Meine Antwort auf die Frage: Findet ihr die Regelschule oder die Förderschule besser:
Ich denke, es kommt immer darauf an, an welcher Schule man arbeitet, ob es einem in der Inklusion an der Regelschule oder in der Förderschule besser gefällt. Aus meiner Sicht als Grundschullehrerin in der Regelschule würde ich persönlich die Arbeit an der Förderschule vorziehen, weil ich da mein " eigener Herr" bin. In der Inklusion kommt es doch sehr darauf an, wie sie an der Regelschule gelebt wird und so wie ich es bisher erlebt habe reicht das Spektrum von: "Die Sonderpädagogin fährt zwischen den Schulen hin und her und taucht irgendwann im Unterricht auf und macht, was die Grundschullehrerin ihr sagt" bis: "Die Sonderpädagogin ist in der Grundschule fest im Stundenplan verankert und übernimmt in einzelnen Fächern den Unterricht komplett und die Grundschullehrerin ist sozusagen in diesen Fächern die Assistenz."
So wie ich es erlebt habe, kann es mit der Inklusion sehr unterschiedlich laufen und manchmal ist die Stimmung nicht so gut, weil manche Kolleginnen denken, es sei ungerecht, dass die Sonderpädagogin in einer höheren Gehaltsstufe ist und sich nur stundenweise um ein paar Kinder aus der Klasse kümmert, während die GS-Lehrerin diese Kinder ansonsten immer allein mit der ganzen Klasse unterrichten muss und auch noch weniger Anerkennung dafür bekommt. Wenn man der Sonderpädagogin, die gerade aus dem Auto gesprungen kommt auch noch sagen muss, was ansteht, dann stößt das manchem auf.
Bei mir war es anders, da war die Sonderpädagogin der Schule zugeordnet und hat den kompletten Deutschbereich in meiner Klasse übernommen. Wir haben von der Zusammenarbeit profitiert und und uns gut absprechen können. Ich war im Unterricht anwesend und habe unterstützt.
In einem anderen Fall hatten die Inklusionskinder (G-Schule) einen eigenen Klassenraum neben meinem und kamen nur in den Nebenfächern zu uns. Den Unterricht haben wir an einem Nachmittag komplett zusammen für die Woche geplant. In De und Ma hatten die Inklusionskinder fast nur Einzelförderung und konnten in die 3. Klasse nicht integriert werden, da sie manchmal nur 6 Buchstaben konnten und auch in Mathe wäre das nicht gegangen. Aber in MU, Sport, Kunst, Sachunterricht haben wir alles gemeinsam gemacht und es war schön. Die 7 Inklusionskinder haben mir noch nach Jahren über den benachbarten Schulhof zugewunken, nach der Grundschule wurden sie in der benachbarten Förderschule weiter unterrichtet.
Meine Schüler haben gerne mit den Inklusionskindern gespielt und gearbeitet. Meist handelte es sich bei den Beeinträchtigungen um Down-Syndrom oder Kanner-Syndrom.
Auch in diesem Fall denke ich, dass die Sonderpädagogin glücklich war mit der Zusammenarbeit, so wie ich auch. Aber wie gesagt, habe ich es schon anders erlebt, besonders, wenn die Kolleginnen mehrere Schulen anfahren müssen und nicht richtig ins Kollegium integriert sind. Aber vielleicht ist das in anderen Bundesländern anders geregelt.