Beiträge von RosaLaune

    Frauke Brosius-Gersdorf bezieht keine Position gegen die Schulpflicht, sie hält nur die Möglichkeit der Erfüllung der Schulpflicht durch Heimunterricht für sinnvoll. Das ist ein erheblicher Unterschied.

    Schulpflicht bedeutet den Besuch der Schule verpflichtend zu machen. Brosius-Gersdorf hält das für falsch. Sie bezieht da sehr wohl Position gegen die Schulpflicht.

    Ja, aber du tust so, als wäre das gleichzusetzen mit einem Gefängnisaufenthalt ;-). "Freiheitsberaubung von kleinen Kindern, nur damit Palim sich vormittags ausruhen kann", so habe ich deinen Beitrag interpretiert.

    Ich habe nicht von einem Gefängnisaufenthalt gesprochen. Ich habe es ganz sachlich als Freiheitseingriff bezeichnet. Und da genügt dann als Begründung nicht, dass die Integration in die schulischen Strukturen so anstrengend ist (mal davon abgesehen, dass diese Anstrengung ja ohnehin nur verlagert würde).

    Was ist denn an der Forderung nach einem verpflichtenden Vorschuljahr ein Freiheitseingriff? Oder bezeichnest du die Schulpflicht auch als Freiheitseingriff?

    Na, selbstverständlich ist die Schulpflicht ein Eingriff in die Freiheit und in andere Grundrechte. Das kann doch niemand ernsthaft bestreiten? Wir können uns fragen, ob dieser Eingriff gerechtfertigt ist und eine große Mehrheit in Deutschland wird diese Frage mit Ja beantworten. Ich halte ihn persönlich nicht für gerechtfertigt, u. a. weil die Schulpflicht im Zweifel gegen das Recht auf Bildung geht, aber die juristische herrschende Lehre ist da klar, auch wenn die Minderheitenmeinung hier sehr starke Vertreter hat, unter anderem die ja jetzt doch bekanntere Frauke Brosius-Gersdorf.

    Ein verpflichtendes Vorschuljahr greift massiv in das Grundrecht der Erziehungsfreiheit der Eltern ein (Art. 6 Abs. 2 GG). Der Staat kann bei Versagen tätig werden, er ist aber erstmal keine eigene Erziehungsinstanz.

    Ich fände es für alle gut, wenigstens im letzten Jahr vor der Einschulung. Es ist anstrengend, Kinder zu integrieren, die nicht im Kindergarten waren.

    Wobei eine generelle Pflicht ganz andere Optionen eröffnen würde, das fände ich auch gut und offenbar für sehr viele auch notwendig.

    Freiheitseingriffe, damit deine Arbeit nicht mehr so anstrengend ist? Finde ich einen fatalen Ansatz.

    Vielleicht am Anfang, als wir die Schulpflicht mit als erstes eingeführt haben?

    Kurzer Reminder, dass die Schulpflicht in Europa die Ausnahme ist. Im Zweifel kann sie Bildung verwehren, weil andere Bildungsmöglichkeiten verunmöglicht werden. Es gibt auch, wenn auch in der Mindermeinung, die Ansicht, dass die Schulpflicht mit dem Grundgesetz nicht oder nur schwerlich zu vereinbaren ist, etwa Frauke Brosius-Gersdorf.

    Jetzt lässt Polen noch einen wahrscheinlich am Nordstreamanschlag Beteiligten trotz eins europäischen Haftbefehls wieder laufen und verweigert eine Auslieferung.

    Frage mich, wozu es internationale oder europäische Haftbefehle gibt, wenn diese offensichtlich ignoriert werden.

    Rechtsstaat nennt man das.

    Diese Beobachtung teile ich - die Ukrainer sind meistens diszipliniert und haben oft klare Leistungsorientierung . Mittlerweile haben wir immer weniger , die davon ausgehen , schnell zurückzukehren.

    In Mathe und Informatik lachen sie über uns, viele haben auch solide Englischkenntnisse .

    Ich bin Klassenlehrer einer Internationalen Förderklasse mit 60 % ukrainischen Schülern und kann das nicht bestätigen. Verweigerung ist nicht häufig, aber diszipliniert sind die auch nicht und die afghanischen, arabischen und rumänischen Schüler beschweren sich auch regelmäßig über das ganze russische Geplapper.

    Wenn Du so argumentierst, könntest Du immer sagen, dass Du "voll" bist und nichts darüber hinaus mehr machen kannst. Man könnte seine Unterrichtsvorbereitung ja auch böse gesprochen künstlich aufblähen...

    Ja, und wenn du fragst, was man denn noch machen kann, dann unterstellst du, dass ich meine Arbeitszeitverpflichtung nicht erfülle. Ich finde nicht, dass wir das Spiel spielen sollten.

    "Bekomme ich dafür Entlastungsstunden"?
    "Bekomme ich dafür eine A14-Stelle?"

    Das sind die Fragen, die dann als Reaktion auf die Bitte, dieses oder jenes zu übernehmen kommen. Ich finde diese Anspruchshaltung schwierig, zumal ja auch hinlänglich bekannt ist, dass es von beidem nicht genügend gibt...

    Entlastungsstunden würde ich nicht erfragen, sehr wohl aber, an welchen Aufgaben ich denn dann kürzen soll, denn meine Arbeitszeit ist ja bereits völlig für andere Aufgaben verplant. Ich habe kein Problem damit, weniger Unterricht zu planen, aber dann soll mir die Schulleitung das so sagen.

    Alleine die Wortwahl zeigt schon, wie aufgeladen die Debatte hier geführt wird. Als ob es nur "Israelunterstützer" und "Linksextreme Hamasfanboys" gäbe. Mir fehlt hier einfach der differenzierte Blick auf Ereignisse, in denen sich alle Seiten nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Und die Fähigkeit zu einem solch differenziertem Blick ist von Akademikern eigentlich zu erwarten.

    Na, es gibt durchaus auch andere Seiten. Aber die islamistischen Hamasfanboys werden die Erschießung von Palästinensern anders rechtfertigen.

    Ziemlich schreckliche Bilder, aber immerhin ist es die eigene Regierung, die ihre Menschen da hinrichtet und kein Kolonialherr. So argumentieren jetzt bestimmt die Linksextremen Hamasfanboys.

    Wenn das zum Erfolg werden sollte, dann nicht dank Trump, sondern dank der vielen Menschen auf palästinensischer und israelischer Seite, die das alltäglich umsetzen und mit Leben füllen, was sonst nur weitere leere Worte auf Papier sind. Wenn Trump tatsächlich politische Erfolge erzielen möchte, dann sollte er aufhören die Demokratie in seinem eigenen Land sukzessive zu untergraben und abzuschaffen. Andernfalls bleibt er einfach nur in Erinnerung als der autokratische amerikanische Präsident, der die USA in ein Bürgerkriegsgebiet verwandelt hat, während er lautstark gebrüllt hat, er verdiene gefälligst endlich den Friedensnobelpreis.

    Das Trump innenpolitisch immensen Schaden anrichtet, ist sicherlich richtig, das bezweifelt wohl keiner, wenn auch die konkrete Einschätzung der Stärke der Schäden unterschiedlich ausfallen dürfte. Das ist aber unabhängig von dem, was nun zwischen Israel und Palästina passiert. Und der Friedensnobelpreis ist ohnehin der Preis der fragwürdigen Charaktere, weil Friedenssicherung oft durch nicht so schöne Mittel geschieht (vgl. Verleihung an Kissinger, an Arafat, an Obama).

    Da hatten wir doch im Dezember 1994 bereits ein ganz ähnliches Szenario. Der Rückschlag kam dann im Jahr 2000. Mir scheint, man ist in den letzten knapp 30 Jahren nicht sonderlich weitergekommen.

    Für die Palästinenser wurde es seit der ersten Intifada tatsächlich immer schlimmer. Das ist schade. Trotzdem kann man nur vom Jetzt ausgehen, sonst erreicht man nichts. Trump hat hier einen Erfolg vorzuweisen. Ob der nachhaltig ist, wird man sehen. Aber jedenfalls besteht gerade Hoffnung.

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