regelungen gibt. Das habe ich unseren Referendaren auch gesagt, dass sie sich beim Klassenlehrer und den Kollegen informieren sollen, welche Regelungen gelten. Das ist kein Eingestehen von Schwächen, sondern Teil kollegialen Arbeitens - völlig abgesehen davon, dass man gerade als Anfänger viele Dinge nicht wissen kann, noch kein sonderlich großes Handlungsrepertoire hat. Und auch als "alter Hase" hat man zum Glück nie ausgelernt und stößt immer mal wieder an Grenzen und muss umdenken und ist dankbar für Anregungen von Kollegen. (Und wer als Lehrer meint, er könne und wisse schon alles....:daumenrunter: )

    Ich habe gerade die Klassenlehrerin schon öfter gefragt, was ich mit einzelnen Schülern machen soll, die den Unterricht stören. Und ich habe ihr beim letzten Mal auch konkret gesagt, wer mir Sorge bereitet. Leider fand der Austausch nur per WhatsApp statt, sie ist nur selten an der Schule. Morgen wollte ich bei ihr hospitieren in der Klasse (außer der Reihe), um zu schauen, wie sie mit den Lernern agiert. Leider fällt sie morgen aus...und schuldet mir immer noch die Antwort auf einige Fragen bzgl. Umgang mit einigen Lernern. Ich dachte sie als Klassenlehrerin ist eigentlich der richtige Ansprechpartner...

    Ich wollte noch was zur Schule sagen: Nicht nur ich, sondern auch die anderen Referendare sind ziemlich enttäuscht darüber, dass wir nicht gerade wertschätzend behandelt werden. Ich hatte jetzt wieder einige Änderungen am Stundenplan und habe immer erste Stunden. Dabei hatte ich geäußert, dass das wegen meinem Kind sehr suboptimal ist. Bei den Lehrern ist Rücksicht darauf genommen worden. Bei den Referendaren nicht...Wäre ich alleinerziehend wäre mein Weg an dieser Stelle schon zu Ende. Wobei nein, dann hätte ich vielleicht das Seminar eingeschaltet. Die Leiterin da hatte mir das auch so angeboten - ich habe es allerdings abgelehnt. Habe allerdings auch noch ein Fragezeichen im Kopf, was die Tage anbelangt, wo mein Mann das Kind nicht bringen kann wegen Dienstreisen. Unsere Babysitterinnen, die mittags manchmal entlasten, kann ich da nicht fragen. Die sind da selbst auf dem Weg zur Arbeit...

    Tja, diese Rahmenbedingungen ärgern mich/uns (einigen Referendaren ergeht es so) gerade sehr und ich frage mich echt, ob das sein müsste. Ich meine klar, ich muss auch mal morgens zur ersten ran? Aber immer? Wenn sie von der privaten Situation wissen?

    Erkundige dich bei Kollegen, ob es einheitliche Regelungen zum Umgang mit Störungen gibt (nach wie vielen Verwarnungen folgt was). Natürlich wird das auch im UB gemacht, das gehört zu den Aufgaben einer Lehrkraft! Da bist du als Referendar genau so in der Rolle zu erziehen wie jeder andere Lehrer auch.

    Privater Tipp: Hör auf deine Schüler mit "die Störer" zu betiteln, so bekommst du niemals ein positives Verhältnis zu ihnen... Wie oft hattest du sie schon, zwei Mal? Das ist ungefähr so wie wenn eine Klasse nach einer Unterrichtsstunde sagt, die Nervige kommt wieder... Jeder hat eine Chance verdient. Überleg dir lieber, womit du sie für dich und deinen Unterricht gewinnen kannst.

    Ist gerade mein Problem, dass ich nicht nur thematisieren will im Kollegium, wie ich mit "Störern" umgehe - daher habe ich Hemmungen da offen nach zu fragen ("Hat sie gerade mal 4 Stunden gehabt und fragt um Rat, wie mit Störern umgegangen werden soll.")

    Tja, aber die Mädels im Unterricht bezeichnen die Jungs selber als Störer. Heute meinte ein Mädel zu mir, die sich in der Expertengruppe mit denselben befand:"Ehrlich, man kriegt nix geschafft mit denen. Die stören nur und machen nie was."

    das ist schon mal gut, ideal wäre, wenn nicht nur "irgendwas gemacht und vorgetragen wurde", sondern das, was es zu erlernen galt (Ziele)... Deine treffende Reflexion ist ein wesentlicher Teil der Stundenauswertung und -bewertung.

    "Immer" glaube ich nicht. Suche dir die Phasen raus, die gut liefen und frage dich, was da anders war.

    Es geht bei Umgang mit Fehlverhalten um eine Mischung aus Struktur und Klarheit sowohl in der Vorbereitung der Aufgaben (Regeln) als auch in der Überwachung der Einhaltung der Regeln durch Konsequenzen. Die Konsequenzen musst du dir passend zur Lerngruppe überlegen, am besten mit Kollegen abstimmen, schrieb auch schon jemand.

    Die Aufgabenstellung jetzt war bewusst einfach gehalten worden, so dass ein Ergebnis wahrscheinlich war. Lediglich eine Teilaufgabe war komplexer. Da musste ich in der leistungsschwächsten Gruppe (mit den Störern) nachhaken. In der Gruppe konnte es einer, aber keiner der Störer...

    Tja, ganz ruhig war es nur, als wir hintereinander die Texte gelesen haben. Sie haben ihnen wohl gefallen. Ansonsten immer Gequatsche.

    Und ein Punkt ist schon, dass ich grundsätzlich überhaupt nicht weiß, welches Regelwerk mir als Referendarin zusteht. Und im UB dann z.B. Störer als Ultima Ratio rausschmeißen fände ich nicht so toll. Ich hatte schon die Idee, den Hauptstörer zu meinem persönlichen Assistenten zu machen. Natürlich könnte man sich auch generell für die Störer Aufgaben innerhalb der Gruppen überlegen, die sie vom stören abhalten. Der Hauptstörer hat übrigens einen Ausbildungsplatz sicher...

    Das ist schön, was hat besser funktioniert als gedacht und woran hast du das erkennen können?

    Ja, die Ergebnissicherung solltet ihr schriftlich haben. Ggf. Tafelbild vorbereiten, wie die Ergebnisse der Gruppen im Heft landen sollen.

    Das wäre EINE Variante, Gruppen anders zusammen zu setzen. Eine andere wäre, am Anfang noch nicht in Gruppen zu arbeiten;) oder andere Methoden der Prävention und Intervention anzuwenden.

    Falscher Schluss ist: Stören tun sie ohnehin, denn das soll natürlich abgestellt werden.

    Dass es funktioniert hat, habe ich daran erkannt, dass in allen Gruppen die Arbeitsaufträge auf den vorbereiteten Laufzetteln bearbeitet wurden, bzw. am Ende auch was vorgetragen wurde. Allerdings musste ich nachfassen beim Erarbeiten, also rum gehen und darauf achten, dass was gemacht wird. Tatsächlich denke ich, dass die Störer tendenziell immer stören, bzw. weiß ich nicht, was ich mit denen machen könnte. Oder wie ein Leistungsstarker zu mir meinte:" Xy stören immer. Ob sie die in ihren eigenen Gruppen lassen oder dazusetzen. Die stören immer und machen nix."

    Und jetzt atmest du mal tief durch.

    Im Grunde wurde schon alles gesagt, versuche, es nochmal in Ruhe zu lesen und zu verdauen. Und bezieh' vor allem nichts auf dich, hier geht es um eine Sache, namens "erst funktionierender, später guter Unterricht", nicht um deine Person.

    Tja - was soll ich sagen: Es hat viel besser funktioniert, als ich dachte. Und ihr.😉 Und ich bin daher super froh, es versucht zu haben. Ich habe zunächst die Methode erklärt und dann haben wir sie in der Doppelstunde auch durchgeführt. Dabei musste ich natürlich die einzelnen "Schritte" schon moderieren ("also jetzt bitte in die Expertengruppen"), aber es ging. Und sie haben auch die Inhalte erarbeitet. Das Einzige, was ich abgeändert hatte, war das "Ende": Statt sich am Schluss nochmal in den Stammgruppen auszutauschen über die Inhalte, hatten die Experten ihre Ergebnisse für alle vorgelesen. So haben auch alle alles mitgekriegt. Hier überlege ich noch, wie ich das am besten mache im UB. Man könnte ja auch am Ende in der Stammgruppe wieder die Ergebnisse verschriftlichen. Mir hat am Ende etwas Zeit gefehlt, aber wir haben auch nicht direkt anfangen können. Aber ich bin zufrieden. Sorge bereiten mir nach wie vor ein paar Rüpel - da ist allerdings eh die Frage, ob's besser läuft, wenn man jetzt die Gruppen nach Zufallsprinzip mischt oder sie unter sich lässt. Stören tun sie ohnehin...

    Gerade bei unruhigen Klassen reicht es am Anfang die einfache Struktur zu üben.

    Einstieg, Erarbeitung in Stillarbeit und ggf Partner oder Gruppenarbeit und Sicherung.

    Eine Klasse wird nicht ruhiger, wenn man sie dann, unter Umständen, noch mit Methoden überfordert.

    Kann ja alles sein. Nur "einfach Gruppenarbeit" ist der Fachleiterin im UB zu wenig. Das hat sie exakt so gesagt. Und jetzt?

    Ja, davon rede ich eigentlich auch:gruebel:

    Ist das Gruppenpuzzle denn notwendig für das, was du in deiner UB-Stunde machen willst?

    Vergiss nicht, dass es erst deine zweite Stunde ist und die Klasse nicht so einfach. Du sprachst oben vom Beziehungsaufbau, der Einstieg dauert mindestens 3 Monate. Ich würde dich und die Schüler nicht überfordern, lasst euch Zeit mit Methodenzauber, den du und die Schüler ja noch nicht beherrschen. In dieser Gruppe würde ich erst mal schauen, dass die Texte vom Anforderungsniveau passen und du dich auf das Verhalten (deins und das der Kids) konzentrieren kannst, statt auf komplizierte Verfahren.

    Nein, das Gruppenpuzzle ist nicht zwangsläufig notwendig für das, was ich machen will. Aber das Thema an sich sehr langweilig (kann ich dir gerne per PN schicken), da würde es durch die Methode sehr aufgelockert. Als ich der Fachleiterin vorher sagte, dass ich das in der UB vorhabe, meinte sie jedenfalls "ja cool, mal was Anderes". Wenn du eine gute Alternative hast, das Thema spannend zu erarbeiten- gerne. Das meinte ich ja damit, dass ich mich noch schwertue. Ich habe nicht mal eben tausend Methoden für ein Thema x an der Hand. :)

    Ich finde es ziemlich mutig gleich in der zweiten Stunde ein Gruppenpuzzle zu machen.

    Wenn die Schüler aber eh in Gruppen arbeiten sollen, musst du sie ja nicht unbedingt auseinander setzen.

    Allerdings würde ich mir an deiner Stelle überlegen, was du machst, falls es nicht klappt und die Störer nicht mitarbeiten.

    Ideen, was ich machen kann, falls die Störer nicht mitarbeiten?

    Ich finde es ziemlich mutig gleich in der zweiten Stunde ein Gruppenpuzzle zu machen.

    Wenn die Schüler aber eh in Gruppen arbeiten sollen, musst du sie ja nicht unbedingt auseinander setzen.

    Allerdings würde ich mir an deiner Stelle überlegen, was du machst, falls es nicht klappt und die Störer nicht mitarbeiten.

    Ich möchte es deshalb versuchen, weil ich in meinem UB nach den Ferien ein Gruppenpuzzle machen will. Damit es dann funktioniert, dachte ich, ich übe es schon mal...Alternative wäre morgen Laufzettel und dann danach Gruppenpuzzle. Aber wenn das im UB nicht funktioniert, hab ich ein Problem...

    Haubsi, deine Frage war, ob du sie auseinandersetzen sollst. Wenn du Gruppenarbeit planst, musst du dir Alternativen überlegen, wenn du sie ggf. umsetzen willst, weil dann die GA nicht mehr funktioniert. Man muss anfangs alles planen, auch mögliche Sanktionen.

    Das Gruppenpuzzle morgen funktioniert nur, wenn sie diszipliniert arbeiten. In wechselnden Kleingruppen. Nach bestimmtem Prinzip. Gruppenpuzzle eben. Bin gespannt, ob es klappt. 😉

    Es kommt ja auch aufs Alter an. Und wenn du Gruppenarbeiten anbietest, kannst du sie eh schlecht auseinandersetzen ;)

    Wichtig ist, dass ihr arbeiten könnt und du für die entsprechende Atmosphäre sorgst. GA z.B. strukturieren, hilf ihnen dabei, Aufgaben zu verteilen usw.

    Wenn du eine andere Sitzordnung haben willst würde ich das kommunizieren. In etwa "Leute, ihr quatscht zu viel. Das war mir letzte Woche zu unruhig und ihr bekommt nichts mit. Wir versuchen es noch einmal, wenn ich aber merke, dass... dann..." und das im Zweifel auch genauso und unerbittlich in die Tat umsetzen. Ein "Neenee, wir hören jetzt echt auf!" können sie beweisen, wenn sie deine Ansagen umgesetzt haben.

    Aber es muss halt immer zu dir und den Schüler*innen passen...

    Naja...ich hab morgen Gruppenarbeit in Form eines Gruppenpuzzles geplant. Werde denen das zuerst erklären, dann Texte dazu austeilen...Bin mal gespannt, ob's klappt.😉

    Also mein Beitrag war sicherlich nicht als Geheimtipp gemeint, sondern lediglich eine Beschreibung dessen wie ich es mache und wie ich für mich das Gefühl habe einen ganz guten Draht zu den SuS zu bekommen. Für mich ist ein solcher Umgang mit den SuS auch selbstverständlich, aber ob das tatsächlich für alle so ist, weiß ich nicht. Mit meiner kurzen Schulerfahrung sehe ich mich auch gar nicht in der Rolle irgendwelche Geheimtipps oder gar der Weisheit letzter Schluss von mir zu geben.

    Da habe ich wohl bei der Formulierung des Beitrags die Eigenheiten dieses Forums nicht mitbedacht ;)

    Ich finde es tatsächlich gut, wie offensichtlich hier Schüler-Lehrer-Beziehungen beschrieben worden sind. Ich z.B. war mir vorher gar nicht sicher (und das ist jetzt wirklich ernst gemeint!), ob die Schüler es nicht als "übergriffig" ansehen könnten, wenn man sich z.B. auch außerhalb des Unterrichts aber auch im Klassenraum für sie interessiert ("was will die denn?"). Liegt vielleicht auch daran, dass ich eben aus der Wirtschaft komme, wo man schon sehr "warm" mit Kollegen werden sollte, bevor man irgendwas Privates fragt. Und manche Kollegen wollen es schlicht gar nicht. Daher wirklich danke für den Tipp..

    Ich war jetzt einige Tage krank geschrieben nach Fieber letzter Woche und schaue mal, wie die unruhigen Schüler von letzter Woche morgen früh "drauf" sind und ob ich eher einen Draht zu ihnen bekomme. Ich habe jetzt für morgen Einiges an Gruppen- und Eigenarbeit geplant, ich bin mal gespannt, wie und ob sie sich darauf einlassen. Gerade die Jungs in der letzten Reihe haben ja letztes Mal ziemlich genervt...würdet ihr die auseinandersetzen oder reicht "einfach nur beschäftigen"? Drückt mir mal die Daumen wegen morgen, dass es besser läuft...;)

    Das sanktionsthema ist so ne sache in solchen klassen. Stell dich drauf ein, dass Appelle an die Vernunft mit hinweisen auf negative Konsequenzen für das Lernen nichts bringen. Dafür ist die intrinsische Motivation und der Weitblick in solchen Klassen erfahrungsgemäß zu gering. Ich fahre da mit "psychologischer kriegsführung" ganz gut in solchen Klassen. Bedeutet: Baue eine Beziehung auf und finde den wunden Punkt. Wenn du eine Beziehung zu ihnen bekommst, dann wollen sie dir gefallen. Das schaffen sie aber idR nur mit Hilfe enger Grenzen und Vorgaben, in denen sie sich bewegen und orientieren können. Du musst ihnen deutlich machen, welches verhalten von Vorteil ist und welches Verhalten schlecht ankommt und sie das recht praktisch erfahren lassen. Wenn mir eine klasse zu verquatscht und langsam ist, dann mache ich das zB so, dass eine Aufgabe gebe, die auf Zeit gelöst werden muss. Dann wird der Kram eingesammelt und benotet. Die vorgegebene zeit wähle ich so, dass sie eigentlich viel zu kurz ist. So werden die meisten ein unvollendetes Werk vor sich liegen haben, was ich ihnen wegnehme und in der nächsten Stunde bewertet zurückgebe. Dann gibts erstmal lange Gesichter. Das ganze mache ich nochmal, nur dass die SuS sich dann schon etwas mehr beeilen, weil sie wissen, dass die Zeit knapp ist. Nun wird vielleicht der ein oder andere die Aufgabe pünktlich schaffen, viele werden wieder in die röhre gucken. In der nächsten Stunde gebe ich die Aufgaben wieder zurück, feiere die wenigen guten Ergebnisse und sehe wieder einige lange Gesichter. Wenn ich merke, dass sich nun ernsthaftes bemühen einstellt, die Aufgaben zu schaffen, passe ich die Zeit so an, dass sie realistisch für sie Bearbeitung der Aufgabe ist. Dann schafft es der Großteil der Klasse, vernünftige Ergebnisse zu liefern. Gerne visualisiere ich das Ganze mit einer digitalen Sanduhr, damit der Zeitdruck "spürbarer" wird. Mit der Zeit geht den SuS das Gefühl von "die Zeit läuft mir davon, ich muss mich beeilen" in Fleisch und Blut über, so dass sie irgendwann sogar mit "bitte bitte dürfen wir länger arbeiten" kommen :teufel: Großzügig wie lehrer so sind, gewährt man ihnen natürlich ein paar Minuten "Überstunden". Das funktioniert natürlich nur, wenn man eine Beziehung zu den SuS hat, denn sonst ist es ihnen wurscht, ob sie dir Murks abgeben oder nicht fertig werden. Wenn gegenseitige Sympathie besteht, bekommst du sie so aber "auf Spur". Das klingt ein wenig perfide und nach "Lernen mit Daumenschrauben", aber es hilft und die sus finden darin Sicherheit und Konzentration. Und der beziehung hat es bisher nie geschadet, im Gegenteil. Klar ist es am Anfang für sie stressig, wenn die Uhr tickt und man selbst weiß genau, die Aufgabe ist für sie nicht zu schaffen. Aber die Signale sind für sie absolut klar und zeigen sehr deutlich, wozu eine ungenügende arbeitshaltung führt.

    Die meisten wissen von alleine gar nicht, was ein angemessenes arbeitstempo ist und was es überhaupt heißt, sich so richtig reinzuhängen. Das lernen sie mit dem erzeugten Zeitdruck. Und dann freuen sie sich irgendwann, wenn sie länger arbeiten dürfen, während sie zu beginn noch genörgelt haben über jeden Buchstaben, den sie schreiben müssen. Und die Ergebnisse sprechen für sich, wenn sie stolz berichten, wie toll sie gearbeitet haben und sich über sich selbst wundern, wie viel sie können, wenn sie es denn versuchen. Wichtig ist natürlich, jeden Fortschritt positiv zu bestärken und rückzumelden. :rose: KuK wundern sich öfter darüber, warum eine rüpelbande bei mir im Unterricht plötzlich fleißig, produktiv und freundlich ist, obwohl ich nicht "auf den Tisch haue". Und die sus fragen sich das selbst manchmal: "Komisch, bei Frau hannelottiist irgendwie immer ruhe, dabei hat sie uns noch nie angeschrien":sterne:

    Hallo Hannilotti, das klingt gut - "darf" ich allerdings beliebig oft Leistungsnachweise von den SuS einfordern? Geht das?

    Und dann - mir ist gerade noch nicht so klar, wie ich überhaupt eine Beziehung zu einigen aufbauen soll - zu wütend bin ich noch ob der Störer vom letzten Mal...;( Klar ist mir nur, dass ich mit Nettigkeit eher nicht weiter komme...;(

    Bin gerade auch total genervt/traurig wegen eines anderen Umstandes: Ich habe gerade "im System" einen Unterrichtsbesuch "eingebucht", bzw. dazu eingeladen - und sehe, dass ich tatsächlich ab nächster Woche jetzt diese Klasse in Wirtschaft nicht mehr zur 7. und 8. Stunde, sondern zur 1. und 7. Stunde habe. So sehr ich diesen Umstand objektiv verstehen kann (wahrscheinlich sind die Busverbindungen der Schüler tatsächlich überprüft worden), so sehr hätte ich mir gewünscht, dass man diesen "Umstand" mit mir final abspricht, bevor man "mal eben" so Stunden umbucht. Wenn jetzt mein Mann an Montagen irgendwann einen dienstlichen Termin hat in Stadt x, stehe ich blöd da...

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