Gegen anekdotische Evidenz lässt sich natürlich schwer argumentieren. Dennoch sei angemerkt, dass der Umfang der U-Untersuchungen ziemlich genau definiert ist und erst einmal nicht vom Versicherungsstatus abhängt. Inwiefern Ärzte bei einzelnen Kindern zusätzliche Untersuchungen für notwendig halten um bestimmte Diagnosen auszuschließen oder zu erhärten, hängt vermutlich stark vom Einzelfall ab.
Man bekommt im Rahmen der U-Untersuchung als GKV -Versicherte*r noch zusätzliche Untersuchungen angeboten, die man selbst zahlen muss. Ich bin ziemlich sicher, dass das in einer halbwegs vernünftigen PKV mit drin ist. So hätte ich wahrscheinlich erst bei der Einschulung meines Kindes festgestellt, dass es sehr schlecht sieht und dringend eine Brille braucht, wenn ich nicht bereit (oder in der Lage) gewesen wäre die 50€ Gebühr zu bezahlen. Zu dem Zeitpunkt war mein Kind 2 Jahre alt. Im Alltag hat man von der Sehschwäche absolut nichts bemerkt. Ich wollte einfach auf Nummer sicher gehen. Bis ich dann einen Augenrzttermin bekommen habe (der KiA konnte nicht die genaue Dioptrie messen), war es eine Odyssee. Mit einem privat versicherten Kind wäre es sicher einfacher gewesen. Als wir dann endlich eine Praxis hatten, sind wir nach einem Jahr wieder rausgeflogen, weil sie in eine Privatpraxis umgewandelt worden war... Dann ging die Sucherei wieder von vorne los. Insofern würde ich nicht unterschreiben, dass es in der PKV keinerlei Vorteile für Kinder gibt. Allerdings gibt es auch Nachteile, die bereits genannt worden sind, so dass man den individuellen Fall und die eigenem Bedürfnisse abwägen muss.
Meine Geschichte ist ebenfalls anekdotisch. Allerdings bin ich mir sicher, dass diese Nachteile statistisch abbildbar wären. Nur, wer hat schon ein Interesse an solch einer Statistik...