Beiträge von elCaputo

    Das ist ja auch wenig verwunderlich.

    1. Struktur und Ordnung sind das halbe Schulleben. Wer das drauf hat, kann kaum noch scheitern. Gerade in den unteren Schuljahren steht und fällt das mit den Elternhäusern.

    2. Das häusliche Lernen spielt immer noch eine zu große Rolle, als dass Eltern als Lernbegleiter oder -antreiber keine Rolle mehr spielten.

    3. Wir alle wissen, wie empfänglich wir selbst oder zumindest Kollegen für die "Wünsche" oder Beschwerden von engagierten Eltern sind. Ich möchte nicht wissen, wieviele Noten ungerechtfertig geschönt werden. Als Reaktion auf Beschwerden oder bereits antizipiert.

    Das macht im großen Maßstab sicherlich auch einiges aus.

    Habe als Jugendlicher mal in einem mittelständischen Unternehmen in der Werkhalle ne Inventur mitgemacht. In den Unterschränken der Werkbänke waren mehr Bierflaschen als Werkzeug. War wohl eher Untergrundkultur.

    Antimon

    Ok, ich darf die ganze Zeit lesen, welche Faktoren Deiner Meinung nach keine Rolle spielen. Ich habe jetzt ein bisschen geblättert, aber wirkliche Thesen Deinerseits, woran es hapert, nicht finden können. Sollte es diese geben, sind die aufgrund der Forenstruktur aber vielleicht auch nur schlecht zu rekonstruieren.

    Also, welches sind Deiner Meinung nach die Hauptgründe für das schlechte Abschneiden (Und ich hoffe, dass wir wenigstens darin einer Meinung sind, dass das Ergebnis für Deutschland nicht befriedigend sein kann) bzw. für die klare Abwärtstendenz?

    Und ja, man kann das Studiendesign an sich kritisieren, seine praktische Umsetzung auch. Doch akzeptieren wir einfach mal das Gegebene. Was sind die ausschlaggebenden Faktoren?

    SteffdA

    Ich will jetzt nicht in das Horn derer tuten, die bei jeder Idee, was zum Pisa-Ergebnis beigetragen haben könnte, nach glasklaren Daten fragen.

    Aber Du merkst ja selbst, wie sehr Du eher interpretierst und Schlüsse ziehst. Für mich ist das ok, weil das Phänomen Bildung eben wahnsinnig komplex, die einzelnen Teilaspekte so feingliedrig und die Wechselwirkungen wahrscheinlich nichtmal erforscht sind.

    Lasst das Denken im Parteien-System, das hilft keinem weiter. Überhaupt tut es dringend Not, von vielen Dingen Abstand zu nehmen, die sowieso nur noch mit Ach und Krach oder schlicht nur noch als Simulation existieren. In eigentlich allen Ressorts gibt es richtig viel zu tun, Grundsätzliches neu zu denken.

    Parteien helfen dabei nicht. Dichotome Weltbilder auch nicht.

    Den Alkoholabusus hatte ich mitsamt etlichen anderen Süchten und anderen Aspekten als Definition dafür genannt, was gemeinhin als dysfunktionale Familie gilt.

    Diese Gemengelage aus verschiedenen Aspekten, die wiederum nicht in Gänze vorliegen müssen oder in ganz unterschiedlichen Gewichtungen (je nach Familie) macht bereits deutlich, wie schwer dies statistisch zu erfassen sein muss. Unabhängig vom Land. Allein eine Datenerfassung bzgl. der Drogenabhängigkeit (legal oder illegal) innerhalb von Familien mit Kindern wird nicht zu bekommen sein. Und nein, eine allgemeine Statistik zum Alkoholkonsum in D (die es gibt) lässt da keine belastbaren Rückschlüsse zu.

    Natürlich fischen wir alle bei der Suche nach den Gründen für das schlechte Abschneiden im Trüben. Und ja, vieles ist Mutmaßung, allein weil viele Parameter, die hier einwirken, statistisch nicht erfasst werden oder erfasst werden können. Das zieht doch aber keine Denk- oder gar Äußerungsverbote nach sich. Schonmal gar nicht in einem Meinungsforum.

    Welchen Annteil hat Corona? Ja wo ist denn das erfasst oder ableitbar? Welchen Anteil hat Migration? Ja wo ist das erfasst bzw. wie soll das ermittelt werden? Was ist mit den Veränderungen im Medienkonsum? Gibt es verstärkt ein Problem mit Prekarisierung oder dem artverwandten Thema der dysfunktionalen Familien?

    Gern würde ich da Tabellen des Statistischen Bundesamtes präsentieren. Geht aber nicht. Daher ja das Rätselraten (übrigens seit über 20 Jahren der enttäuschenden Pisa-Ergebnisse), was da los ist, was zu ändern wäre.

    Du weißt schon, dass es da eine nicht allzu schwer nachzuvollziehende Beziehung zwischen einer steigenden Lebenszeitprävalenz des Drogenkonsums einerseits und einer wachsenden Drogensuchtproblematik gibt, oder?

    Da ich diejenigen aus der Schule entlasse, die dann bei den BKs aufschlagen, um Abschlüsse zu machen, die bei uns zuvor hätten gemacht werden können, habe ich auch ne Ahnung, was das für eine besondere Lese sein dürfte.

    Umso interessanter, wenn jemand seine Beobachtungen mitteilt, der damit bisher nicht befasst war. Das rückt ja auch das eigene Bild wieder gerade. Beobachte an mir selber, dass man sich zu sehr gewöhnt, schnell überzeugt ist, dass die eigenen Alltagserfahrungen die Normalität abbilden.

    Weiß nicht, warum das hier so von oben herab sein muss. Warum die Beobachtungen und Einschätzungen von Kasimo in Frage gestellt werden. Keiner von uns war dabei.

    Da ist ja durchaus Gesprächspotential. Worin z.B. die Unterschiede des Arbeitsumfeldes Gymnasium zum dem des BK bestehen. Das in den Vorwurf zu kleiden, man sei ungeeignet oder habe einfach Respektlosigkeit ausgestrahlt ist doch einfach stillos und einem Austausch nicht zuträglich.

    "Laut den Ergebnissen des jüngsten Epidemiologischen Suchtsurveys belief sich die Lebenszeitprävalenz des Konsums illegaler Drogen in der deutschen Erwachsenenbevölkerung 2021 auf 35,8 Prozent und lag damit um mehr als 10 Prozent höher als noch zehn Jahre zuvor."

    Sagt jetzt Statista, aber ist sicherlich auch blabla.

    Kann es sein, dass Du so ein richtiges Gespräch mit mir eigentlich nicht führen willst? Dein Ton ist irgendwie recht aggressiv. Hier "blühende Fantasie", dort "dumme Ausrede", da "blabla". Ist jetzt nicht die Gesprächskultur, die ich schätze.

    Die Bundesländer übernehmen für ihre Landesbeamten praktisch augenblicklich die Tarifergebnisse. Was sagt uns das bezüglich der Härte, die dieses Ergebnis für die Länder darstellt?

    Man hat den Jackpot geholt und tütet den jetzt schnell ein. So kann man sich noch generös gerieren.

    Der Katalog, der dysfunktionale Familien beschreibt, ist recht umfangreich. Vom Alkoholabusus (und andere Süchten) mit all seinen Folgeerscheinungen, über die Abwesenheit von Liebe, schiefe Machtgefüge, Grenzenlosigkeit, falsche Vorbilder ist da alles dabei.

    Was das mit Familien macht, das nenne ich Verfallsprozesse. Müsstest Du aus Deinem Berufsalltag kennen, zumindest wenn Du an bestimmten Schultypen in gewissen Gegenden arbeitest. Ist teilweise echt erschreckend und oft frustrierend.

    Habe mir mel die GEW Seite bei X angeschaut. Die Versuche, über abenteuerlichste Rechenkunststücke eine Lohnsteigerung von 10 bis 11% herbeizufabulieren, werden vom wenig geneigten Publikum durchschaut und entsprechend goutiert.

    kleiner gruener frosch

    Februar 2025? Das sind noch 14 Monate! Mehr als ein Jahr!

    Allein sich auf die Zeit dazwischen einzulassen, also faktisch eine einjährige Nullrunde zu akzeptieren, macht mich in Anbetracht des letzten schlechten Abschlusses und der davonrennenden Preise sprachlos.

    Freilich bleibt Dir unbenommen, zufrieden zu sein. Ich glaube und hoffe jedoch nicht, dass diese Leidensfähigkeit und -bereitschaft von vielen geteilt wird.

    Ok, damit gehe ich d'accord.

    Dennoch kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es Kräfte im Diskurs gibt, die gleichzeitig die Loslösung von biologischem, grammatischem und sozialem Geschlecht voneinander fordern, aber trotzdem gegenseitige Wechselwirkungen behaupten. Ähnlich einer semipermeablen Membran hätte demnach insbesondere das biologische Geschlecht auf die beiden anderen Kategorien keinen Einfluss. Umgekehrt jedoch sehr wohl.

    Und nicht nur dass, die o.g. Diskursteilnehmer fordern, aus der Warte der sozialen Betrachtung von Geschlecht (ich benutze zur besseren Unterscheidbarkeit "Gender") heraus, Anpassungen der beiden anderen Achsen Biologie und Grammatik an die Bedürfnisse von Gender. Biologie und Grammatik sollen sich, trotz der angeblich strikten Trennung, am Konzept Gender ausrichten.

    Die (ggf. nachvollziehbare) Verweigerung gegenüber der Idee, es gäbe nur zwei Gender (die dummerweise biologische Name aufweisen), wird so zur (gar nicht mehr nachvollziehbaren) Verweigerung gegenüber dem biologischen Fakt, dass es beim Menschen und allen höheren Lebewesen unstrittig zwei Geschlechter gibt. Und da wird es krude.

    Wer eine strikte Trennung von biologischem Geschlecht und Gender zur Grundlage der Betrachtung macht, der braucht sich mit der jeweils anderen Kategorie gar nicht mehr befassen. Nur sprachlich sollte man dann noch die Trennung vollziehen, denn die verbindet beides noch. Freilich müsste die "neue" Kategorie Gender dann noch Berücksichtigung finden in Personalausweis, Stellenausschreibungen, Familienstammbuch etc. Die Kategorie des biologischen Geschlechts bliebe davon gänzlich unberührt.

    Aber ich glaube, dass gerade diese letzte logische Konsequenz für Hickups sorgt. Denn irgendwie soll es dann doch das biologische Geschlecht sein, an dem mit den Maßstäben von Gender herumgeschraubt wird.

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