Beiträge von elCaputo

    Ich würde Moebius beipflichten. Es gibt gute Gründe dafür, von der angedachten Untätigkeitsklage abzusehen, ohne Dir Dein Recht auf Deinen empfundenen Ärger oder auf korrekte Auszahlungen abzusprechen.


    Ich habe auch häufiger mit der BezReg Köln zu tun, von der es heißt, dass dort grundsätzlich freitags nicht ans Telefon gegangen wird. Das liegt sicher nicht am Unwillen, sondern dürfte Ergebnis einer auch in den Schulen beobachtbaren personellen Unterausstattung sein.


    Die Kölner Behörde ist ein Moloch, irgendwelche Rachegelüste aufgrund einer Klage halte ich für Quatsch.


    Dennoch sehe ich keine Beschleunigung in der Sache durch eine Klage, die ja auch Dich Nerven, Zeit und ggf. Geld kostet. Das Ganze mit ungewissem Ausgang. Tue Dir das selber nicht an.

    Hat sich erledigt, habe das hier gefunden:

    "Die Strukturzulage nach § 47 ist eine unwiderrufliche und ruhegehaltfähige Zulage. Die Strukturzulage ergänzt das Grundgehalt, ist aber nicht unmittelbarer Bestandteil des Grundgehaltes. Sie ist jedoch durch die Unwiderruflichkeit und Ruhegehaltfähigkeit
    so fest in den Bezügen verankert, dass sie der verfassungsrechtlich geschuldeten Alimentation zuzuordnen ist. Damit wird der Rechtsprechung zu der Einordnung der allgemeinen Stellenzulage, die sachlich dem Grundgehalt nach BBesG zuzuordnen ist, gerecht (vgl. BVerfG, Beschl. v. 14.2.1982 – 2 BvR 1261/79 –, juris; BVerwG, Urt. v. 9.12.1999 – 2 C 31/98 –, juris)."

    Ich habe da mal eine grundsätzliche Frage:

    Kann die Strukturzulage (Paragraph 47 LBesG NRW), wenn sie einmal gewährt wurde, z.B. nach einem Stellenwechsel wieder kassiert werden?


    Bei den Besoldungsstufen ist das ja (außer aus disziplinarischen Gründen) nicht möglich. Wie verhält sich das mit der Strukturzulage (früher allgemeine Stellenzulage)?

    Bei unseren Ukrainern nehme ich nicht unbedingt eine höhere Leistungsfähigkeit oder -bereitschaft wahr. Da ist von allem was dabei. Wie zu erwarten.

    Insgesamt scheinen die in Mathe stärker zu sein als unsere durchschnittlichen GGS- Schüler. Wir haben allerdings auch echt schwache Schüler, bei denen sich der Spracherwerb sehr schwierig gestaltet.


    Da suchen wir noch nach Ursachen. Traumatisierung, Verweigerung, kognitive Probleme? Alles schwer rauszubekommen. Und die Eltern sind oft freundlich, jedoch ebenso oft recht unverbindlich und eigentlich nie proaktiv, wenn es um Schule geht. Auch hier große Sprachprobleme. Deutsch-Kurse sind entweder sehr rar oder werden auch fast 2 Jahre nach Einwanderung nicht besucht.


    Unsere eigene Vorbereitung, Ausstattung und Ressourcen sind beschämenswert schlecht. Da hätte mehr passieren müssen, wenn man sich eine solche gesellschaftliche Aufgabe aufbürdet. Und damit meine ich ausdrücklich nicht die Kollegen am untersten Ende der Hackordnung.

    Realistisch oder relativierend?


    Wer Bürgergeld bezieht, geht in der Regel keiner Arbeit nach. Wer aus dem Bürgergeld aufgestockt wird, geht in der Regel einer Teilzeitbeschäftigung nach oder einer Vollzeitbeschäftigung, deren Ausbildungsvoraussetzungen wiederum nicht im mindesten an ein Studium mit zwei Staatsexamina tippen können.


    Was auch immer die Bedingungen für den Bürgergeldbezug sein mögen, ich bin nicht gewillt, mein eigenes Einkommen daran zu bemessen. Zumindest nicht unter der Maßgabe, dass ich zufrieden sein muss, solange mein Einkommen über der Grundsicherung liegt. Allerdings können einen die prozentualen Bürgergeldsteigerungen schon neidisch werden lassen.


    Übrigens, wenn wir dereinst auch bei voller Berufstätigkeit mitsamt akademischer Ausbildung auf dem Niveau des Bürgergelds angekommen sein werden, gibt es da ja immer noch Bangladesch oder Burkina Faso. "Warum seid ihr unzufrieden, beim Nachbarn ist das Gras noch viel brauner."

    Am liebsten würde ich allen Eltern, deren Kinder eine Gymnasialempfehlung haben, raten "Gebt Eure Kinder unter keinen Umständen an die Gesamtschule!"


    Nicht, weil ich das Grundkonzept Gesamtschule ablehne. Im Gegenteil. Nicht, weil ich die einzelnen Schulprogramme ablehne. Es geht ums Schülerklientel. Das mag in einzelnen Fällen (besonders im ländlichen Raum plus kein Gymnasium in der Nähe) ok sein, in der Regel herrschen diese Bedingungen jedoch nicht.


    Für mich als Vater ist jedenfalls ganz klar. Das soziale Umfeld einer Gesamtschule werde ich meinem Kind um jeden Preis ersparen.

    Den Ansprüchen der Eltern gerecht zu werden, noch dazu wenn es einzig und allein um Notenabänderungen ohne Substanz geht, ist nicht meine Baustelle. Ich beobachte aber, dass es bei Kollegen regelrechte Angst vor konfrontativen Gesprächen gibt und sie dem aus dem Weg gehen. Weniger Ärger und Stress und wegen zu guter Noten gibt es mit niemandem im System Ärger.


    Auch ich könnte mir systemische Anpassungen vorstellen, die es möglich machen, dass der Einfluss des Elternhauses nicht mehr so wichtig wäre.


    - Gestellte Lehrmaterialien, die in der Schule (am besten im Klassenraum) verbleiben. Kein Stift, kein Block, kein Buch gibt's dann nicht.


    - Keine Hausaufgaben, dafür verpflichtende nachmittägliche Förderkurse. Diese nicht nur abgestellt auf Fächer, sondern auch in Bezug auf Struktur, Lernmethoden, Sozialverhalten etc. Wer diese nicht besuchen muss, dem werden sinnvolle Alternativangebote gemacht.


    - Viel mehr Zeit und Raum für Beziehungsarbeit - geht in meinen Augen nur mit kleineren Lerngruppen.


    - Jegliches Equipment, jeder Ausflug, das Frühstück und Mittagessen, jede noch so kleine Ausgabe mit schulischem Bezug wird durch die Schule getätigt (Die Kindergrundsicherung wäre hier gut aufgehoben gewesen).


    - Belohnungssysteme, die z.B. in die Freizeit wirken > Es ist unfassbar, wie dankbar manchmal eigentlich einfache Angebote wie Plätzchenbacken angenommen werden.


    - Bei Entscheidungen, wie die Wahl von best. Kursen muss die Expertise der Lehrer eine größere Rolle spielen, um absehbare Misserfolgserlebnisse und Frustrationen zu vermeiden. (Ihr glaubt nicht, wie oft hier extrem schwachen Schülern durch die Eltern z.B. noch eine weitere Fremdsprache zugemutet wird.)


    Ganz viele Wunschträume, die sicher auch nicht billig sind. Aber die Ergebnisse von billig kennen wir ja.

    Das ist ja auch wenig verwunderlich.

    1. Struktur und Ordnung sind das halbe Schulleben. Wer das drauf hat, kann kaum noch scheitern. Gerade in den unteren Schuljahren steht und fällt das mit den Elternhäusern.

    2. Das häusliche Lernen spielt immer noch eine zu große Rolle, als dass Eltern als Lernbegleiter oder -antreiber keine Rolle mehr spielten.

    3. Wir alle wissen, wie empfänglich wir selbst oder zumindest Kollegen für die "Wünsche" oder Beschwerden von engagierten Eltern sind. Ich möchte nicht wissen, wieviele Noten ungerechtfertig geschönt werden. Als Reaktion auf Beschwerden oder bereits antizipiert.

    Das macht im großen Maßstab sicherlich auch einiges aus.

    Habe als Jugendlicher mal in einem mittelständischen Unternehmen in der Werkhalle ne Inventur mitgemacht. In den Unterschränken der Werkbänke waren mehr Bierflaschen als Werkzeug. War wohl eher Untergrundkultur.

    Antimon

    Ok, ich darf die ganze Zeit lesen, welche Faktoren Deiner Meinung nach keine Rolle spielen. Ich habe jetzt ein bisschen geblättert, aber wirkliche Thesen Deinerseits, woran es hapert, nicht finden können. Sollte es diese geben, sind die aufgrund der Forenstruktur aber vielleicht auch nur schlecht zu rekonstruieren.


    Also, welches sind Deiner Meinung nach die Hauptgründe für das schlechte Abschneiden (Und ich hoffe, dass wir wenigstens darin einer Meinung sind, dass das Ergebnis für Deutschland nicht befriedigend sein kann) bzw. für die klare Abwärtstendenz?

    Und ja, man kann das Studiendesign an sich kritisieren, seine praktische Umsetzung auch. Doch akzeptieren wir einfach mal das Gegebene. Was sind die ausschlaggebenden Faktoren?

    SteffdA

    Ich will jetzt nicht in das Horn derer tuten, die bei jeder Idee, was zum Pisa-Ergebnis beigetragen haben könnte, nach glasklaren Daten fragen.

    Aber Du merkst ja selbst, wie sehr Du eher interpretierst und Schlüsse ziehst. Für mich ist das ok, weil das Phänomen Bildung eben wahnsinnig komplex, die einzelnen Teilaspekte so feingliedrig und die Wechselwirkungen wahrscheinlich nichtmal erforscht sind.

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