Gehören Lehrer/innen zu den reichsten 10% in Deutschland?

  • Lokführer... hach. Nur ich und die Maschine... ich könnte sie "Emma" nennen.

  • Man muss mal nach unten schauen, um zu sehen, wo wir stehen

    Das muss ich nicht, von da komme ich. Stell Dir einfach mal vor mit dazumal noch 1400 DM drei Personen einen Hund und eine Katze durch den Monat zu bringen. Die Frage ist... Kannst Du Dir das überhaupt vorstellen und wenn ja, was nützt es? Das ist doch Heuchelei behaupten zu wollen, dass es einem mit dem eigenen Gehalt dann gleich viel besser geht. Ich schaue weder nach oben noch nach unten, das ist mir sowas von egal. Wenn ich wollte und nicht gerade Corona wäre, könnte ich mich in den Flieger setzen und nach Neuseeland jetten. Oder auf die Malediven oder sonst wohin. Wahrscheinlich könnten alle das, die hier schreiben, man müsste einfach nur das Geld ausgeben wollen. Ich lebe in einem der reichsten und zugleich teuersten Länder der Welt, da bekommt man zum Geld zwangsläufig ein bisschen ein anderes Verhältnis. Die bunten Scheine haben eine nicht allzu lange Halbwertszeit. Haus hab ich keines, auch keinen Garten, will ich auch beides nicht. Ich will gar nicht nachschauen, was ich dafür in der Stadt bezahlen müsste, das würde mich vermutlich deprimieren. Da Häuser in der Stadt hier aber so teuer sind, dass auch der Gruppenleiter bei der Novartis keins hat, interessiert mich das eh nicht. Dafür bekommt man aber z. B. sagenhaft gutes Essen, das ist doch auch schön. Restaurant Wiesengarten kann ich übrigens wärmstens empfehlen falls es mal jemanden nach Basel verschlägt.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Ich würde gerne Hängebauchschweine auf Mallorca züchten

    Ich nicht, Spanien hat nämlich ein ziemlich beschissenes Gesundheitssystem. Haben wir spätestens in den letzten 6 Monaten doch alle gelernt. Das sind halt Dinge, die sollte man jenseits der fetten Kröten auch noch auf dem Schirm haben.

  • Klar hilft das ab und an, um die Perspektive zu wahren, aber wären das wirklich deine Jobalternativen?

    Welche Alternativen zur Schule oder gibt es denn als Haupt- und Realschullehrer? Oder als Grundschullehrer mit 6 Semestern Studium?

  • DDoch, doch, darauf ist der Strangersteller - falls ich damit gemeint sein soll - bereits eingegangen. Die Vermutung der Unzufriedenheit äußerte sich sehr rasch nach dem Eingangsbeitrag in Kommentaren, wonach Lehrer gar nicht "reich" wären (also das vehemente Bestreiten, dass man zu den 10% der am besten Verdienenden gehöre und wenn, dann sei das eben noch lange nicht "reich") und eher zu wenig als zu viel verdienen (wobei ich nie sagte, wir verdienten zuviel, das wird mir immer gerne untergeschoben), weil sie ja diese und jene Ausgaben hätten und er kennt sie aus vielen Diskussionen hier seit 2017 (?), in denen Lehrer sich ungerecht bezahlt fühlten, weil andere Akademiker so viel mehr verdienen würden - naja, und nicht zuletzt aus persönlichen Gesprächen mit Kollegen, die immer wieder über mangelnde Wertschätzung klagen und damit aber nur "mehr Geld/Gehalt" meinen.

    Versuche doch mal einen Beitrag zu erstellen, ohne beleidigt zu sein :wink2:


    Weder sagen alle, dass es keine Disziplinkonflikte gibt, noch sagen alle, dass Lehrer arme Schlucker sind. Überhaupt gibt es kein "alle".


    Menschen haben a) verschiedene Ansichten. Sie ändern sogar b) manchmal ihre Meinung, z.B. weil sie bestimmte Erfahrungen erst im Laufe mehrerer Jahre machen. Und c) intsrpretierst du definitiv zu viel in jeden einzelnen Kommentar hinein und machst aus Hinz und Kunz "alle".

    Wenn ich mich z. B. dafür einsetze, dass ich ein Exemplar des Schülerarbeitsheftes umsonst bekomme, bin ich noch keine geldgeile Schlampe, die den Hals nicht voll kricht, denn, ob du es glaubst oder nicht, ich habe im Laufe meines Arbeitslebens tausende Eur privat für Arbeitsmaterial für die Schule ausgegeben. Oder Zehntausende? Ich weiß es nicht mehr, hab aber auch keine Lust, nachzurechnen. Und es gibt sicher auch Kollegen, auf die das nicht zutrifft.


    Ich las hier keinen Beitrag, dass jemand unglücklich wäre mir dem, was er verdient, ich las kritische Einschätzungen, Relationen. Macht Spaß, vielleicht magst du das auch mal probieren. Verschiedene Perspektiven einnehmen, anderen zuhören.


    Werden Sonderschullehrer nicht genauso bzw. sogar noch besser bezahlt als Gymnasiallehrer?

    Wie lange schreibst du hier schon mit? Das wurde doch sooooooo oft durchgekaut. Naja, wie auch immer, jedenfalls ist das genau das, was ich meine, wenn ich den Eindruck habe, dass du am allerneidischsten zu sein scheinst.

  • Welche Alternativen zur Schule oder gibt es denn als Haupt- und Realschullehrer? Oder als Grundschullehrer mit 6 Semestern Studium?

    Das Lehramt ist eine Einbahnstraße, von den paar Anomalien wie im Schulbuchverlag zu arbeiten oder ins Ministerium zu wechseln mal abgesehen. Im Studium hatten wir damals auch eine Exkursion und wurden von einer Museumspädagogin betreut, die im früheren Leben Lehramt studierte. Kommt alles vor, ist aber sicher nicht der Regelfall und zumeist mit viel Glück verbunden.

    Daher gehe ich in den meisten Fällen bei solchen Aussagen davon aus, dass die Leute meinen "Wenn ich mich von Anfang an für eine Alternative statt Lehramt entschieden hätte." - außer jetzt Leute wie @Wollsocken80, die tatsächlich aus einem nichtschulischen Bereich kommen und mit mehr oder weniger großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich wieder in diesen zurück könnten.

  • Oder als Grundschullehrer mit 6 Semestern Studium?

    6 Semester? Da kenne ich niemanden. Dann hat man natürlich keine Alternativen im Blick. Nach 10 und mehr (früher war alles schöner und besser...) schon, man hat verschiedene Perspektiven durch und kann sich entscheiden. Zumal man dann wahrscheinlich auch "ein wenig" in anderen Bereichen gearbeitet hat, um sich sein Leben zu finanzieren. Das Schlimme heute ist ein völlig verschultes Studium, dass wenig Perspektivwechsel schon aus Zeitgründen zulässt.

  • Doch, doch, darauf ist der Strangersteller - falls ich damit gemeint sein soll - bereits eingegangen. Die Vermutung der Unzufriedenheit äußerte sich sehr rasch nach dem Eingangsbeitrag in Kommentaren, wonach Lehrer gar nicht "reich" wären (also das vehemente Bestreiten, dass man zu den 10% der am besten Verdienenden gehöre und wenn, dann sei das eben noch lange nicht "reich") und eher zu wenig als zu viel verdienen (wobei ich nie sagte, wir verdienten zuviel, das wird mir immer gerne untergeschoben), weil sie ja diese und jene Ausgaben hätten und er kennt sie aus vielen Diskussionen hier seit 2017 (?), in denen Lehrer sich ungerecht bezahlt fühlten, weil andere Akademiker so viel mehr verdienen würden - naja, und nicht zuletzt aus persönlichen Gesprächen mit Kollegen, die immer wieder über mangelnde Wertschätzung klagen und damit aber nur "mehr Geld/Gehalt" meinen.


    Wertschätzung drückt sich für mich nicht nur und überhaupt in "mehr Geld/Gehalt" aus, wenngleich ich auch gerne gut verdiene - und das tue ich ja.

    Hey,


    naja, aus deiner Sicht magst du ja auf das Problem eingegangen sein, indem du dich der "steilen These" bedient hast, du magst dich auch darin bestätigt gesehen haben, dass dies auch so verstanden worden sei. Aber, wie Du schon selbst feststellst, kam es nie über eine Vermutung hinaus. Und das ist das methodische Problem einer Diskussion, die sich sehr stark an der Schuldidaktik orientiert: Eine "steile These" kann zwar als guter Einstieg dienen, aber gerade bei solch einem Thema muss auch damit gerechnet werden, dass es evtl. auch nur als bewusste Provokation verstanden wird - denn alles basiert nun auf Vermutungen über die Motive der These, die Überleitung lässt sich auch nicht so gut in einem Forum herstellen. Ich unterstelle dir nicht, dass du gerade das evozieren wolltest, ich weise nur darauf hin, dass es mich eher irritierte. Dein jetziger Beitrag ist m.E. das wirkliche Eingehen darauf, was du willst - und ehrlich gesagt auch eine bessere Diskussionsgrundlage.


    Ich kenne die Diskussion, dass Lehrer zu viel verdienten, nicht, wie ich auch kaum Kollegen kenne, die so denken. Im Gegenteil stoße ich oft auf Personen, die zwar keine Lehrer sind, die aber doch schon zu wissen glauben, wie viel ich in Wirklichkeit zu verdienen habe - Nachtwärterstaatsliebhaber oder so. Und nun haben wir verschiedene Erfahrungen, und nun?

  • 6 Semester? Da kenne ich niemanden. Dann hat man natürlich keine Alternativen im Blick. Nach 10 und mehr (früher war alles schöner und besser...) schon, man hat verschiedene Perspektiven durch und kann sich entscheiden. Zumal man dann wahrscheinlich auch "ein wenig" in anderen Bereichen gearbeitet hat, um sich sein Leben zu finanzieren. Das Schlimme heute ist ein völlig verschultes Studium, dass wenig Perspektivwechsel schon aus Zeitgründen zulässt.


    Pepe, ist zwar schön 25 Jahre her (man, jetzt fühle ich mich gerade alt), aber bei mir wären es sechs gewesen.


    Kl.gr.Frosch

    In Baden-Württemberg waren es (für Grundschule) auch nur 6 und nicht an der Universität. Damit wurde das geringere Gehalt begründet.


    Meine jüngere Schwester hat dies vor 26 Jahren auch getan.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • pepe

    In Hessen dauert das Studium 6 Semester (plus 1 Prüfungssemester für die Vorbereitung auf die Examensprüfungen, die sich aber bei allen Lehrämtern vom Aufwand her sehr in Grenzen hält; die Examensprüfungen sind mit denen in Bayern nicht vergleichbar).


    Welche Alternativen sind das, sagen wir mit den Fächern Englisch und Physik für das Lehramt an Haupt- und Realschulen?

  • Ich habe gar nicht von der Mindeststudienzeit geredet. Der Gedanke, möglichst schnell mit dem Studium fertig zu werden, stand damals (nicht nur bei mir) überhaupt nicht in Vordergrund. Studieren war nicht alles... Lebenserfahrungen in vielen Bereichen sammeln, das ist das, was heutigen Turbostudenten schwer fällt, bzw. manchmal durch engmaschige Studienordnungen unmöglich gemacht wird.

  • Langsam sein ist eine nette Lebenserfahrung, aber wenn man sein Studium zu großen Teilen selbst finanziert ist Geschwindigkeit schon irgendwie wichtig und man ist im Referendariat auch deutlich entspannter, weil man nicht "auf einmal so viel Stress hat". ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Langsam sein ist eine nette Lebenserfahrung, aber wenn man sein Studium zu großen Teilen selbst finanziert ist Geschwindigkeit schon irgendwie wichtig und man ist im Referendariat auch deutlich entspannter, weil man nicht "auf einmal so viel Stress hat". ;)

    und auch wenn man auf Bafög angewiesen ist wie ich, sollte man sich ran halten (Regelstudienzeit + Studienabschlussförderung für 2 Semester).


    Ich war tatsächlich froh, als ich das Studium abgeschlossen hatte und endlich selbst Geld verdienen konnte (und das Geld endlich reichte). Freunde erzählten mir, dass ich im Referendariat richtig aufblühte.

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  • So gibt es halt unterschiedliche Erfahrungen. Ich musste übrigens reichlich Bafög zurückzahlen. Aber ich habe während des Studiums immer irgendwie Geld verdienen müssen, auch weil ich mir u.a. den Luxus eines alten VW-Käfers leisten wollte. Fließbandarbeit in Fabriken, Nachhilfe, AStA-Arbeit, Zeitungen austragen, Werbebanner malen... und nebenbei das Studentenleben genießen. Mein eigener Sohn zeigt mir zur Zeit, dass das eben so heute nicht mehr möglich ist. Und das finde ich schade.

    Wenn ich heute das gendergerechte "Studierende" statt Studenten lese/höre, fällt mir nur ein: Ich war Student, etwa 7 Jahre lang. "Studierender" war ich in dieser Zeit vielleicht 4-5 Jahre... Aber die insgesamt 7 Jahre habe ich genossen.

    Übrigens danke @Fallen Angel für die erste "verwirrend-Reaktion", die ich erhalte. Aber verstehen tu ich sie nicht.

  • Freunde erzählten mir, dass ich im Referendariat richtig aufblühte.

    Und das, obwohl bei gefühlt 95% der Referendarinnen und Referendare die Stresspusteln eigentlich die einzigen Dinge sind, die aufblühen. :D


    Obwohl ich mit Auszeichnung abgeschlossen habe, bin ich im Referendariat alles andere als aufgeblüht. Im Gegenteil, denn dort begann eigentlich der Frust.

    Allein schon darüber, dass ich unglaublich viele Wochenstunden arbeiten musste (diese unsäglichen Entwürfe, die Unterrichtsvorbereitung dauerte selbst für die "wenigen" Stunden, die man zu leisten hatte, noch ewig usw.), aber dafür nur so ein mageres Gehalt bekam. Empfand die Zeit als Ausbeutung und stressig. Ich hätte auch nie gedacht, dass das Referendariat so ein nerviger Kram ist.

    Ich meine direkt nach dem Studium in der Forschung hatte man eine Ellenbogengesellschaft, klar, aber trotzdem war das psychisch nicht so ein Druck.

    Aber das weiß man ja vorher nicht (wenn man nicht ausführlich genug Foren liest...), dass das Referendariat so ein Mist ist, welcher normale Mensch würde das ahnen.

    Leute, die nach dem Studium in ein Unternehmen einsteigen, ja gut, die werden eingearbeitet und der Start ist natürlich auch ungewohnt.

    Aber das ist Meilen von dem weg, was an Schulen abläuft, mit den ständigen Unterrichtsbesuchen, Entwürfen, Seminaren, Bewertungen von Persönlichkeit und so weiter. Wenn man danach geht, müssten Lehrer ja absolut elite sein. Das ist das psychische Pendant zur körperlichen Belastung bei der Ausbildung zur einer Spezialeinheit wie Marinetauchern oder so.

    Als ich das meinen Freunden und Bekannten, die zu BASF oder auch in mittelständische Unternehmen gingen, erzählt habe, wie mein Berufseinstieg aussieht, die haben das gar nicht geglaubt, dass man das so geprüft, getriezt, beobachtet und unter Druck gesetzt wird.

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