"Die Bundesregierung, die Landesregierungen haben so viel richtig gemacht in dieser Pandemie - bis zum Sommer 2020 fast alles - dass sie nun auch mal Fehler eingestehen könnten. Das wäre ein viel besserer Muntermacher, würde den Deutschen über ihre zunehmende Corona-Erschöpfung viel eher hinweghelfen als immer neue Durchhalteparolen."
Schreibt der Kai für die Tagesschau. Recht hat er.
Da stimmt vermutlich jeder zu. Nur was ist der Fehler? Zu wenig oder zu viel Lockerung? Und da gehen die Meinungen extrem auseinander. Und was soll ein besserer Muntermacher sein?
Im Frühjahr war der Shutdown bei geringeren Zahlen (das sieht man deutlich an der Belegung der Intensivbetten, weniger an den Tests) deutlich stärker, Kai ist also für stärkeren Lockdown bei geringeren Zahlen, wenn er die Zeit bis Sommer lobt? Ich stimme dem zu, aber ich fürchte die Querdenker nicht. Im Frühjahr war die Angst in der Bevölkerung weitaus größer (und deshalb hielten sich fast alle an Kontaktbeschränkungen), ich denke nicht, dass es gut gewesen wäre, die Angst aufrecht zu halten.
Und ein großer Fehler war es den (Fern-)Tourismus wieder zu erlauben, das war Beginn des Anstiegs (und der kam im Frühsommer). Nicht alle hielten sich an die Quarantäne, zu viele glauben immer noch, dass sie nicht mehr als einen Schnupfen bekommen werden.
Mich regen Leute auf, die Allgemeinplätze formulieren, aber keinen einzigen konstruktiven echten Vorschlag machen.
Und es werden viele Fehler eingestanden. Spahn sagte gerade, sie hätten die 2. Welle unterschätzt, hätten gehofft, dass es doch nicht so schlimm wird. Was soll da Mut machend sein? Wer anderer Meinung ist, regt sich erst recht auf.
Aber wären früher strengere Maßnahmen wirklich umsetzbar gewesen, wenn es Teile der Bevölkerung nicht einsehen, wenn Gerichte die Verordnungen kassieren?