Und das, obwohl bei gefühlt 95% der Referendarinnen und Referendare die Stresspusteln eigentlich die einzigen Dinge sind, die aufblühen. 
Obwohl ich mit Auszeichnung abgeschlossen habe, bin ich im Referendariat alles andere als aufgeblüht. Im Gegenteil, denn dort begann eigentlich der Frust.
Allein schon darüber, dass ich unglaublich viele Wochenstunden arbeiten musste (diese unsäglichen Entwürfe, die Unterrichtsvorbereitung dauerte selbst für die "wenigen" Stunden, die man zu leisten hatte, noch ewig usw.), aber dafür nur so ein mageres Gehalt bekam. Empfand die Zeit als Ausbeutung und stressig. Ich hätte auch nie gedacht, dass das Referendariat so ein nerviger Kram ist.
Ich meine direkt nach dem Studium in der Forschung hatte man eine Ellenbogengesellschaft, klar, aber trotzdem war das psychisch nicht so ein Druck.
Aber das weiß man ja vorher nicht (wenn man nicht ausführlich genug Foren liest...), dass das Referendariat so ein Mist ist, welcher normale Mensch würde das ahnen.
Leute, die nach dem Studium in ein Unternehmen einsteigen, ja gut, die werden eingearbeitet und der Start ist natürlich auch ungewohnt.
Aber das ist Meilen von dem weg, was an Schulen abläuft, mit den ständigen Unterrichtsbesuchen, Entwürfen, Seminaren, Bewertungen von Persönlichkeit und so weiter. Wenn man danach geht, müssten Lehrer ja absolut elite sein. Das ist das psychische Pendant zur körperlichen Belastung bei der Ausbildung zur einer Spezialeinheit wie Marinetauchern oder so.
Als ich das meinen Freunden und Bekannten, die zu BASF oder auch in mittelständische Unternehmen gingen, erzählt habe, wie mein Berufseinstieg aussieht, die haben das gar nicht geglaubt, dass man das so geprüft, getriezt, beobachtet und unter Druck gesetzt wird.