Beiträge von Miss Miller

    Ich dachte zunächst mal an die Schüler, würde aber auch einen für die KuK entwerfen, wenn ich Zeit finde. Beim Formulieren der Fragen für den Bogen für die Schüler stelle ich fest, dass ich viele Fragen offen stellen muss, da ich noch zu wenig Infos über die Arbeitsweise im Distanzunterricht habe. Es ist ja zur Zeit auch wenig Austausch mit Kollegen, so dass ich eigentlich nur meinen eigenen Unterricht als Anschauung habe. Daher offene Fragen.

    Wir haben beide zuhause (3. und 6. Klasse) und mein Mann ist jede Woche 3 Tage auf Dienstreise und arbeitet die anderen beiden Tage jeweils 10 Stunden. Urlaub zur Zeit nicht möglich, da die Firma umzieht.

    Tja, wie klappt es.... Ich habe in den Winterferien sehr viel Unterricht vorbereitet, das rettet mich jetzt. Ich genieße den online-Unterricht mit meiner Klasse, aber eigentlich ist es kein Zustand, zusätzlich mit den beiden Kindern gleichzeitig Homeschooling zu machen. Kannst du mir mal das Laptop freischalten, ich kriege den Link nicht angeklickt, mein Download funktioniert nicht, Kannst du mir mal bei dieser Aufgabe helfen, Mama, kannst du mir mal die Anton-App öffnen… Meine Klasse stört das nicht, aber ich habe das Gefühl, mich eigentlich dreiteilen zu müssen.

    Die Kleine leidet sehr unter dem Lockdown und heult wegen jedem Anlass (der kleine Fisch im Aquarium könnte von den anderen Fischen gefressen werden.... heul. Den kleinen Fisch haben wir schon seit Monaten und der ist viel zu groß, um von den anderen gefressen zu werden.... nein, die fressen den bestimmt gleich, kreisch, das ist so schrecklich .... heul), Motivation für Schulaufgaben grösstenteils null. Die Große ist pubertär und leidet auch unter dem Homeschooling, aber auf ganz andere Art und Weise, sie ist eher aggressiv, vorpubertär. Dazu die schlechte Organisation ihrer Schule, total chaotisch, viel zu viele Aufgaben, keine Absprachen unter den Lehrern, kurzfristige Änderungen. Das ist eigentlich das, was mich am meisten stresst. Dass meine Kinder leiden und ich ihnen kaum helfen kann. Auch ich leide unter der Situation, mir fehlen meine sozialen Kontakte sehr. Dazu ein krankes Haustier, ich mag echt nicht mehr. Da ist dann auch nichts mehr mit Mutter als Fels in der Brandung. Mein Mann kommt total müde abends nach Hause und wir streiten ums Wäsche falten, das ich aber wirklich nicht unter der Woche auch noch erledigen kann.

    Mein Resümee der letzten Wochen:

    Diese Situation ist eine riesige Herausforderung und man kann nicht so tun, als ob alles so weiter laufen könnte wie ohne Corona. Daher

    1. machen meine Kinder nicht alle Aufgaben und ich beschwere mich regelmäßig bei den Lehrern über die Fülle, die nicht optimale Organisation etc. Damit bin ich zwar der Buhmann, aber das ist mir egal.

    2. Was meine eigene Arbeit angeht, lasse ich auch hier fünf gerade sein und werde nicht zögern, mir die Tage zu nehmen, wenn es nicht anders geht.

    3. Rausgehen, wann immer es möglich ist, auch bei Regen. Frische Luft wirkt Wunder. Wir gehen sogar ab und zu mit den Kindern joggen seit dem Lockdown. Das hilft.

    Mir ist es wichtiger, psychisch einigermaßen gesund und im Familienfrieden aus dieser Krise heraus zu kommen als Pflichterfüllung.

    Meine Klassen machen das Homeschooling super mit und ich bin zufrieden. Es dauert natürlich alles länger, aber das liegt einfach an den Gegebenheiten. Nun ist die Jahreszeit ja doof, und wegen der Corona-Beschränkungen man bewegt sich weniger, weil man ja gar nicht erst zur Schule fahren muss, keine Freunde trifft etc., und dementsprechend sehen meine Schüler auch aus… Ein bisschen frustriert, ein bisschen müde, ein bisschen emotional abgeflacht. Die Motivation wie im Unterricht kriege ich von Woche zu Woche weniger hin.

    Daher meine Frage: Was kann man tun, um das ganze mal ein bisschen aufzulockern, die Lehrer-Schüler-Beziehung auch online irgendwie abwechslungsreich zu gestalten?

    Ich dachte an so Sachen wie alle mit Handy an den Lieblingsplatz in der Wohnung und draußen gehen und beschreiben, warum man sich da so wohl fühlt. Oder alle mal eben raus, etwas aus der Natur sammeln, wieder vor den Laptop und dann irgendwas damit machen… Ich habe einfach noch keine Idee, würde meinen Schülern aber gerne so etwas gönnen. Ein lustiges Spiel, am liebsten etwas, das mit Bewegung verbunden ist, ein gemeinsamer virtueller Spaziergang… Irgendetwas, das den theorielastigen Unterricht etwas auflockert und eine Abwechslung schafft.

    Hat jemand schon mal sowas ausprobiert wie meine Oma sitzt in der Badewanne und…? Oder Werwolf? Oder activity?

    Ich bin zufrieden. Meine Erzieher sind zwar nicht so motiviert, aber ich kriege sie immer irgendwie. Über Teams läuft mein Unterricht super, auch wenn alles deutlich länger dauert und natürlich nichts den Unterricht in der Klasse ersetzt. Aber ich mache das Beste daraus und freue mich, dass ich es so gut hinbekomme.


    Was mich nur komplett schafft, ist das gleichzeitige homeschooling meiner Kinder. Kind Klasse 3 hat schon immer ein Motivationsproblem gehabt und sperrt sich aktuell total. Leidet unter der Situation, ist total emotional. Könnte Wochenplan mit links in 3 Tagen fertig haben, macht aber total dicht. Ich rotiere. Dazu ständig was runterladen von wetransfer, Antonapp benutzen, zoom-meeting, youtube und noch so eine komische Plattform - das kostet mich Nerven und Zeit.

    Kind Klasse 6 hat ADHS und von der Schule viel zu viele Aufgaben und chaotische Wochenpläne - jeder Lehrer kündigt Konferenzen nen Tag vorher an, es wird sich nicht am Stundenplan orientiert, die Lehrer sprechen sich nicht ab und es sind massig Aufgaben, Abgabetermine nicht immer klar, werden ständig geändert, es ist grauenhaft. Dazu diese bescheuerten Gymnasialeltern, die sich aufregen, dass es zu viel ist, dem Lehrer gegenüber dann aber sagen, dass das Pensum ok ist. Kotz ...

    Dazu mein eigenes ADHS und einen Mann, der verzweifelt einen neuen Job sucht, weil der alte ätzend ist und in einem Jahr ausläuft, dazu 3 Tage Dienstreise pro Woche, Urlaub zur Zeit ausgeschlossen - ich bin einfach alle und weiß wirklich nicht, wie lange ich das noch durchhalte.

    Wie geht es euch mit der Situation

    Mir geht es auch nicht gut. Dabei sind es weniger die sozialen Kontakte, weil ich eine sehr nette Nachbarschaft habe, mit der ich mit viel Abstand draußen relativ viel Kontakt habe. Aber meine Kinder leiden darunter, kaum Kontakte zu ihren Freunden zu haben und stumpf Tag für Tag unmotiviert Schularbeiten machen zu müssen, teilweise viel zu viele, bis in den Abend rein.

    Dazu diese Zahlen. Heute wieder über 20.000 und seit Tagen immer über 1.000 Todesfälle. Mich nervt das Vorgehen der Politik, so halbherzig, wie soll das in den nächsten Wochen weitergehen??

    Das wichtige Thema Klimawandel ist völlig in den Hintergrund geraten, das macht mir auch zu schaffen.

    Die Übersetzung kann ich so nicht nachvollziehen, denn bisher hat ja immer jedes Bundesland dann hinterher gemacht, was es wollte, wir sind also genau so schlau wie vorher

    Das denke ich auch, und das große Argument ist ja, dass die Zahlen rückläufig sind.

    Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass Frau Gebauer mal ein bisschen Recherche gemacht hat und auf die Info gestoßen ist, dass ein zu frühes Öffnen für einen rapiden Wiederanstieg der Zahlen sorgen kann. Daher halte ich alles für möglich.

    Ich weiß gar nicht, was ich will. Ich weiß nur, dass 2 Kids (1 mit ADHS) im homeschooling mit meiner (ebenfalls ADHS) 3/4-Stelle und einem Mann, der jede Woche 60 Stunden arbeitet, nicht mehr lange funktionieren wird. :angst: ;(

    wir arbeiten in der Distanz auch nach Stundenplan. Allerdings wurden wir von der SL mehrfach und sehr deutlich darauf hingeiwesen, dass wir dabei maximal 50 -70% des Pensums aus dem Liveunterricht einplanen sollen; mehr sei unrealistisch. Gerade in den unteren KLassen erlebe ich das tatsächlich so.

    Deine Schulleitung hat da eine gute Idee gehabt! Ich erlebe hier das Gegenteil bei der eigenen Tochter (6.Klasse)

    Mein Teams läuft gut, ich habe bisher positive Erfahrungen. Meine Tochter nutzt schulcloud, das läuft so lala, Zoom ebenso lala.

    Was sich aktuell rauskristallisiert, ist, dass im Homeschooling alles länger dauert - Aufgaben, Erarbeitung von Inhalten, Unterricht per Konferenz. Sowohl an der Schule meiner Tochter wird das deutlich, als auch bei mir. Die Schüler melden das zum Teil zurück, wenn sie sich trauen. Ich musste eben mal eine Lanze für meine Tochter brechen, und das Thema bei den Eltern ansprechen. Die sind nämlich alle brav wie die Schäfchen und lassen ihr Kind das Wochenende durcharbeiten.

    Die Aufgaben sind einfach zu viel, weil alles länger dauert. Ist das bei euch auch so?

    Ganz, ganz, ganz schwierige Frage .... ich ärgere mich nach wie vor darüber, dass die Monate im Frühjahr, Sommer und Herbst schlichtweg verpennt wurden. Das Konzept der Bundesregierung ist jetzt planlos, die Konzepte der Länder noch planloser.

    Wenn man damals Personal gewonnen hätte, hätte man jetzt andere Voraussetzungen für die Betreuung von Kindern in Kleingruppen und stünde jetzt nicht vor der Frage, ob man es riskiert, Schulen aufzumachen und damit die Zahlen in die Höhe zu treiben oder Kinder durch Homeschooling zu schädigen durch alle bekannten Nachteile und Probleme.

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