Beiträge von Antimon

    Und nein, ich hatte auch nichts von Gottesbeweis geschrieben.

    Stimmt, du hattest nur einen Haufen seltsamer Fragen gestellt von denen ich nicht verstehe, worauf sie eigentlich abzielen.


    Man kann also davon ausgehen, dass es Leben im Universum und Gott nicht gibt?

    Ersteres definitiv nein, wurde schon mehrfach beantwortet: WIR existieren ja und WIR sind per Definition lebendig. Da ich davon ausgehe, dass der Satz nur unsauber formuliert ist und die Frage eigentlich wäre, ob man annehmen könne, dass es *ausser uns* kein weiteres Leben im Universum gibt: Nein, es sprechen sehr viele Indizien dagegen, dass wir die einzigen höher entwickelten Lebewesen im Universum sind. Ich verweise auf das zigfach reproduzierte Miller-Urey-Experiment welches zeigt, dass sich unter bestimmten Bedingungen aus Gasgemischen (Kohlendioxid, Methan, Ammoniak), die in etwa der Uratmosphäre unseres Planeten entsprechen, spontan Biomoleküle wie Aminosäuren bilden können. Wir wissen, dass es andere Planeten gibt, die eine entsprechende Atmosphäre haben und wir wissen, dass es andere Planeten gibt, die in einem ähnlich günstigen Abstand um einen Fixstern kreisen wie die Erde um die Sonne. Das schöne an den naturwissenschaftlichen Konzepten ist ja, dass sie eben überall wirklich genau gleich funktionieren. Wenn ich ein IR-Spektrum der Atmosphäre irgendeines Planeten sammle und das mit einem Spektrum abgleiche, welches hier auf der Erde aufgezeichnet wurde und beide Spektren zeigen den Fingerprint von Ammoniak und Methan, ja dann hat es eben Ammoniak und Methan auf diesem Planeten. Wenn's in der Hundehütte bellt, etc. pp. Es gibt weiterhin überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass irgendwo im Universum sich selbst reproduzierendes Leben nicht auf Basis der Kohlenstoffchemie entstanden sein könnte. Das macht biochemisch gesehen null und gar keinen Sinn. Es gibt daher wenig bis gar keinen Grund anzunehmen, dass es im Universum kein weiteres Leben ausser uns geben sollte. Für die Existenz Gottes gibt es indes keinerlei fassbare Indizien. Man glaubt entweder oder eben nicht.

    Wie bereits mehrfach erwähnt: Ich habe nicht das geringste Problem damit, wenn Leute an Gott glauben, was sollte mich das denn stören? Ich persönlich "glaube" eigentlich an gar nichts. Für den Moment scheinen mir die Konzepte, die wir aus den Naturwissenschaften kennen und die - im Gegensatz zum Glauben - nun mal die Basis unserer industrialisierten Zivilisation sind, in sich einigermassen schlüssig und vor allem kann man aus ihnen eine Menge praktischen Nutzen ableiten. Wenn ich eine einzige Erfindung/Errungenschaft/Entdeckung benennen müsste, *ohne* die unsere Zivilisation von jetzt auf gleich gewissermassen untergehen würde, es wäre mal ganz sicher nicht der Glauben an was auch immer sondern die elektromagnetische Induktion. Ich war erst diese Woche wieder mit einer Klasse im Kernkraftwerk Beznau. Ich finde es jedes Mal wieder einen beeindruckenden Moment die Hand auf den Generator der Hochdruckturbine zu legen uns sich bewusst zu machen ... wow ... das Ding bläst jetzt 15.5 kV Spannung in die Landschaft und wenn er nicht mehr dreht, dann gehen hier buchstäblich sämtliche Lichter aus. Mag sein, dass es anderen Leuten in gewissen Situationen hilft, an irgendeine übergeordnete Instanz zu glauben, ich fand es auch im Spital kurz vor der Vollnarkose beruhigender zu wissen, dass der Generator in Beznau (und natürlich allen anderen Kraftwerken) dreht und die Technik im OP-Saal zuverlässig funktionieren wird.

    Wenn man sich mit den Grundzügen des Glaubens, den Unterschieden, den Auswirkungen, die existent sind, beschäftigt, ist es unvernünftig, weil es Gott ja nicht geben kann und die Menschen alle irre sind?

    Hm ja, es gibt offensichtlich eine Person in diesem Thread, die das ungefähr so behauptet. Ich bin nicht diese Person, das wollte ich nur noch mal geschrieben haben. Ich halte niemanden für "irre", der an Gott glaubt. Ich habe allerdings Mühe damit wenn Leute die Nichtbeweisbarkeit einer göttlichen Instanz auf die gleiche Stufe wie naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn stellen. Äh, nein. Einfach nein und definitiv nein.

    Wenn man sich mit dem Leben im Universum, den noch nicht entdeckten Möglichkeiten, der Erreichbarkeit beschäftigt, ist es vernünftig, und Menschen, die daran glauben, dass da etwas sein könnte, sind ganz normal oder herausragende Wissenschaftler?

    Wenn du mich nach meiner persönlichen Meinung fragst: Nein, tatsächlich halte ich das für keine besonders interessante Fragestellung und tatsächlich habe ich Mühe damit, dass dafür Geld ausgegeben wird das man anderweitig erheblich besser investieren könnte. Ich gehe davon aus, dass es irgendwo im Universum noch weiteres Leben gibt aber ich halte diese Erkenntnis für ziemlich belanglos in Bezug auf das Fortbestehen unserer irdischen Zivilisation.

    So offensichtlich?

    Ich würde mich jetzt sogar getrauen ein konkretes Schulhaus zu nennen, ich glaube nämlich, dass eure Schule in unserem Einzugsgebiet liegt ;) Ich oute dich jetzt nicht öffentlich, nur Folgendes: Wir haben Übertreter aus dem Leistungszug E am Gymnasium und Übertreter aus A und E an der FMS. Die sind alle völlig in Ordnung, scheinen vorher gute Lehrpersonen gehabt zu haben. :whistling:

    was zulasten der Sachlichkeit

    Welche Sachlichkeit denn? Wir sind hier auf dem Tiefstand des Geschwurbels angekommen. Ganz genau so nennt man halt per Definition unbelegbare Behauptungen.


    Weil der Begriff "Geschwurbel" seit Corona gesellschaftsweit genutzt wird, um Andersdenkende und deren Meinungen bequem zu diskreditieren.

    Eigentlich ist der Begriff "Geschwurbel" besetzt bzw. synonym mit "unbelegbarer Bullshit". Lustigerweise wird der hier gerade von Personen vorgetragen, die eben zu Zeiten von Corona felsenfest davon überzeugt waren, dass sie selbst ganz sicher nicht schwurbeln, aber die anderen halt. Und jetzt einen auf beleidigt machen, weil man selbst mal der Schwurbelei bezichtigt wird ist schon eher amüsant.

    Und wenn du eine einzelne Gottheit einer polytheistischen Religion näher bezeichnen möchtest, bezeichnest du sie wie?

    Das ist überhaupt nicht relevant. Du schreibst irgendwas vom "Gottesbeweis" und da frage dich: Wen oder was genau willst du denn da beweisen? Den einen Gott der Christen oder die vielen Götter der Hinduisten oder Shinto oder ... ? Und wenn einer "bewiesen" ist, sind dann automatisch alle bewiesen und wie genau geht das? Denn genau so funktionieren ja die evidenzbasierten Naturwissenschaften: Die elektromagnetische Induktion funktioniert überall und immer gleich, egal ob der Generator in China, in Deutschland oder auf dem Mond steht. Das eine Konzept mit dem anderen gleichsetzen zu wollen zeigt eigentlich nur, dass du von der naturwissenschaftlichen Methodik wirklich Null Ahnung hast. Wir sind hier wirklich auf einem Niveau angekommen, da kann man auch drüber diskutieren ob an Homöopathie nicht vielleicht doch was dran ist, wenn man nur fest genug dran glaubt. Was soll man sich da noch austauschen, wenn sich einer hinstellt und findet "ich glaub das jetzt aber und basta". OK, ist gut und ein schönes weiteres Leben noch.

    Ach... Und Danke auch an Plattenspieler . Wir teilen zwar bei weitem nicht die gleichen Ansichten, aber dir kaufe ich ab, dass du ernst meinst, was du schreibst und deinen Standpunkt auch mit nachvollziehbaren und durchdachten Argumenten vertreten kannst. Eigentlich würden mich deine Ausführungen zum Thema auch weiterhin interessieren.

    WillG Ich finde es übrigens sehr toll, dass du als Geisteswissenschaftler noch die Musse hast. Meinen Schüler*innen hätte ich längst gesagt, sie mögen bitte hinsetzen und erst mal lesen, bevor sie mit mir weiter diskutieren. Es ist grad so entfernt von jeglicher Rationalität und grundlegendem Wissenschaftsverständnis, dass ich nicht wüsste, wo überhaupt anfangen zu erklären. Also doch... Bei Null halt. Aber muss das sein, wenn man mit Leuten diskutiert, die eigentlich mal studiert haben? Es ist einfach nur noch peinlich.

    Ab wann hattet ihr das Gefühl doch, ich habe eigentlich jede Situation schon einmal erlebt, ich weiss ganz genau was ich da tue und habe das voll im Griff!?

    Was du schreibst klingt ziemlich "normal" für Niveau A bzw. Realschule (je nach Kanton, in dem du arbeitest), mutmasslich irgendwo in der Nähe einer grösseren Stadt (Basel?!). Und es klingt ziemlich so, als hättest du die Sache bereits im Griff. Wenn dir Sek I Spass macht, dann bleib da bitte, wir brauchen Leute wie dich dort :rose:

    Es ist in der Tat so, dass viele Schüler nach der Entlassung aus der Schule mit einfachen Bruchrechenaufgaben und auch Aufgaben aus der Prozentrechnung total überfordert sind.

    Geh auf die Strasse und frag random irgendeinen 50jährigen nach 1/2 + 1/3. Wetten, der kann es auch nicht? Dabei müsste er doch, früher war ja alles besser.


    Er begann das Thema mit den Worten "Jetzt zeige ich Ihnen einmal, was meine Kollegen bei diesem Thema grundsätzlich falsch machen".

    In Heidelberg kamen diese Sprüche grundsätzlich aus der Organischen Chemie. Die Typen sind unterdessen aber zum Glück alle pensioniert. Frau Prof. Mathe wusste selber immer nicht so genau, was sie grad an die Tafel schreibt, ansonsten war die OK. In sehr guter Erinnerung habe ich die Physiker, die haben sich selbst nicht gar so ernst genommen wie die Chemiker.

    Ich unterrichte selten und im Moment nur eine Klasse im Grundlagenfach und bei denen gebe ich auch die schlechtesten Noten. Wobei, jetzt zählt es eben gerade fürs Maturzeugnis, dann können sie plötzlich auch. Dann können sie in Physik sogar rechnen, ganz ohne Händchen halten und sogar richtig. Meistens habe ich Klassen mit Schwerpunktfach Biologie/Chemie oder Berufsfeld Gesundheit/Naturwissenschaften. Die interessiert es überwiegend, was ich erzähle und dann können sie auch vernünftig lernen. Ich glaube, bei uns früher hat's einfach niemanden gekratzt, ob wir nun gerade Lust hatten oder nicht. Ich bin als Schülerin nicht halb so viel bedauert worden wie ich als Lehrperson meine Schülerinnen und Schüler bedauere ^^

    Sogar bei der Wiederholung der Zahlenräume im neuen Schuljahr wird noch einmal visualisert

    Ich glaube, das ist der "Fehler". Wir pampern unsere Kinder und Jugendliche zu viel. Ich habe gerade Projektunterricht mit einer meiner Klassen abgeschlossen. Wenn sie müssen und wissen, es hagelt ernsthaft schlechte Noten, wenn sie nicht klemmen, dann können die schon. Ich schrieb schon öfter, man darf sich da nicht so viel draus machen. Menschen sind grundsätzlich bequem, warum soll es unseren Schülerinnen und Schüler anders gehen.

    Die einzige Beobachtung, die ich als "pathologisch" einstufen würde, ist das schlechte Konzentrationsvermögen. Das merke ich aber sogar an mir selbst. Ich halte das für eine Folge der überfordernden Informationsflut. Sagen unsere Jugendlichen übrigens selbst im Feedback zum Projekt. Sie wissen nicht, wo anfangen und was wie bewerten, dann fallen sie eben in Schockstarre.

    Das letzte, was ich zum Anästhesisten gesagt habe war "oh, das ist ja interessant!", dann war ich weg. Nicht so toll war das Aufwachen, denn obwohl ich die vorgegebene Zeitspannn nichts getrunken oder gegessen hatte, war mir im wahrsten Sinne des Wortes kotzübel.

    :lach:

    Die haben mir vor der Anästhesie Dormicum geben wollen, das habe ich aber abgelehnt, mag ich nicht. Als die Anästhesistin mir den Pulsmesser anlegte, meinte sie noch "oh schön, das Dormicum wirkt" ... nee, das habe ich gar nicht genommen, ich fürchte mich nur einfach nicht vor dieser Operation. Ausserdem finde ich das gerade sehr spannend, weil ich ja nicht weiss, wie es jetzt wird. Das nächste, woran ich mich dann wieder erinnere ist ... mir ist :uebel: Dann gab es Morphium und es wurde noch viel schlimmer. Die Pflegerinnen taten mir sehr leid als sie mit mir kotzen gehen mussten, es ging nicht anders.

    Danach hatten die es aber lustig mit mir, ich glaube die fanden es ganz unterhaltsam, dass sich mal jemand für die technischen Details ihrer Arbeit interessierte. Mir hilft in gewissen Situationen die naturwissenschaftliche Rationalität erheblich mehr als an übergeordnete Instanzen zu glauben. Wenn mir eine Fachperson erklären kann, was sie gerade macht und warum, dann beruhigt mich das ungemein. Das schafft ein gewisses Vertrauen darin, dass das schon OK sein wird, was jetzt passiert.

    Wobei ich jetzt natürlich nur Physik und MINT unterrichten werde.

    Ja, Physik ist eben ein eigenes Fach. Wenn es dann eine geeignete Lehrperson für Physik an der Schule gibt, merkt man das am Gym nachher schon, dass da mehr gelaufen ist als in Chemie. Du bist aber schon im Niveau P eingesetzt, oder? Ich bin gespannt, wie es dir geht und was du dann so zu berichten hast.

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