Du sagst es doch selbst, Kris24 , an der alten Schule hast du alles bekommen, was du beantragt hast und an der neuen ist es noch besser
Mich hat vor Jahren schon eine Freundin aus dem Schwarzwald gefragt, warum ich nicht einfach sage, was ich brauche, sondern für (damals Werken) alles selbst kaufe. Damals wurde ich entrüstet von der sachsen-anhaltinischen Sekretärin angesehen: ich hatte gewagt zu fragen, ob für jedes Kind der Förderschulklasse eine Schürze zum Bedrucken erschwinglich wäre. Entrüstet war sie, weil sie das für egoistisch hielt: So persönliche Sachen für jedes Kind war der im Sozialismus Aufgewachsenen zu individualistisch...
Aber das nur als Anekdote, die regionalen Unterschiede sind einfach enorm. Mannheim mag da auch anders aufgestellt sein als, let me google, Walldorf. Aber dass Baden-Württemberg wiederum tendenziell anders aufgestellt ist als Sachsen, wirst du nicht bestreiten wollen?
Auf einen vorgeschriebenen Chemikalienschrank habe ich an meiner alten Schule 6 Jahre gewartet, auf die Laborspülmaschine noch ein Jahr länger. Die Spülmaschine läuft mehrmals täglich und erspart mir pro Woche mehrere Stunden Zeit (mein Spruch war, ich fühle mich eher als Putzfrau als Lehrerin). Ich war zusammen mit einem Kollegen mehrfach in der Gemeinderatsitzung.
An meiner jetzigen Schule war es ähnlich. Andere müssen verzichten, damit Chemie etwas bekommt. Nicht genau gelesen? Um eine Spülmaschine zu bekommen, die alte war über 20 Jahre alt (zur schnelleren Alterung hat sicher auch unser Wasser beigetragen, braun dank alter Leitungen, zudem extrem hart) und lief am Schluss nur noch etappenweise (jedes Teilprogramm einzeln, manchmal auch erst nach mehreren Versuchen), wurden im letzten Jahr keine Schülertische und Stühle ausgetauscht. Normalerweise werden 2 - 3 Klassen pro Jahr erneuert, bei über 60 Klassenraum und knapp 20 Fachräumen sind Stühle dann 40 Jahre und älter (in Chemie, aber auch im Lehrerzimmer sind sie deutlich älter). Unsere Kopierer sind so alt, dass der Techniker Dauergast ist und Mitleid mit ihnen hat. Unsere Fenster wurden zugeschraubt, damit sie nicht aus dem Rahmen fallen (man konnte zwischen Rahmen und Fenster durchsehen, Temperatur im Winter betrug in manchen Räumen (Wetterseite) 15 Grad.
Ja, an meiner jetzigen Schule bekommen wir einen Gesamtetat über den wir als Schule frei entscheiden können. Aber davon muss wirklich alles bezahlt werden, Reparaturkosten genauso wie Schulbücher, Taschenrechner für die Schüler (dank Lehrmittelfreiheit, Bücher- oder Kopiergeld gibt es bei uns nicht) oder Seife. Und dank Haushaltssperre darf aktuell nichts ohne Rückfrage über 420 Euro angeschafft werden (erlaubt ist auch nur Ersatz kein neues Gerät usw.). Wir können unser Etat daher aktuell gar nicht ausgeben. Vor einiger Zeit erhielt ich hier ziemlich viel Gegenrede, weil ich schrieb, dass wir Schülertische und -bänke selbst in den Hof geschleppt haben und die neuen hoch in die Räume. Die "Umzugsleute" hätten wir auch bezahlen müssen, so haben wir das Geld gespart. (Da hilft auch das gesamte Kollegium, auch in den Haushaltssitzungen wird heftig aber doch mit Verständnis diskutiert.)
In NRW habe ich alles erhalten. Allerdings war die Schule neu gegründet, vermutlich lag es daran.
Das Land Baden-Württemberg hält sich aus diesem wie alle Bundesländer vollständig heraus. Ich verstehe daher nicht, warum du immer wieder mit dem Bundesland anfängst. Entscheidend ist wie reich die Gemeinde vor Ort ist und natürlich wofür sie ihr Geld ausgibt. Beide Städte in Baden-Württemberg in denen ich unterrichtet habe, sind stolz auf ihre Schulen, sparen lieber an Straßen, die Schwimmbäder sind alt (ca. 70 Jahre) bzw. nicht vorhanden u.a. Die drei Schulen in Leipzig waren auf jeden Fall viel besser ausgestattet (alles neu nach der Wende?) Soll ich schreiben, in Sachsen sind alle Schulen modern und perfekt ausgestattet, nur weil ich 3 in Leipzig gesehen habe?