Beiträge von RosaLaune

    Ich halte schwarz-rot noch gar nicht für ausgemacht. Verhandelt wird, einen Koalitionsvertrag wird es wohl auch geben. Aber mit nur ein paar Stimmen über dem Durst könnte Merz der erste Kanzlerkandidat sein, der im ersten Wahlgang scheitert. Und in der zweiten Wahlphase auch.

    Oh, die Berliner Runde hat ihre Einladungsmodalitäten geändert. Bisher haben die immer nur eingeladen, wer in den Hochrechnungen über 5 % war, jetzt sind aber auch Wagenknecht Mohamed Ali und Lindner dabei. Vielleicht ja ein Omen.

    Als jahrelanger FDP hat diese 2x in Regierungsverantwortung versagt, aber jetzt könnte der knappe Sprung über 5% eine grüne Regierungsbeteiligung verhindern.

    Wenn dann die Wirtschafts- und Migrationsprobleme nachhaltig gelöst werden, wird die AFD wieder stark an Bedeutung verlieren.

    Gleich geht's zur Wahl.

    Könnte sogar genau deine Stimme sein, die die FDP in den Bundestag hievt und damit schwarz-rot-grün als Regierung sichert.

    Echt? Ich finde die guckt immer, als würde sie gerade eine volle Windel entsorgen. Ich hab mich schon gefragt, wieso die keine PR-Berater hat, die ihr den angeekelten Gesichtsausdruck mal abtrainieren... ;)

    Es gibt zwei Alice Weidels. Die in den Medien der breiten Öffentlichkeit und die, die sich in den typischen AfD-Kanälen zeigt. Da hat man teilweise den Eindruck es mit zwei verschiedenen Menschen zu tun zu haben. Und ich frage mich jedes Mal: ist das Kalkül?

    Schwarz-Rot hätte nach aktuellen Umfragen die Mehrheit der Sitze. Bisher bräuchte man also noch nicht mal ein Dreier- geschweige denn ein Vierebündnis.

    Edit: ah sorry, du zählst CDU/CSU als "Zweierbündnis". Warum,wenn ich fragen darf? Es geht doch um Koalitionen ...

    Weil es zwei Parteien sind. Jedenfalls dann, wenn es ihnen nutzt (zum Beispiel bei Wahlrunden in den Medien).

    Aber vor allem, weil die CSU seit einigen Jahren sehr destruktiv auftritt. Das ging schon zu Seehofers Zeiten los. Es ist jetzt fast vergessen, aber im Sommer 2018 zerbrach die gerade erst gebildete Regierung Merkel IV fast an der CSU. Die schwarz-gelbe Regierung Merkel II litt auch massiv an Konflikten, die die CSU mit der FDP ausgefochten hat. Und Söder hat die CSU nun nicht konstruktiver gemacht.

    Versteh mich nicht falsch. Es gibt gute Gründe, CDU und CSU als eine Kraft zu zählen. Aber bei Koalitionsverhandlungen und auch im Koalitionsausschuss sind es ganz klar zwei Parteien.

    Ich bin ja grundsätzlich auch FDP-Sympathisant. Deswegen hoffe ich, dass Lindner in ein paar Stunden politisch den Ruhestand geht und Kuhle, Vogel und Buschmann übernehmen.

    Sollte die FDP es in den Bundestag schaffen, dann haben wir aber eher ein Problem in der Regierungsbildung, weil dann die Dreierbündnisse keine Mehrheit mehr erreichen könnten und ein Viererbündnis CDU+SPD+CSU+Grüne/FDP nötig werden könnte. Stabil sieht anders aus.

    Eben als (nicht neuen) Tipp gelesen:

    Zweitstimme die Partei, die man am sinnvollsten findet.

    Erststimme den Kandidaten, der am ehesten einen nicht gewollten Kandidaten verhindern kann, auch wenn der dann nur die Zweitbeste Wahl wäre.

    Wobei einem immer klar sein sollte, dass man damit allenfalls diesen einen konkreten Kandidaten verhindert, aber nicht seine Partei schwächt. Die besetzt den Sitz dann einfach nur mit einem anderen Wahlkreissieger oder dem nächsten Listenkandidaten. Es kann deshalb sogar sinnvoll sein, die Stimme einem Kandidaten einer Partei zu geben, die man selber eigentlich nicht wählen will, wenn der Kandidat einfach nur für die Partei selbst moderat auftritt, da man so schlimmere Typen von der Liste verhindert.

    Denkbar wäre übrigens ein Ausgang, bei dem Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün genau eine Stimme fehlt, dann könnte der SSW, der eine realistische Chance auf einen Sitz hat, das erste mal in der Geschichte Teil einer Bundesregierung werden.

    Eine Mehrheit von einer Stimme würde kaum eine tragfähige Regierung ergeben. Dafür gibt es bei der Union zu viele Abweichler. Und die SPD hat auch immer mal wieder einen. Ich weiß noch, wie unglücklich Merkel in der Elefantenrunde 2013 wirkte, als kurzzeitig eine knappe absolute Mehrheit der CDU/CSU möglich schien.

    Wenn es für schwarz-rot nicht reicht, dann wird es eben mit grün oder gelb aufgestockt.

    Das ist ärgerlich.

    Und noch ärgerlicher ist, dass es absehbar war, aber die Warnungen damals von der CDU als Verzögerungstaktik geframed wurden.

    Wobei meines Erachtens nach auch ein späterer Wahltermin daran nichts geändert hätte, da die Fristen gleich bleiben. Und man kann eben keine Wahlzettel drucken, bis nicht die Kandidaten feststehen. Es braucht hier einfach eine Reform, die mehr Zeit gibt und die Fristen etwas ausweitet, aber auch die Möglichkeit in den Botschaften und Konsulaten zu wählen (ich kenne durchaus die Problematik mit dem Wahlgeheimnis, die lässt sich aber schnell lösen).

    Wer wollte noch mal so ganz schnell Neuwahlen? Und wer hatte Bedenken? Ich hoffe, die klagen alle.

    Auf Klagen hoffe ich auch. Aber wahrscheinlich bleiben die ohne Folgen. Das Grundgesetz sieht keine Briefwahlmöglichkeit vor, ein harter Grundrechtsverstoß dürfte nicht vorliegen.

    Ich sehe es zwiegespalten. Einerseits die Geschichte mit den Stimmen für die AfD, klar. Aber andererseits (und das ist ein ganz großes ABER) haben wir uns doch immer darüber aufgeregt, dass die Auslandstürken hier aus Deutschland raus Erdogan wählen und die Einheimischen in der Türkei dann diese Wahl ertragen müssen.

    Wir haben jetzt den umgekehrten Fall. So gesehen ist es sogar gut, dass die überwiegende Anzahl der Auslandsstimmen wohl nicht rechtzeitig ankommen wird. So wählen nur diejendigen, die das Ergebnis der Wahl nachher auch wirklich betrifft, und eben keine Auslandsdeutschen, die sich eh ein Ei auf das Ergebnis pellen können.

    Was für ein großer Bullshit. Man kann ja dafür sein, dass Auslandsdeutsche nicht wahlberechtigt sein sollten. Aber die momentane Rechtslage ist eine andere und eine so große und wirklich auch für die Demokratie problematische Grundrechtsverletzung gut zu finden, weil sie den eigenen Standpunkt trifft, finde ich wirklich dumm.

    Im Lehrberuf kommt zusammen, dass wir einen riesigen Personalmangel haben und dass ständig die Befürchtung herrscht, Leute würden diesen Beruf aus der falschen Motivation ergreifen. Mein Eindruck war sehr oft, dass einem versucht wurde, den Berufswunsch auszureden: von Dozenten, von Praktikumsbetreuern, von Schulleitungen und von Fachleitern im ZfsL. Sagt man auch nur einmal, dass die Ferien ein Pluspunkt des Berufs sind, kriegt man sofort einen auf die Rübe. Sagt man, dass die Freiheit in der Zeitgestaltung ein Pluspunkt des Berufs ist, kriegt man gleich den nächsten übergezogen. Das ist jetzt bei dir nicht vorgefallen, aber nimm bitte mit: dass man deine Berufswahl hinterfragt, wird dir womöglich noch sehr oft passieren. Und es ist Bullshit. Du lernst einen Beruf, der vielseitig ist, aber es ist eben ein Beruf, den man lernt. Niemand muss dafür gemacht sein.

    Du stehst am Anfang und wenn du die Zweifel überwunden hast, bist du irgendwann auch weiter, gefestigter, hast dir Handlungsoptionen erarbeitet und kannst dann auch auf Jokes der Schüler besser reagieren. Im Praktikum ist das natürlich schwer, weil einfach die Beziehungsebene nicht groß ausgebaut ist, wenn du deine Schüler erstmal kennst, dann kannst du mit denen aber auch mal albern sein.

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