Beiträge von Elina

    Hier „in der Ecke“ von NRW wird im November an die weiterführenden Schulen eingeladen. Mal ist es eine Lehrersprechstunde, zu der die Grundschulkolleg*innen eingeladen werden (es wird nur mit den Klassenlehrer*innen über einzelne Kinder gesprochen), mal ist es die Konferenz aller Lehrer*innen der Klasse, zu der wir dazugebeten werden (es wird über die ganze Klasse gesprochen, Lehrer*innen mehrer Grundschulen sind anwesend).

    Einige Erstklässler benötigen anscheinend mal eine Umarmung, trauen sich aber nicht, das einfach so einzufordern. Ich habe ein Papierherz an den Schrank gehängt, darauf können sie tippen und bekommen dann eine Umarmung.

    Zum Unterrichtsende formierte sich eine Schlange und ein Großteil der Kinder holte sich eine „Schönes Wochenende“-Umarmung.

    Das würde bedeuten, dass die Grundschulen ohne Vorgaben beginnen sollen, um sich die Arbeit doppelt und dreifach zu machen.

    Das ist seit Jahren der ministeriale Weg und ich bin nach meinen zwanzig Dienstjahren sehr müde. Ich würde diese doppelt und dreifache Arbeit zeitlich gerne umschichten zugunsten von Kindern und Unterricht, aber das ist ja ein marginaler Bereich in unserem Beruf.


    Dass einige Kolleginnen sich nicht mehr weiterentwickeln wollen und bei allen Neuerungen sofort blockieren, finde ich nicht gut, aber nachvollziehbar.

    §1, Absatz 3 der Coronabetreuungsverordnung

    „Die Intensität der Lüftung oder Luftfilterung und die Lüftungsintervalle sind der Anzahl der regelmäßig im Raum anwesenden Personen sowie den von ihnen ausgeübten Tätigenkeiten, z.B. sportliche Betätigung, Singen oder Musikzieren mit erhöhtem Aerosolausstoß, anzupassen.“


    Da die Maskenpflicht im Gebäude nur für Essen und besondere Situationen (Schüler mit Hörschädigung, besondere Erfordernisse im Unterricht) kurzzeitig aufgehoben werden kann, heißt das für mich: Bei Durchzug mit Maske darf gesungen werden.

    Ansage meiner Chefin ist, dass nur draußen gesungen werden kann - das ist dann eine schulspezifische Regelung.

    In der großen Pause hatte ich die Maske abgesetzt, damit meine neuen Erstklässler mich auch mal so sehen können.

    Nach der Pause in der Klasse eine Schülerin: “Frau X, du siehst mit Maske viel schöner aus.“

    Nachbarin: “Stimmt!“

    Ich hoffe, dass das Kind geheilt wird bzw. gehe ich erst einmal von Heilungschancen aus.


    Andernfalls - wenn das jetzt schon klar wäre, könnte ich das nicht machen, muss ich sagen.

    Zu den rechtlichen Aspekten kann ich nichts beitragen - mein Einsatz ist 20 Jahre her und fand in NRW statt. Damals wurde aber gefragt, ob das gemacht werden kann und nicht angeordnet. In allen Fällen, die ich kenne, wurden aber Lehrerinnen ohne Klassenleitung und Vertretungslehrerinnen ohne Klassenleitung (hatten zumeist weniger als volles Deputat) gefragt. Ich schließe mich den Vorredner*innen an: Wende dich an Gewerkschaft und/oder die Schule für Kranke.


    Ich möchte dir wegen deiner Bedenken die emotionale Seite betreffend Mut machen. Du bringst dem Kind ein wenig Alltag und Normalität, Kontakt zur Schule und überhaupt mal Abwechslung.

    Es ist extrem hart, mit einem so kranken Kind über seine Krankheit, das Leben und das Sterben zu sprechen (vielleicht braucht das Kind das aber auch gar nicht und will mit dir einfach nur „abschalten“) und oft genug musste ich nach dem Unterricht erst einmal ein paar Tränen verdrücken. Aber die Familie hat mich immer spüren lassen, dass sie sehr dankbar sind und ich bin persönlich auch gewachsen an der Situation und möchte diese Erfahrung nicht missen.

    Dann habt ihr auch ein schwerhöriges Kind? Könntest du dazu (auch) etwas schreiben?


    Uns wurde ein System vorgestellt mit Umhänge- bzw. Ansteckmikrofon für die Lehrerin plus einem Handmikrofon zum Herumreichen in der Klasse. Das Mikrofon zum Herumreichen können wir uns nur schlecht vorstellen, weil es ja auch mal Wortbeiträge von fünf oder zehn verschiedenen Sprechern in der Minute gibt. Dann wurde gesagt, es könnten auch ein oder zwei Mikrofone fest im Raum installiert werden. Aber meiner Erfahrung nach kommt es sehr auf den Abstand des Sprechenden zum Mikrofon an und auch auf den Winkel. Ich denke, da bräuchten wir eher sechs Mikrofone für den ganzen Raum und dafür gibt es weder Geld noch Platz.

    Hier soll das alles über Funk gemacht werden, der Empfänger sitzt im Hörgerät des Kindes. Es geht aber erst in ein paar Tagen los.

    Dazu kann ich etwas sagen.

    Ich hatte bis zum Sommer ein schwerhöriges Kind in meiner Klasse.

    Ich trug auch mit Maske die fm-Anlage. Wir hatten drei Mikrofone in der Klasse. Vor Corona wurden die Mikros herumgereicht, jetzt waren immer drei Kinder die Mikro-Kinder und sind bei Unterrichtsgesprächen von Kind zu Kind gelaufen. Suboptimal, ich weiß. Aber ohne wäre die Situation für das Kind noch mehr die Hölle gewesen, als eh‘ schon.


    Und das muss ich mal loswerden: Überdies ist das im Pandemiechaos ganz untergegangen: Schwerhörige und auch Kinder mit LRS oder anderen sprachlichen Einschränkungen benötigen unbedingt das Lippenbild und müssen schon seit 1,5 Jahren darauf verzichten.

    @Eliana: ihr müsst seit dem 9.8 in die Schule? Ist das überhaupt zulässig, dass der Schulleiter auch Montag/Dienstag als Arbeitstag anordnet? Finde ich ganz schön krass... Und dann lese ich immer noch in der Presse, dass die Lehrer "6 Wochen Ferien" haben. Scheint sich dann wohl nicht nur an meiner Schule geändert zu haben... Mal schauen, ob es nach der Pandemie so bleibt, vermutlich schon.

    Angeordnet für alle ist es ab dem 13.08. und das war schon lange so. Sonst haben wir an dem Montag immer ganztägige Fortbildungen, das wurde auf eine vormittags-pädagogische Konferenz gekürzt dieses Jahr.

    Das, was in dieser Woche Montag bis Donnerstag läuft, ist freiwillig. Irgendwer muss die Klasse putzen, irgendwer muss die Schulbücher auf die Klassen verteilen und Vorbereitungen im Team sind effektiv. Das am Ende des Schuljahres oder in den wuseligen ersten Schultagen zu tun, ersparen wir uns dadurch.

    Diejenigen, die komplett digital unterwegs sind: Wie strukturiert ihr eure Unterlagen? Ordner - Unterordner etc.?

    Die Bezeichnung ist ja immanent wichtig, um auch alles aufzufinden.

    Ich bin nicht komplett digital unterwegs, aber:

    Ich habe einen Ordner Unterricht - der ist aufgeteilt in die Fächer-Ordner und innerhalb der Fächer geht es nach Themen oder in Deutsch/Mathe auch nach Jahrgangsstufen.

    Innerhalb dieser Unter-Unter-Unter-Ordner habe ich oft noch einmal Unterordner.


    Ich habe einen Ordner für Außerunterrichtliches - Konferenzen (werden nach Jahren sortiert in Ordner gepackt), Fortbildungen, Notizen zu Fachbüchern (die ich nicht gescannt habe), Arbeitsgruppen, besonderen Anlässen wie Einschulung etc.


    Und dann habe ich noch für jedes Schuljahr einen Ordner mit Unterordnern zu den Klassen, zu Elternarbeit, zu Unterrichts- und Schülerdokumentation.


    Ich arbeite seit Jahren daran, das Arbeitszimmer papierärmer hinzubekommen und arbeite mich in ganz kleinen Schritten vor.

    An meiner Schule macht es auch das Leitungsteam.

    Sie haben sich alle Textzeugnisse durchgelesen, als es die noch gab und jetzt bei den kriteriengestützten (Ankreuz-)Zeugnissen schauen sie drüber, ob die Kreuze zur Zensur/zum Kommentar passen.


    Eine Korrektur innerhalb des Kollegiums wäre meines Erachtens nicht leistbar.

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