Beiträge von Vogelbeere

    Hallo, ich wurde gerade darauf hingewiesen, dass ein ärztliches BV aufgrund von "Stress/Psyche" Probleme bei der Verbeamtung machen kann. Jetzt mache ich mir natürlich Sorgen, dass ich mich und das Baby zwar in Sicherheit gebracht, aber meine lebenslange Verbeamtung aufs Spiel gesetzt habe. Hat jemand dazu Erfahrungswerte?


    Irgendwie wird es gerade nicht ruhiger. 😞

    Auf dem individuellen (ärztlichen) BV steht kein Grund drauf!


    Bist du bereits auf Probe verbeamtet? Werden denn bei euch nochmals zur Lebenszeitverbeamtung Gesundheitsfragen gestellt? Bei uns (BW) nicht.

    Habt ihr keine verlässliche Schule in der Grundschule? Bei uns müssen die Kinder von 8-13 Uhr verlässlich betreut werden. Da gibts kein "Unterricht fällt aus". Dass das natürlich dennoch zu großen Problemen führt, ist klar.


    LG

    Haben wir normal schon (7.45 bis 12 Uhr, glaube ich), ist aber seit Wiederbeginn der Schule nach Pfingsten ausgesetzt. Wie sollte das auch geleistet werden? GS mit vier Lehrern und vier Klassen, Vermischung nicht erlaubt, außerdem müsste dann ja eh auf andere Klassen aufgeteilt werden - dann kann man jegliches Hygienekonzept gleich lassen. Lediglich die Hortkinder sind "abgesichert" (das sind sehr wenige).


    Ich habe dadurch tatsächlich ja kein Problem, weil ich schwangerschaftsbedingt diesen Winter daheim bin. Aber viele haben das bisher nicht auf dem Schirm. Unter normalen Umständen wäre es für mich eine Katastrophe. Und ich würde wahrscheinlich auch ganz furchtbar schimpfen...

    Um die 6- bis 8jährigen? Ich lasse auch mein sehr vernünftiges 10jähriges Kind nicht den ganzen Tag allein. Auch unsere Kita musste vor den Ferien immer wieder Gruppen schließen oder Zeiten verkürzen wegen fehlender Erzieherinnen.


    @samu Dein Wort in Gottes Ohr, dass es weniger sonstige Infekte gibt. Ich glaub da nicht so richtig dran. Bzw ist einfach von Oktober bis März Saison und irgendwie immer jemand "krank". Was normal halt all inclusive etwa zwei Wochen Fehlzeiten bedeutet.


    Ich wünschte mir einfach mehr Ehrlichkeit und mehr Mut das auch anzukündigen. Sonst sehe ich schon die kommenden Schlagzeilen in der Presse vor mir...

    @samu Du hattest geschrieben, dass es da eigentlich keiner Diskussion bedarf - wer Erkältungssymptome hat, soll daheim bleiben. Ich sehe nicht, dass das "einfach" wäre und keiner Diskussion bedürfe. Okay, vielleicht keiner Diskussion an sich, aber über die Konsequenzen müsste mal offen gesprochen werden. Es geht ja immer nur um die Schüler. In meinen Augen viel wichtiger ist das Thema "erkältete Lehrer (und ihre Angehörigen)". Wenn mir in der Klasse ein paar Schüler wegen Schnupfen fehlen, kann mir das halbwegs egal sein. Die werden wie immer mit Aufgaben versorgt und kommen irgendwann wieder. Wenn aber nun ständig Lehrer deshalb ausfallen, hat die ganze Klasse - oder mehrere - ein Problem.

    So war es schon vor den Ferien bei meinen Kindern - Nachricht des EBR: Herr x ist krank, morgen keine Schule. Frau ys Kind ist krank, wir sehen uns am Montag.

    Und das war im Sommer!

    An einer weiterführenden Schule mag es noch verschmerzbar sein, wenn Randstunden oder Nachmittagsunterricht ausfällt. So ein "Glück" hat die SL aber nicht immer. Und dann? Wie soll Vertretung bei dezimierten Kollegien und versetzten Pausenzeiten funktionieren?


    Unabhängig davon, ob sich alle an die Vorgaben halten, bei Erkältungssymptomen daheim zu bleiben, wäre es in meinen Augen angebracht eine offene Kommunikation darüber zu führen, dass es wohl zu massivem Unterrichtsausfall kommen wird. Ganz ohne verordnete Quarantäne.

    Ich finde diese Diskussion auch nicht müßig. Meine eigenen Kinder hatten vor den Ferien Schnupfen und trockenen Husten - das ist nichts, womit sie auch nur einen Tag daheim bleiben würden. So waren es vier Tage. Das sind dann aber auch vier Tage, in denen ich als Lehrerin fehle.

    (Getestet wurde nicht, auch nicht, als ich sagte, dass ich Lehrerin sei und schwanger noch dazu - hat keinen interessiert.)

    Medial spielen ja nur die Kinder eine Rolle. Aber je nach Begebenheit der Schule wird eben auch die "Erkrankung" der Lehrkräfte oder ihrer Kinder eine große Rolle spielen. Und irgendwann geht da eben nichts mehr zu vertreten. So ehrlich sollten sich die Verantwortlichen schon machen - dann fällt die Schule eben aus. Das mag bei älteren Schülern kein Problem sein - bei jüngeren wird es das Betreuungsproblem massiv verschärfen.

    Ich habe Anfang des Jahres von Januar bis Anfang April nahezu durchgehustet, war aber nur eine Woche daheim, als auch noch ein fetter Schnupfen dazukam. Die Ärztin konnte nichts finden und gab mir nur Tropfen gegen Reizhusten. Wir haben da anfangs noch laufend Witze über Corona gemacht. Aber wegen Husten wochenlang daheimbleiben? Wäre mir im Traum nicht eingefallen.

    Gerade wer kleine Kinder hat nimmt ja gern jeden Infekt mit.


    Die Grundschule meiner Kinder hat schon angekündigt, dass es kein Personal gibt, um Ausfälle zu vertreten. Wir hatten das bereits Ende letzten Schuljahres schon. Die Lehrerin meines Drittklässlers war im Juli drei Tage krank. Da hatte die Klasse drei Tage überhaupt keine Schule.

    Ich habe dieses Jahr drei Kinder in der Grundschule.

    Zum Glück bin ich selbst auch daheim. Sonst hätte ich jetzt schon Panik.

    Ich habe jetzt nicht alles gelesen, möchte nur etwas ganz Allgemeines dazu sagen:


    Als ich vor der Entscheidung stand, welche Kombi ich studieren sollte, schlug der Studienberater die Hände über dem Kopf zusammen bei meiner Wunschkombi Deutsch und Sozialkunde. Das solle ich auf gar keinen Fall machen! Es war die Zeit der Zeangsteilzeit in einigen neuen Bundesländern und Sozialkunde wurde ehemaligen Russischlehrern in Schnellbleiche verordnet, so dass man offiziell gut versorgt war.

    Also entschied ich mich für Deutsch/Englisch, weil letzteres zur damaligen Zeit Mangelfach im Osten war (wo ich herkam).

    Allerdings scheiterte ich in Englisch und wechselte nach zwei Semestern doch noch zu Sozialkunde, obwohl in dem Jahr in dem BL nur zwei (!) Ref(!)-Stellen mit der Kombi besetzt worden waren.

    Nach dem Grundstidium (damals nach dem 4. Semester) wechselte ich nach Bayern und beendete dort mein Studium. Die Stellensituation war prinzipiell gut, doch Sozialkunde wurde plötzlich mit Geschichte verknüpft und das kam für mich nicht in Frage.

    Danach ging ich auch aus privaten Gründen zurück in den Osten, aber in ein ganz anderes Bundesland als mein Herkunftsland und als das, in dem ich mein Grundstudium absolvierte.

    Nach dem Ref gab es in dem BL, in dem ich das Ref gemacht hatte, nur eine Handvoll befristete Vertretungsstellen. Deshalb ging ich nach BW, quasi das 5. Bundesland, wo ich mir die Stelle damals aussuchen konnte, Gemeinschaftskunde war absolutes Mangelfach (Zeit der G8-Umstellung).


    Wenn mich jemand nach dem Abi gefragt hätte, wo ich mal landen will, hätte ich sicher nicht den Ort genannt, an dem ich heute bin und auch keinen der anderen, an denen ich jemals nach dem Grundstudium war.

    Ich war immer in einer Beziehung gebunden. Es lief immer über flexible Lösungen.

    Wenn ich schwanger war - was ich schon öfter war und gerade wieder bin -, war es nie leicht eine Vertretung zu finden. Alle, die gefunden wurden, sind nach meiner Rückkehr geblieben, weil wir besonders in Deutsch eine extrem hohe "Schwangeren- und Teilzeitquote" haben.

    Offiziell herrscht hier eine massive Überversorgung an Gymnasiallehrern - und meiner Schule fehlen mitten in den Sommerferien noch immer ca. 20 Stunden Deutsch und 10 Stunden GK und Wirtschaft. Und dieses Problem haben wir besonders in Deutsch (und auch in Englisch) jedes Jahr.


    Was will ich damit sagen? Dass meine Erfahrung gelehrt hat, dass es keine Rolle spielt, was heute über den Bedarf an einem Ort in 7 Jahren gesagt wird.

    Du weißt weder, wie sich dein Privatleben entwickelt noch weiß irgendwer, wie der tatsächliche Bedarf sein wird, weil sich immer wieder so viel ändert.


    Heute würde man mich in dem BL, in dem ich Ref gemacht habe, mit Kusshand nehmen. Damals hat man in nur einem Jahr 600 Absolventen ziehen lassen.


    Gute Entscheidungsfindung!

    Nein, da steht gar nichts drauf außer dem Satz, dass ein individuelles BV nach Paragraph soundso MuSchG wegen Gefahr für Leben oder (!) Gesundheit von Mutter oder (!) Kind vorliegt und dass deshalb die Berufstätigkeit nicht mehr (oder eingeschränkt) ausgeübt werden kann und wie lange es gilt (bei mir bis "voraussichtlich Beginn des Mutterschutzes").


    Ich musste das nur bei der Schulleitung abgeben (kleiner Dienstweg), die KK hat damit gar nichts zu tun.

    In BW wird das Verbot von Präsenzunterricht fit Schwangere ja so begründet, dass sie zwar keine generell höhere Gefährdung für einen schweren Verlauf haben, bei einem schweren Verlauf aber nicht die Möglichkeiten wie bei Nicht-Schwangeren zur Behandlung zur Verfügung stehen, wie Medikamentierung mit "experimentellen" Medikamenten oder großen Schwierigkeiten bei der Beatmung von Schwangeren und der damit einhergehenden Gefährdung für das Leben von Mutter und Kind.


    Für mich macht es einen Unterschied, ob ich mit meinen Kindern in Kontakt komme oder zusätzlich (!) mit 250 Jugendlichen in der Woche.

    Selbst der Schulleitung muss man den nicht zeigen. Ich habe das bei der Schulanmeldung meines Jüngsten verweigert und es hieß, ich bekäme einen Termin beim Gesundheitsamt zur Vorlage.

    Dann kam Corona. Ich warte noch immer.

    Zu Chancen kann ich nichts sagen, möchte nur anmerken, dass eine Kombination aus nur Nebenfächern den Effekt hat, dass man viele Klassen unterrichtet. Ich habe neben Politik und Wirtschaft noch ein Hauptfach, worin ich aber dieses Schuljahr ausnahmsweise keinen Lehrauftrag hatte. Dadurch hatte ich bei 16 Stunden Unterricht 11 verschiedene Lerngruppen. Das war während Corona furchtbar (Aber das gibt es in 7 Jahren hoffentlich nicht mehr) und auch so fand ich das schwierig, weil ich kaum eine Beziehung zu den Klassen aufbauen konnte geschweige denn eine Chance hatte nachhaltig die Namen der Schüler zu lernen.


    Der Vorteil ist vielleicht, dass reine "Nebenfächler" zumindest bei uns sehr selten Klassenlehrer werden.


    Warum nur Sek. I?

    Der aktuelle Stand der Bestimmungen ermöglicht mir ein weitgehend normales Leben, sogar mit ein paar "Vorteilen" gegenüber vorher.


    Ich habe gern in meiner freien Zeit meine Ruhe, weshalb mich die Einschränkung von sozialen Kontakten entspannt. So ein gewisser Druck, jetzt unbedingt irgendwohin zu müssen, entfällt.

    Ich treffe meine vier engen Freundinnen wieder regelmäßig in unterschiedlichen Konstellationen. Mit anderen Bekannten bleibe ich weitgehend auf Abstand. Kommunikation ist ja auch so möglich. Man kann sich ja auch über den Gartenzaun unterhalten.

    Der Familienurlaub steht noch in den Sternen (erst Ende August), aber auch da bin ich halbwegs entspannt, falls das doch nichts wird. Wir hatten so viel Zeit miteinander dieses Jahr auf engstem Raum, da kriegen wir eine Woche mehr im Zweifel auch noch hin.

    Meine Kinder treffen ihre Freunde aus der Schule auch wieder in der Freizeit. Es gibt aber kaum feste Termine, weil vieles noch nicht wieder stattfindet. Das hat uns sehr entstresst.

    Ich bin froh niemanden mehr umarmen oder die Hand geben zu müssen, bei dem ich das nicht wirklich will.


    Im Gegensatz zu Jessy genieße ich es allein zum Arzt gehen zu dürfen. Außerdem ist das ein schlagkräftiges Argument für die Vorteile einer Hebamme, die zur Vorsorge nach Hause kommt. Auch die Geburt plane ich außerklinisch - auch ohne Corona, aber nun umso mehr.


    Einzig die Maske macht mir zu schaffen. Ich neige generell zum Schwitzen und bekomme nun kaum noch Luft. Lebensmittel einkaufen wird immer schwieriger. Schaufensterbummel war noch nie mein Ding. Und in Restaurants mag ich eh grad nicht gehen, weil ich nicht länger als eine halbe Stunde sitzen kann.


    Ich gebe zu, dass ich Corona immer mal wieder völlig vergesse. Und ich weiß auch, dass andere viel schwerer daran zu knappern haben.

    Vogelbeere Was mich ärgert ist, dass die Behörde mit ihren Vorgaben nicht ihrer Fürsorgepflicht nachkommt. Und der SL scheinbar auch kein Handlungsspielraum gelassen wird so zu agieren, wie sie es selbst für sinnvoll erachten würde... Die Vorgaben unter denen in HH nun für alle Schwangeren neue Gefährdungsbeurteilungen erstellt werden müssen sind in Bezug auf Infektionsschutz und Corona ein schlechter Witz.


    Klar kann ich meinen Arzt nach einem BV fragen... Trotz allem wäre es momentan Aufgabe des Dienstherrn!

    Das finde ich absolut nachvollziehbar, was du schreibst, EducatedGuess

    In BW folgt ja auf die Bekanntgabe einer Schwangerschaft sofort das Verbot von Präsenzunterricht.

    Aber was genau mit uns passieren soll, wird eben auch nicht gesagt. Die Schulleitung hat plötzlich die Stunden nicht mehr, kriegt aber keinen Ersatz und Aufgaben für uns gibt es in dem Sinne auch nicht.

    Das Problem wird einfach von oben nach unten weitergereicht.

    Ob die bei uns im RP aufatmen, wenn das ärztliche BV reinflattert, weiß ich nicht. Aber es kommt zuhauf.

    An meiner Schule werden jedes Jahr drei bis sechs Kolleginnen schwanger. Wir sind keine übermäßig große Schule. Ich kann mir vorstellen, dass das an den meisten Schulen ähnlich ist. Die Pensionierungswelle ist durch, die Kollegien sind stark verjüngt. Das ist ein Thema, das jetzt einfach auf die Agenda kommt und für das Lösungen gefunden werden muss. In den Ministerien und Ämtern brennt eh der Baum, wir Schwangeren standen da jetzt bestimmt nicht ganz oben auf der Agenda. Vielleicht hat man uns auch einfach vergessen. Kann gut sein.

    Wenn das Problem aber politisch nicht gelöst ist, braucht es halt so lange individuelle Lösungen. Mein schlechtes Gewissen wäre gegenüber meinen Kollegen, die mich im Präsenzunterricht vertreten müssten, viel größer, als jetzt gegenüber dem Land, weil ich drei Monate bezahlt daheim bin. Für mich konnte sogar noch vor den Ferien - also mit verhältnismäßig viel Vorlauf - eine Vertretung gefunden werden.


    Und zum Thema, was andere über einen sagen: Daran sollte frau doch gewöhnt sein. Egal, wie man es macht - macht man es je richtig? Zu alt, zu jung, zu wenige, zu viele Kinder. Zu lange gearbeitet, zu früh weg gewesen, zu schnell wieder da, zu lange daheim.

    Da stehe ich mittlerweile drüber.

    Was ich nicht verstehe, ist, was ihr eigentlich genau vom Land hören wollt!?

    Ihr wollt unter den Bedingungen keinen regulären Präsenzunterricht machen (Was ich total nachvollziehen kann).

    Die "angebotenen" Alternativen wie Vertretung oder videoübertragenen Fernunterricht wollt ihr auch nicht.

    (Oder habe ich das falsch verstanden?)

    Euer Dienstherr sagt: Das und das gilt - damit seid ihr aber nicht glücklich.


    Es gibt eine Lösung. Sie heißt Krankschreibung oder BV (gibt es ja auch zeitlich befristet!).


    Von wem letzteres ausgestellt wird, kann doch der Schwangeren ganz egal sein.

    Fakt ist, dass der Dienstherr offenbar in einigen Ländern das Problem auf die Schulen und am Ende auf die schwangeren Kolleginnen, eigentlich auf das ganze Kollegium, abwälzt.

    Das kann man blöd finden, es ändert aber erstmal nichts.

    Warum macht ihr euch so einen Stress und ärgert euch damit herum?

    Es wird euch niemand danken! Niemand!


    Selbst wenn ihr jetzt zum Arzt geht und sagt, dass ihr nicht eingeplant werdet, dass man das und das mit euch vor hat, Maske und Atemnot, dass einen das Angst macht/belastet/was auch immer, werdet ihr erstmal mindestens krankgeschrieben.

    Natürlich löst das für die Schule kein Problem - aber das ist nicht eure Aufgabe, das zu lösen! Dafür gibt es doch Schulleitungen mit Drähten nach oben, um eine Lösung zu finden.


    Ich war in allen Schwangerschaften bis (fast) zum Mutterschutz arbeiten, habe mich mit Nierenstau und übelsten Rückenschmerzen in die Schule geschleppt, keinen Mucks gesagt bei Vertretungen oder Aufsichten, einmal noch im MuSchu Abi korrigiert - es dankt einem keiner. Ich kenne das schlechte Gewissen nur zu gut - es hört ja nach der Schwangerschaft nicht auf -, ich hätte gern auch diesmal bis Weihnachten unterrichtet und fertige Halbjahre übergeben und niemandem Mehraufwand gebracht. Aber es geht diesmal nicht. Und ich habe mich mit der Bitte meiner SL nach dem individuellen BV nicht unter Druck gesetzt gefühlt und auch beim Arzt war es überhaupt kein Thema es anzusprechen. Wenn der Nein gesagt hätte, hätte ich den Hausarzt gefragt.


    Die Situation ist zweifelsohne blöd, aber es ist die Schuld der politischen Entscheidungsträger und nicht unsere. Ich lasse mir da nun kein schlechtes Gewissen machen. Das individuelle BV wird mit der Begründung ausgestellt, dass es ein gesundheitliches Risiko für Mutter oder das Baby gibt. Gibt es das denn ganz objektiv nicht?! Wenn ihr dieses Risiko nicht seht, dann geht doch in die Schule. Wenn ihr dieses Risiko seht, dann nehmt dieses Recht in Anspruch. Ihr macht es damit auch zukünftig keiner Frau schwerer ein BV vom Arzt zu bekommen. Warum sollte das so sein?


    Egal was ihr macht, irgendjemand wird immer schlecht über euch reden.

    Es ist, wie es ist.

    Wir sprechen hier gerade über drei, vier Monate.


    Gute Entscheidungsfindung allen!

    Also nochmal zur Klarstellung: Ich habe bis vor den Ferien (also bis vor einer Woche!) ganz normal unterrichtet und Abi abgenommen und korrigiert und an allen veranstaltungen teilgenommen. Wir sind erst jetzt in die Sommerferien gegangen. Die zwei Kolleginnen, die aber auch etwas weiter sind als ich, sind schon länger raus und die haben nach dem Ende des Online-Unterrichts im Mai exakt gar nichts mehr zu tun gehabt außer ggf ihr Abi zu korrigieren. Ihre Stunden tauchten einfach nicht im Stundenplan auf.

    Die Bitte um dauerhafte Krankschreibung oder gleich ein BV kam von meiner SL mit dem Wissen, dass sie keinen Ersatz für unsere Stunden bekommen, so lange wir nur das BV vom Land haben.

    Es ist also ein Problem unseres Dienstherrn und nicht der SL oder meines.

    Es ist nicht vorgesehen, dass wir irgendwohin abgeordnet werden. Die Schule selbst soll uns beschäftige.


    Und nochmal: Zeigt mir eine Schwangere, die im Moment kein BV vom Arzt kriegen würde! Die ernsthaft hingeht und sagt, ich habe Angst, weil mir kein Schutz geboten werden kann. Zeigt mir eine, deren Arzt sagt, stellen Sie sich nicht so an! Klar, wenn der Dienstherr eine Alternative anbietet, kann man das machen. Meiner tut dies aber nicht. Er lässt die Schulleitungen und die Kollegien mit dem Problem allein und die Schwangeren sollen sich jetzt noch am besten rechtfertigen.


    Ich wurde in dem gleichen Strang hier auch angefeindet, dass ich verantwortungslos sei, weil ich die Schwangerschaft nicht mit dem Test bekanntgegeben habe.

    Jetzt bin ich unkollegial, weil ich den Platz für einen jungen Kollegen freimache, der sogar anwesend sein darf.

    Verkehrte Welt.

    Susannea: Sorry, aber das klingt nach massiver Beschäftigungstherapie. Schulcurricula schreiben wir nicht alle naselang neu und weil es bei uns ja gerade erst in allen Stufen neue Bildungspläne gibt, sind die auch halbwegs neu. Und außerdem schreibt die der Fachvorstand in Abstimmung mit den Fachkollegen. Welche Klausuren sollen denn jetzt in den ersten sechs, acht Wochen korrigiert werden? Und wie soll ich sie denn schreiben, wenn ich nicht unterrichte? Und Unterrichtsentwürfe schreiben? Wofür? Für meinen Unterricht in zwei Jahren? Denn für Vertretungskollegen geht das ja nicht, denn die Stunden werden ja nicht vertreten, es ist ja keiner da, der das machen könnte?!

    Vielleicht solltest du auch die Möglichkeiten zur "Abordnung" in Berlin in die Verwaltung nicht mit denen auf dem platten Land verwechseln. Ich müsste erstmal 75km fahren, um in irgendeine relevante Verwaltung für Schulen zu kommen. Und der Personalrat ist eine Organisationsform an meiner Schule, für die man gewählt werden muss und nicht qua BV erhoben werden kann.


    Ich bin ganz bei dir, dass das eigentlich eine Aufgabe des AG ist, aber er leistet sie halt momentan nicht. Natürlich könnte ich mich hinstellen und sagen: Gebt mir eine Aufgabe! Und ich wüsste eben auch, was das für Auswirkungen auf den Schulalltag hätte, nur damit ich nicht vor Langeweile vergehe. (Was ich ganz sicher nicht tun werde, ich habe schon reichlich Kinder, die sicher oft Schnupfen kriegen im Herbst.)


    Und nein, ich habe in der Zeit des Homeoffice nichts anderes gemacht als Online-Unterricht in allen Facetten und Korrekturen. Zu mehr hätte ich auch entsprechend meines Deputats keine Zeit gehabt. Beschäftigungstherapie brauchte bei uns keiner.

    Weil das nicht die Aufgabe des Arztes, sondern des AG ist, der kann ja auch ein BV ausstellen und sogar eines, womit man eben im HO weiter arbeiten kann/darf.

    Aber war soll man denn im Homeoffice machen, wenn es nur Präsenzunterricht gibt? Und wer soll die Stunden vor Ort dann tatsächlich unterrichten?


    Wenn es eine Wahlfreiheit gäbe, würde ich auch unterrichten. Aber die gibt es ja nicht (zumindest bei uns nicht). Es heißt "Homeoffice", aber es gibt nichts zu tun. Und das Land stellt sich hin und sagt den Schulen, ihr habt doch die Kollegen, ihr müsst das kompensieren. Das ist doch eine Farce!


    Mein Arzt hat von sich aus das BV angesprochen und was war bei den Ärzten aller Kolleginnen so.

    So wie Palim es sagt, ist es bei uns auch - auf dem Papier ist die Schwangere mit ihren Stunden da, in der Realität aber eben im Homeoffice - was es ja aber nicht gibt, weil es "Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen" gibt. Wir sind aktuell drei Schwangere, davon zwei mit vollem Deputat und eben ich mit 15 Stunden. Natürlich kann unser SL uns nicht zwingen ein individuelles Beschäftigungsverbot zu bringen - ich weiß ja aber, wer es kompensieren muss, wenn ich es nicht tue, nämlich die anderen Kollegen. Wenn das BV bis zum Mutterschutz da ist, darf bei uns sofort Ersatz angefordert werden.

    Vorletztes Schuljahr fiel bei uns ein Kollege wegen der Bandscheibe aus. Der brachte auch erstmal wochenlang nur kleckerweise Krankschreibungen und natürlich mussten wir anderen diese Stunden vertreten - was natürlich "klasse" ist, denn die meisten arbeiten ja aus Gründen in Teilzeit und da ist eine auch nur vorübergehende Erhöhung der Stunden um 20% oder mehr eben mindestens eine Herausforderung. Erst als der Kollege operiert wurde und auch das ärztliche Attest entsprechend länger ausfiel, bekamen wir binnen kürzester Zeit eine Krankheitsvertretung, was uns alle entlastet hat.


    Mir geht es auch ganz wunderbar und ich war auch bis nach dem Abi noch unterrichten (weil ich es nicht verkündet habe), aber irgendwann geht das halt nicht mehr und wenn die Entscheidung des Dienstherrn so ist, dass sie keinem nützt, finde ich das individuelle Beschäftigungsverbot im Moment die beste Lösung.

    (Und was wäre, wenn ich mich schwanger in der Schule mit Corona anstecken würde, steht auf einem ganz anderen Blatt.)

    Aber auch 15 Stunden müssen ja erstmal vertreten werden.

    Ich habe auch "nur" diese 15 Stunden, was aber heißt, dass ein Nebenfach in der Mittelstufe nicht mehr unterrichtet werden kann.

    Deshalb verstehe ich gar nicht, warum nicht mehr zum Mittel des individuellen Beschäftigungsverbotes gegriffen wird, um die fehlenden Stunden sauber nachbesetzen zu können!? Den Arzt will ich sehen, der das momentan nicht ausstellt - wo doch schon in normalen Zeiten viele Ärzte dies von sich aus anbieten.

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