Beiträge von Kris24

    Ich wundere mich hier eigentlich nur über deine Polemik. Es gibt viele Ziele, die nur sinnvoll mit einem Flugzeug erreicht werden können.

    Tja, es gibt so viele schöne Dinge, dass mein Leben und mein Geld nicht reicht. Muss man für wenig Urlaub wirklich fliegen?

    Ja, manche Ziele sind ohne Flug nicht erreichbar, muss man da hin oder ist der Preis zu hoch?

    Ich habe hier schon einiges naives gelesen, z. B. "Anpassung an 2 Grad mehr", was deutlich Nichtwissen zeigt. Vermutlich wird es in den nächsten 20 Jahren das Leben auf der Erde in Deutschland noch lebenswert sein. Für mich reicht es vielleicht noch, wenn ich nicht so alt wie meine Oma werde, für Jüngere?

    Diese Diskussion erinnert mich an Menschen, die sich völlig für einen Urlaub verschulden und nachher auf der Straße stehen. Ist das der Urlaub wirklich wert?

    Jetzt kommt vermutlich wieder das Argument, was eine Person tun kann. Und die anderen... Mich nervt es seit über 35 Jahren. Jetzt wird es sehr teuer, das Treibhauskonto ist fast vollständig gefüllt.

    Kipppunkte fallen nicht linear, eine Umkehr ist ab einem bestimmten Punkt unmöglich.

    Vor allem wartet man beim Flug in einem beheizten Flughafen, während man bei der Bahn nachts auf einem gottverlassenen Bahnsteig steht, auf dem man Angst haben muss überfallen zu werden und wo alles nach Urin stinkt, weil die Toiletten des Bahnhofs schon seit 15 Jahren dank Vandalismus geschlossen sind.

    Stuttgart hat einen doppelstöckigen Warteraum, oben ist es ruhig. Und ich muss erst zum Flughafen und dann vom Flughafen zum Hotel. Und manchmal sind das sehr viele Kilometer, der Bahnhof ist normalerweise in der Innenstadt.

    Besonders wundere ich mich über Eltern, die fliegen und die Umwelt für ihre Kinder zerstören. Mir könnte es egal sein.

    Und Ryanair macht das in einem Bruchteil der Zeit für einen Bruchteil des Preises.

    Und dann brauche ich Stunden bis ich fliegen kann und am Zielort Stunden bis ich in der Stadt bin.

    Mir wurde der Vorschlag mal für Friedrichshafen-Hamburg, also quer durch Deutschland gemacht. Der Zug war von Haustür zu Hoteltür deutlich schneller und günstiger dank Supersparpreise, es ging damals sogar ohne Umstieg. Lustig, dass manche den Weg zum Flugzeug und den anschließend zum Hotel vergessen.

    In der Bahn kann ich zumindest lesen (oder schlafen). Das geht bei Bedarf auch auf dem Bahnhof, während man auf einen verspäteten Zug wartet.

    Im Auto sollte man beides nicht während der Fahrt machen.

    Insofern fahre ich sehr gern Bahn. Man kommt in der Regel an. Zwischendrin kann man sich oftmals (natürlich nicht immer) sinnvoll beschäftigen.

    Wenn ich zu ungewöhnlichen Zeiten hier schreibe, sitze ich im Zug. Meistens schlafe ich, ich fahre häufig nachts oder früh morgens, manchmal lese ich.

    Bei einer Umsteigeverbindung ist +1 Stunde quasi Standard, kann aber auch deutlich mehr werden.

    +1 Stunde mit dem Auto? Das erlebe ich äußerst selten.

    Erlebe ich regelmäßig, wenn ich über Stuttgart oder Würzburg, früher Köln fahre. Selbst abends um 9 Uhr.

    Und stopp und go stresst mich mehr als ruhig im Zug zu sitzen.

    Plus 1 Stunde im Zug erlebe ich dagegen selten, weil die Züge nicht so aufeinander abgestimmt sind. Die Umstiegzeiten sind meistens nicht so knapp. Dann habe ich halt eine kürzere Wartezeit auf den nächsten Zug. Ich fahre am Wochenende quer durch Süddeutschland, selten mit weniger als 3 Umstiegen. Klappt gut und ich bin nicht langsamer als mit dem Auto, auch wenn ich oft einen anderen Zug nehme als geplant.

    Verspätung bedeutet manchmal auch, ich kriege noch den vorherigen Zug, weil dieser Verspätung hat.

    Solche massive Vollkatastrophen kommen leider mit dem Auto vor, ja. Aber äußerst selten. Die meisten erleben sowas in einem kompletten Autofahrerleben vielleicht 2 bis 3 mal.

    Im Jahr bevor ich nach Bielefeld zog, ging dank Blitzeis, Schnee und LKW auf der A2 bei Bielefeld 72 Stunden nichts mehr. Ich habe eine Familie kennengelernt, die nur mal schnell 30 km zu den Großeltern wollte. Seitdem habe ich grundsätzlich mehrere Decken und Energieriegel im Auto und fast immer Getränke.

    Ich selbst stand in Bielefeld im Winter mehrfach mehrere Stunden, allerdings nie länger als 6 Stunden.

    Ich schrieb oben weitere Wege, klar bei Kurzstrecken kann der Zug oft nicht anders fahren. Aber vom Bodensee nach Aachen erfuhr ich unterwegs, dass es über Köln warum auch immer nicht mehr geht. Mir wurde eine Alternative angezeigt und ich kam genau 5 Minuten später am Bahnhof an, allerdings aus einer anderen Richtung.

    Wenn es doof kommt, dann kann mit allen Verkehrsmitteln Probleme bekommen. Bei der Bahn ist aber Verspätung eher die Regel als die Ausnahme. Das ist mir viel zu unzuverlässig, besonders bei unterschiedlichen Anschlüssen. Wenn die Zeit keine Rolle spielt, geht auch die Bahn.

    Nur bedeutet Verspätung mit der Bahn meist nur 10 Minuten, ich kenne keinen Autofahrer, der mir so genau sagen kann, wie lange er für eine weitere Strecke benötigt.

    Ich las mal von einer Untersuchung, Studie oder ähnlichem, das genau das untersuchte. Autofahren wird beschönigt, ÖPN kommt schlechter weg. Grund? Beim Autofahren hat man das Gefühl, es selbst in der Hand zu haben, beim ÖPNV fühlt man sich ausgeliefert.

    Bequemer finde ich Autofahren nur manchmal, eine meiner schlimmsten Erfahrungen war um Köln, ich musste dringend, das Schild mit der nächsten Toilette sagte 5 km und mein Auto bewegte sich mehr als 2 Stunden nicht um einen Meter und anschließend auch nur im Schritttempo. Mich hat es fast zerrissen. Im Zug gehe ich einfach mal.

    Wenn ein Baum auf die Oberleitung fällt, sitzt man auch mehrere Stunden im Zug fest.

    Zumindest bei mir in der Region (Mittelhessen), ist die Bahn so unzuverlässig, dass es mit dem Auto immer schneller geht. Selbst mit zwei Stunden Vollsperrung bin ich mit dem Auto noch schneller an meiner Schule, als mit dem ÖPNV. Ich wohne in einer mittel großen Stadt und will in eine Großstadt. Nichtmal das klappt mit dem ÖPNV zuverlässig.

    Oberleitung hatte ich zweimal, einmal direkt auf meinen Zug, ich dachte zuerst an eine Bombe, Druckwelle, gelber Rauchpilz.

    Dauerte beide Male eine Stunde, dann wurde evakuiert und Parallelstrecke wieder freigegeben.

    Deswegen fährt man mit einem Navi mit Verkehrsmeldungen. Unfälle können dann immer noch passieren, aber Sperrungen werden meistens schnell erkannt.

    Bei weiten Entfernungen würde ich stets eine Hotelübernachtung in unmittelbarer Nähe bevorzugen.

    Navis waren damals noch unbezahlbar und die Sperrung in München sehr kurzfristig. Und wenn man selbst am Unfall beteiligt ist, sollte man nicht abhauen.

    Ich bin inzwischen tatsächlich so weit, bei wichtigen Terminen frühzeitig bewusst mit dem Zug anzureisen. Dank DB navigator gab es immer zeitnah Alternativen und notfalls kann ich für eine Teilstrecke noch das Taxi nehmen. Bei Sperrung auf der Autobahn und ich habe einige erlebt und Unfall mit eigener Beteiligung kann ich nicht weg.

    Ich fahre seit ein paar Jahren sehr viel Zug. Gerade bei weiten Strecken gibt es immer Alternativen.

    Habe ich anders erlebt. Wenn ich irgendwo pünktlich sein muss, dann nehme ich das Auto. Wenig Minuten Verspätung hat man mit der Bahn immer, das ist nicht das Ding. Aber es fallen Züge regelmäßig aus, dann ist der Anschluss dahin und man kommt zu spät. Und das nicht mehr ein paar Minuten, sondern mindestens eine halbe Stunde bis hin zu mehreren Stunden.

    Mein Vorstellungsgespräch nach dem Referendariat in München, 300 km mit dem Auto, kurz vor München Autobahn gesperrt wegen Bombenfund und dann Sprengung. 4 Stunden zu spät, obwohl ich sehr viel Zeit eingeplant hatte.

    Anderes Vorstellungsgespräch vom hinter mir fahrenden Jungen Mann, war wohl aufgeregt, übersah sowohl rote Ampel als auch mein rotes Auto. Auffahrunfall. Beide Autos Totalschaden. Keine Ahnung wieviel er zu spät kam.

    Ich habe noch weitere Beispiele, bin früher sehr viel Auto gefahren. Bei den vorher zitierten Wildschweinen war ich auf dem Heimweg, aber auch da habe ich sehr viel Zeit verloren. Mein lustigster Unfall war auch auf der Autobahn, als das Auto vor mir ausgerechnet eine Schultafel verlor. Ich konnte dank Lastwagen nicht ausweichen, beide Vorderreifen kaputt, Zeitverlust wieder mehrere Stunden.

    Wenn es wichtig ist, muss man früher losfahren und Alternativen einplanen. Mit dem Auto auf der gesperrten Autobahn gibt es keine außer warten.

    Zauberwald, standest du nicht mal im Stau, den ich aus dem Zug beim Vorbeifahren bewunderte? Müsste auch in diesem Thread stehen.

    Ja, auch ein Zug hat Verspätung, aber oft sind es nur wenige Minuten, weniger als mich andere Autos auf der Route aufhalten. Es gibt ja nicht nur Stau, sondern Autofahrer, die plötzlich die Spur wechseln, Traktoren, die mit 20 km pro Stunde kilometerweit vor einem her fahren,...

    Ich amüsiere mich, wenn Autofahrer über wenigen Minuten auf einer längeren Strecke meckern, aber mir nicht sagen können , wie viele Minuten Sie genau für diese Strecke benötigen. Da spielen 15 oder 30 Minuten plötzlich keine Rolle mehr.

    Und ja bei meiner letzten Bahnfahrt war ich dank Wildschweinen auch eine Stunde länger unterwegs, besser als dass sie mir ins Auto rennen (vor knapp 20 Jahren erlebt).

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