Beiträge von Kris24

    Ich meine, dass ich dir im letzten Thread schonmal erklärt habe, dass auch in NRW die Somi Note nicht die Häufigkeit des Meldens misst. Trotzdem wird sie als Korrekturmittel verwendet.

    Ja, du hast geschrieben, dass du sie nicht verwendest.

    Aber was bei dir in Somi enthalten ist, hast du leider nicht geschrieben. Von anderen weiß ich, dass Anzahl des Meldens mitgezählt wird.

    Da habe ich tatsächlich mit insgesamt 22 Klassensätzen in diesem Schuljahr mehr Klassenarbeiten/Klausuren. Natürlich sind die 4 in Naturphänomene (2 Klassen) schnell korrigiert, die 4 im Leistungskurs Chemie benötigen mehr Zeit. 2 habe ich geerbt, weil ich 2 Klassen Chemie Mittelstufe von einem langfristig erkrankten Kollegen übernehmen musste. Zum Glück hat er für diesen Zeitraum nur jeweils eine angekündigt. Wir konnten bisher relativ frei entscheiden, es muss aber der Klasse zu Beginn angekündigt werden und er hat sich für eine im 2. Halbjahr entschieden.

    Somi-Noten haben wir nicht, bei uns zählt (offiziell) nur fachliches für die Fachnote. Ich erhielt neulich hier Protest, dass Dreiklang (inkl. Somi) gut sei.

    Ruhige Schüler muss ich aufrufen, nur weil jemand sich nicht meldet, darf ich ihm keine schlechte Note geben.

    Bei Dreisatz musste ich schmunzeln, ich hatte schon einige Diskussionen, weil Kollegen der Ansicht sind, das sei unwürdig für einen Gymnasiasten. Für chemische Rechnungen finde ich es manchmal sinnvoll, ich unterrichte es also (und nicht nur in Klasse 6 kurz).

    Ich gehe davon aus, dass die Doppelkorrekturfachlehrkräfte, gerade mit D/E oder zwei Fremdsprachen in nahezu allen Bundesländern die Arschkarte gezogen haben.

    Wie schon oft geschrieben, ich kenne das Wort Korrekturfachlehrer nur von euch NRWler. Hier kennt diesen Begriff niemand (außer er kommt aus NRW). Ich habe dies schon mehrfach getestet.

    Kombination mit Deutsch und Fremdsprache ist sehr häufig, mehr als die Hälfte aller Deutschkollegen unterrichtet eine weitere Fremdsprache als Hauptfach. Niemand bemitleidet sie, sie sich selbst auch nicht. Nebenfachlehrer korrigieren oft mehr Klassenarbeiten, weil sie mehr Klassen unterrichten.

    Zu Anzahl der Klassenarbeiten, jeder in einem Kurs schreibt Klausuren, im Basiskurs eine pro Halbjahr, im Leistungskurs zwei. Allerdings ist bei uns die Dauer nicht festgelegt, die meisten lassen daher nur eine Doppelstunde schreiben. Von Klasse 5 - 10 waren es im Hauptfach früher 6, im Nebenfach 4. Vor Jahren, als eine vorübergehende Deputarserhöhung dauerhaft wurde, wurde die Anzahl gesenkt. Aktuell sind es nur noch mindestens 4 pro Hauptfach im Jahr, im Nebenfach höchstens 4. In Zukunft (wir wechseln auf G9 ab Sommer) sollen viele Hauptfächer in der Mittelstufe nur noch dreistündig unterrichtet werden, dann gilt die Regelung mindestens 3 (der Lehrer hat dann aber auch mehr Klassen). Erwartungshorizont ist bisher uns überlassen, manche machen sie, manche nicht. In Zukunft sollen sich Fachschaften absprechen.

    Aber in Baden-Württemberg ist die Abiturprüfung mehr Arbeit. Jede Klausur wird dreimal anonym korrigiert, der Zweitkorrektor einer anderen Schule sieht nur einen Code für Schule und Schüler, er weiß nicht, wie viele Punkte, welche Note der Erstkorrektor gegeben hat, wer es ist. Erst der Drittkorrektor sieht beide Bewertungen, bei Abweichungen muss er neu korrigieren und einen Bericht schreiben. Zeitraum ist zwischen wenigen Tagen und 2 Wochen, ein überziehen ist nicht möglich. Wenn jemand krank wird, muss ein Kollege ran und alles korrigieren (und hatte einmal für Englisch nur noch 2 Tage Zeit). (Große) Fehler sollte man nicht machen, wenn man keinen Bericht über seine Minderleistung ans RP möchte. Ich habe dieses Jahr wieder Drittkorrektur, erhalte die Arbeiten von 2 Kursen 2 Tage vor den Pfingstferien und muss sie am 1. Tag nach den Pfingstferien abgeben, ich hoffe auf wenig Abweichungen. Unsere Abiturienten haben derweil ganz normal Unterricht, schreiben ihre Klausuren in den Basiskursen (vor dem schriftlichen sind die Leistungskurse dran), jeder Korrektor unterrichtet also seinen Kurs während seiner Korrektur, bereitet evtl. mündliche Prüfungen vor (auch da sind Kollegen anderer Schulen dabei, wählen die Aufgaben aus, ich weiß also nicht, wer was kriegt, erfahre erst kurz davor, welche Aufgaben ausgewählt werden. Hier ist ein Erwartungshorizont vorgeschrieben.

    Es gibt aber ab einer bestimmten Anzahl schriftlicher Prüfungen Korrekturtage, die anderen müssen zusätzlich Vertretung leisten (mein Extremfall, 6 Tage Zeit für eine Chemieabiturprüfung (LK), Chemie schrieb am Ende, Deutsch normalerweise am Anfang, damit die Erstkorrektoren mehr Zeit haben, Rekord einer Klausur 36 DIN A 4 Seiten (Durchschnitt um 20 Seiten), Kurs ein Schüler zu klein, also kein Korrekturtag, dafür insgesamt 6 Vertretungsstunden zusätzlich (inkl. Nachmittag) in dieser Woche). Das einzige Mal, wo ich Überlastung angezeigt habe (half nur kurzfristig nicht).

    Ich frage mich übrigens, warum sich sehr vieles wieder einmal um Mathematik dreht, nicht aber um z.B. Deutsch oder SU/NaWi oder …

    SU ist absolut unproblematisch, sage ich als langjährige Naturphänomenelehrerin (Fortsetzung von SU in Klasse 5), bis Klasse 8 in Chemie ist sowieso fast alles vergessen und ich fange fast von 0 an. Es reicht, wenn sie Freude am Beobachten haben.

    Über Deutsch habe ich gestern lange nachgedacht, bin ja keine Deutschlehrerin. Probleme sind bei uns Rechtschreibung, inwieweit da fachfremder Unterricht Schuld ist, weiß ich nicht. Ich merke als Problem neben Rechtschreibung auch, dass am Gymnasium wenige nur Druckschrift schreiben können und viel zu langsam schreiben.

    Wer in Mathe dagegen keine Vorstellung vom Zahlenraum (Mengenbegriff) hat, weil zu schnell zum Rechnen übergegangen wurde und auch in Klasse 5 noch (mit den Fingern) zählt, kann dies kaum noch ändern, es hat sich über die Jahre eingeprägt, wurde (falsch) geübt. Sie haben viele Rechenergebnisse auswendig gelernt, sind von ihrer Methode überzeugt, können es nicht anders, aber bei Bruchzahlen ist spätestens Schluss.

    Eine andere Kollegin hier und ich sprachen bereits Rechenverfahren an. Es ist kein Problem, wenn schriftlich dividieren fehlt, das kann ich schnell nachholen, wenn der Rest sitzt (das ist auch die Abmachung mit unseren Grundschulen, auch ich war jahrelang jährlich im Gespräch dabei. Wenn die Zeit zu knapp wird, sollen sie es weglassen.) Ich habe gelernt, es gäbe 5 verschiedene Verfahren für schriftliche Subtraktion (ich kannte 2), manche Schüler schaffen noch mehr, indem sie mischen (und leider nicht korrekt). Manchmal kommt das richtige Ergebnis heraus, oft nicht. Und es ist sehr schwer in der knappen Zeit es umzulernen.

    Inwieweit der falsche Gebrauch vom Istgleichzeichen in der Grundschule unterrichtet wird oder vielleicht nur geduldet wird, weiß ich nicht. Es kostet auf jeden Fall Jahre, es zu ändern, manchen Schülern und ihren Eltern fehlt jede Einsicht. (Ich habe aktuell in der letzten Woche eine entrüstete Mail von Eltern erhalten, weil ich den Rechenweg trotz richtigem Ergebnis angestrichen habe und das Kind frustriert habe.)

    Meine Gedanken heute früh, sitze im Zug und komme gleich in ein "WLAN-Loch", muss daher abrupt Schluss machen.

    Das kenne ich gut aus Chemie, es fehlen Grundlagen, man muss eine Schleife machen, damit (viele) SuS nicht vollkommen abgehängt werden.

    Vielleicht ist genau da das Problem. Man nimmt zu viel Rücksicht am Gymnasium (ich inklusive). Die Bildungspläne sind so gestrickt, dass man da schon ein gutes Tempo vorlegen muss, damit man alle Inhalte bis zum Abitur schafft. Da bleibt keine Zeit für extreme Baustellenaufarbeitung. Man macht es doch immer wieder, weil man denkt, das kann nicht sein, dass man weitermacht und dann nur noch 5-10 SuS von 25 überhaupt noch folgen können.

    Das Problem ist aber, doch, das kann sein! Es sind vermutlich in der Klasse auch nur maximal 10 SuS gymnasial geeignet. Aber heute gehen so viele SuS auf das Gymnasium, die da kognitiv gar nicht hingehören. Und dann passt man sich automatisch dem Niveau an.

    Mir gelingt es mit den Jahren immer besser auch mal einfach weiterzumachen, wenn es Zeit wird.

    Da habe ich mit meinen Chemie-LKs Glück (Chemie habe ich fast jährlich LK). Ich stelle von Anfang an Teile von Abiturklausuren (meistens aus anderen Bundesländern, damit meine Schüler sie nicht kennen) als Klausur. Und in Chemie höre ich regelmäßig, die Abiturklausur war die einfachste (ich denke allerdings, sie haben intensiver gelernt und wussten, was dran kommen kann).

    Ich hatte den Weltartikel als typischen Weltartikel abgestempelt.

    https://www.welt.de/vermischtes/ar…foerderung.html

    Ich beziehe mich auf diesen Artikel.

    Ich gebe den Schülern recht. Der Unterricht hat wirklich häufig wenig mit der schriftlichen Abiturprüfung zu tun. Das liegt aber daran, dass die meisten Schüler, die Abitur machen wollen, kognitiv gar nicht in der Lage sind (oder alternativ zu faul sinnvoll nachzuarbeiten, oder beides) auf diesem Niveau zu arbeiten. Kein Wunder, wenn man im Unterricht immer wieder an den selben alten Baustellen arbeiten muss.

    Danke, dass du es aufgreifst, ich habe es auch überlegt.

    Allerdings habe ich mich gewundert, weil ich dies so nicht kenne. Unsere Schüler behaupten manchmal sogar, dass die zentrale schriftliche Abiturprüfung in Mathe die einfachste Klausur (in den 2 Jahren) gewesen sei. Aber ich habe mich neulich auch gewundert, dass manche meinten, Hausaufgaben seien unnötig. Bei uns spielen sie eine große Rolle. Ich führe zwar ab Klasse 9 keine Hausaufgabenliste mehr, aber erwarte schon, dass die Schüler es können (und Hausaufgaben als Übung helfen dabei).

    Nur dass ich aufgrund meiner 25-Jahre Erfahrungen in der Grundschule nicht pauschal irgendwem die Qualifikation abspreche ... so wie du aufgrund deiner Einzelfall-Erfahrungen. ;)

    Ich muss seit 30 Jahren in Klasse 5 und 6 die falschen Vorstellungen korrigieren (nein, es sind keine Einzelfälle, es gibt sie in jeder Klasse mehrfach (gut, manchmal dieselbe Kollegin)), ich lasse es mir von Schülern (und früher auch von den Kolleginnen) erklären, auch um zu wissen, wo ich die Schüler abholen kann/muss.

    Ach bitte, es gibt schon Gründe, warum NRW die Ausbildung umgestellt hat und Mathe verpflichtend macht.
    Das tut man nicht, weil die Mathedidaktiker arbeitslos wären.
    Es ist KEINE Allgemeinkritik an alle Grundschullehrkräfte, auch nicht an die ohne Mathestudium, aber selbst unter den motiviertesten schaffen es nicht alle, sich komplett einzuarbeiten, wie es wünschenswert wäre.

    Danke, du hast es besser ausgedrückt, was ich gemeint habe.

    Bei GrundschulkollegINNen, die guten Matheuntrrricht erteilt haben, habe ich meistens nicht nachgefragt, sprich, ich weiß nicht, ob sie Mathe studiert haben oder gute Fortbildungen besucht haben oder vielleicht selbst das ausführliche Gespräch mit Kolleginnen gesucht haben und es sich selbst beigebracht haben. Natürlich kann man sich viel beibringen. Ich weiß aber auch, dass mein Physikanfängerunterricht vor vielen Jahren oder NwT in fachfremden Themen fachlich ausbaufähig war bzw. ist (ich suche auch das Gespräch und besuche Fortbildungen, ist nicht perfekt, sondern Notlösung). Aber auch um das zu beurteilen, benötigt es Wissen, dass ich anfangs auch nicht hatte. Und je mehr Wissen ich habe, umso mehr vermeide ich den fachfremden Unterricht.

    Das habe ich im Gespräch mit mancher Kollegin (es waren immer Frauen) vermisst. (Ich habe übrigens nie Kritik geäußert, das bringt ja nichts, sie müssen ja fachfremd unterrichten, ich habe nachgefragt und mir die Vorgehensweise erklären lassen, auch um die Denkweise meiner Schüler zu verstehen. Ich denke auch, dass das Klassenlehrerprinzip große Vorteile hat, aber leider auch Nachteile. Ich habe Moebius zugestimmt, ursprünglich wollte ich mich aus der Diskussion heraushalten. )

    Und aufgrund deiner konkreten Beispiele verallgemeinerst du diese Aussage dann?

    Genau wie du auch. ;) Es waren leider keine Einzelfälle. Da hätte ich dem Schüler "die Schuld gegeben", hätte gedacht, er hat es falsch verstanden.

    (Ich hatte ursprünglich mehr geschrieben, aber ich habe seit Corona keine ausführlichen Gespräche mehr mit meinen GrundschulkollegINNen geführt, mein Wissen ist vielleicht nicht mehr aktuell, die Studiumdauer hat sich in Baden-Württemberg ja vor einigen Jahren verlängert. Aber bei manchen meiner aktuellen Fünftklässler ertappe ich mich bei dem Gedanken, ob die Kollegin Mathe studiert hat, ob sie verstanden hat, was und warum sie es unterrichtet. Früher hatten wir jährlich Gespräche in lockerer Form und ich konnte unauffällig fragen.)

    ...sonst ändert sich nix. Einer der Slogans, die auf ewig ins Gedächtnis gebrannt bleiben.

    Ich denke auch jedesmal an diesen Spruch, wenn ich Twix/Raider sehe.

    (Die Webespots liefen ja täglich dutzende Male im Webefernsehen und damals sah ich noch Werbung. ^^ Ich war daher auch sehr überrascht, dass Seph es nicht mehr kannte. Ist also auch eine Altersunterscheidung wie das persönliche Erleben der Mondlandung, Fußball-WM 1974 (mein 1. bewusstes Erleben :)), Dallas, Mauerfall usw.)

    Bzgl. Mathe: Ich glaube sogar, dass es hilfreich ist, wenn man als Mathelehrer selber nicht der beste (Oberstufen-)Schüler in Mathe war. Denn dann verfällt man nicht so leicht ins "Mathe ist ja ein Kinderspiel'-Denken.

    Für die Oberstufe magst du (in Einzelfällen) Recht haben, ich kann dies aber nicht bestätigen, aber Grundschulmathematik inkl. Klasse 5 glaubt jeder zu können.

    (Meine MathekollegInnen mit dem größten Erfolg auch bei schwachen Schülern hatten selbst immer sehr gute Noten. Um gut erklären zu können, muss man es selbst verstehen und die didaktische Reduktion gelernt haben. Ich glaube eher, dass eine gewisse Unlust und "nicht so wichtig- Einstellung" weiter gegeben wird.)

    Ich stimme Moebius in diesem Punkt zu. Wenn der Aufbau des Zahlenraums nicht gelingt, wenn Grundrechenarten irgendwie beigebracht wird, dann haben diese Schüler später extreme Probleme (und Schwächere werden es vielleicht nie mehr aufholen. Auch ich merke es, wenn vorher fachfremd unterrichtet wurde.)

    Kaskadenabordnung:

    So nennt sich das halt, wenn jemand von Schule x an Schule y abgeordnet wird, damit jemand von Schuleny an Schule z abgeordnet werden kann. Notwendig, um größere Entfernungen zwischen gut besser besetzen Schulen und schlecht besetzten Schulen zi überwinden.

    Ich habe das Wort sofort verstanden, obwohl zum 1. Mal gelesen. Es beschreibt das Problem gut. (Aber schmunzeln musste ich trotzdem.)

    Hm, ich frage mich ja doch, was an sachlichen, neutralen Auflistungen witzig ist. ;)

    Von mir stammt zwar nicht der Smiley, aber über das Wort Kaskadenabordnung musste ich gerade auch schmunzeln.

    (Ich bin froh, dass wir in den letzten Jahren nicht abordnen mussten, obwohl wir mit über 100 % starteten. Inzwischen sind ca. 10 % langzeiterkrankt und wir müssen alle Vertretungen selbst stemmen. Ich komme wie einige Kollegen daher seit Monaten auf offiziell 29 Deputatstunden am Gymnasium. Ein Ende ist noch nicht in Sicht.)

    Wobei das Beispiel vom Golf von Amerika kein gutes Beispiel ist. Selbst amerikanische Zeitungen weigern sich z. T. Durchgesetzt hat es sich auf jeden Fall noch nicht.

    (Namensänderungen schaffen auf jeden Fall Verwirrung und sollten gut überlegt sein. Mir persönlich gefiel der Name Twix nie, hat vielleicht mit dazu beigetragen, dass ich es als "Kindersüßkram" beiseite schob.)

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