Beiträge von Schokozwerg

    Ohne jemanden diffamieren zu wollen: Man muss bei der Überlegung auch die gesamten Folgen einbeziehen. Wenn sich zu wenige Menschen impfen lassen, bleibt die Situation, wie sie derzeit ist (und wird schlimmer). Meine Entscheidung für oder gegen eine Imfpung wirkt sich nicht nur auf mein eigenes Schicksal aus.

    Da gebe ich dir Recht. Es ist allerdings ziemlich unglücklich, dass aufgrund der schlechteren Wirksamkeit bei Älteren das scheinbar größere Langszeitfolgenrisiko durch Impfungen ausgerechnet auf die Leute abgeladen wird, die diese Langzeitfolgen mitunter erleben müssen. Wenn ich achtzig wäre waren mir eventuelle Langzeitfolgen wahrscheinlich egaler.

    Bei derartiger Ungleichverteilung auf die uneingeschränkte Solidarität zu hoffen ist wahrscheinlich sehr optimistisch.

    Corona auch, steht sogar in deinem Artikel ;)

    Richtig. Ich frage dennoch: Und was hat das mit einer m.E.n. durchaus berechtigten Skepsis gegenüber einem Impfstoff zu tun? Ich finde den auch nicht toll. Ich bin jung, kerngesund und fit. Also kann ich mich entscheiden zwischen

    Option A: Mich schützen, aufpassen, Regeln einhalten und auf besser erprobten Impfstoff warten, vielleicht an Covid erkranken und ganz vielleicht Langzeitfolgen haben

    oder

    Option B: einen Impfstoff wählen, der vergleichsweise schlechter dasteht und dem Experten durchaus unterstellen, bösartige Langzeitfolgen verursachen zu können.

    Beides nicht toll und diese Entscheidung sollte es eigentlich gar nicht geben.

    Die Leute zu diffamieren, die sich für Option A entscheiden, finde ich falsch, das sollte jedem selbst überlassen werden.

    Jeder, der sich damit impfen lassen will, soll das tun. Ich überlege auch noch, heiß bin ich nicht drauf.

    Aber Jahre später dann rumheulen, weil es doch fiese Langzeitfolgen gibt, gibt's dann nicht. Umgekehrt genauso, wer nicht will und sich ansteckt, hat kein Recht zu flennen.

    Die Skepsis der Allgemeinheit beruht aber auf dem Vergleich 70% zu 95% oder neuerdings auch auf den "Nebenwirkungen". Und ersteres nur, weil die Zahlen falsch interpretiert werden. Wie Jule13 schrieb, bisher spricht alles dafür, dass AZ genauso wie Biontech und Moderna zuverlässig vor schweren Verläufen schützt.

    Und? Was genau hat das mit meiner Skepsis beruhend auf Aussagen von Experten im Hinblick auf fehlendes Wissen bzgl. möglicher Effekte dieser Impfung, vergleichsweise schlechter Studienlage usw. zu tun?

    Wenn alle Impfungen prinzipiell gleich (sicher) auf mRna basierend wären, würde ich sofort meinen Arm herhalten, auch wenn eine weniger Wirksamkeit aufzeigt.

    Aber AZ hat nicht nur weniger Wirksamkeit (und scheinbar lästigere Nebenwirkungen, was für mich aber vernachlässigbar wäre), sondern auch noch unabsehbarere Langzeitfolgen.

    Mit einer Maske mit Filterleistung von 50%. Was trägst du noch gleich? Ach FFP2? Dann ist dein "Risiko" aber deutlich geringer.

    Richtig, und dennoch höher als anderswo. Und es geht nicht nur um mich. Unsere SuS tragen zu 90 Prozent normale OP Masken (oder wie die Dinger heißen). Und auch ich würde an Tagen mit acht Stunden Unterricht u.U., je nach Wetterlage und Menge des Vortragens, vielleicht doch gerne mal auf eine normale Maske umsteigen.

    https://www.spektrum.de/news/vektor-im…ngebaut/1835725

    Endlich gefunden! War auf der Suche nach dem Link, der meine Skepsis gegenüber AZ nochmal erläutert. Finde das nicht sooo pralle?

    Finde es außerdem seltsam, dass alle Welt bei den mRNA-Impfstoffen skeptisch war wegen genetischer Veränderungen, aber bei AZ, ebenfalls eine so gut wie nicht erprobte Impfstoffart, wo man eben nicht auf fundiertes Wissen zurückgreifen kann, kräht kein Hahn danach.

    Am BK haben wir ab dem 1.3. 29 (Abschluss-) Klassen vor Ort, alle große Klassen werden geteilt. Ab dem 22.02. sind es erstmal 15. Ich bin sehr gespannt, immerhin haben wir genügend Masken. Unser Internet in der Schule ist so lala, deswegen wird es wohl bedeutend weniger Videokonferenzen als normalerweise geben, da ich echt oft für 2 Stunden in der Schule bin, un vorher bzw. nachher theoretisch Distanzunterricht hätte. Doof, aber irgendwie wird sich das finden denke ich.

    Mein Sprachenunterricht findet in gemischten Gruppen statt, Reli usw. auch. Ansonsten die üblichen Regeln, nur noch strenger einzuhalten. KLausuren in ganzen Gruppen.

    Ich arbeite an einem BK in NRW in einer der Städte mit dem höchsten Inzidenzwerte. Angesichts der Zahlen von heute ein uncool es Gefühl im Bauch.

    Der Kreis, in dem ich lebe, darf sich auch NRW-weit zu denen mit den höchsten Inzidenzwerten zählen, jetzt gab es Ausbrüche im Krankenhaus und in einer Kita. Nachbarsfamilie ist in Quarantäne, Erzieherin erkrankt, wohl mit der britischen Variante. Juhuuu...

    Bei meiner Oma im Seniorenheim waren innerhalb der letzten drei Wochen von 57 Bewohnern 53 an Covid erkrankt (plus Personal). Meine Oma und drei andere nicht...weil Sie ihren Raum nicht mehr verlassen wollten/könnten. 12 bisher verstorben.

    Irgendwie bin ich gerade nicht so frohen Mutes, wenn ich an die kommende Woche denke.

    Einige Tage aus den Socken gehauen zu sein, ist besser, als ernsthaft an Covid-19 zu erkranken.

    Ich bin gegenüber AZ selbst skeptisch (aus anderen Gründen), aber dass man ein paar Tage ausgeknockt ist, ist mMn keine ernstzunehmende Nebenwirkung.

    Das ist mir klar. Meine Skepsis basiert ursprünglich auf ganz anderen Gründen, aber derartige Berichte machen es nicht besser. Der Post war nicht unbedingt von Logik motiviert, vielmehr von einem vagen Bauchgefühl. :D

    Wirkliche Gründe für mich:

    - seltsame, teils schwer nachvollziehbare Vorgehensweise bei Studien

    - Informationswirrwarr generell (Beispiel: Ein enger Freund von mir lebt in Tschechien, dort wird AZ mit 80% Wirksamkeit beworben, er war sehr verwirrt, als ich ihm usnere Zahlen präsentierte).

    - Die Aussagen verschiedener (ausländischer) Behörden, dass der Impfstoff von AZ so normalerweise nie zugelassen worden wäre

    - etc.

    Ich bin wirklich hin-und hergerissen bei dem Thema. Letzte Woche wurde ein der Onkel meines Mannes (Prof. Dr. med.) mit AZ geimpft und den hat es für einige Tage komplett aus den Socken gehauen. Keine Vorerkrankungen, keine Vorinfektionen etc., topfitter Typ in den 50ern. So richtig mutmachend ist das irgendwie nicht.

    Offiziell gibt es keinen zweitklassigen Stoff. Zulassung heißt, dass alle nötigen pharmazeutischen Standards erfüllt werden.

    Das ist mir schon klar, ich meine ja auch ausdrücklich, dass es sich dabei um ein Gefühl handelt. Das Ganze hat halt irgendwie einen faden Beigeschmack. Zumal laut RKI der Impfstoff "nur" eine Wirksamkeit von 70% gegen eine Infektion mit SARS-Cov2 aufweist, deutlich geringer als die der anderen Impfstoffe.

    Im Sommer in Sandalen oder so bin ich immer barfuß unterwegs. Kurze Hose bei Männern finde ICH persönlich nicht schlimm und kann nicht verstehen, warum der Minirock (ja, bei uns an der Schule tragen viele Kolleginnen Röcke, die (sehr deutlich) über den Knien enden, ich auch) okay sein sollte, die kurze Hose aber nicht.

    Um die ursprüngiche Frage zu beantworten: Eigentlich hätte meine Antwort "ja" gelautet, allerdings bin ich etwas genervt, oder, wie soll ich es sagen...irritiert? - von der Tatsache, dass man jetzt dafür plädiert, den Lehrern und Erziehern den zweitklassigen Stoff unterzujubeln. Das ist zumindestens das Gefühl, was derzeit bei mir angesichts der Berichterstattung entsteht und ich bin irgendwie wenig enthusiastisch.

    Wir haben den Kurzen (wird bald 2 ) seit drei Wochen daheim, weil er selbst krank ist (ist an sich topfit, hat sich aber einen bakteriellen Hautausschlag eingefangen und muss deswegen daheim bleiben).

    Die einen Großeltern (meine) sind nicht sehr belastbar und wohnen ca. 45 Minuten entfernt, müssen zudem meine Oma im Seniorenheim (mit Coronaausbruch, juhuuu) betreuen und kommen deswegen so gut wie nie vorbei. Ehrlich gesagt waren die auch ohne Corona nicht einplanbar.

    Meine Schwiegereltern würden, wenn wir so dreist waren, jeden Tag kommen, aber angesichts der Anfahrt von 90 km versuchen wir, das so selten es geht zu tun.

    Ich unterrichte NUR Oberstufe, 2 x Fachabitur dieses Jahr und 1 X Vollabitur dieses Jahr sowie weitere Jahrgänge der FOS bzw. gymnasialen Oberstufe.

    Die SuS, die dieses Jahr (Fach-)Abi machen, drehen alle am Rad, für mich ist es seit Jahren das erste Mal in der Oberstufe, da sich meine alte Schule im Aufbau befand und mein Zweitfach nur bis zur 10. Klasse unterrichtet wurde. Jetzt Kinderkrankheitstage zu nehmen würde bedeuten, dass dieses eh schon nervösen SuS sich noch verrückter machen und der Druck auf mich noch größer ist. Hinzu kommt noch, dass der diesjährige Abikurse in meinem Fach nur einmal die Woche für 4 Stunden stattfindet...eh schon doof.

    Mit 22 Monate alten Baby daheim ist derzeit richtig mistig, aber tja...

    Ich mache VKs, weil ich schlichtweg es nicht schaffen kann, jede Woche von jedem alle Ergebnisse zu sehen. VKs sind da einfacher, direkter und zeitsparender.

    Ich bin in NRW. Hier gib es schulscharfe Ausschreibungen und niemand muss eine Stelle an einer Ganztagsschule annehmen. Man kann sich woanders bewerben. In BY ist das ja aber etwas anderes.

    Auch in NRW werden häufiger mal Schulen gegen den Willen des Kollegiums in eine Ganztagsschule umgewandelt. Je nach Situation ist das dann nicht ganz so einfach, da die Biege zu machen, erst recht nicht, wenn man die Schule an sich sehr mag. So geschehen an der Schule meines Mannes.

    Meine Freundin muss mit 8 Wochenstunden jeden Tag 30 Minuten pro Fahrt zur Schule eiern. Das nenne ich scheiße.

    An meinerr alten Schule war der SL sehr darauf bedacht, jeden möglichst lange und viel in der Schule zu halten (gab er offen zu und hat aktiv und offiziell dahingehend gewirkt, dass Stundenpläne, die zufällig einen freien Tag für jemanden mit mehr als 50% ergaben, umgestellt wurde, damit derjenige auch am fünften Tag kommen musste, vollkommen unabhängig davon, ob das auch eine Verschlechterung durch Verschiebungen für KuK nach sich zog). Sehr nervig, aber naja. Sowas finde ich daneben.

    Ich persönlich finde zu viele Freistunden doof, aber 1-2 Freistunden /Tag normal und machbar. Auch an Ganztagsschulen können die Ganztage fair verteilt sein, so dass nicht jeder jeden Tag bis 16 Uhr in der Schule sein muss, insbesondere zu Korrekturzeiten kann es sonst mal eng werden.

    Ansonsten bin ich meistens recht anspruchslos, wobei ich es schon fies finde, wenn Leute mit 18 oder weniger Stunden keinen freien Tag bekommen. Da kann ich mich aber so oder so nciht beschweren, unsere SL achtet da schon ziemlich gut drauf.

    Die Klassen am BK sind (je nach Bildungsgang) voll mit SuS mit Förderschwerpunkten. Bzw. dann ohne, weil der Förderschwerpunkt am BK ja wegfällt außer G. Der große Unterschied zu anderen Schulformen ist aber, dass da kein Gedöns um die vermeintlich toll laufende Inklusion gemacht wird. Die Klassen sind halt einfach maximal heterogen, das ist das täglich Brot am BK. Man hat keine I-Kräfte, idR keine/kaum sonderpädagogische Unterstützung und dafür uU riesige Klassen. Dafür hängt aber kein "Regenbogen-Banner" überm Eingang, mit dem man sich Hand in Hand dafür feiert, was man für tolle Inklusion betreibt und keiner zurückgelassen wird und das ja alles so supidupi toll ist. Maximale Heterogenität ist halt einfach der Normalfall und der darf auch mal beschissen laufen und darüber darf man sich auch mal "auskotzen", das ist der große Unterschied. Und jeder am BK weiß, dass man nicht jedem gerecht werden kann. Das ist meiner Meinung nach der größte Unterschied zu anderen Schulformen, die sich Inklusion auf die Fahne schreiben. Da heißt es schnell: Wenn sich die LuL nur genug Mühe geben, dann bleibt keiner auf der Strecke und jeder einzelne wird maximal nach seinen individuellen Stärken und Schwächen gefördert. Das erzeugt Druck und ist ohne Geld und Personal so nicht leistbar, produziert also nur Frustration und ist dabei noch ziemlich unehrlich. Am BK schätze ich die Ehrlichkeit - 30 SuS, davon 10 verhaltensauffällig, 10 mit Förderschwerpunkt Lernen und 10 mit anderen Zipperlein: Läuft! Läuft manchmal rückwärts, aber läuft. Und wenns nicht läuft, geht die Welt auch nicht unter. Aber man gibt sich Mühe, dass es so gut es geht läuft :pirat:

    Das hört sich sehr vernünftig an und war bislang auch mein, wenn auch recht kurfristiger, Eindruck. Ich glaube, ich bin noch immer zu sehr verankert gedanklich in der alten Schulform und kann mich davon irgendwie nicht so ganz lösen, vielleicht lege ich deswegen auch jedes Erlebnis auf die Goldwaage? kann gut sein. Die maximale Heterogenität ist mir durchaus aufgefallen. :D Fand ich halb so wild, war ja gewissermaßen zu erwarten. Einzelne Erlebnisse haben mich da dann doch wieder an meine Gesamtschulzeit erinnert und ich gebe offen zu, eine ziemlich offene Ansage wie "Dieses Jahr bekommt jeder sein Fachabi" macht mir, Pandemie hin oder her, ziemlich Bauchweh, und schon bin ich wieder im "Uff, ich bin hier ein kleines Rad an einem ganzen großen Murks"- Kreisel.

    Manche deiner Aussagen kann ich nachvollziehen, manche so gar nicht. Insbesondere Punkt 4. Ich kenne einige BKs und das Thema Inklusion ist nun wahrlich keines, was im BBS-System an der großen Glocke hält. Schlicht und ergreifend deshalb, weils einfach ein uralter Hut ist in diesem Bereich, da diese Schulform systembedingt Inklusion und Durchlässigkeit "lebt". An anderen Schulformen ist die Inklusion quasi die "aktuelle Sau, die durchs Dorf getrieben wird", deshalb auch in alle Munde und es ist erwünscht, dass man als Lehrkraft möglichst "Hui" ruft, wenn die eigene Schule mit Inklusion wirbt. Könnte es sein, dass du dich in diesem Punkt ein bisschen in etwas verrennst und einfach davon ausgehst, dass von dir erwartet wird, dass du Inklusionswerbung machst? Das würde mich nämlich beim Kolleg sehr, SEHR wundern. Außerdem sind die meisten BBS riesige Komplexe, räumlich wie personell. Wie viel "sieht" denn deine SL oder deine KuK überhaupt von dem, was du machst? Woher hast du den Eindruck, andere würden von dir erwarten, dass du vor wiederum anderen Menschen irgendwas bestimmtes repräsentieren müsstest? Ich kann mich nicht erinnern, dass mir jemals irgendwer bei zB Beratungen von irgendwem "über die Schulter geschaut" hat und darauf geachtet hätte, was ich da wie bewerbe.

    Davon ist das System doch schlicht viel zu groß.

    Meinen SuS ziehe ich den Zahn auch sehr schnell, dass das Leben ein Ponyhof ist und jeder alles erreichen kann, wenn man sich nur genug anstrengt. Und wenn meine SuS dusseliges Zeug verzapfen, dann sage ich es ihnen auch offen. Trotzdem unterstütze ich jeden dabei, das bestmögliche herauszuholen. Und darum gehts. Nicht, dass jeder das Abitur macht bzw. zu suggerieren, dass das möglich wäre. Aber sehr wohl alles herauszuholen, was es zu holen gibt. Das gilt für mich besonders für die niedrigeren Bildungsgänge. Da ist meine Notengebung mehr denn je pädagogischer Natur und da "puder" ich auch schonmal Hintern wenn ich weiß, dass das dazu führt, dass derjenige am Ende in ein Ausbildungsverhältnis kommt anstatt mit nix auf der Straße zu stehen. Ich finde Noten sowieso nicht sehr aussagekräftig. Wenn jemand eine zentrale Prüfung besteht - supi, mir doch egal, was vorher wie bescheiden gelaufen ist. Und wenn jemand vermeintlich das Abi geschenkt bekommt, dann fällt derjenige noch früh genug auf die Nase. Wer etwas kann und wer nicht, zeigt sich letztlich doch eh nur im praktischen Vollzug, unabhängig von einem Stück Papier, auf dem abstrakte Zahlen stehen. Das kennen wir doch alle aus den eigenen Reihen. Nur weil jemand das Lehramtsstudium gut gemacht hat, bedeutet das nicht, dass das ein guter Lehrer ist.

    Warte erstmal die Zeit nach Corona ab. Und versuche deine Situation mal aus einer anderen Perspektive zu sehen, z.B. unter der Fragestellung "was kann ich tun, damit das, was ich tue, nicht für die Füße ist"?

    Das, was ich da oben unter #4 geschildet habe, waren meine Erfahrungen aus der Gesamtschule, die ich geistig immernoch mit mir herumtrage. Ich hoffe sehr, dass du Recht hast und es am BK etwas weniger euphorisch zugeht, was das betrifft. Meine Erfahrungen mit Inklusion (wir hatten in meiner alten Gesamtschule in JEDER Klasse meines Jahrgangs mindestens 3 x emotional-sozial) sind einfach super mies, da ich live miterlebt habe, was nach Außen propagiert wird, und was letztendlich wirklich für die SuS getan werden kann (Wir hatten, für die gesamte Schule mit über 1000 SuS, 1,5 Sonderschulpädagogen).

    Was sich da am BK abspielt kann ich bislang nur schwer beurteilen, außer dass in meinem Sprachkurs ein Schüler sitzt, der mir wahnsinnig leid tut, da sein Vater (!) darauf besteht, dass er das Abitur machen muss, und er definitiv Hilfe braucht (Begleitung durch eine I-Kraft oder so). Aber das ist, im gegensatz zur Gesamtschule, eher ein Einzelfall, glaube ich.

    Etablierte Gesamtschule? Meine alte Gesamtschule ist jetzt gerade mal 9 Jahre alt und hatte, von Anfang an, mit zuvielen konkurrierenden Gymnasien und Berufsschulen zu kämpfen. Über Jahre hinweg hatten wir nicht eine einzige gymnasiale Empfehlung in unseren Jahrgängen, sonder ca. 70-80% Hauptschulempfehlungen, was das ursprüngliche Drittelkonzept offensichtlich ad absurdum führt. Warum? Weil alle Hauptschulen und Förderschulen dicht gemacht wurden, die relative kleine Stadt drei Gymnasien und zwei Berufsschulen hat und somit, was die Möglichkeiten das Abitur zu erlangen betrifft, eigentlich ausgelastet ist, eine große, gute Realschule besteht und das Gymnasium noch jedes Jahr 1-2 Realschulklassen anbietet. Also wer ist wohl zu uns gekommen? Richtig.

    Ich habe einen großen (Lehrer-) Freundeskreis, die irgendwie damals, genau wie ich, alle an neu gegründeten GE angefangen haben und überallher hört man die gleichen Geschichten von Gesamtschulen/Sekundarschulen, die relativ frisch sind: Die Konkurrenz zu etablierten Schulen mit Abiturangebot ist groß undd er Druck von oben ENORM, irgendwie auf Teufel komm raus einen Abiturjahrgang herbeizubenoten, auch wenn die Voraussetzungen nicht gegeben sind. Da forderte unser SL schonmal, aus allen 4en eine 3 zu machen, damit man eine paar mehr Qs bekommt.

    Was das Gymmi betrifft: Das ist mir sonnenklar, ich hab da ja mein Ref gemacht. Der ursprüngliche Wunsch ans Gymnasium zu wollen war auch nicht so weitreichend, dass ich jetzt groß getrauert habe, als es nicht geklappt hat. De facto mag ich die oft etwas "rustikalere" Schülerschaft von Gesamtschulen und BKs sogar ziemlich gerne.

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