Beiträge von Zauberwald

    Wenn man in der Grundschule schon 20 Stunden in der Woche zusätzlich lernen muss, ist doch alles gesagt. Die Kinder begleiten, das empfehle ich allen Eltern, aber 1 Stunde am Nachmittag für Hausaufgaben & Co sollte reichen. Höchstens vor Lernfächern (Sachkunde), wenn Tests anstehen, reicht die Stunde evtl. nicht.

    Von Vorlernen halte ich schon mal gar nichts, das verwirrt die Kinder manchmal nur. Erlebe ich öfters bei der schriftlichen Subtraktion.

    Ich würde ganz gerne öfter mit Schülern wandern, aber nicht wegen des Wanderns an sich. Das ist einfach nur eine nette Gelegenheit mal mit den Richtigen ein bisschen zu quatschen. Leider geht das Gejammer bei den üblichen Verdächtigen schon nach 10 Metern los. Wieder andere schaffen keine 2 Kilometer ohne Pause. Also wird nur noch das Allernötigste "gewandert", z. B. vom Bahnhof zum Museum.

    Ich wandere meist mit der Sportkollegin und übernehme gerne den Trödeltrupp hinten. Wir haben jede Menge Spaß... Die anderen warten aber auch geduldig.

    Man kann aus allem ein Problem machen. Meiner Nicht-Lehrerin-Gattin war es von vornherein klar, dass gemeinsamer Urlaub über Jahrzehnte nur während der Schulferien stattfinden kann. Mir ja sowieso.

    Was meine Frau am meisten störte, war die regelmäßige Frage: "Wieso nimmst du noch immer in den Schulferien frei?", als unsere Kinder nicht mehr zur Schule gingen, und sie so den anderen vermeintlich die Planungen erschwerte. Dass sie einen schulpflichtigen Ehemann hat, ging lange nicht in die Köpfe der jüngeren Muttis und Vatis unter ihren Mitarbeitern... Das ist jetzt zum Glück kein Problem mehr.

    So ist es bei meinem Mann auch. Alle müssen auf ihn Rücksicht nehmen, weil er eine schulpflichtige Frau hat. ^^ Aber langsam klappt das Arrangieren mit den üblichen Betroffenen ganz gut. Man wechselt sich ab.

    Wiederholung bringt später noch weniger, die Lücken werden größer.

    (Ich denke dies oft bei unseren Sechtsklässler. In Mathe 5 dank Bruchrechnung können sie es noch mit einer 3 in Deutsch ausgleichen, in Klasse 8 oder 9 kommt eine weitere 5 in Physik oder 2. Fremdsprache dazu und es gibt keine 2 "gleichwertige" Zweier zum Ausgleich, eine Wiederholung bringt in Mathe nichts mehr, sie bleiben oft zweimal sitzen, wenn die 2. Fünf auch "gefestigt" ist und stehen ohne Schulabschluss da. Wir bemühen uns, wenn dies bei Wiederholung absehbar ist, um externe Prüfung. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand erst in der Mittelstufe überraschend in Mathe schwach wurde wie neulich eine Grundschulkollegin im anderen Thread vermutete. Wiederholung in Klasse 5 oder 6 und gute Nachhilfe kann dagegen helfen. )

    In der Grundschule ist es bei manchen so, dass sie besser in einer Förderschule aufgehoben wären, aber wenn die Eltern nicht mitspielen, müssen wir die Kinder so mitziehen und kommen an unsere Grenzen. Manche Kinder sind so groß wie wir (Ausnahmen!!!) und laufen immer noch in der GS herum. Und ehrlich gesagt ist es auch für die Kinder doof. Wir hoffen immer, dass die Eltern die Werkrealschule wählen, denn da sind die Bedingungen zunächst in Klasse 5 besser, da sind viele auf ähnlichem Niveau, es gibt Fördergruppen und Hausaufgabenbegleitung, weil Ganztag, bis sich die Klassen dann im Laufe der nächsten Jahre immer mehr füllen.

    Auch an meinem alten Gymnasium wäre die Oberstufe bei realistischer Notengebung locker um ein Drittel kleiner gewesen. Das ist eben das Ergebnis, wenn man nach Elternwille aufnehmen muss, nach der Erprobungsstufe kaum nennenswert Abschulungen stattfinden (dürfen) und in den Folgejahren die Prämisse ist (bzw. immer wieder eindrücklich an unsere Verantwortung für den Lebensweg der Schüler appelliert wird), dass wir ja wohl niemanden ohne Schulabschluss entlassen wollen.. also doch wenigstens bitte irgendwie über den mittleren Schulabschluss schieben.. auf diese Weise landen dann Schüler in der Oberstufe, die mit realistischer Notengebung eigentlich seit Klasse 7 in keinem Jahr die Versetzung bekommen hätten dürfen. Ich glaube nicht, dass es an den Nachbarschulen anders lief.

    Anderes Bundesland, gleiches Spiel. Manchmal schaue ich mir in der Zeitung die Fotos des Abijahrgangs an und ab und an muss ich mich doch sehr wundern. Aber es sei jedem gegönnt.

    Ich halte das, was LegoHeld schreibt, nicht für übertrieben.

    Ich halte es auch nicht für übertrieben. Sogar in der GS gibt es SLen, die einen anweisen, im Hauptfach doch noch die 4 zu geben, damit man ohne Ärger den Schüler einfach in die weiterführende Schule weiterschieben kann. Aus Bequemlichkeit oder weil es heißt, das (wiederholen) bringt soweiso nichts.

    Ist vmtl. nicht ganz vergleichbar, aber ich kann mir gut vorstellen, wie es in höheren Klassen laufen kann.

    Es gibt viele, die in ihrem Beruf Berufung erfahren haben, nicht nur in sozialen wie hier geschrieben wurde.

    Ja, "unser" Elektriker, der mit über 80 oder war er schon 90? das letzte Mal als er hier war, eigentlich nur mit mir in der Küche saß und Kaffee trank. Das eigentliche Problem konnte er nicht lösen, aber wir hatten einen gemeinsamen schönen Nachmittag und er erzählte mir von seiner Flucht kurz vor dem Mauerbau, als er mit 16 Jahren mit seinem Bruder allein in den Westen floh. Sie kamen ins Kinderheim hier im Ort. Er machte hier eine Lehre und wohnt (hoffentlich) bis heute im Ort. Aber auch das ist schon ein paar Jahre her... Eine Rechnung bekam ich nie. Er wollte immer noch seine alten Baustellen weiter betreuen und so kontaktierte ich ihn wegen eines Problems.

    Danke Chili.

    Ich bin sehr gut darin meine Arbeit, wenn sie anfällt, gewissenhaft zu erledigen. Trotzdem könnte ich gut und gerne darauf verzichten. Ich habe es doch schon gesagt: Wenn man voraussetzt, dass eine Arbeit nötig ist, macht mir meine prinzipiell meistens Spaß. Das merken übrigens auch meine "Kunden". Das heißt aber doch nicht, dass es mein Hobby wäre immer wieder Leuten beizubringen Nullstellen zu berechnen.

    Ehrlich, warum kündigst du nicht? Du bist in meinen Augen noch so jung und kannst doch nicht dein ganzes Leben in einem Beruf bleiben, den du gar nicht magst. Stell dir vor, du liegst auf dem Totenbett und denkst: "Scheiße, ich war Lehrer. Warum habe ich nichts anderes gemacht?"

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