Den Ansprüchen der Eltern gerecht zu werden, noch dazu wenn es einzig und allein um Notenabänderungen ohne Substanz geht, ist nicht meine Baustelle. Ich beobachte aber, dass es bei Kollegen regelrechte Angst vor konfrontativen Gesprächen gibt und sie dem aus dem Weg gehen. Weniger Ärger und Stress und wegen zu guter Noten gibt es mit niemandem im System Ärger.
Auch ich könnte mir systemische Anpassungen vorstellen, die es möglich machen, dass der Einfluss des Elternhauses nicht mehr so wichtig wäre.
- Gestellte Lehrmaterialien, die in der Schule (am besten im Klassenraum) verbleiben. Kein Stift, kein Block, kein Buch gibt's dann nicht.
- Keine Hausaufgaben, dafür verpflichtende nachmittägliche Förderkurse. Diese nicht nur abgestellt auf Fächer, sondern auch in Bezug auf Struktur, Lernmethoden, Sozialverhalten etc. Wer diese nicht besuchen muss, dem werden sinnvolle Alternativangebote gemacht.
- Viel mehr Zeit und Raum für Beziehungsarbeit - geht in meinen Augen nur mit kleineren Lerngruppen.
- Jegliches Equipment, jeder Ausflug, das Frühstück und Mittagessen, jede noch so kleine Ausgabe mit schulischem Bezug wird durch die Schule getätigt (Die Kindergrundsicherung wäre hier gut aufgehoben gewesen).
- Belohnungssysteme, die z.B. in die Freizeit wirken > Es ist unfassbar, wie dankbar manchmal eigentlich einfache Angebote wie Plätzchenbacken angenommen werden.
- Bei Entscheidungen, wie die Wahl von best. Kursen muss die Expertise der Lehrer eine größere Rolle spielen, um absehbare Misserfolgserlebnisse und Frustrationen zu vermeiden. (Ihr glaubt nicht, wie oft hier extrem schwachen Schülern durch die Eltern z.B. noch eine weitere Fremdsprache zugemutet wird.)
Ganz viele Wunschträume, die sicher auch nicht billig sind. Aber die Ergebnisse von billig kennen wir ja.