Beiträge von Nymphicus

    Aber egal, du könntest dich trotzdem damit impfen lassen, aus epidemiologischen Gesichtspunkten, denn wenn die Wirksamkeit so super ist(...) Die Mutationen, die da kommen werden, können wir aktuell sowieso nicht abschätzen, wer weiß, was in 5 Monaten alles mutiert ist.

    Habe ich nicht geschrieben, dass die Wirksamkeit super ist. Ich habe geschrieben, dass ich die Medien wegen der Aufbauschung der Impfnebenwirkungen kritisiere.

    Dass wir nicht abschätzen können, wohin Corona mutiert, stimmt auch nicht.


    Ich habe übrigens auch vorhergesagt, dass der von vielen einfach mal behauptete Zusammenhang zwischen geringerer Pathogenität und höherer Infektiösität bei Mutationen kein zwingender ist und so ist es auch gekommen. Im schlechtesten Fall (unwahrscheinlich, aber möglich) haben wir am Ende etwas, dass so ansteckend ist wie Masern und so tödlich wie MERS. Ist halt im Potenzial des Virus enthalten. Wir "steuern" die Evolution des Virus sogar durch unsere Lockdown-, zugelassene Durchseuchung und Impfpolitik und unseren Umgang mit immunsupprimierten Fällen und unsere völlige Unterschätzung von Longcovid maßgeblich nachteilig mit. Es ist überhaupt kein Zufall, dass die Mutationen in Ländern in denen Corona sein lauf gelassen wurde, ihren Ursprung haben.


    Das Problem ist nicht und war auch nie, dass wir zu wenig wissen. Du würdest Dich wundern, wenn Du den Coronathread nochmal stellenweise durchliest, was alles vorhersehbar war. Über die meisten der Sensationsmeldungen, die hier über Monate eintrudelten, hat euch Firelilly seinerzeit, ganz am Anfang, schon auf Basis der Erkenntnisse chinesischer Wissenschaftler aufgeklärt. Das Problem ist dass die Leute es nicht wissen wollen und lieber den Überbringer der schlechten Nachricht verhöhnen.

    Einen epidemiologischen Grund dafür gibt es nicht, ich gehe einfach davon aus, dass das Coronavirus Nympicus verwirren und in den Wahnsinn treiben möchte.

    SARS-CoV2 ist ein ziemlich berechenbarer Gegenspieler geworden, das Zeug dazu mich zu verwirren und in den Wahnsinn treiben hat nur die Eigenschaft einiger Mitmenschen, das auszublenden :sabber:

    Das Problem ist, dass Teile der Politik die unterstellte öffentliche Meinung über die Vernunft gewichten. Kein Wunder, bei so vielen anstehenden wahlen. Tatsächlich ist es so, dass wir nur aus diesem Teufelskreis kommen, wenn wir als Bürger gut informiert sind und der Politik entsprechendes Feedback geben.

    Zehntausende Tote, die zweite Welle, der lange Lockdown sind alles folgen vermeidbarer Fehlentscheidungen, die u.a. getroffen wurden in der irrigen Annahme dem Wähler einen gefallen zu tun. Und es passiert schon wieder.


    Sein Gesamturteil der Lage nicht auf das Gesamtbild, sondern auf einzelne Orte und das persönliche Umfeld zu gründen, ist übrigens ein Zeichen von Urteilsschwäche in Gesamtzusammenhang.

    Woher weißt Du das?

    Weil der R-Wert von B117 über 1 liegt und der der alten Variante unter 1. B117 wächst exponentiell, die alte Variante nicht.

    Der Lockdown wirkt auf beide Varianten, nur dass B117 bei R 1,2 landete und das Original bei etwa 0,8.

    Das Ziel des Lockdowns war es B117 Verbreitung zu stoppen, was gelungen wäre, wenn der Wert bei 1 gelandet wäre. Das hat man knapp verfehlt. Vereinbarte Regelungen wie die Schulschließungen wurden in manchen Bundesländern ja sogar durch völlig beliebige Notbetreuungsreglen verwässert. Das kann man ganz einfach nachvollziehbar ausrechnen.


    Den Rest kann man ganz einfach ausrechnen, unten nochmals das Diagramm, was zeigt was passieren wird: Unter der alten Pandemie baut sich quasi eine Neue auf.

    Vgl.: auch hier:

    https://www.tagesspiegel.de/wi…xponentiell/26918862.html


    Dadurch, dass wir B117 sich aufbauen lassen, werden unsere Maßnahmen immer wirkungsloser, weil höherer Basis R. Künftige Lockdownmaßnahmen müssten für den selben Effekt viel härter ausfallen. Es gibt also keinen vernünftigen Grund B117 nicht vor der Verbreitung zu kontrollieren. Genau wie im November, werden die Maßnahmen umso härter und länger, je länger man rumbummelt.

    Nichts neues also unter der Sonne, unser Schicksal ist selbst verursacht.

    Dass ich AstraZeneca aussitze, hat nicht den Grund der Impfnebenwirkungen. Ich finde es absolut unverantwortlich, wie die Medien das aufbauschen und Unsicherheit deswegen schüren. Neurologische Ausfälle, schwere Allergische Reaktionen müssen berichtet werden, aber sicher nicht eine AU wegen völlig gewöhnlicher Impfnebenwirkungen wie Fieber und Gliederschmerzen, weil das völlig erwartbar ist. Beides miteinander zu vermischen zeugt davon, dass da Leute schreiben, die vor dem Schlagzeilen machen sich nicht mit dem Thema beschäftigen und sich ihrer Verantwortung für die Pandemiebekämpfung (derInformationsgrad der Öffentlichkeit hat in Metastudien einen nachgewiesenen Einfluss auf den R-Wert!) nicht bewusst sind.


    Das Problem an AstraZeneca ist, dass er nicht gegen die Südafrikanische Mutante wirkt. Jetzt könnte man sagen, gut, die gibt es hier ja kaum. Die Antwort darauf ist "noch", a) ist absehbar das wir in Europa als Gesellschaft offenbar unfähig sind Wellen präventiv einzudämmen und ich davon ausgehe, dass sich in der laufenden Dritten Welle B1351 Analog B117 massiv verbreiten wird. b) hat SARS-CoV2 mehrfach Parallelmutation gezeigt; die maßgebliche Mutationd er Südafrikanischen Variante die AstraZeneca nutzlos macht ist unabhängig auch in Tschechien und England aufgetreten. Neben Tirol, Lothringen haben wir also mindestens in Tschechien einen großen unkontrollierten Cluster. Astra Zeneca wird daher also absehbar in einiger Zeit obsolet werden, eine Anpassung dauert anders als bei MRNA absehbar länger als das Aufkommen der jeweiligen Escape Mutation.


    Die Pandemie wird ab jetzt ein ständiger Wettlauf mit neuen Immune Escape Mutationen, wie bei der jährlichen Grippe, die wir schließlich auch nie ausrotten konnten, nur dass die Krankheit den ganzen Körper befällt und einem nach jedem Durchgang zu 20-30% mit sich aufschaukelnden Schäden zurücklässt. Wie russisch Roulette mit einem dreikammerigen Revolver. Solange mir keiner garantiert, dass mein Warteplatz auf MRNA Impfstoffe dadurch nicht verfällt, werde ich AstraZeneca nicht annehmen. Und das scheint nicht nur bei medizinischem Personal die Mehrheitsmeinung zu sein, unser Impfzentrum bettelt quasi darum, dass Termine gemacht werden.

    Man hätte schon längst die Impfstrategie exklusiv auf die wirksamen MRNA-Impfstoffe umstellen sollen und das wann man an B-Ware jetzt halt da hat, an Freiwillige abgeben ohne Gruppenbeschränkung. Für jemanden aus Gruppe 4, der voraussichtlich noch länger warten muss, könnte es sinnvoll sein sich jetzt mit Astra impfen zu lassen.

    Wenn Drosten übrigens denkt, dass die Leute sich wegen der gesamtgesellschaftlichen Pandemiebekämpfung und nicht zum Eigenschutz und daher nicht mit dem bestmöglichen Impfstoff impfen lassen werden, dann ist er in dieser Sache einfach realitätsfremd.

    Das war leider absehbar, die Zahlen werden ab jetzt stagnieren, dann langsam wachsen, und dann im März in die dritte schnell wachsende Welle übergehen.

    Ich zitiere:


    Zitat

    Auch in Deutschland könne die Mutante die dominierende Variante werden, damit müsse man rechnen. Eine andere Mutante, die zuerst in Südafrika aufgetreten war, spielt dagegen mit einem Anteil von 1,5 Prozent in Deutschland derzeit keine größere Rolle. Bei dieser Variante gibt es erste Hinweise darauf, dass die bislang zugelassenen Impfstoffe auf sie weniger gut ansprechen.

    Dass die Infektionszahlen in Deutschland trotz der ansteckenden Mutanten derzeit weiter sinken, nannte Spahn "ermutigend". Die Schutzmaßnahmen wirkten. "Deshalb müssen wir sehr vorsichtig sein, wenn wir jetzt langsam den Lockdown verlassen."

    Dass die Infektionszahlen trotz der ansteckenden Mutante derzeit weiter sinken, ist leider für sich genommen überhaupt nicht ermutigend und das Verlassen des Lockdowns in dem selben Satz wie "vorsichtig" ist ein Oxymoron. Verstörend, dass der nominell fachlich höchste verantwortliche sich derart äußert.


    Der Witz ist eine winzige, weitere Senkung um 0,1 - 0,2 hätte das vermeiden können. Ein minimal schärferes Vorgehen hinsichtlich Homeoffice, frührer Grenzkontrollen oder auch wenn einige Bundesländer den Notbetrieb nicht genutzt hätten, um quasi Betreeuung für die Mehrheit anzubieten, hätten das vermeiden können. Wir geraten jetzt in einen Teufelskreis sinkender Maßnahmeneffizienz durch Lockdownmüdigkeit und Vertrauensverlust und dadurch eine neue Welle.


    Wir wissen aus dem Sommer noch, dass das Virus kritische Umschlagpunkte kennt und sein Wachstum diskontuierlich beschleunigt, bei einer minimalen Inzidenz hätte man die Schule auf Monate offen halten können. Die Schulöffnungen werden so leider nicht von dauer sein, ein Leben mit der Präsenz des Virus ist bei B117 noch unrealistischer als zuvor.


    Alles was jetzt passieren wird, passiert mit Ansage und unser Hauptproblem ist der Mangel an guter Leadership und Information.


    Was uns noch helfen kann ist ein massives Selbsttestprogramm, dass jetzt schnell und verbindlich kommen muss und uns mit dem Jahreszeitlichen Effekt vielleicht nochmal von der Schippe springen lässt, sonst habe ich bei der überall vorherrschenden, verständlichen Pandemiemüdigkeit wenig Hoffnung, dass die dritte Welle großartig kontrolliert wird.

    https://www.ndr.de/nachrichten…tionen,mutationen108.html


    Flensburg hat die 50% geknackt und wie hier mehrfach aufgezeigt, zeigt sich erst in dem Bereich (unter dem gegenwärtigen Lockdown) die Trendumkehr. Dafür hat es nur ganz kurz gedauert, dass Flensburg wieder bei 200er Inzidenz ankommt. Wir gucken etwa 5 Wochen in die Zukunft. Ich wiederhole es abermals, wir stecken bereits in der dritten Welle und Lockerungen sind überhaupt nicht absehbar, weil auch dieser Lockdown zu halbherzig war. Wenn wir rumeiern, kommen wir nie raus. Ich werde selbst jetzt noch der Hysterie bezichtigt. Der Bundesweite Wachstumstrend ist kurz davor umzuschlagen und eine Welle mit B117 wird, sofern sie sich entfalten kann, wesentlich schrecklicher und langwieriger* als die letzte. Bis 60% Mutantenanteil ist bei gegenwärtigen Maßnahmen auch nach den Vorberechnungen eine weitere Schrumpfung und dann Stagnation zu erwarten, die Trendumkehr wird erst sichtbar wenn B117 schon längst die Mehrheit stellt. Wenn das der Fall ist, ist es bereits zu spät für Eindämmungsmaßnahmen.


    Kassandra lässt grüßen, liebe Mittrojaner.


    * denn B117 ist nicht nur wesentlich ansteckender, sondern zu allem Überfluss auch tödlicher

    Du weißt doch selber, dass es als unfein gilt über Symptome zu klagen, gerade wenn es auf Arbeit ist oder so. Ich frage jeden, der mir von sich aus von seiner Erkrankung erzählt, ob es ihm wieder gut geht. Oft kommt "Ja..:", bei einer zweiten Nachfrage, die ich penetrant, wie ich halt so bin, stelle, kommt dann oft, dass man doch noch sehr Müde ist, sich nicht konzentrieren kann, dass aber ja wohl normal sei und es Bergauf gehe. Vieles merkt man auch erstmal garnicht, etwa wenn die T-Zellen (Immunsystem wird auch geschädigt und gealtert, es gibt gewisse Eigenschaften die man nur von wenigen anderen Viren bisher kannte) runtergehen, oder ich erinnere an die Tiroler Taucher aus dem März, die sich gesund fühlten und dann ganz verwundert waren, dass die Lungen hin waren bei der Vorsorgeuntersuchung, oder die Biomarker für Gefäßentzündungen. Mein Punkt ist nur; wir wissen das Ausmaß noch nicht, was sich aber andeutet lehrt vielen (zu Recht) erstmal das fürchten. Ich könnte jetzt wieder Horrorbefunde aufzählen, lass es aber mal, da das wahrscheinlich niemanden mehr überzeugen würde. Aber es gibt echt einiges, selbst Veränderungen im Hirnstoffwechsel. Kann sein, dass die Allermeisten davon in einem Jahr quietschfiedel sind. Es kann aber auch sein, dass die Hälfte von ihnen in 5 Jahren schwerkrank oder schlimmeres ist. Wir wissen es einfach nicht, wir dürfen nicht durchseuchen.


    Mir war stellenweise speiübel als Ende November die Zahlen bei uns explodierten und ich aus der Klasse kam und als noch keine Maskenpflicht herrschte. Weil ich an die drohenden Spätfolgen für meine Schüler denken musste und gleichzeitig an meine Machtlosigkeit, Schlimmeres alleine zu verhüten. Hoffentlich verstehst Du mich jetzt besser. Ich konnte daher auch nie deinen Humor teilen, als Du witzeltest, dass ihr jetzt endlich mal eine Woche ohne Infektionen im Schulhaus hattet. Wie gesagt hatten wir bei uns schon einen "milden" (d.h. nicht hospitalisierten) Fall im März und der Betreffende hat sich bis jetzt noch nicht erholt, das schwebte mir von Anfang an vor Augen.

    Wir haben allerdings eine Schülerin, die infolge einer Covid-Erkrankung an massiven Gedächtnisstörungen leidet. Das finde ich schon beeindruckend und seigt auch sicher, dass das keine harmlose Erkrankung ist. Ist Epstein-Barr aber eben auch nicht, das sollte man immer in Relation sehen.

    Ich suche ehrlich keinen Streit, deswegen möchte ich erstmal sagen, dass ich mich freue, dass Du das so schreibst, aber es mich mehr gefreut hätte, wenn ich nicht früher wegen dem Hinweis darauf angegriffen worden wäre und wenn man anderen Usern einfach mal weniger Misstrauen entgegengebracht hätte, wenn sie von ihren Erfahrungen damit berichten. Wir müssen als informierte Bürger dringend daran arbeiten, dass dieses Thema mehr Aufmerksamkeit bekommt, da vielen Leuten kaum bewusst ist, dass Covid chronische Krankheit und auch permanente Schäden bedeuten kann. Daraus folgt nämlich, dass es keine Durchseuchung geben darf, insbesondere nicht in den Schulen. Ich erinnere daran, dass es einen noch viel größeren Anteil gibt, der nie zum Arzt geht, weil er sich zunächst subjektiv nicht schlecht oder nur unspezifisch angeschlagen fühlt, aber dann in großer Mehrheit Nierenschädenmarker aufweist (und wohlmöglich noch mehr).


    Das andere Viren soetwas auch anrichten können (etwa EBV - MCFS) ist tatsächlich so, aber ich würde daraus eher den Schluss ziehen, dass viele Viruserkrankungen unterschätzt werden und das Paradigma von der angeblichen chronischen Infektion als absoluter Ausnahme hinterfragt werden muss, was durchaus auch einige Ärzte so sehen. Ein neuartiges Virus wie Covid, dazu mit diesen Eigenschaften, kann prinzipiell katastrophale Langzeitfolgen entfalten, die wird nur erahnen können. Vorgänge im Nervensystem und Gehirn, im ganzen Blutkreislauf gibt es jedenfalls. Die Frage ist nur, was daraus wird, über einen mittleren Zeitraum. Es gibt starke Hinweise und scharfe Diskussionen darüber, dass viele "mysteriöse" Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Alzheimer eigentlich Infektionsfolgeschäden sind in letzter Konsequenz.

    Dänemark zeigt übrigens, dass die Zahlen durch die Mutation nicht zwangsläufig wieder steigen müssen.

    Die Inzidenz ist knapp unter 50 und sinkt, allerdings nur noch sehr langsam. Der aktuelle Stand der Maßnahmen ähnelt unseren, wobei die Grundschulen schon wieder offen sind.

    Und woher stammt dieser wundersame Effekt deiner Meinung nach? Gerade, dass das Sinken langsamer von statten geht, zeigt doch dass der R-Wert ansteigt. Wäre der Lockdown etwas milder, hätte diese minimale Steigerung auch leicht dafür sorgen können, dass R über 1 steigt. Das Argument ist nicht nachvollziehbar.


    Außerdem habe ich die Kurve gepostet, an der man sehen kann, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen der Umschlagspunkt überhaupt erst zu erwarten ist, wenn die Mutante schon die Mehrheit der Fälle stellt. Ich poste sie gerne nochmal.


    Nachtrag:

    Kris

    Das Frustrierendste ist, dass dieser "Ruhe ausstrahlende Typus" sich noch so oft irren kann, er wird es einfach übergehen und beim nächsten Mal wieder mittels unzutreffender Behauptungen abwiegeln.

    Ich gebe zu, dass Du mich diesmal auf die Palme bringst, ich habe den Verdacht dass du entweder einer der vergesslichsten Menschen bist, die ich jemals virtuell miterlebte oder einfach nur trollst. Ich hänge zwar meist vorm Rechner wegen dem Lockdown und gucke Arbeitsblätter an, aber so völlig wertlos ist mir meine Zeit gerade nicht, dass ich es jetzt schon wieder erkläre. Tut mir leid.

    Nymphicus: Die Bevölkerung macht keine weiteren Monate im Lockdown mit, wie willst du da großflächig auf unter 10 kommen? Was wäre dein Vorschlag an der Stelle?

    Das stimmt nicht, die Bevölkerung würde einen Lockdown weiter vollziehen, erst Recht wenn man die Notwendigkeit klar macht. Zumal wir seit Monaten im Lockdown sind; Lockdown kann alles heißen, es geht um konkrete Maßnahmen. Mach Homeofficepflicht und FFP2 Pflicht dann kann auch der Dorfkrug wahrscheinlich sogar wieder aufmachen.


    Ansonsten gibt es wieder zehntausende Tote. Aber ich habe langsam genug davon, ich habe es Dir immer wieder geduldig und detailliert erklärt, mitunter hast Du sogar zugestimmt. Meinen Vorschlag habe ich mindestens ein halbes dutzend ausführlich Mal ausgeführt. Trollst Du mich?

    Ich schreibe gerne mit Dir, aber dann stell bitte Fragen, die ich nicht schon mehrfach (!) genau Dir gegenüber dargestellt habe, sonst ignoriere ich das in Zukunft.

    Schrittweise ist gut. In einem anderen Forum las ich, dass es in den USA demnächst wieder Konzerte geben soll - zunächst mit 10% Kapazitätsauslastung, dann vermutlich schrittweise hoch. Solche Konzepte sind vermutlich besser als direkt von 0% auf 100%. Und immer wieder zwischendrin kleine Puffer, um die Öffnung zu eruieren. Ewiglockdown geht aber natürlich nicht, das ist klar.

    Warum redest Du von Öffnung eruieren? Warum stellst Du fragen erneut, wo Du vor wenigen Seiten erst signalisiert hast, Du hättest die breite Erklärung verstanden und wärst zu einem Fazit gekommen?

    Der Zeitpunkt hätte davon abgehangen unter 10 zu kommen, mindestens aber unter 35 (dazu haben sich die MiPräs quasi als Ziel verpflichtet) und ein exponentielles Wachstum von B117 zu verhindern. Nichts davon ist erreicht worden. Vor einigen Seiten gab ich meine Schätzung kund, wie schnell B117 wächst.

    Da Baden Württemberg flächendeckend sequenziert seit einigen Wochen und wir jetzt einen exzellenten Datenstand für Baden Württemberg haben, kann als belegt gelten, dass wir uns in einer Phase des exponentiellen Wachstums, also bereits in den Anfängen der dritten Wille befinden. Ich gehe davon aus, dass das in ganz Deutschland so abläuft, wie im Diagramm unten, aber für BW kann man es jetzt valide als gesichert festhalten. Wir werden jetzt einige Tage eine Stagnation der Fälle bekommen (die Inzidenz ist Bundesweit bereits wieder leicht gestiegen), wenn das exponentielle Wachstum in den Gesamtzahlen wieder sehr deutlich wird, ist der Anteil von B117 schon die Mehrheit der Fälle.


    Das ist keine Gefahr, das ist keine Möglichkeit, das passiert mit Gewissheit, wenn sich die Indikatoren nicht zum besseren verändern. Was sie nicht können, wenn sogar noch gelockert wird.


    Also eine Blick in die unmittelbare Zukunft (die beginnende dritte Welle). Ob man es wahr haben möchte oder nicht es ist leider so und wenn nicht schnell gehandelt wird, verlieren wir den Ertrag des gesamten vorherigen Lockdowns erneut (wie schon im November).

    Ich verstehe sowieso nicht, warum hier so viel missionarisch rumgerechnet wird, jenseits vom privaten Spaß am Rechnen. Die Gesellschaft ist einfach mal ein bisschen zu komplex für die Mathematik allein.


    Edit: "Die Rechnung ohne den Wirt machen" hat glaube ich noch nie so gut gepasst wie hier :zahnluecke:

    Hätte ich mir im Sommer einen Bunstift genommen und einfach stumpf die Kurve von SARS-CoV2 analog zu bereits zirkulierenden Coronaviren nachgezeichnet, wäre ich ziemlich genau bei dem rausgekommen was wirklich passiert ist (exklusive der Lockdowndelle). Das wurde aber auch x-mal korrekt aus den Kennzahlen der seit August vorherrschenden Parameter vorgerechnet. Ich kann es gleich auf mehrfache Weise vorhersehen und komme zum selben Ergebnis.

    Genau genommen lässt sich eine ganze Menge mathematisch abbilden, auch in der Gesellschaft, gerade bei so einem simplen Vorgang wie Krankheitsverbreitung. Du würdest Dich wundern wie gut Google das Verhalten von Menschen und ihre Interessen algorithmisch modellieren und vorhersagen können. Drosten, Lauterbach, Merkel haben seinerzeit auch ziemlich genau vorhergesagt was passieren wird, das ist auch nicht besonders schwierig. Ich habe manchmal das Gefühl einige wollen es nicht so genau Wissen, um sich ihre Hoffnung zu erhalten. Dann sollte man aber die in Frieden lassen, die versuchen der Gesellschaft einen lebenswichtigen Mehrwert durch Berechnungen und Prognosen zu verschaffen und sich dem ganzen stellen.


    In der Psychologe nennt man das ganze assoziatives oder magisches Denken, was eigentlich allen hier ein Begriff von Piaget her sein sollte. Prinzip Hoffnung und "positives Denken" als Selbstzweck ist eigentlich ein Infantilismus. Anwesende natürlich ausgenommen:respekt:


    Das ganze Problem in westlichen Ländern ist, dass die Leute, die diesen Denkstil nicht pflegen zuviel Rückhalt erhalten und sich entweder von der irrigen Hoffnung leiten lassen, dass sich das ganze schon irgendwie durch Veränderung der äußeren Umstände von selbst regelt und sie dadurch im Endeffekt schäden vermeiden (stimmt nicht) oder dass sie dem Druck einer Minderheit nicht standhalten, die die Lage nicht akkurat beurteilt. Europa hat deswegen momentan keine richtige Langzeitstrategie, da haben die Kritiker schon recht.

    200 Infizierte in einem großen Ausbruch sind etwas ganz anderes als 200 Infizierte, willkürlich über die Stadt verteilt - wenn man den Ausbruch früh genug entdeckt und nicht erst in der 3. Infektionsgeneration, wie vor einem Jahr in Gangelt.

    Ja, das habe ich aber auch nie bestritten. Das Problem ist, im Grunde haben wir bei dieser Krankheit keine Chance zur Eindämmung ohne verdachtsunabhängige Massentests in dem ganzen geographischen Bereich. Ich behaupte, wenn ein Cluster erstmal 3 Generationen Zeit hatte, dass es in Deutschland noch nie geschafft wurde, diesen 100% abzudichten. Deswegen macht man das in NoCovidländern ja auch sofort mit der ganzen Stadt.

    Wir müssen unsere Mentalität von "Verlangsamen" auf "Ausrotten" ändern, dann stimme ich Dir durchaus zu, dass das auf langfristige Zeiträume einen merklichen Unterschied macht. Aber so?:weissnicht: Wir testen ja nichtmal die K1 standardmäßig.


    Zu dem Fall:
    Ja, das wird man wieder eindämmen können, ich meine nur, dass sowas dauerhaft in den Infektionszahlen erhalten bleibt, wegen ÖPNV, Arztbesuchen, Einkäufen. Unsere Maßnahmen sind leider dergestalt, dass überall etwas durchsickert. Was ich in Hintertupfinger Arztpraxen gesehen habe würde mir kaum einer glauben.

    Ein Anstieg von 5 auf 15 ist überhaupt keine "Wachstumsdynamik", in vielen Landkreisen entspricht das einem einzelnen Ausbruch mit einer Hand voll zusätzlich infizierter. Hier in der Region hat sich die Inzidenz in den letzten Tagen gerade von 40 auf 70 fast verdoppelt, Ursache ist ein einziger Ausbruch mit 200 Infektionen, der in diesem Zeitraum mehr als die Hälfte der Neuinfektionen ausmacht. Wäre der nicht gewesen, wären die Zahlen weiter gesunken. Das ist schlicht Zufall.

    Das ist reine Semantik, Ausbruch ist Ausbruch und zieht Folgekontakte nach sich. Aus einem werdem 1000. Du tust so als könnte man derart große Ausbrüche hermetisch abriegeln, das gelingt aber in aller Regel nicht. So gesehen besteht die gesamte Pandemie nur aus einer Häufung dieser Zufälle. "Hätte es die 3500 Neuinfizierten nicht gegeben, wären die Zahlen weiter gesunken."

    Nymphicus: Warten wir es mal ab, ehe wir den Teufel an die Wand malen!

    Laut deinem Link gibt es derzeit 5 Hotspot-Landkreise: Wesermarsch, Schmalkalden-Meiningen, Hof-Stadt, Wunsiedel im Fichtelgebirge und natürlich Tirschenreuth. Erfahrungsgemäß sehen wir erst den Effekt der Maßnahmen nach 2 Wochen, wir müssen also noch circa 2 Wochen mit hohen Zahlen in Tirschenreuth leben und dann wünsche ich mir, dass dort endlich die Zahlen kräftig purzeln.

    Die Tagesinzidenz lag ca 500 Fälle höher als letzte Woche. Selbst wenn wir wieder etwas runter kommen, ist der Trend der raschen und kontiniuerlichen Schrumpfung gebrochen, auch wenn er in einzelnen BL noch anhält. Andere wachsen dafür schon wieder langsam. Das war leider erstmal der Scheitelpunkt. Damit ist die zweite Welle durch und der Timer für die dritte kann gestellt werden. Es sieht leider alles danach aus, tut mir leid. Hotspots sind völlig unbeachtlich. Ein Landkreis der sich von 5 auf 15 bewegt hat eine sehr viel schlechtere Wachstumsdynamik als einer der von 200 auf 210 steigt.

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