Beiträge von Gymshark

    Ich vermute, die müssen in jedem Bundesland besprochen werden. Dass sie einzeln von der Lehrkraft kontrolliert werden müssen, kann ich mir nicht vorstellen.

    Interessant finde ich das Bayernbashing. Ich bin zwar auch froh, als Lehrerin nicht so kontrolliert zu werden, aber da Bayern immer die besten Schulleistungsergebnisse hat und immer gefragt wird, wie das denn sein kann: vielleicht liegt es ja daran, dass ihr solche Sachen Ernst nehmt.

    Darüber habe ich noch nie gedacht, aber das wird wohl auch einer der Gründe sein. Ich denke, die Masse macht es: viele Korrekturabgben, unangekündigte Tests, hohe Pflichtanzahl an Klassenarbeiten in der Grundschule, Lehrplan mit konkreten Inhaltsvorgaben statt Kompetenzen, verpflichtende Notenschnitte für den Übergang an die weiterführende Schule, vergleichsweise hoher Stellenwert der Mittelschule und Bekenntnis zur Förderschule.

    CDL: Bei meinen Abschlussprüfungen ist es bislang noch nicht *auf Holz klopf* passiert, aber Antimon hat auf der letzten Seite von einem Fall in der Chemie berichtet. Das kann in sehr seltenen Fällen vorkommen, keiner sagt, dass es sich um ein Massenphänomen handelt. Ich hatte in meinem eigenen Studium tatsächlich mal eine Situation, in der dem Dozenten mitten in der Klausur auffiel, dass eine Aufgabe eine falsche (oder fehlende, ich weiß es nicht mehr so 100% genau) Angabe hatte.

    im Abi nicht mal das

    Wenn ein Schüler das Gefühl hat, dass bei einer Darstellung ein Fehler drin ist, darf er da bei euch nicht fragen? Ich stelle mir gerade die Panik von so einem Jugendlichen vor, der eh schon nervös ist aufgrund der Prüfungssituation, und dann kommt sowas vor und er darf sich nicht einmal nach der Richtigkeit der Angabe fragen. Ich meine klar, man könnte auch sagen "Wenn der Schüler "Ist nicht lösbar, weil..." schreibt, hat er im Prinzip die Anforderungen erfüllt und bekommt die volle Punktzahl.", aber wenn die Aufgabenstellung nicht einmal einen Hinweis auf eine mögliche falsche Darstellung gibt, zweifelt man eher an sich selbst als an der Korrektheit der Aufgabenstellung, was die weitere Bearbeitung der Arbeit zusätzlich erschwert.

    Falls du an spätere eigene Kinder denkst: Mama Vollzeit auf der Arbeit, Papa Vollzeit auf der Arbeit und die Kinder nur von 7:45 bis 12:15 Uhr im Kindergarten, das geht eben nicht. Irgendwo müssen Abstriche gemacht werden, entweder arbeitet einer nur Teilzeit oder die eigenen Kinder werden umfangreicher woanders betreut. Und das ist nicht nur bei der Ganztagsklasse so. Auch ohne Ganztag bist du mal bis 16:30 Uhr auf der Konferenz oder hast einen Abendtermin (Schulkonferenz, Schulpflegschaft, Elternsprechtag).

    Je nach Familienkonstellation (nicht immer gegegeben) gibt es auch noch Großeltern, die aktiv in die Erziehung der Enkel eingebunden sind, um die Eltern wiederum zu entlasten, sodass diese arbeiten können.

    In der Ganztagsklasse 3b bleiben alle Kinder bis 15 oder 16 Uhr zum Essen, zur Hausaufgabenbetreeung, zum Spielen und auch an einem oder zwei Tagen für Unterricht.

    Der Hintergedanke des Ganztags ist ja, dass die Eltern in der Zwischenzeit arbeiten können, oder? Gehen wir mal vom klassischen 9-to-5 mit halbstündigem Fahrtweg aus: Dann wäre die Schule zwar um 16 Uhr um, aber die Eltern immer noch nicht zuhause. Wie sieht dann die Betreuungssituation aus? Gibt es denn solche Fälle oder hat es sich bislang nicht ergeben, weil ein Elternteil früher mit der Arbeit anfängt, also auch früher mit der Arbeit fertig ist, ein Elternteil auf Teilzeitbasis arbeitet, eine Oma in der Nähe wohnt, etc.?

    Dauerthema in der Familie ist die erhoffte Rückkehr. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass der Junge seit einem Jahr nicht viel Deutsch gelernt hat.

    Ich würde es mir so für sie wünschen. Ich habe mir letztens überlegt, wo ich hingehen würde, wenn hier in Deutschland *auf Holz klopf, dass das nie mehr passieren wird* Krieg herrschen würde. Zunächst würde ich hoffen, dass meine Region vom Kriegsgeschehen verschont bliebe. Wäre ganz Deutschland ein einziges Kriegsgebiet, wäre noch das deutschsprachige Umland eine Option. Darüber hinausgehend kann ich mir nicht vorstellen.

    Leider hat sich dieser ganze Krieg inzwischen festgefahren und einen militärischen Sieg halte ich für ausgeschlossen. Ohne Kompromissbereitschaft auf einer der beiden Seiten oder eine echte vermittelnde dritte Partei sehe ich kein baldiges Ende.

    Mir wäre kein derartiger Spielraum aus BW bekannt. Wenn die Kinder bei uns an der Schule angemeldet sind, dann gilt für sie meines Wissens die Anwesenheitspflicht wie für unsere anderen SuS auch, in allen dafür vorgesehenen Unterrichtsstunden. Das erscheint mir auch sinnvoll, denn viele dieser Kinder werden letztlich deutlich länger im Land bleiben, als von ihren Eltern oder auch ihnen selbst erhofft, so dass es wichtig ist, dass sie hier Anschluss finden, die Sprache möglichst schnell erlernen und integriert werden können.

    Hängt das nicht vom Verlauf des Krieges ab? Zudem bin ich mir nicht sicher, ob eine entsprechend schnelle Integration hier nicht die Rückkehr in die Heimat erschwert.

    Die einzelnen Prozentanteile der drei Aufgabenbereiche sind unterschiedlich (je nach Bundesland und vielleicht auch Schulform?), aber ich kenne es auch so, dass für "ausreichend" die ausschließliche Lösung von AFB I nicht genügt und für "sehr gut" auch mindestens Teilpunkte in AFB III benötigt werden.

    Und klar, auch AFB III wird in irgendeiner Form im Unterricht behandelt oder zumindest angebahnt durch Besprechung bestimmter Strategien (z.B. Vorwärts/Rückwärts rechnen, Ausprobieren, Zeichnung zur Visualisierung erstellen, etc.).

    Wir hatten es die Tage von der Brennpunktschule in Ludwigshafen und da frage ich mich, ob AFB III dort überhaupt sinnvoll vermittelt (und abgeprüft) werden kann. Curricular ist es vermutlich verpflichtend, aber ich stelle es mir seeehr schwierig vor, wenn bei den Schülern teilweise absolute Grundlagen fehlen.

    Genau, war eine entsprechende Anspielung auf den Familienbonus. Und klar, die Überlegung um Teilzeit/Vollzeit ist immer eine mehrdimensionale Frage rund um die aktuelle Finanzsituation, die familiären Begebenheiten, individuelle Schwerpunktsetzung/Freizeit und natürlich auch später Rente/Pension.

    Susannea : Freut mich für deinen Mann, dass er jetzt öfter wieder vor Ort sein darf! Bestimmt hat er seine Kollegen und das ganze Umfeld vermisst...

    LuziEva : Ist es denn finanziell für euch leistbar, wenn einer von euch in Teilzeit geht? Steht Hauskauf an, ist ein drittes Kind geplant (Ich konnte jetzt nicht herauslesen, ob ihr vielleicht aus NRW seid.)? Ich finde Vollzeit ohne Kinder schon anstrengend, da ist es das mit Kindern erst recht. Was du auch machen kannst, ist auf Teilzeit zu gehen, solange die Kinder noch klein sind und wenn die Pubertät naht und sie selbstständiger werden, wieder die Stundenanzahl zu erhöhen. Wenn die Kinder noch klein sind, möchte man ja auch Zeit mit den Kindern verbringen und ich weiß, dass nach (Vollzeit-)Arbeit und Haushalt schnell der Tag so gut wie rum ist.

    Hier:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    ist noch ein Video zu dem Ausgangsfall, zusammengeschnitten mit einer Rede von Frau Faeser, die zwar vor dem Bekanntwerden des Falles gehalten wurde, aber dennoch die Frage aufwirft, ob die Politik die richtigen Schlüsse aus solchen Vorkommnissen zieht.

    Aber ernsthaft, ich frage mich wann es endlich mal in die Politikerköpfe geht, dass es nicht am Geld liegt sondern an den Arbeitsbedingungen.

    Im Grunde wurde die "A13 für alle"-Kampagne so laut geführt, dass die Politiker den Eindruck bekamen, wenn dieser eine Punkt gelöst wäre, gäbe es aus Lehrersicht keine Probleme mehr. Naja, fehlt noch die politikerseitige lautstarke Forderung nach Digitalisierung, denn das ist ja der einzige Aspekt, der die deutschen Schüler davon abhält, Platz 1 in den globalen Bildungsrankings zu erreichen :staun:.

    Problematisch sind eher einige der aktuell gültigen didaktischen oder pädagogischen Konzepte in Kombination mit erhöhtem Verwaltungsaufwand und der Annahme, dass Lehrer eierlegende Wollmilchsäue seien, die auch nur jedes erdenkliche gesellschaftliche Problem irgendwie nebenbei zu lösen haben, bei gleichzeitig fehlender Reduktion der Deputatsstunde. Hier überwiegt aber leider bei den Entscheidungsträgern zu sehr das idealisierte Wunschdenken vor tatsächlicher Praktikabilität und die Ferne vom eigentlichen Tagesgeschäft unter realistischen Bedingungen.

    Wichtig finde ich folgende Schritte:

    1. Erkenntnis: Es läuft etwas schief - nicht einfach nur Augen zu und passt schon!

    2. Es liegt NICHT an den Lehrern.

    3. Woran liegt es? Wer ist verantwortlich?

    Ich wage zu behaupten, dass, wenn es regelmäßig dazu kommt, dass Mama morgens nicht aus dem Bett kommt, die Erwartungshaltung an die Kinder niedrig ist, Förderschule entsprechend nicht DAS Schreckgespenst wie bei manchen Speckgürtelmüttern ist.

    Die Bildungsstandards/Lehrpläne gelten für das ganze Bundesland inklusive der Villenviertel und der sozialen Brennpunkte. Wir vermitteln den Stoff so, dass der Durchschnittsschüler am Ende des Zeitraums alle notwendigen Kompetenzen beherrscht. Fehlen die absoluten Grundlagen in Sachen Verhalten, Sprache oder (eher für weiterführende Schulen relevant) fachliche Grundlagen bei einem Großteil (!)der Schüler, können diese Kompetenzen schlichtweg nicht erworben werden. Konsequenz ist dann: In der Grundschule eine Stufe vorzuschalten, um die Kinder überhaupt schulfähig zu kriegen, z.B. Förder- oder Vorschule. Und natürlich sehr engmaschige Elternarbeit, denn Schule kann nicht alleine ausbaden, was zuhause schief lief.

    Da kann dann bei Verweigerung der Kooperation auch wieder in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt mit Sanktionen gedroht werden.

    Du hast ja auch schon Kinder bekommen, von daher alles gut ;) . Ich denke da eher an die Altersgruppe 25-45. Wichtig wäre es halt, zu wissen, warum die Geburtenrate so niedrig ist wie sie ist, um passende Maßnahmen anzusetzen. Man denkt spontan immer schnell an "Kinder = zu teuer", aber vielleicht ist es das nicht einmal, sondern Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit Familie/Arbeit, hohe Ansprüche an sich selbst und die Angst, diesen womöglich nicht gerecht werden zu können, oder bürokratische Hindernisse bei Paaren, bei denen es auf natürlichem Weg nicht ganz so leicht klappt, bzw. gleichgeschlechtlichen Paaren mit Kinderwunsch. Medial ist halt auch das Thema so gar nicht vertreten. In Talkshows zum Thema "Fachkräftemangel" geht es fast immer nur um Migration, weswegen vielen Leuten womöglich auch gar nicht bewusst ist, dass es hier auch eine Stellschraube gibt. Und natürlich würden mehr Werbung und Serien mit der vermeintlich perfekten Familienidylle unterbewusst bei zumindest einigen Zuschauern das Bedürfnis wecken, dies auch haben zu wollen.

    Mit Begrenzung der Migration können wir den Laden Deutschland im nächsten Jahrzehnt auch gleich dicht machen oder weiter zugucken, wie der Arbeitskräftemangel sich um ein Vielfaches verschlimmert. Dagegen wäre heute noch Paradies...

    Es braucht eher eine größere Veränderung in den Schulstrukturen (Stichwort Ganztagsschulen) und Umschichtung der Geldströme um dies zu finanzieren.

    Die Erhöhung der Geburtenrate der Leute, die jetzt schon hier sind, ist keine Alternative?

Werbung