Beiträge von Gymshark

    Die Nutzung eines Mediums kann Kompetenzgegenstand sein. In dem von dir beschriebenen Fall ist es Mittel zum Zweck und das ist auch genau richtig so, da es im Abi um den Nachweis von inhaltlichen und prozessorientierten Kompetenzen geht. Daher die Frage, welches Medium das geeignetste für diesen Zweck ist, auch natürlich mit dem Hintergrund der Testgütekriterien.

    Es ist ein guter Hinweis von dir, dass bei den formalen Voraussetzungen von Unterrichts- und Prüfungsgestaltung neben Schüler, Eltern- und Gesellschaftsbedürfnissen auch die Arbeitsbedingungen von Lehrern berücksichtigt werden.

    Andersherum gefragt: Denkst du, die Schüler haben im Leben Nachteile, wenn die Prüfungskultur "kleben bleibt"? Ich würde behaupten, dass die jungen Leute kein Problem haben, sich "nebenbei" durch normale Teilnahme am Alltag und im Job entsprechende digitale Skills anzueignen. Noch einmal: Deutschlands Standing in Sachen Bildung und Wirtschaft liegt nicht daran, dass die Leute nicht kompetent genug im Umgang mit digitalen Medien sind.

    Kein Mensch wird sich jedoch mit 18+ Jahren handschriftliches Schreiben beibringen. Entweder er lernt es in der Schule oder gar nicht.

    Leider scheuen wir uns gesamtgesellschaftlich, uns mit der Frage zu beschäftigen, ob wir überhaupt bereit sind, "uns in Richtung vollständiger Digitalisierung" zu bewegen. Es wäre eine sehr emotionale Debatte, aber aktuell verdrängen wir die Auseinandersetzung damit, ohne uns klar dafür oder dagegen zu positionieren. Den Schülern dann wiederum eine Position aufzudrücken, ohne dass wir Erwachsene selbst wissen, was wir langfristig wollen, finde ich schwierig.

    Im Zentrum sollte immer die Frage stehen "Wie können Schüler die curricularen Kompetenzen am besten erreichen?". Das Medium selbst ist dabei nie im Vordergrund, es geht vor allem um die Inhalte und Prozesse. Wie schon von Antimon angedeutet, "digital möglich" bedeutet nicht automatisch "digital sinnvoll". Finnland geht einen Weg, der womöglich für das Land gut funktioniert, aber wir haben 190 Länder auf der Welt - da führt nicht nur ein Weg nach Rom und am Ende wird kein Schüler später abgehängt sein, weil er mit einem bestimmten Medium zu Schulzeiten nicht arbeitete.

    Abgehängt ist nur derjenige, der die Inhalte, erst recht, wenn es sich um die absoluten Grundlagen, auf denen alles Weitere aufbaut, handelt, nicht beherrscht. Das ist in unserer Bildungslandschaft momentan das große Problem, weniger die Frage des richtigen Kalkulationsmediums in Abschlussprüfungen.

    Ist in einem Betrieb ein bestimmtes Medium von großer Bedeutung, wird der junge Mensch das "on the job" lernen. Lebenslanges Lernen heißt ja gerade nicht, dass nach der Sek II alles nur erdenkliche Wissen erworben sein muss, sondern dass überhaupt erst eine breite Grundlage für weitere Lernprozesse geschaffen wurde.

    Ich habe dieses Video gerade gefunden und bin gerade doch sehr geschockt, in welchen Sphären manche Menschen sich bewegen:

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    Bei dem 18-jährigen zur Mitte des Videos war ich erst einmal sprachlos ob mancher seiner Aussagen. Mag sein, dass er das Produkt seines Umfelds ist, aber der junge Mann wird wohl vor noch nicht allzu langer Zeit zur (Privat-)Schule gegangen sein. Mich würde sehr interessieren, was seine (ehemaligen) Lehrer zu dieser Diskussion hier zu sagen hätten, wären sie Teil dieses Forums.

    Ob die Kleberei für das Ziel ein geeignetes Mittel ist oder ob Deutschland an der globalen Situation etwas ändern kann, sei mal dahingestellt. Mit dem Verkaufen von Solaranlagen und dem Herausfischen von Plastik aus dem Meer erreicht man dieses Ziel aber ganz sicher nicht.

    Ich halte deren Effekt derzeit für größer als den der Klimakleber. Deren Ansehen ist in den letzten Monaten rapide gesunken und sie werden inzwischen teilweise mit Terroristen gleichgesetzt. Statt dass sie die Bevölkerung für nachhaltiges Handeln sensibilisieren, sind eher manche Bürger so genervt, dass sie sich denken "Jetzt erst Recht!".

    Die Menschen müssen wirklich bei jeder noch so kleinen Veränderung von Anfang an mitgenommen werden, sonst schalten sie auf stur oder denken sich "Die da oben machen eh was sie wollen!" und wählen entsprechend.

    Kapa : Nicht zu vergessen die Demonstranten, die erst einmal mit dem Auto anreisen - um dann wiederum gegen Autos zu demonstrieren.

    Friedliche Demonstrationen sind immer gut. Dennoch hat mjisw einen guten Punkt genannt, dass man sich auch außerhalb von Klebeaktionen, die gelegentlich gerne mal den Rammstein/Aiwanger-Effekt haben, für das Klima engagieren kann, indem man z.B. sich in der Wissenschaft oder dem Bereich der erneuerbaren Energien engagiert. Es gibt auch ganz tolle Organisationen wie z.B. Ocean Cleanup, die es sich zum Ziel machen, die Meere von Plastik zu befreien.

    Es ist bezeichnend, dass hier Schüler extra für den Erhalt kämpfen, während die Politik dies (vermeintlich) zugunsten der Schüler gerade ablehnt. Meines Wissens sind die Anmeldezahlen an Förderschulen zuletzt wieder hoch gegangen - wahrscheinlich, weil immer mehr Eltern erfahren, dass Inklusion an Regelschulen ein Sparprogramm zulasten ihrer Kinder ist.

    Am Anfang (gerade im Referendariat) nutzte ich für die Vorbereitungen sehr oft private Ressourcen, zu Beginn der Coronapandemie dann auch. Ab Mitte 2021 habe ich das dann schrittweise reduziert - aus diversen Gründen.

    Inzwischen versuche ich, fast alle Vorbereitungen vor Ort zu machen.

    Wieso immer diese vor Ort Diskussion? Wenn man mir kein Arbeitszimmer zur Verfügung stellt, wie will ich dann die ganzen während der Ferien zu erledigenden Arbeiten wie Korrektur, Vorbereitung etc. in der Schule durchführen. Alles Arbeiten, die ich von zu Hause aus besser durchführe. Machen die Mitarbeitenden der BezReg doch auch.

    Setzt voraus, dass man bereit ist, freiwillig privaten Raum und Energie für berufliche Zwecke zur Verfügung zu stellen.

    Deutsch/Englisch im Sek II-Bereich unterscheiden sich doch noch einmal im Rahmen der Didaktik und der Inhalte sehr von Alphabetisierungskursen bzw. DaZ, daher kann ich schon nachvollziehen, dass ein entsprechender Einsatz für einen "klassischen" Sprachlehrer erst einmal eine Herausforderung darstellt. Inzwischen sind durchaus DaZ- und Heterogenitätsmodule in den entsprechenden Lehramtsstudiengängen eingegliedert, aber auch in diesen Fällen ist man fachlich immer noch unzureichend gegenüber einer Lehrkraft mit DaZ (oder treffender eher DaF) als Unterrichtsfach bzw. Fachkräften, die einen entsprechenden Studiengang für den außerschulischen Einsatz absolvierten, ausgebildet. Problem dabei nur: Während es klassisch ausgebildete Sprachlehrer tendenziell eher zu viele auf dem Markt gibt, fehlen DaZ/DaF-Lehrer.

    Antimon: Es ist für viele Menschen erst einmal kein Widerspruch, sich einen pünktlichen ÖPNV und gleichzeitig günstiges Benzin zu wünschen. Selbst ein absoluter Autoenthusiast würde auf die Frage "Würden Sie sich wünschen, dass der ÖPNV pünktlicher wäre?" mit "ja" antworten, da die Frage nicht gleichbedeutend ist mit "Würden Sie das Auto (öfter) stehen lassen, wenn der ÖPNV pünktlicher wäre?". Und dann ist da doch noch einmal ein Unterschied zwischen "Ich würde den ÖPNV nutzen." und "Ich nutze den ÖPNV tatsächlich.".

    Die Wahl der SPD zur stärksten Kraft in der letzten Bundestagswahl war das Paradebeispiel für "Wenn 2 sich streiten, freut sich der Dritte.", wenn es denn je überhaupt ein Besseres gab. Laschet hatte den Lachskandal. Gleichzeitig hat er Merkel zu verdanken, dass sie sich in ihren 16 Jahren Amtszeit quasi alternativlos machte, was es für einen Merkel-Nachfolger aus den eigenen Reihen sehr schwer machte. Ich meine, es war damals auch ein bisschen die Stimmung "Nach 16 Jahren CDU muss mal eine neue Politik her.".

    Baerbock hatte damals auch irgendeinen Skandal, obgleich ich leider nicht mehr weiß, um was es damals ging - war es ihr Lebenslauf?

    In den Medien war es damals gefühlt ausschließlich ein Laschet vs. Baerbock.

    Scholz hatte während des Wahlkampfes tatsächlich keine Skandale (Die Cum-Ex-Thematik wurde erst nach der Wahl wieder aufgekocht.) und so musste er nicht groß etwas machen, um dann doch gewählt werden. Es war weniger eine Entscheidung für ihn als eher gegen die anderen Beiden, was auch dadurch deutlich wird, dass die SPD nur für gefühlte 5 Minuten die stärkste Partei war (und selbst das mit einem vergleichsweise schwachen Ergebnis), aber diese 5 Minuten kamen aus Sicht der Partei genau im richtigen Augenblick.

    Man muss aber auch klar sagen, dass in Zeiten flächendeckend digitaler Ausstattung die Zeiten analoger Kopierorgien eigentlich vorbei sein sollten. Arbeitsblätter und insbesondere längere Texte u.ä. lassen sich bei uns auch problemlos digital zur Verfügung stellen.

    Geht alles, ist einfach ein anderes Medium mit Vor- und Nachteilen wie jedes Andere. Ein Richtig oder Falsch gibt es hier nicht. Dennoch hast du natürlich schon insofern Recht, dass es sinnvoll ist, sich ab und zu Gedanken zu machen, ob für diese und jene Unterrichtsphase das Arbeitsblatt das geeigneteste Medium darstellt. Dann hast du auch keine "Kopierorgien", sondern eine angemessene Anzahl an Kopien zur Erreichung eines Lernziels.

    Auch wenn der Einfluss von Merkel auf die Thüringenwahl kritisch betrachtet werden sollte, fand ich es problematischer, dass es für wenige Tage möglich war, dass der Ministerpräsident von einer Partei gestellt wurde, die bei der Landtagswahl knapp über 5% erreichte. Er wurde zwar demokratisch gewählt, aber wurde in dem Moment wirklich der Bürgerwille umgesetzt? Eher unwahrscheinlich, denn sonst hätte die FDP mehr als besagte 5% erhalten.

    Wieso sollte die Allgemeinheit dich für so einen Quark bezahlen? Du sollst es demen beibringen, die es noch nicht können.

    Man kann bei aller Erregung dennoch seine Kritik etwas sachlicher formulieren. Es gibt durchaus auch einen Bedarf an Lehrkräften, die die Schüler dahin bringen, "anspruchsvolle Diskussionen, Literaturanalysen" durchführen zu führen. Und ja, auch mit diesem Wissen ist kein Schüler geboren worden und muss erst dahin geführt werden. In den meisten Bundesländern gibt es zwei Möglichkeiten, in diese Richtung zu kommen: Einmal das Gymnasiallehramt, einmal der lange und steinige Weg einer Hochschulprofessur im Bereich Germanistik. Der Weg zum Gymnasiallehrer ist geradliniger als der zum Hochschullehrer, aber man muss fairerweise sagen, dass man auch hier nicht garantieren kann, dass man ausschließlich in der Sek II eingesetzt wird und am besten jedes Jahr einen Leistungskurs bekommt. Es gibt noch ein zweites Fach, in dem man je nach schulischen Begebenheiten größtenteils eingesetzt werden kann, eventuell wird man vor allem in der Sek I benötigt, eventuell wird man an einer Gesamtschule eingesetzt, wo auch fachfremdes Unterrichten oder Deutsch als Zweitsprache hinzukommen können.

    Es gibt Kollegen, die tatsächlich größtenteils in der Sek II eingesetzt sind und dabei ziemlich nah an das herankommen, was sich Aviator wünscht. Es ist also kein unrealistisches Hirngespinst, man hat nur ehrlicherweise keine Garantie darauf, dass es auch tatsächlich so kommt.

    Auch in Förder- und Mittelschule gibt es Bildungsziele, wozu sicher auch gehört, die Schüler dahin zu bringen, ihre Aufmerksamkeitsspanne zu verlängern. Das braucht viel Ausdauer, auch seitens der Lehrkraft. Solange es spezialisierte Lehramtsformen gibt, sollten wir respektieren, dass der Unterricht in Schulformen, bei denen der Schwerpunkt der Arbeit mehr im Pädagogischen als im Fachlichen liegt, manche Lehramtsinteressiere weniger anspricht als andere.

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